Heft 4/2002 - Pro Tier

Int. Tierschutzkonferenz gegen Pelztierfarmen in Brno
Schluss mit den
Pelztierfarmen!
In Zuchtfarmen vegetieren weltweit immer noch Millionen Pelztiere
unter furchtbaren Bedingungen. Füchse, Nerze und Chinchillas sind
Wildtiere, ihre Haltung in Gefangenschaft ist eine Qual. Im Oktober
dieses Jahres forderten Tierschutzorganisationen aus ganz Europa
an einer internationalen Konferenz die endgültige Schliessung aller
Pelztierfarmen. Denn Wildtiere können in diesen Anlagen nicht artgerecht
gehalten werden.
VON RITA DUBOIS
Pelzreklame in Ungarn
Gegen 50 Vertreter von Tierschutzorganisationen
aus
ganz Europa hatten sich im
tschechischen Brno (Brünn) eingefunden,
um über Massnahmen und
Strategien zur Abschaffung der ausnahmslos
tierquälerischen Zucht
von Pelztieren zu diskutieren. Organisiert
wurde das Treffen von der
tschechischen Tierschutzorganisation
Svoboda Zvirat, dem International
Visegrad Fund und der ungarischen
Naturschutzorganisation
FAUNA.
Das Leiden
für die Eitelkeit
Die Vorträge, Bilder und Filme der
Tierschützerinnen und Tierschützer
aus England, Holland, Deutschland,
Polen, Tschechien, Slowenien und
Ungarn zeigten eindrücklich die Leiden
und Qualen der Tiere in den
Pelztierfarmen. Verängstigte, zum
Aus für echte Pelze
Erfolg für die Tierschützer: Die KarstadtQuelle
AG stellt den Verkauf von
Echtpelzen ein. Dies gilt für die Karstadt-Warenhäuser,
die konzerneigenen
Fachgeschäfte wie Sinn-Leffers
und Wehmeyer und für die Versandhäuser
Quelle und Neckermann. Die
vorhandenen Bestände, teilte der Konzern
im September den Medien mit,
sollen aber bis ins nächste Jahr noch
verkauft werden. Von der Entscheidung
sind nicht nur Pelzmäntel und
-jacken betroffen, sondern auch alle
Artikel, die Applikationen aus echtem
Pelz aufweisen. Zum Beispiel Anhänger,
Schuhe, Handschuhe und Besatz
an Textilien. Die KarstadtQuelle AG
begründet ihre Entscheidung mit konzernweit
gültigen Sozial- und Umweltstandards.
Ebenso sei eine Kundenbefragung
und der Tierschutzgedanke in
die Entscheidungsfindung einbezogen
worden. Ein Schritt, der Mut macht,
und zeigt, wie sich Konsumenten mit
ihrem Kaufverhalten erfolgreich für
Tiere einsetzen können. pt
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