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und in den Wachsenden <strong>der</strong> Erden, beides spiritualisch und korporalisch, nichts<br />
ausgenommen, denn alle Wesen dieser Welt stehen darinnen wie solches vor<br />
Augen und den Erfahrnen bekannt ist.<br />
3,11. Denn also hat sich das Unsichtbare als die geistliche Welt mit diesen drei<br />
ersten Gestalten in ein sichtbar, greiflich Wesen eingeführet als nach den<br />
Geistern geistlich und nach den Körpern begreiflich. Auch urständet die ganze<br />
Erde mit allen Materien daraus, sowohl das ganze Gestirne mit den Elementen.<br />
Jedoch muß man weiter sehen und durch alle sieben Gestalten gehen, wenn man<br />
die Sonne, Sternen und Elementen andeuten will, wie ferner folget.<br />
<strong>Von</strong> <strong>der</strong> vierten Specie Naturae<br />
3,12. Die vierte Gestalt in <strong>der</strong> Scienz aus dem einigen Willen ist nun des Feuers<br />
Anzündung, da sich Licht und Finsternis scheiden, ein jedes in ein Principium,<br />
denn allhie ist des Lichts Urstand, sowohl des rechten Lebens in <strong>der</strong> Empfindlichkeit<br />
<strong>der</strong> drei Ersten (3,10), auch <strong>der</strong> rechten Scheidung zwischen <strong>der</strong> Angst<br />
und Freude, und dies geschieht also:<br />
3,13. Der erste Wille in Dreifaltigkeit, welche Gott außer <strong>der</strong> Natur und Kreatur<br />
heißet, fasset sich in sich selber zu seinem eigenen Sitz in <strong>der</strong> Gebärung <strong>der</strong><br />
Dreiheit mit <strong>der</strong> Scienz und führet sich in Kraft. Und in <strong>der</strong> Kraft in das<br />
gebärende Wort als in einen essentialischen (wesenhaften) Schall zur Offenbarung<br />
<strong>der</strong> Kräfte; und weiter in eine Begierde zur Empfindlichkeit und Findlichkeit<br />
<strong>der</strong> Kräfte als in die drei Ersten zur Natur, wie oben gemeldet worden.<br />
3,14. Als er aber in die Angst sich geführet nach dem Anfang zur Natur, als in<br />
den Urstand des spiritualischen Lebens, so fasset er sich wie<strong>der</strong> in sich mit <strong>der</strong><br />
Lust <strong>der</strong> Freiheit, von <strong>der</strong> Angst frei zu sein, das ist: er fasset den Ungrund als<br />
die Temperatur <strong>der</strong> göttlichen Lust und Weisheit in sich, welche also lieblich,<br />
sanft und stille ist. Und in dieser Infassung geschieht in <strong>der</strong> Angst ein großer<br />
Schrack, da die Pein vor <strong>der</strong> großen Sanft erschrickt und in sich ersinkt als ein<br />
Zittern, davon das Gift-Leben in <strong>der</strong> Natur seinen Grund und Anfang hat. Denn<br />
im Schracke ist <strong>der</strong> Tod, und im Schracke fasset sich die Herbigkeit in Wesen<br />
als in ein merkurialisch Geist-Wasser, aus welchem in <strong>der</strong> Impression im<br />
Anfange <strong>der</strong> Schöpfung <strong>der</strong> Erden, Steine, Metalle und das merkurialische,<br />
sulphurische Wasser erboren worden, daraus Metalle und Steine ihren Urstand<br />
haben.<br />
3,15. Dieser Schrack macht in den drei ersten als in Herbe, Bitter und Angst<br />
nach <strong>der</strong> finstern Impression in sich das feindliche, schreckliche Leben des<br />
Grimmes o<strong>der</strong> Zornes Gottes, des Fressens und Verzehrens. Denn es ist des<br />
Feuers Anzündung als die Essenz <strong>der</strong> Peinlichkeit o<strong>der</strong> Verzehrlichkeit des<br />
Feuers und wird nach <strong>der</strong> finstern Impression die Hölle o<strong>der</strong> Höhle genannt als<br />
ein eigen in sich selber infassend peinlich Leben, das nur in sich selber empfindlich<br />
und offenbar ist und gegen dem ganzen Ungrunde billig eine verborgene<br />
Höhle genannt wird, welche im Lichte nicht offenbar ist und doch eine Ursache<br />
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