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Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3

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Meine „Inge“ feiert 70. Geburtstag<br />

Als ich zwei Jahre alt war, kaufte mir meine Mutti in einem<br />

Kieler Kaufhaus die Käthe Kruse Puppe „Inge“. Ich durfte sie<br />

unter verschiedenen Puppen aussuchen. Sie hatte braune<br />

Glasaugen und helle modellierte Haare und war 56 cm groß;<br />

also nicht wesentlich größer als ich selbst. Ich taufte sie<br />

später Roswitha.<br />

Als ich selber Geld verdiente, bekam Roswitha jedes Jahr zu<br />

Weihnachten ein neues Kleid; sie thronte mitten auf meinem<br />

Bett. Sie war mir eine richtige Freundin bis in die 60iger Jahre. Ich liebte<br />

sie heiß und innig. Der Verlust meiner Puppe hängt mir heute noch nach.<br />

Warum denke ich an meine geliebte Roswitha zurück?<br />

Die Schildkröte ist das<br />

Warenzeichen der Puppen<br />

Käthe Kruse, 17.09.1883 - 19.07.1968, Firmengründerin, wäre in diesem<br />

Jahr 125 Jahre alt geworden. Sie war eine der weltweit bekanntesten<br />

Puppenmacherin. Ihre Puppen stehen für Schönheit und Einzigartigkeit.<br />

„Die Hand geht dem Herzen nach“ war ihr Motto. Selbst Mutter einer<br />

wachsenden Kinderschar standen für sie handelsübliche Puppen nicht zur<br />

Diskussion. Im Gegensatz zu den steifen, kalten und zerbrechlichen Porzellanpuppen<br />

sollen ihre Kinder mit weichen und warmen Puppen zum<br />

Liebhaben spielen. So beginnt Käthe Kruse 1905 Puppen für ihre Kinder<br />

zu fertigen. 5 Jahre später stellt sie ihre Puppenkreationen in einem Berliner<br />

Warenhaus aus. Mit zwei Großaufträgen aus Amerika in der Tasche<br />

gründet Käthe Kruse ihre eigene Puppenwerkstätte in Bad Kösen. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg sichert Käthe Kruse Einkaufs- und Exportmöglichkeiten<br />

durch die Errichtung von Zweigwerken in den westlichen Zonen, zusätzlich<br />

zum Hauptwerk im sowjetisch besetzten Bad Kösen, an welchem<br />

sie bis 1950 festhält. Die folgende Enteignung und Umwandlung ihrer<br />

Werkstätte zum volkseigenen Betrieb (VEB) erlebt sie aus den neu aufgebauten<br />

Werkstätten im bayerischen Donauwörth, wo die Käthe Kruse Puppen<br />

noch heute in traditioneller Handwerkskunst gefertigt werden.<br />

34 <strong>Ausgabe</strong> 4/08

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