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Das 3. Kapitel<br />
<strong>Von</strong> <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> feurischen Scienz<br />
in Gestaltnis zur Natur und zum Wesen; wie sich die Scienz in Feuer<br />
einführe, was das sei und wie die Vielfältigung entstehe.<br />
Die Porte des großen Mysterii aller Heimlichkeiten<br />
3,1. Als <strong>der</strong> teure Moses die Schöpfung <strong>der</strong> Welt beschreibet, spricht er, Gott<br />
habe gesprochen, es werde! Gen. 1,3, so sei es worden. Und dann spricht er: Im<br />
Anfang schuf Gott Himmel und Erden, Gen. 1,1, und Joh. 1,12 stehet, Gott habe<br />
alle Dinge aus seinem Worte gemacht.<br />
3,2. In diesem lieget nun <strong>der</strong> Grund und tiefe Verstand, denn von Ewigkeit ist<br />
nichts als nur Gott in seiner Dreifaltigkeit in seiner Weisheit gewesen, wie vorne<br />
gemeldet, und darinnen die Scienz als das Sprechen, aus sich Aushauchen,<br />
Fassen, Formen und in Eigenschaften Führen. Das Fassen ist das »Schuf« und<br />
die Scienz als die Begierde ist <strong>der</strong> Anfang aus <strong>der</strong> Temperatur * zur Unterschiedlichkeit.<br />
Denn <strong>der</strong> ganze Grund lieget in dem, da gesagt wird: Gott schuf durchs<br />
Wort. Das Wort bleibet in Gott und gehet mit <strong>der</strong> Scienz als mit <strong>der</strong> Begierde<br />
aus sich aus in eine Teilung. Die ist also zu verstehen: die Scienz ist ewig im<br />
Worte, denn sie urständet im Willen. Im Worte ist sie Gott und in <strong>der</strong> Teilung<br />
als in <strong>der</strong> Fassung ist sie <strong>der</strong> Anfang zur Natur.<br />
*) harmonische Einheit in Gott, dem Schöpfer<br />
Die erste Species Naturae<br />
3,3. Der Natur erste Gestalt ist Herbe als die Faßlichkeit seiner selber. Ihre<br />
Gestaltnisse, so in ihrer Infassung entstehen, sind diese: als 1.) Finsternis, denn<br />
die Fassung überschattet den freien Willen in <strong>der</strong> Scienz; zum 2.) ist es die<br />
Ursache <strong>der</strong> Härtigkeit, denn das Angezogene ist hart und rauh und soll doch im<br />
Ewigen nur Geist verstanden werden; zum 3.) ist es eine Ursache <strong>der</strong> Schärfe;<br />
zum 4.) eine Ursache <strong>der</strong> Kälte als <strong>der</strong> kaltfeuernden Eigenschaft; zum 5.) eine<br />
Ursache aller Wesenheit o<strong>der</strong> Begreiflichkeit, und ist im Mysterio Magno die<br />
Mutter aller Salze und eine Wurzel <strong>der</strong> Natur und wird im Mysterio mit einem<br />
Wort Sal genannt als eine geistliche Schärfe, <strong>der</strong> Urstand Gottes Zornes, auch<br />
<strong>der</strong> Urstand <strong>der</strong> Freudenreich.<br />
<strong>Von</strong> <strong>der</strong> zweiten Specie Naturae<br />
3,4. Die zweite Gestalt in <strong>der</strong> Scienz ist <strong>der</strong> Stachel <strong>der</strong> Empfindlichkeit als<br />
das Ziehen selber, davon das Fühlen und die Empfindlichkeit urständet. Denn je<br />
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