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Magazin für lovecraft'sche Literatur und Phantastik - Luzifer Verlag

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Ungeheuer, lebende Skelette <strong>und</strong> andere Scheußlichkeiten ausspeit. Die Schnitten werden von der<br />

wandelnden Horror-Show überrannt, doch mitten im Chaos, in dem jeder Mensch nur danach<br />

trachtet, zu überleben, trifft Volker der Leuchtturmwärter auf alte Fre<strong>und</strong>e aus Jugendtagen.<br />

Gemeinsam versuchen sie den Schrecken Herr zu werden.<br />

Drüber geschaut:<br />

Dietmar Dath's Werke sind bekannt für ihre Komplexität. Am blinden Ufer beweist das nur zu gut.<br />

Die Geschichte scheint zu Anfang auf einer uns bekannten Erde zu spielen, der Erkennungswert<br />

verliert sich jedoch mit zunehmenden Handlungsverlauf immer mehr. In der Welt von Am blinden<br />

Ufer scheint sich alles außerhalb der wenige bewohnten Gebiet wie den Schnitten oder der<br />

riesigen, doch nie gesehen Metropole Borbruck im Wandel zu befinden, als würde der Ortes wie<br />

ein Spielball zwischen den Dimensionen hin <strong>und</strong> her geworfen. Die temporären <strong>und</strong> räumliche<br />

Ungewissheit ist eines der tragenden Romanelement <strong>und</strong> sorgt für eine starke Atmosphäre der<br />

Verunsicherung. Hinzu kommt die intensiv geschilderte Perspektivlosigkeit <strong>und</strong> melancholische<br />

Gedankengänge des Protagonisten; ebenso die allumfassenden Trostlosigkeit, die diese Welt<br />

durchwirkt. Für Volker ist das Leben ein sich immer wiederholender Trott. Seine Arbeit als<br />

Leuchturmwärter erscheint ihm sinnlos <strong>und</strong> gewinnt erst an scheinbarer Bedeutung, als<br />

Ungeheuer aus der feuchte Tiefe des Meeres aufsteigen <strong>und</strong> eine Schneise der Verwüstung nach<br />

sich ziehen. Das Volker inmitten von Tod <strong>und</strong> Wahnsinn auf alte Jugendfre<strong>und</strong>e stößt <strong>und</strong> dadurch<br />

ein fast schon ausgelassene Stimmung entsteht, sorgt für weitere Verunsicherung, findet man sich<br />

doch zwischen zwei Gefühlszuständen festgesetzt.<br />

So einfach <strong>und</strong> klar der Stil des Autors sein mag, das Thema ist mannigfach, geradezu<br />

verschlungen. Die Gedanken des Protagonisten <strong>und</strong> die vorherrschende Realität verschweißen<br />

sich zu einer unsicheren, brüchigen Wirklichkeit, an der der Leser zweifelt. Zeit <strong>und</strong> Raum<br />

besitzen keine Basis, ein Positionsbestimmung im Weltengefüge ist unmöglich. Es sind diese<br />

Ingredienzien die Am blinden Ufer einen düsteren Klang verleihen <strong>und</strong> den Hauch des Kosmische<br />

Grauen eines Lovecrafts in sich tragen; nur das dieser nicht aus den Weiten des All kommt,<br />

sondern aus den verwinkelten Falten der Zeit <strong>und</strong> dem Inneren des Protagonisten.<br />

Fazit:<br />

Am blinden Ufer ist eine literarische Wucht. Die Suggestionskraft, die der Autors mit diesem<br />

Werk entfaltet, ist eindringlich, der Inhalt vielfältig <strong>und</strong> anregenden für den Geist. Nicht nur die<br />

Wirklichkeit verliert sich zwischen den Schnitten <strong>und</strong> Borbruck, sondern auch der Leser!<br />

Auch zu finden unter LITERRA.INFO

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