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Heft 4/2002 - Pro Tier

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Foto: Ruedi Suter<br />

sche Zoos in den letzten<br />

100 Jahren gesammelt hatten.<br />

Ausserdem analysierten<br />

die Biologen mehr als hundert<br />

Veröffentlichungen zu<br />

diesem Thema.<br />

Asiatische Zooelefanten<br />

werden nur etwa 15 Jahre<br />

alt, fanden die Biologen heraus.<br />

Selbst <strong>Tier</strong>e, die in ihrer<br />

Heimat in Holzlagern arbeiten<br />

müssen, werden doppelt<br />

so alt. Elefanten in freier<br />

Wildbahn erreichen gar<br />

ein Alter von 60 bis 65 Jahren.<br />

Kein einziger Zooelefant<br />

hat je dieses Alter erreicht.<br />

Elefanten, die im Zoo geboren<br />

wurden, sind am anfälligsten,<br />

ergaben die Untersuchungen.<br />

Sie sterben im<br />

Schnitt zehn Jahre früher als<br />

ihre wild lebenden Artgenossen.<br />

Auch Elefantenkühe,<br />

die im Zoo unnatürlich<br />

früh Nachwuchs bekommen,<br />

sterben häufig sehr<br />

jung.<br />

Was tun? Es gelte nun dringend<br />

herauszufinden, wie<br />

sich das Wohlbefinden der<br />

<strong>Tier</strong>e verbessern lasse, fordern<br />

die Forscher. «Wir<br />

brauchen objektive Daten,<br />

was Elefanten in Gefangenschaft<br />

brauchen, um sich<br />

wohl zu fühlen», folgert<br />

Mason und schliesst: «Nur<br />

dann können wir genau beurteilen,<br />

ob Zoos diese <strong>Tier</strong>e<br />

jemals artgerecht halten<br />

können.» ddp/bdw<br />

Elefanten<br />

Studie enthüllt Schmuggelrouten aus Afrika nach Asien<br />

Globaler Elfenbeinhandel enttarnt<br />

Ein weltweit agierender Ring<br />

von Elefantenwilderern und<br />

Elfenbeinschmugglern ist<br />

enttarnt: Eine eben veröffentlichte<br />

Studie der englischen<br />

Umweltorganisation<br />

EIA benennt Köpfe und Mittelsmänner<br />

des Syndikats –<br />

und dokumentiert die Stationen<br />

der Schmuggelwege.<br />

Die Undercover-Studie dokumentiert<br />

die Zusammenarbeit<br />

von Wilderern in<br />

Sambia, einem Elfenbein-<br />

Schmugglerring in Malawi<br />

und Mozambique (Afrika) bis<br />

hin zu den Endabnehmern in<br />

Singapur, Hongkong, China<br />

und Japan. «Dieses Syndikat<br />

operiert seit 1994 und konnte<br />

ungehindert dutzende<br />

Tonnen Elfenbein auf seiner<br />

bewährten Route schmuggeln.<br />

Die spektakuläre Aufdeckung<br />

von sechs Tonnen<br />

im Juni in Singapur war der<br />

erste Störfall für den<br />

Schmugglerring», berichtet<br />

Daniela Freyer von der deutschen<br />

<strong>Tier</strong>schutzorganisation<br />

<strong>Pro</strong> Wildlife. Allan<br />

Thornton, Vorsitzender der<br />

Umweltorganisation EIA<br />

(Environmental Investigation<br />

Agency) betont: «Unsere<br />

Studie beweist eindeutig die<br />

immense Bedrohung für die<br />

Elefanten durch den boomenden<br />

Elfenbeinmarkt in<br />

Fernost. Jegliche Freigabe<br />

des Elfenbeinhandels wäre<br />

nur ein weiterer Anreiz für<br />

Wilderei und Schmuggel.»<br />

Mindestens 19 Lieferungen illegalen<br />

Elfenbeins aus Afrika<br />

– offiziell deklariert als «Steinskulpturen»<br />

oder «Holzschnitzereien»<br />

– schmuggelte<br />

das Syndikat in den vergangenen<br />

Jahren nach Fernost.<br />

Die Undercover-Studie<br />

veröffentlicht Lieferscheine,<br />

Quittungen und Auszüge aus<br />

den Notizbüchern der Strippenzieher.<br />

Abnehmer der<br />

Schmuggelware, die v.a.<br />

über den Hafen von Singapur<br />

eingeschifft wurde, waren<br />

Firmen in Hongkong.<br />

Von dort ging die Ware weiter<br />

nach China und Japan.<br />

«In Beijing und Guangzhou,<br />

den historischen Zentren des<br />

Elfenbeinhandels in China,<br />

ist Elfenbein wieder massenhaft<br />

erhältlich. Und das, obwohl<br />

legale Altbestände<br />

längst erschöpft sind und die<br />

Nachfrage durch illegales Elfenbein<br />

gedeckt wird», betont<br />

der EIA-Vorsitzende<br />

Thornton.<br />

«Die EIA-Studie belegt eine<br />

besorgniserregende Zunahme<br />

von Elfenbeinschmuggel<br />

und Wilderei», berichtet<br />

Allan Thornton. «Die Freigabe<br />

des Elfenbeinhandels hätte<br />

fatale Folgen für die Elefanten<br />

in Afrika und Asien,<br />

denn legales und illegales<br />

Elfenbein lassen sich nicht<br />

unterscheiden», warnt die<br />

Biologin Freyer. pt/pw ■<br />

Foto: Ruedi Suter<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/02<br />

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