Konzert mit Rolf Zuckowski und 30 Scal-Kindern - SC Alstertal ...
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Dies ist eine Geschichte<br />
von mir Papa Schlumpf !<br />
Sie handelt von den Kleinen<br />
wie sie größer werden <strong>und</strong><br />
von den Großen die, auch<br />
wenn sie es nicht glauben,<br />
immer noch klein sind !?<br />
Es sollte eine nette, gemütliche<br />
Vorbereitung für die mC-Jugend <strong>SC</strong>ALAS<br />
werden. Doch warum nicht auch mal mehr<br />
probieren? Und so stand es im Sommer<br />
2002 fest die Jugendmannschaften<br />
weibliche A, B <strong>und</strong> C <strong>und</strong> die männliche<br />
Jugend C bereiteten sich auf ein dreitägiges<br />
Trainingslager in Schönhagen an der Ostsee<br />
vor. Organisation ist alles: Grob über den<br />
Daumen gepeilt schaffen wir das auch <strong>mit</strong><br />
den ca. <strong>30</strong>-35 Jugendlichen <strong>und</strong> Betreuern<br />
in zwei, drei Autos ... oder nicht? Warum<br />
nehmt ihr denn keinen Bus ? Kosten senken<br />
<strong>und</strong> vor Ort beweglich bleiben ! (Sehr gute<br />
Entscheidung wie sich später zeigen wird!)<br />
Es waren mehr Autos <strong>und</strong> die Verpflegung<br />
an Obst <strong>und</strong> Getränken kam auch <strong>mit</strong> <strong>und</strong><br />
stellte auch jeden zufrieden. Doch der Reihe<br />
nach! Es war ein Donnerstagabend der Weg<br />
zur Metro war frei <strong>und</strong> zwei vom Team der<br />
Drill-Comander <strong>und</strong> eine kleine<br />
Einkaufsberaterin plündern die Regale des<br />
etwas anderen Tante-Emma-Ladens. Eine<br />
gefräßige sporttreibende Meute will<br />
versorgt werden <strong>und</strong> so braucht man schon<br />
einiges an Vorräten. Freitag 08.00 Uhr der<br />
Wecker klingelt <strong>und</strong> los die restlichen<br />
Besorgungen bei ALDI erledigen,<br />
Autowaschen <strong>und</strong> Tasche packen,<br />
Verbandskoffer prüfen <strong>und</strong> für vier<br />
Mannschaften für drei Tage auffüllen. Noch<br />
ein letztes ruhiges Mittagessen <strong>und</strong> dann<br />
zum Treffpunkt um 15.<strong>30</strong> Uhr auf dem<br />
Parkplatz der <strong>Alstertal</strong> - Halle. Ich stelle die<br />
Frage in den Raum: „Wie fahren wir denn<br />
auf die Autobahn Richtung Lübeck?“<br />
Irgend jemand antwortet: „Wieso Lübeck?<br />
Wir wollen nach Schönberg bei Kiel <strong>und</strong> da<br />
fahren wir über die A7 hin! Aber ihr könnt<br />
mir hinterher fahren, ich fahre nach<br />
Navigationssystem!“ So wären nun meine<br />
ersten Bedenken gelöst, wir fahren nach<br />
Schönberg <strong>und</strong> den Weg bekomme ich<br />
vorgeschrieben. W<strong>und</strong>erbar! Es sei gesagt<br />
das an dieser Stelle das Auto von Opa<br />
Schlumpf berechtigtes Unbehagen befiel<br />
<strong>und</strong> es kurzer Hand sagte „Bis später ich<br />
fahre über Landstraßen!“ So begann unsere<br />
abenteuerliche Reise ins Irgendwo. An<br />
dieser Stelle meine Frage wo Kolonne-<br />
Fahren anfängt <strong>und</strong> wo es aufhört. Gilt es<br />
noch wenn man <strong>mit</strong> Sichtkontakt, <strong>mit</strong><br />
mindestens drei Autos über die Autobahn<br />
fährt? Ja! Spricht man auch noch von einer<br />
Kolonne wenn sich die Autos nicht mehr<br />
H a n d b a l l<br />
sehen aber über Handy <strong>mit</strong>einander<br />
kommunizieren? Nein, vielleicht, ja, egal<br />
nach zwischenzeitlichen Anweisungen zum<br />
Bremsen fuhren wir doch wieder <strong>mit</strong><br />
Sichtkontakt. Und nun, <strong>mit</strong>tlerweile in Kiel<br />
angekommen, beginnt ein Abschnitt der<br />
Reise den so mancher einheimischer Kieler<br />
bis heute nicht für möglich hält aber wir<br />
Hamburger ihn doch eines besseren<br />
belehren konnten. Denn plötzlich sehe ich<br />
mich gezwungen die Musik leiser zu drehen<br />
als wir auf dem Parkplatz zwischen<br />
Mediamarkt <strong>und</strong> Ikea zum stehen kommen.<br />
„Wir haben die CD gewechselt <strong>und</strong> dann<br />
wollte das Navigationssystem nicht mehr!“<br />
ertönte es aus dem Auto der geballten<br />
Ladung Frauenpower. „Hää!?“ sagt Mann<br />
sich da, nimmt es aber so hin <strong>und</strong> nutzt die<br />
Pause um sich kurz die Beine zu vertreten.<br />
Weiter geht die Fahrt etwa 5 Minuten lang<br />
über den Parkplatz. „Weiß jemand wo wir<br />
hin müssen?“ Klare Antwort: „Nein“ aber<br />
alle fahren sie dem Auto <strong>mit</strong> dem<br />
Navigationssystem hinterher. Das sind halt<br />
clevere Männer! Schließlich im Kieler<br />
Feierabendverkehr angekommen setzt ein<br />
Auto (Mahatma Ghandi am Steuer!) der<br />
Kolonne zum Überholen an, da er schon<br />
einmal in Schönberg war. Diesmal wurde<br />
auch nicht lange gezögert <strong>und</strong> er drückte<br />
das Gaspedal bis auf die obersten Schichten<br />
des Asphaltes durch. Weg war er <strong>und</strong> die<br />
Frauenpower wieder vorn. Das Schicksal<br />
trat an dieser Stelle in Form einer älteren<br />
Kieler Dame auf, die an einer Kreuzung<br />
unsere verzweifelten Versuche der<br />
Kommunikation unterbrach <strong>und</strong> mir sagt wo<br />
wir hin müssen. Ich fuhr vorweg <strong>und</strong><br />
endlich war es geschafft die Jugendherberge<br />
Schönberg bei Kiel an der<br />
Ostsee lag vor uns, doch<br />
wurden nun zwei Autos<br />
vermisst. Lange mussten<br />
wir jedoch nicht warten bis<br />
Opa Schlumpf auf den<br />
Parkplatz vorfuhr <strong>und</strong> nach<br />
einiger Zeit schließlich auch<br />
Mahatma Ghandi den Weg<br />
zu uns gef<strong>und</strong>en hatte. So<br />
ging es nun daran die<br />
Zimmer zu verteilen, bei<br />
denen zum Leidwesen einiger Jungen keine<br />
gemischten Zimmer geduldet wurden. Als<br />
schließlich alle Betten <strong>und</strong> Zimmer<br />
einigermaßen häuslich, auch aus dem<br />
Koffer lebt es sich gut, eingerichtet waren<br />
wurde zur ersten Bewegungseinheit<br />
aufgerufen. Nach ca. 50 Metern von der<br />
Unterkunft bis zum Parkplatz wurde diese<br />
Bewegungseinheit von einem Nachzügler<br />
unterbrochen. Dies zur Freude mancher die<br />
ihr Leid etwas hinausgezögert sahen. Doch<br />
aufgeschoben ist nicht aufgehoben <strong>und</strong> so<br />
liefen wir an den Strand der Ostsee. „Ohne<br />
Baden!“ war angesagt. Man kann sich<br />
denken, dass dies eine auf verschieden<br />
weisen auslegbare Formulierung ist.<br />
Nachdem der Rückweg, gesamt etwa 8,5<br />
Km bezwungen <strong>und</strong> die anstehenden<br />
Kräftigungsübungen überstanden waren<br />
durfte das erste mal der Schweiß von den<br />
gesch<strong>und</strong>enen Körpern gewaschen werden.<br />
Zur Überraschung einiger wurde nun die<br />
zweite Einheit des Tages angekündigt, in<br />
der wir das Nachtleben Schönbergs<br />
untersuchten. So zogen wir alle los <strong>und</strong><br />
stürmten den einzigen noch offenen Döner-<br />
Laden der Stadt. Mitten in der Nacht<br />
„ges<strong>und</strong>“ ernährt <strong>und</strong> gesättigt konnten wir<br />
nun langsam ans schlafen denken. Es<br />
vergeht jedoch noch so einige Zeit <strong>und</strong><br />
erfordert so manchen Gang den Flur entlang<br />
bis wirklich alle Zimmer verstummen <strong>und</strong><br />
auch die Drill-Comander zur Ruhe<br />
kommen. Doch der Schein trügt <strong>und</strong> so<br />
klingelte der Wecker, kurze Zeit später, um<br />
06.45 Uhr, im Zimmer der Trainer, fröhlich<br />
vor sich hin. An dieser Stelle ist mir dann<br />
aufgefallen das eigentlich keiner von den<br />
Trainer ein Morgenmuffel ist aber auch<br />
keiner zu den Frühaufstehern gehört. Also<br />
ging es nun daran sich für das diplomatische<br />
Wecken der Jugendlichen zu bewaffnen. So<br />
wurde die <strong>mit</strong>gebrachte Wasserpistole <strong>mit</strong><br />
erfrischendem kalten Wasser gefüllt <strong>und</strong> die<br />
Türen zu den Zimmern <strong>mit</strong> einem „In einer<br />
viertel St<strong>und</strong>e Joggen wir los <strong>und</strong> wer dann<br />
noch liegt ...“ geöffnet. Fast alle schafften<br />
es rechtzeitig aus den Betten rauszukommen<br />
<strong>und</strong> so ging es an einen gemütlichen Lauf<br />
durch Felder <strong>und</strong> Wälder. Ein herrlicher<br />
Sonnenaufgang ließ zumindest die Drill-<br />
Comander freudig strahlend dahinlaufen. So<br />
langsam schritt die Zeit voran <strong>und</strong> es wurde<br />
Zeit für das erste Frühstück in der<br />
Jugendherberge, was von einigen hungrig<br />
erwartet <strong>und</strong> von anderen zum ausruhen<br />
genutzt wurde. Danach lockte der Strand<br />
<strong>und</strong> alle Sachen wurden in ein Auto geladen<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong>genommen. Die Meute der<br />
Jugendlichen ging gemütlichen Schrittes<br />
zum Strand <strong>und</strong> erwarteten die dortigen<br />
Aktivitäten. Neben<br />
körperlichanstrengenden<br />
Übungen wurden<br />
zwischenzeitlich jedoch<br />
auch die Lachmuskeln<br />
gestärkt <strong>und</strong> der<br />
verzweifelte Versuch<br />
unternommen eine<br />
Pyramide aus Zehn<br />
Personen zu erbauen.<br />
Doch außer blauen<br />
Flecken <strong>und</strong> Sand an allen<br />
Körperteilen hatten wir nur bedingten<br />
Erfolg <strong>und</strong> kümmerten uns bald wieder um<br />
Dinge wie Sprungkraft oder Schnelligkeit.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen Trainern<br />
von <strong>SC</strong>ALA das hier entstandene<br />
Beachfeeling verdeutlichen, welches wir als<br />
Trainer, Drill-Comander, hatten, wenn wir<br />
in der Sonne am Strand lagen. Viele<br />
schwitzende Körper laufen an uns vorbei<br />
<strong>und</strong> die frische salzige Meeresbrise lässt den<br />
Hauch frischen Schweiß nur als kurze<br />
Belästigung an uns ran. Herrlich! Mancher<br />
mag mich jetzt für verrückt erklären, aber<br />
sind es neben den anderen schönen Dingen<br />
nicht auch diese Momente die man als<br />
Trainer will? So verbrachten wir also den<br />
Tag am Strand wobei Unmengen an Obst<br />
<strong>und</strong> Gemüse gegessen wurden <strong>und</strong> etliche<br />
Liter Schweiß geflossen sind. Wir sind zum<br />
Aufbruch gezwungen worden als der<br />
Himmel sich verdunkelte <strong>und</strong> uns <strong>mit</strong> einer<br />
Erfrischung von Oben den Spaß verdarb.<br />
20 Sportspiegel 01/03