Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3

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Nicht schutzlos ausgeliefert! Wie sich ältere Mitbürger gegen schlechte Pflegeleistungen des Personals zur Wehr setzten können. Von Rechtsanwalt Gerhard Meyer, Fachanwalt für Familienrecht, Fachanwalt für Erbrecht Viele ältere Bürger sind nach einem arbeitsreichen Leben wegen gesundheitlichen Beschwerden auf Pflege angewiesen. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation im Gesundheitswesen kommt es jedoch immer wieder vor, dass die benötigten Pflegeleistungen durch das Pflegepersonal nur unzureichend ausgeführt werden. In Einzelfällen wird dringend erforderliche Pflege überhaupt nicht geleistet. Kommt es zu solchen Missständen, sind die Betroffenen, der schlechten Behandlung durch das Pflegepersonal nicht schutzlos ausgeliefert. Die Pflegebedürftigen müssen jedoch den Mut aufbringen, die Schlechtleistungen anzusprechen und dürfen sich dabei keinesfalls einschüchtern lassen. In jedem Fall sollten nahestehende Personen wie Angehörige oder Betreuer informiert werden. Ferner ist es ratsam, schlechte Pflegeleistungen mit Datum und Beschreibung zu dokumentieren, um diese belegen zu können. Um die Schlechtleistungenabzustellen,empfiehlt es sich dann stufenweise vorzugehen. Zunächst sollte das Pflegepersonal direkt angesprochen werden. Oftmals genügt dies bereits für eine Rückbesinnung auf die Pflichten hinsichtlich der Pflege. Tritt jedoch keine Besserung der Pflegeleistung ein, oder wird sogar der Versuch unternommen den Pflegebedürftigen einzuschüchtern, sollte dies umgehend dem Arbeitgeber des Pflegepersonals angezeigt werden. Da unter Umständen der Arbeitgeber für das Verhalten seines Personals in Haftung genommen werden kann, ist es in dessen Interesse, gegen das Fehlverhalten vorzugehen. Kümmert sich der Arbeitgeber nicht ausreichend, sollte man die Situation der Krankenversicherung bzw. dem Sozialversicherungsträger melden. Gewinnen diese den Eindruck, dass Pflegeleistungen <strong>Ausgabe</strong> 4/08 45
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