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Herbst-Zeitlose Ausgabe 4-2008 (52 Seiten; 3

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Grußwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Advent und Weihnachten gehören in<br />

unserem Land zu den Zeiten und Festen,<br />

an denen wohl niemand vorbeikommt.<br />

Man merkt das bereits an der<br />

„Vorlaufzeit“. Kaum sprießt die erste<br />

<strong>Herbst</strong>zeitlose, kaum sind die Sommerferien<br />

vorbei, beginnt das sog.<br />

Weihnachtsgeschäft. Und in manchen<br />

Geschäften stehen schon Anfang Oktober<br />

die Weihnachtsbäume. Dabei gilt<br />

doch: Advent ist im Dezember!<br />

Ich will hier aber keine Konsumschelte<br />

o. ä. anstimmen. Denn wir bestimmen<br />

selbst, wie wir Advent und Weihnachten<br />

gestalten, was uns dabei wichtig ist.<br />

Viele erinnern sich an das Weihnachten<br />

ihrer Kindheit, vielleicht in einer Heimat,<br />

die lange Zeit unerreichbar schien und<br />

die jetzt fremd geworden ist. Solche<br />

Erinnerungen mögen die gute alte Zeit<br />

verklären, auch wenn sie oft in Wirklichkeit<br />

nicht so gut, sondern sehr hart<br />

war.<br />

Trotzdem: Kindheitserinnerungen rühren<br />

an unsere tiefsten menschlichen<br />

Sehnsüchte, sie träumen den Traum<br />

von einer heilen Welt und von echten<br />

und tiefen Menschsein. Manche<br />

trauern diesem „verlorenen Paradies“<br />

nach und beklagen die Kommerzialisierung<br />

und „Entzauberung“ von Advent<br />

und Weihnachten. Unsere ganze<br />

Welt sei sehr nüchtern geworden, unsere<br />

Zeit nur von Kapital und Gewinn<br />

Dekan<br />

Josef Dobeneck<br />

bestimmt - und dann kommt eine Krise<br />

und bringt das ganze Geldgebäude<br />

zum Einsturz.<br />

Da ist sicher etwas dran. Doch ich<br />

glaube: Jede Zeit ist Gottes Zeit. Und<br />

in jeder Zeit will und kann er Mensch<br />

werden durch Dich und mich.<br />

Darin liegt für mich der innere Kern von<br />

Weihnachten: Es geht um das Mensch<br />

werden. Und diese Botschaft der<br />

Menschwerdung gilt allen Menschen.<br />

Für mich gehören dazu Sehnsucht und<br />

Erwartung, aber genauso innere Erneuerung,<br />

Umkehr und Buße, wie sie uns<br />

der Advent nahe bringen will.<br />

Für mich gehören dazu die Gebrochenheiten<br />

unseres Menschseins. Weihnachten<br />

vermittelt nicht nur die Stimmung<br />

von „holder Knabe im lockigen Haar“.<br />

Weihnachten zeigt uns Menschen, die<br />

keine Aufnahme finden, für die kein<br />

Platz ist; es zeigt uns Menschen, die<br />

„draußen“ sind, Menschen, die arm und<br />

einsam sind, Menschen, die fliehen<br />

<strong>Ausgabe</strong> 4/08 5

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