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STRASSENBAHN MAGAZIN Berlin: 25 Jahre nach dem Mauerfall (Vorschau)

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Geschichte<br />

Keinesfalls<br />

alter Käse<br />

Die Tilsiter Straßenbahn Käse Tilsiter Art kennt jedermann. Dass in der ostpreußischen Kleinstadt<br />

von 1900 bis 1944 eine meterspurige Straßenbahn verkehrte, weiß hingegen nicht jeder<br />

Nahverkehrsfreund. Dabei besinnt man sich in Sowjetsk gerade seiner deutschen Vergangenheit …<br />

Es ist in Vergessenheit geraten: Ostpreußen<br />

gehörte einst zu den fortschrittlichsten<br />

Regionen Preußens!<br />

Obwohl agrarisch geprägt, fielen<br />

hier technische Innovationen auf fruchtbaren<br />

Boden. Nach<strong>dem</strong> in der Provinzhauptstadt<br />

Königsberg seit 1895 elektrische Straßenbahnen<br />

verkehrten, genehmigte der<br />

Regierungspräsident von Gumbinnen per<br />

Urkunde vom 24. Juni 1899 in Tilsit die Beförderung<br />

von Personen und Gepäckstücken<br />

mittels elektrischer Kraft auf die Dauer<br />

von 75 <strong>Jahre</strong>n. Die Konzession zum<br />

Betrieb einer solchen Straßenbahn erhielt<br />

die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm.<br />

Linien der Tilsiter Straßenbahn<br />

• Ringlinie (teils <strong>nach</strong> 1918 eingestellt)<br />

• Hohe Straße – Splitter<br />

• Wasserwerk – Jakobsruh (bis 1910)<br />

• Hohes Tor – Kallkappen (bis 1937)<br />

W. Lahmeyer & Co. (E.A.G.) in Frankfurt<br />

am Main. Das Unternehmen befasste sich<br />

mit allen Zweigen der Elektrizitätswirtschaft,<br />

darunter <strong>dem</strong> Bau und Betrieb von<br />

Elektrizitätswerken und Straßenbahnen. Im<br />

Jahr 1912 gründete es eine Tochtergesellschaft<br />

– die Elektrizitätswerk & Straßenbahn<br />

Tilsit AG (ESTAG), an der die E.A.G.<br />

100 Prozent der Aktien hielt.<br />

Die Einweihung der Tilsiter Straßenbahn<br />

soll am 1. Juli 1900 erfolgt sein. Das Liniennetz<br />

bestand aus einer Ringlinie in der Innenstadt<br />

sowie aus Anschlusslinien an die<br />

Vororte Splitter, Engelsberg und Kallkappen<br />

sowie an den Park Jakobsruh. Daneben gab<br />

es ein Verbindungsgleis vom Deutschen Tor<br />

westwärts durch die Stolbecker Straße bis<br />

zur Einmündung der Kleffelstraße sowie eines<br />

vom Deutschen Tor durch die Kasernenstraße<br />

zum Hohen Tor. Das Verwaltungsgebäude<br />

der ESTAG, das Kraftwerk<br />

70 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 12| 2014

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