Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3
Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3
Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lebensfreude durch Bewegung<br />
Prof. Dr. Hartmut<br />
Baumann<br />
Prof. Dr. Hartmut Baumann (73), ehemaliger Leiter des<br />
Instituts für Sportwissenschaft und des Sportzentrums<br />
der Universität Erlangen-Nürnberg hat uns in einem Interview<br />
über persönliche Erinnerungen und Erfahrungen<br />
berichtet. Schulzeit, Freizeit, Berufsleben - eine vom<br />
Sport geprägte Biografie. Heute selbst im Ruhestand<br />
spricht er auch über Bewegung im Alter, deren Grenzen<br />
und Möglichkeiten. Prof. Baumann ist heute 1. Vorsitzender<br />
des Vereins Dreycedern, auf dessen Homepage<br />
Sie auch das vollständige Interview lesen können:<br />
www.dreycedern.de, Rubrik „Interessantes“.<br />
Herr Professor Baumann, Sport hat ja in Ihrem Leben eine ganz große Rolle<br />
gespielt. Waren Sie denn schon als Kind sportlich?<br />
Ja. Ich bin in Miltenberg die ersten 10 Lebensjahre aufgewachsen. Das waren<br />
Kriegsjahre. Wir hatten Tennisplätze direkt neben dem Haus und da hab ich viel<br />
Tennis gespielt, das lag mir sehr.<br />
Haben Ihre Eltern Ihre Sportlichkeit aktiv verstärkt, oder war das damals<br />
noch kein Thema?<br />
Das war 1950 etwa, ich war 15 oder 16 Jahre alt. Meine Eltern sagten zu meinem<br />
Bruder und mir: Da ist ein Turnverein, geht doch mal hin. Damals lebten wir in<br />
Holzkirchen in Oberbayern, mein Vater hat das Forstamt Holzkirchen aufgebaut.<br />
Wir haben dann dem Turnverein angehört und haben wie Besessene geturnt.<br />
Geräteturnen, dann kam Leichtathletik dazu, dann Handball und Tischtennis, das<br />
ging fast alles zeitgleich. Skifahren im Winter war sowieso klar.<br />
Wie oft sind Sie dann in der Woche zum Sport gegangen?<br />
Jeden Tag. Ich war eigentlich jeden Tag in der Turnhalle oder auf dem Sportplatz.<br />
Wir hatten in Holzkirchen eine uralte Turnhalle fast für uns alleine.<br />
Im Winter, das waren damals sehr kalte Winter, haben wir die Reckstange mit<br />
Papier umwickelt und das Papier angezündet, damit die Stange warm wird und<br />
wir mit den Händen nicht kleben geblieben sind.<br />
Für uns waren dies damals keine harten Bedingungen. Ich lache manchmal über<br />
diese unglaublich tollen Turngeräte, die es heute gibt, aber trotzdem werden die<br />
Leistungen im Turnen in der Breite immer schlechter. Es liegt nicht immer nur am<br />
super Material, ob man im Sport etwas zustande bringt.<br />
30 <strong>Ausgabe</strong> 4/08