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Deckname: Heilige Allianz - Geheimagenten im Dienste <strong>de</strong>r Päpste? VIII.<br />

schwer zu überschauen<strong>de</strong>n konspirativen Netzwerkes in das, soweit darüber berichtet wur<strong>de</strong>,<br />

sowohl Priester „auf Besuchsreise“, wie auch westliche Gewerkschaften einbezogen waren.<br />

Es wun<strong>de</strong>rt nicht, dass gelegentlich auch <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r „Vatikanbank“ IOR fällt, <strong>de</strong>r<br />

amerikanische Geheimdienst CIA in Spiel gebracht wird und last but not least diese und<br />

einflussreiche kirchliche Organisation, wie etwa das Opus Dei.<br />

Es ist <strong>de</strong>m Buchautor Frattini gutzuschreiben, dass er nicht sofort mit bei<strong>de</strong>n Füssen <strong>de</strong>n<br />

Wagen <strong>de</strong>r Gerüchte springt, son<strong>de</strong>rn zurückhaltend bleibt. An<strong>de</strong>rerseits muss er sich fragen<br />

lassen, wo er <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r gesicherten Informationen verlässt und sich auf das Feld <strong>de</strong>r<br />

Kolportage begibt, etwa wenn er eine Besprechung zwischen Luigi Poggi und Johannes Paul<br />

II. beschreibt, etwa so: „Der Papst unterbricht seinen Gesprächspartner, bittet um einen<br />

Schluck Wasser und stellt dann spezifische Fragen.“<br />

Woher kennt <strong>de</strong>r Buchautor solche Details? War er dabei? Sicherlich nicht. Ganz unbekannt<br />

sind solche und ähnliche Stilblüten aus „zuverlässiger Quelle“ nicht. Sie lassen sich in<br />

manchen „Informationen“ aus polnischen und ungarischen Geheimdienstquellen nachlesen.<br />

Unterhaltsam vielleicht, aber von <strong>de</strong>n Auswertern in <strong>de</strong>n Zentralen <strong>de</strong>r Nachrichtendienste in<br />

<strong>de</strong>r Regel als „Inspiration“ <strong>de</strong>s Verfassers solcher Mitteilungen eingeschätzt und abgelegt.<br />

Kann Benedikt XVI., <strong>de</strong>r als Kardinalpräfekt <strong>de</strong>n kommunistischen Kirchenkampf persönlich<br />

zu spüren bekam, nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> dieser Zeit, die „Geheimen“ <strong>de</strong>s Vatikans in <strong>de</strong>n Ruhestand<br />

schicken? Hun<strong>de</strong>rttausen<strong>de</strong> von Pilgern jährlich erfor<strong>de</strong>rn Sicherheitsmaßnahmen. Ali Agca<br />

kam schließlich nicht durch die Hintertür in die Nähe von Johannes Paul II..<br />

Die Spitzenbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r römischen Kurie sind, wie je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Staat auf Informationen<br />

angewiesen, auch auf solche, die nicht nur auf offiziellen diplomatischen Wegen <strong>de</strong>n Papst<br />

und die vatikanischen Behör<strong>de</strong>n erreichen. Manches wird, in zwischenstaatlichen<br />

Beziehungen nicht unüblich, über „back-channels“ mitgeteilt und eben auch über<br />

nachrichtendienstliche Kanäle.<br />

Antikirchliche „Schurkenstaaten“ in <strong>de</strong>r Form, wie sie in <strong>de</strong>r Vergangenheit gegen Glauben<br />

und Kirche vorgegangen sind, haben ihre Krallen eingezogen. Die noch politisch aktiven<br />

kommunistischen Dogmatiker scheinen zwar nicht ihren Frie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Religion gemacht,<br />

jedoch gemäßigte Umgangsformen angenommen zu haben. Nach „Rot-China“ und zum<br />

kubanischen Post-Fi<strong>de</strong>l-Regime bestehen diskrete Kontakte und selbst die nordkoreanischen<br />

Dinosaurier speien nicht mehr nur Feuer. Die neue Herausfor<strong>de</strong>rung liegt in <strong>de</strong>n Beziehungen<br />

zur islamischen Welt, soweit die betreffen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>r militanten Fundamentalisten ausgesetzt<br />

sind.<br />

So blieb es nicht aus, dass im Vorfeld <strong>de</strong>s Israel-Besuches, <strong>de</strong>r Benedikt XI. vom 8. bis 15.<br />

Mai 2009 auch nach Jordanien und in die palästinensische Westbank führen soll, die von<br />

früheren Papstreisen lei<strong>de</strong>r bekannten Attentatswarnungen in Umlauf kamen. Der israelische<br />

Schin Bet (Inlandsgeheimdienst) habe <strong>de</strong>n Vatikan über Flugblätter informiert, mit <strong>de</strong>nen<br />

„radikale islamistische Gruppen“ in arabischen Städten und Siedlungen im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s zu Demonstrationen und auch zu „physischen Attacken“ gegenüber <strong>de</strong>m Papst<br />

aufriefen. Aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n woll <strong>de</strong>r Geheimdienst verhin<strong>de</strong>rn, dass Benedikt bei<br />

seinem Besuch in Nazareth im offenen Papamobil durch die Stadt fährt. (2)<br />

An<strong>de</strong>rerseits – ebenfalls im Licht <strong>de</strong>r bevorstehen<strong>de</strong>n päpstlichen Nahost-Reise - unterzeich<br />

nete die Arabische Liga mit <strong>de</strong>m Heiligen Stuhl ein „Memorandum of Un<strong>de</strong>rstanding“, das

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