Hessische Wirtschaft
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Standort<br />
Global Player im Grünen<br />
Lorch am Rhein<br />
Rüdesheim<br />
Rhein<br />
Kiedrich<br />
Geisenheim<br />
Eltville<br />
am Rhein Walluf<br />
Oestrich-<br />
Winkel<br />
Wiesbaden<br />
Hochheim<br />
am Main<br />
Main<br />
Serie <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Taunusstein<br />
Knapp 40.000 Mitgliedsunternehmen hat die IHK Wiesbaden in der hessischen Landeshauptstadt,<br />
im Rheingau-Taunus-Kreis und in Hochheim – diese prägen den Charakter<br />
der 19 Städte und Gemeinden. Die <strong>Hessische</strong> <strong>Wirtschaft</strong> stellt die Standorte aus<br />
dem Blick der <strong>Wirtschaft</strong> vor. Im sechzehnten Teil: T wie Taunusstein.<br />
Von Nürnberg nach Taunusstein-Neuhof, vom größten deutschen<br />
Marktforschungsinstitut zum eigenen Unternehmen – Martina und<br />
Jens Winicker haben die Entscheidung nicht bereut. Sie kamen vor 21<br />
Jahren, der Selbstständigkeit wegen: Die beiden damaligen Mitarbeiter<br />
der GfK hatten erfahren, dass das Marktforschungsinstitut IFAK<br />
einen Nachfolger suchte. Sie entschlossen sich, nach Taunusstein zu<br />
ziehen und das Unternehmen zu übernehmen. Die Mitarbeiterzahl hat<br />
sich seither verdoppelt, gut 100 Beschäftigte betreiben dort Marktforschung<br />
für namhafte Kunden wie L´Oreal, Nestle und Lufthansa.<br />
Doch es sei nicht einfach, Mitarbeiter für den Standort zu gewinnen,<br />
stellt Geschäftsführerin Martina Winicker fest. „Wir rekrutieren aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet. Viele ziehen dann nach Wiesbaden und<br />
pendeln zur Arbeit.“ Für sie selbst seien die kurzen Wege am Standort<br />
ein Vorteil, vor allem damals, als nach der Übernahme des Unternehmens<br />
drei Kinder auf die Welt kamen. Außerdem arbeite es sich<br />
im Grünen angenehmer als in der Großstadt.<br />
Mit mehr als 52 Prozent Waldanteil im 67 Quadratkilometer großen<br />
Stadtgebiet, verteilt über zehn einst selbstständige Gemeinden, gilt<br />
Taunusstein zu Recht als „Stadt im Grünen“. Die größte Stadt im<br />
Rheingau-Taunus-Kreis bietet durch die günstige Lage an den Nordhängen<br />
des Taunus und die gute Infrastruktur eine hohe Wohn- und<br />
Lebensqualität. So hat die IHK Wiesbaden Taunusstein denn auch im<br />
April dieses Jahres mit dem Qualitätssiegel „Ausgezeichneter Wohnort<br />
für Fach- und Führungskräfte“ ausgezeichnet. Das IHK-Forum<br />
Rhein-Main hat das IHK-Gütesiegel zusammen mit Bürgermeistern<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>sförderern entwickelt – als strategisches Instrument,<br />
um die Region in Zeiten des Fachkräftemangels gut aufzustellen. Für<br />
Bürgermeister Sandro Zehner ist klar: „Für die Menschen zählt eine<br />
gute ärztliche Infrastruktur, das Naturerlebnis vor der Haustür und<br />
kulturelle sowie soziale Angebote. Hier müssen wir neu ansetzen und<br />
zielgerichteter weiterentwickeln, um letztlich Mitbürger zu gewinnen,<br />
statt wie andernorts Einwohner zu verlieren.“<br />
Doch in den vergangenen Jahren ist die Einwohnerzahl in Taunusstein<br />
leicht zurückgegangen und wird den Prognosen zufolge auch weiterhin<br />
etwas abnehmen. Große Neubaugebiete sind derzeit nicht geplant.<br />
Im Quartier Konrad-Adenauer-Straße im Stadtteil Bleidenstadt<br />
wird derzeit untersucht, ob und wie das Gebiet mit Wohnen und<br />
Gewerbe optimiert und attraktiver gemacht werden kann. Kleinere<br />
Baugebiete könnten in den Stadtteilen Wehen Süd und Neuhof<br />
ausgewiesen werden. Eine Herausforderung in den nächsten beiden<br />
Jahren wird die Erneuerung der Weiherstraße in Wehen werden. Die<br />
Straße ist dringend sanierungsbedürftig, zudem stehen Kanalbauarbeiten<br />
und die Verlegung von Internet- und Stromkabeln an. In drei<br />
Bauabschnitten soll das Vorhaben jeweils mit einer Vollsperrung der<br />
Straße durchgeführt werden. Dabei sollen alle Wohnungen, Büros<br />
und Einzelhandelsgeschäfte erreichbar bleiben. Wie das alles möglich<br />
gemacht werden kann, soll in intensiven Vorgesprächen und Informationsveranstaltungen<br />
mit allen Anliegern und den Einzelhändlern<br />
vorab geklärt werden. Danach wird die Weiherstraße in Wehen dafür<br />
in neuem Licht erstrahlen und deutlich aufgewertet sein.<br />
Serie <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Idstein<br />
Bad Schwalbach<br />
Serie <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Serie <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Heidenrod<br />
Serie <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Schlangenbad<br />
Serie <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Eltville<br />
Eine lebendige Stadt wie Taunusstein muss auch ein attraktiver<br />
Standort für Selbständige, den Mittelstand und Gewerbebetriebe<br />
sein. Deshalb will Zehner mit der Stadtmarketing Taunusstein GmbH<br />
eine eigenständige Taunussteiner <strong>Wirtschaft</strong>sförderung im Rathaus<br />
etablieren. Geschäftsführerin Mona Werner versteht sich als Partnerin<br />
der Unternehmen und bietet einen breit gefächerten Service: von<br />
Fachveranstaltungen über Seminare und Unternehmertreffen bis hin<br />
zur Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Grundstücken oder<br />
Gewerbe-Immobilien.<br />
In der Stadt sind in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 neue<br />
Arbeitsplätze neu geschaffen worden, die Einpendlerquote steigt. So<br />
16 HESSISCHE WIRTSCHAFT | November 2014