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Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3

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irgendwas aktiv betreiben. Ich sehe die Möglichkeiten, dass Kinder sich ausreichend<br />

bewegen, auf verschiedene Schultern verteilt.<br />

Das Problem ist, dass die Konkurrenz, die die Kinder von eigener Bewegung<br />

abhält, so groß ist. Das sind die Computer, das ist das Fernsehen u. a. m. Dass<br />

Kinder gern am Computer spielen, ist ja o. k. Das darf aber nicht dazu führen,<br />

dass sie sich nicht mehr ausreichend bewegen. Viele Eltern machen das schon<br />

sehr geschickt. Sie teilen die Zeiten ein und sagen: Du kannst so und solange am<br />

Computer sitzen, und dann ist Schluss, dann machst Du was anderes. Wenn<br />

man so was fertigbringt, dann hat man schon viel erreicht. Das muss man als<br />

Erzieher vorausplanen, was für viele neu ist.<br />

Ihr Faible ist das Thema Spiel. Wie soll man sich das vorstellen für Erwachsene?<br />

Grundsätzlich ist das Spielen im Menschen angelegt und es ist eine bestimmte<br />

Zugangsweise zur Welt, die vor allem im Kindes- und Jugendalter zum Tragen<br />

kommt. Sie wird aber immer mehr überdeckt durch rationale Zugangsweisen,<br />

das heißt man überlegt sich: Lohnt sich das eigentlich, oder mach ich lieber was<br />

anderes. Das sind dann ökonomische Aspekte, die immer wichtiger werden. Man<br />

muss im fortgeschrittenen Lebensalter das Spielen wieder neu entdecken,<br />

wieder aktivieren. Man kann natürlich nicht unbedingt mehr das Gleiche spielen,<br />

was man früher mal gespielt hat. Das liegt daran, dass sich die körperlichen<br />

Voraussetzungen geändert haben. Auch der soziale Umgang miteinander hat<br />

sich verändert, dieses Spontane ist weg. Man will nicht unbedingt mit jedermann<br />

gemeinsam spielen, also man überlegt sich schon, ob das für einen angemessen<br />

ist. Man wird im Spiel natürlich auch geistig gefordert, das ist eine mentale<br />

Anforderung.<br />

Darüber hinaus hat das Spiel eine ganz starke emotionale Komponente, man<br />

kommt in eine andere Stimmungslage, man wird wieder aufgeheitert, körperliche<br />

Aktivität im Spiel springt sozusagen in den emotionalen Bereich über.<br />

Wir reden hier nicht über Bodybuilding, sondern über Alltagsmuskulatur.<br />

Ja. Da können sportliche Aktivitäten sehr hilfreich sein, weil sie die normale<br />

Kraftfähigkeit unterstützen, die man braucht, um Alltagsfähigkeiten und -<br />

fertigkeiten zu erhalten. Man muss aber nicht Sport treiben, man kann auch<br />

anderes tun, z. B. Gartenarbeit oder sonstige Aktivitäten, die die Muskulatur<br />

beanspruchen. Aber der Sport bietet sehr viele Möglichkeiten dazu.<br />

Ganz wichtig ist, dass man sich keinen Belastungsrhythmus aufzwingen lässt,<br />

der die eigenen Voraussetzungen übersteigt. Und wenn andere einen zu<br />

32 <strong>Ausgabe</strong> 4/08

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