STRASSENBAHN MAGAZIN Berlin: 25 Jahre nach dem Mauerfall (Vorschau)
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Einsteigen, bitte …<br />
Kommt es<br />
auf die Farbe an?<br />
Stimmen Sie ab<br />
Was holt völlig in Gedanken versunkene<br />
Fußgänger in die Gegenwart<br />
des Straßenverkehrs<br />
zurück? In vielen Fällen hilft<br />
das Hupen eines Kraftfahrzeuges. Das<br />
Typhon oder Läuten eines Straßen- oder<br />
Stadtbahnwagens steht <strong>dem</strong> in seiner Lautstärke<br />
in Nichts <strong>nach</strong>. Aber ein Schienenfahrzeug<br />
hat aufgrund seiner Masse einen<br />
deutlich längeren Bremsweg als ein Pkw …<br />
Um Passanten vor Gefahrensituationen zu<br />
warnen, gibt es an Fußgängerüberwegen mit<br />
<strong>dem</strong> „Zebrastreifen“ auch optische Impulse,<br />
die Fußgängern, Kraftfahrern und Straßenbahnfahrern<br />
zugleich „Achtung“ signalisieren.<br />
Trotz<strong>dem</strong> erfassen Trams dort immer<br />
wieder einmal Passanten. Aus diesem Grund<br />
experimentieren die Verkehrsbetriebe in verschiedenen<br />
Städten derzeit mit gelben anstatt<br />
weißen Markierungen. In Zürich gibt<br />
es beispielsweise seit etwa einem Jahr „gelbe<br />
Zebrastreifen“, in die zusätzlich noch rot<br />
umrandete Warnschilder „Achtung Tram“<br />
integriert sind. In Deutschland befinden sich<br />
Was halten Sie von gelben anstatt weißen Markierungen an<br />
Fußgängerüberwegen mit Straßen- und Stadtbahnen?<br />
• Alles was mehr Aufmerksamkeit erzeugt, ist eine gute Idee und<br />
damit gerechtfertigt<br />
• Ich befürchte, wer bisher vorhandene Schilder und weiße Markierungen<br />
übersieht, der wird auch Warnungen in Gelb ignorieren<br />
• Die Idee ist gut, aber Gelb als Warnfarbe halte ich für völlig ungeeignet<br />
Stimmen Sie online ab: www.strassenbahn-magazin.de<br />
gelbe Markierungen am längsten an Kreuzungen<br />
mit Gleisanlagen der VGF in Frankfurt<br />
am Main.<br />
Achim Uhlenhut aus Hannover berichtete<br />
kürzlich aus Hannover Ähnliches. Dem<strong>nach</strong><br />
testet die Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe<br />
AG an einem Überweg für<br />
Fußgänger und Radfahrer derzeit eine gelbe<br />
Beschichtung der Platten mit weißen Leit -<br />
linien. Dies sei möglicherweise wirkungsvoller<br />
als Schilder und Blinkleuchten, da<br />
insbesondere die „Generation Head Down“<br />
die Bodenfarbe eventuell eher wahrnehme.<br />
So könnte die Gefahr von Kollisionen mit<br />
den – eigentlich kaum zu übersehenden –<br />
Stadtbahnen verringert werden. Gedacht sei<br />
aber auch an Senioren, die aus Furcht vor<br />
Stolperstellen den Blick gesenkt halten. Zu<strong>dem</strong><br />
könnten möglicherweise Stadtbahnfahrer<br />
Passanten bei ungünstigen Lichtverhältnissen<br />
besser erkennen. Allerdings liegt<br />
der Test-Überweg im Stadtteil Vahrenheide<br />
nicht unbedingt an einem Verkehrs- oder<br />
Unfall-Brennpunkt: Auf der einen Seite ein<br />
Grünstreifen mit der Rückseite des Reiterstadions,<br />
auf der anderen jenseits der Straße<br />
ein Sportplatz. Wohnbebauung und Geschäftshäuser<br />
gibt es nicht. Die<br />
Idee zur gelben Flächenmarkierung<br />
stammt <strong>nach</strong> Üstra-Angaben<br />
aus Frankfurt, wo es damit<br />
gute Erfahrungen gebe.<br />
Und was halten Sie, liebe<br />
Leser – ganz egal ob als Fußgänger<br />
oder Straßenbahnfahrer –<br />
von dieser Idee?<br />
Der Üstra-Tw 6242<br />
in Richtung Alte<br />
Heide wird <strong>nach</strong><br />
der Kanalbrücke in<br />
Hannover-Vahrenheide<br />
gleich den<br />
gelb markierten<br />
Überweg passieren<br />
ACHIM UHLENHUT<br />
André<br />
Marks<br />
Verantwortlicher<br />
Redakteur<br />
<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 12| 2014<br />
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