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Ein Besuch im Kieler Hospiz<br />
Nachdem wir uns im Religionsunterricht<br />
der Oberstufe<br />
BFS Sozialwesen ausführlich mit<br />
dem Thema Tod befasst hatten, organisierte<br />
unsere Lehrerin Frau<br />
Lorenzen zum Ende des Schuljahres<br />
einen Besuch im Kieler Hospiz.<br />
Dort angekommen wurden<br />
wir von der Leiterin des Hospizes<br />
empfangen. Wir wurden in den<br />
Gemeinschaftsraum geführt, wo<br />
uns einige Dinge über die Einrichtung<br />
und die Arbeit in dieser erzählt<br />
wurden.<br />
Wir erfuhren, dass das Hospiz<br />
sechzehn Besucher aufnehmen<br />
kann; dies ist allerdings schon eine<br />
sehr hohe Anzahl für eine Einrichtung<br />
dieser Art. Sie reden von<br />
Besuchern und nicht von Patienten,<br />
Klienten, Bewohnern oder<br />
dergleichen, weil es ihre Auffassung<br />
widerspiegelt. Außerdem<br />
wurde uns erzählt, dass im Hospiz<br />
die Wünsche und die Selbstbestimmung<br />
der Besucher an erster<br />
Stelle stehen. Die Besucher dürfen<br />
ihren Tag so gestalten, wie sie<br />
es möchten (und ihr Gesundheitszustand<br />
es zulässt), sie werden zu<br />
nichts gezwungen. Wenn ein Besucher<br />
verstirbt, dann wird vor<br />
die Zimmertür des Verstorbenen<br />
eine Rose gelegt, so dass die anderen<br />
Besucher Kenntnis davon nehmen<br />
können. Auch erfuhren wir,<br />
dass sehr viele Angehörige auch<br />
nach dem Tod eines ehemaligen<br />
Hospizbesuchers das Hospiz aufsuchen,<br />
um sich mit anderen Angehörigen<br />
auszutauschen oder<br />
um des Verstorbenen zu gedenken.<br />
Anders als man vielleicht vermutet,<br />
ist die Stimmung im Hospiz<br />
nicht gedrückt oder gar<br />
traurig. Es darf gelacht werden<br />
und auch Kinder sind gern gesehene<br />
Besucher.<br />
Später wurden uns die Räumlichkeiten<br />
der Einrichtung gezeigt.<br />
Außer den Besucherzimmern<br />
gibt es u.a. ein großes Wohlfühl-Badezimmer,<br />
welches auch<br />
stark Pflegebedürftigen durch entsprechende<br />
Hilfsmittel eine angenehme<br />
Körperpflege ermöglicht.<br />
Selbstverständlich gibt es im Hospiz<br />
auch einen Rückzugsort, dies<br />
ist der so genannte „Trauerraum“.<br />
Im Trauerraum haben Besucher<br />
sowie Angehörige die Möglichkeit,<br />
in aller Stille zu trauern oder<br />
auch in ruhiger Atmosphäre einfach<br />
einmal für sich zu sein. Natürlich<br />
gilt dieses Angebot auch<br />
für die Mitarbeiter.<br />
Was die Zimmer der Besucher<br />
betrifft, gibt es keine Vorgaben.<br />
Die Besucher dürfen so viele<br />
oder so wenige persönliche Gegenstände<br />
dort aufstellen, wie sie<br />
es wünschen und die Räumlichkeiten<br />
es zulassen.<br />
Der Besuch im Hospiz war<br />
sehr interessant und aufschlussreich.<br />
Aufgrund dessen, dass wir<br />
in unserem Berufsfeld immer<br />
wieder mit Krankheit und Tod<br />
konfrontiert werden, halte ich es<br />
für sehr wichtig, sich mit dieser<br />
Thematik auseinander zu setzen.<br />
Der Besuch ermöglichte es uns,<br />
Fragen, die wir zum Umgang mit<br />
todkranken Menschen hatten, zu<br />
stellen. Diese Fragen wurden geduldig<br />
beantwortet. Auch kann<br />
ein Besuch im Hospiz ein eventuell<br />
falsches Bild einer solchen<br />
Einrichtung korrigieren und auch<br />
Vorurteile verhindern. Durch diesen<br />
Besuch wurde verinnerlicht,<br />
wie wichtig es ist, diesen Menschen<br />
mit Einfühlungsvermögen<br />
zu begegnen und sie und ihre<br />
Wünsche zu respektieren.<br />
Katharina, BFS O<br />
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