Stürze vermeiden – Mobilität erhalten - Klinikverbund Südwest GmbH
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Magazin<br />
Diabetesberaterin bietet Kurse für Gruppen und individuelle Schulungen an<br />
Wegweiser durch den Alltag<br />
Nach dem Bericht über die Wichtigkeit der<br />
Diabeteseinstellung und einem Überblick<br />
über die Schulungen berichten wir in<br />
dieser Ausgabe über die Aufgaben der<br />
Diabetesberaterin. Das Angebot umfasst<br />
Wochenschulungen in Kleingruppen und<br />
individuelle Einzelschulungen, die nachfolgend<br />
beschrieben werden.<br />
Von Christine Schneider-Kübler<br />
Nach der Aufnahme durch den Arzt wird der<br />
Patient zur Diabetesschulung bei der Diabetesberaterin<br />
angemeldet. Da die Bedürfnisse<br />
und Voraussetzungen der einzelnen Patienten<br />
unterschiedlich sind, findet beim ersten Termin<br />
ein Informationsgespräch statt. Dabei<br />
geht es um eventuelle Vorkenntnisse, vorhandene<br />
Pens, Blutzuckermessgeräte, Alltagsgewohnheiten<br />
im Beruf (Arbeitszeiten, Pausen),<br />
Freizeitaktivitäten (Sport, Urlaub, Reisen) und<br />
Ernährungsgewohnheiten, da dies für die<br />
weitere Behandlung wichtig ist, etwa bei der<br />
Auswahl der Insulinsorte.<br />
Dann werden gemeinsam die individuellen<br />
Schulungsinhalte/Themen besprochen und<br />
die weiteren Termine vereinbart. Programmschwerpunkte<br />
in den nächsten Tagen sind die<br />
folgenden Schulungsthemen:<br />
• Was ist Diabetes mellitus?<br />
• Selbstkontrolle<br />
• Grundlagen der Insulintherapie<br />
• Insulinanpassung<br />
• Körperliche Aktivität - Sport<br />
• Ernährung<br />
• Unterzucker<br />
• Autofahren<br />
• Urlaub/Reisen<br />
• Restaurantbesuch,<br />
Essen in der Caféteria<br />
• Pflege der Füße<br />
• Folgeerkrankungen/<br />
Gesundheitspass Diabetes<br />
Ohne richtig gemessene Blutzuckerwerte<br />
kann es zu keiner guten Diabeteseinstellung<br />
kommen. Deshalb überprüfen wir im Rahmen<br />
der Qualitätskontrolle mitgebrachte oder ein<br />
vom Patienten ausgesuchtes Blutzuckermessgerät.<br />
Die Auswahlkriterien für ein Blutzuckermessgerät<br />
können sehr vielseitig sein, zum<br />
Beispiel Gerätegröße, Größe der Anzeige,<br />
Handhabung der Teststreifen beziehungsweise<br />
der Streifendose, Codiervorgang, benötigte<br />
Blutmenge, Batterien, PC-Anschluss oder<br />
Handhabung der Stechhilfe.<br />
Ein wichtiges Thema ist die Insulintherapie.<br />
Entscheidend ist, ob eine Ein- oder<br />
Zweispritzentherapie (CT) oder eine Mehrfachspritzentherapie<br />
(ICT) in Frage kommt.<br />
Jeder Patient sollte das Wirkprofil seines Insulins<br />
kennen, damit der richtige Spritz-Ess-<br />
Abstand und die entsprechenden Mahlzeiten<br />
eingehalten werden.<br />
Von Bedeutung sind auch die richtige<br />
Spritztechnik und die Handhabung der<br />
Pens. Auch hier gibt es eine große Auswahl<br />
verschiedener Ausführungen. Mögliche Auswahlkriterien<br />
sind beispielsweise Fertig-Pen,<br />
Pen zum Patronenwechseln (wie wird die<br />
Patrone gewechselt?), Ergonomie, Größe des<br />
Sichtfensters, Ablesbarkeit der Insulindosis<br />
sowie Korrekturmöglichkeit bei einer Fehleinstellung<br />
der Dosis.<br />
Eine sehr wichtige Rolle spielen bei einer Insulineinstellung<br />
die Ernährungsgewohnheiten.<br />
Das Ziel sollte eine gesunde, vollwertige und<br />
abwechslungsreiche Ernährung sein. Manchmal<br />
bedürfen liebgewonnene Gewohnheiten<br />
einer Korrektur, das heißt aber keineswegs,<br />
Christine Schneider-Kübler erklärt es: Mit der BE/KE-Tabelle ist es nur halb so schwer, die richtige Auswahl an Nahrungsmitteln zu finden<br />
Auch der richtige Umgang mit dem Pen will geübt sein<br />
dass alles verboten ist. Mit praktischen Tipps<br />
und Übungen mit der BE/KE-Tabelle ist es<br />
nur halb so schwer, die richtige Nahrungsmittelauswahl<br />
zu treffen. Um das theoretisch<br />
Gelernte leichter in die Praxis umzusetzen,<br />
bieten wir in Nagold die Möglichkeit, in der<br />
Cafeteria unter Anleitung der Diabetesberaterin<br />
zu frühstücken und zu Mittag zu essen.<br />
Die Speisen und Nahrungsmittel werden nach<br />
BE/KE abgeschätzt und mit Hilfe einer Waage<br />
überprüft. Bei Bedarf kann ein so genannter<br />
Kuchentest durchgeführt werden.<br />
Zu allen Terminen sind auf Wunsch Angehörige<br />
und Partner herzlich eingeladen.<br />
Häufig ist dies aus sprachlichen Gründen<br />
sogar erforderlich.<br />
Nicht bei allen Diabetikern ist eine Einstellung<br />
im Krankenhaus erforderlich, aber<br />
für viele doch von großem Nutzen. Eine<br />
tägliche Betreuung rund um die Uhr bietet<br />
vor allem am Anfang einer Insulintherapie<br />
ein gewisses Sicherheitsnetz, da bei Unsicherheit<br />
beim Spritzen, Blutzuckermessen<br />
oder auch bei Ernährungsfragen immer ein<br />
Ansprechpartner da ist. Eine stationäre Diabeteseinstellung<br />
trägt zu mehr Sicherheit in<br />
der alltäglichen Anwendung bei.<br />
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