1-2014
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Sensoren<br />
Atemstromsensor revolutioniert medizinische<br />
Erstversorgung<br />
Ein neuer am HSG-IMIT entwickelter Atemstromsensor<br />
ist der weltweit erste MEMSbasierte<br />
Sensor, der eine Kondensatbildung<br />
auf dem Sensorelement aktiv verhindert und<br />
so patientennahe Messungen direkt im Atemstrom<br />
ermöglicht. Der Sensor wird nun erstmalig<br />
im Notfallbeatmungsset „rescue-iFil“<br />
des Filterspezialisten Karl Küfner eingesetzt<br />
und revolutioniert somit das Notfallmanagement<br />
am Unfallort.<br />
Ein zentraler Bestandteil der Notfall- und<br />
Intensivmedizin ist die künstliche Beatmung<br />
zur Erhaltung lebensnotwendiger Körperfunktionen.<br />
Die patientennahe Bestimmung und<br />
Überwachung der Beatmungsströmung mittels<br />
Sensoren stellt jedoch aufgrund der hohen<br />
Atemluftfeuchtigkeit und der damit verbundenen<br />
Flüssigkeitskondensation eine große<br />
Herausforderung dar. Bei der zwingend notwendigen<br />
Mund-zu-Mund-Beatmung oder<br />
Beatmung mittels einer Maske durch den<br />
Ersthelfer am Unfallort fehlen jedoch Informationen<br />
über die tatsächlich erforderliche<br />
Beatmungszeit und Luftmenge. Zudem können<br />
ein erhöhter Beatmungswiderstand sowie<br />
Leckagen auftreten.<br />
Das Notfallbeatmungsset „rescue-iFil“ zur<br />
Erstversorgung von Unfallopfern, dass von<br />
Karl Küfner in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
HSG-IMIT entwickelt wurde, ermöglicht eine<br />
schnelle Aussage und Überwachung des pulmonalen<br />
Zustands eines Verletzten direkt am<br />
Unfallort. Zentrales Element von „rescue-iFil“<br />
ist ein Strömungstubus mit dem von HSG-<br />
IMIT entwickelten neuartigen Atemstromsensor.<br />
Der Tubus führt den Atem des Verletzten<br />
und des Spenders durch geeignete Bauform<br />
und Strömungssiebe so, dass der Sensor<br />
den Atemfluss wechselseitig analysieren,<br />
speichern und auswerten kann. Die gewonnen<br />
Informationen erlauben dann eine direkte<br />
Benutzerführung der Herzdruckmassage und<br />
verbessern die Atemspende erheblich. Diese<br />
neue Art der Notfallhilfe ist weltweit die erste<br />
patientennahe Lösung, die sich dieses Problems<br />
aller Hilfeleistenden annimmt und das<br />
Notfallmanagement am Unfallort maßgeblich<br />
verbessert.<br />
HSG-IMIT – Institut für Mikro- und<br />
Informationstechnik der Hahn-<br />
Schickard-Gesellschaft für angewandte<br />
Forschung e.V.<br />
www.hsg-imit.de<br />
Unglaublich kleine Flüssigkeitssensoren<br />
Die neuen Flüssigkeitssensor-Serien<br />
LPP10 und LPG10 basieren auf planaren<br />
mikrofluidischen Substraten und die Sensoren<br />
sind mit einem Glas- (LPG10) oder<br />
Kunststoffgehäuse (LPP10) erhältlich. Beide<br />
Versionen sind nur 10 x 10 mm groß. Während<br />
die Glasversion LPG10 durch Haltbarkeit<br />
überzeugt, wurde die Kunststoffversion<br />
LPP10 für kurzfristige Anwendungen entwickelt<br />
und ist dank des Kunststoffgehäuses<br />
bei großen Stückzahlen sehr kosteneffizient.<br />
Beide Sensoren sind ideal für verschiedene<br />
medizinische und biomedizinische Anwendungen<br />
geeignet. In den Sensoren befinden<br />
sich keine beweglichen Teile und der<br />
Strömungsweg der Flüssigkeiten wird nicht<br />
durch Hindernisse gestört.<br />
Durch das innovative Gehäuse können<br />
die Mikrochips des hochsensiblen Sensirion-Thermoflusssensors<br />
Messungen ohne<br />
Medienkontakt durch die Wand des im planaren<br />
mikrofluidischen Substrats verlaufenden<br />
Kanals vornehmen. Die Bauweise<br />
ermöglicht eine einzigartige Empfindlichkeit<br />
bei der Durchflussmessung und bei der<br />
Detektion von Luftblasen im Bereich von 0<br />
bis 1000 Mikrolitern pro Minute. Die Sensoren<br />
sind besonders geeignet für die Überwachung<br />
von Durchflussraten und die Verbesserung<br />
der Systemleistung von Anwendungen<br />
in den Bereichen Biomedizin und<br />
Life Sciences.<br />
Dabei werden nichtinvasive Flussmessungen<br />
dank der CMOSens-Technologie<br />
möglich, die den Sensor hochempfindlich<br />
machen. Ein kleiner digitaler CMOSens-<br />
Mikrochip (2,2 x 3,5 mm) ist mit dem mit<br />
mikrofluidischem Substrat gefüllten Kanal<br />
verbunden. Neben dem Sensorelement<br />
befindet sich darin das komplette „digitale<br />
Gehirn“ und der für die Signallinearisierung,<br />
den Temperaturausgleich und den Selbstprüfalgorithmus<br />
notwendige Speicher. Der<br />
Chip verfügt über eine vollständig digitale<br />
I²C-Schnittstelle. Der elektrische Kontakt<br />
entsteht durch Metallisierung über dem<br />
mikrofluidischen Substrat. Die am Sensorboden<br />
befindlichen Flüssigkeitsanschlüsse<br />
ermöglichen die einfache Integration einzelner<br />
Sensoren in zahlreiche Anwendungen.<br />
Der Sensor überzeugt durch eine kurze<br />
Reaktionszeit von nur 30 ms sowie Sensorauflösungen<br />
von bis zu 0,5 nl/min. Der digitale<br />
Mikrosensor-Chip bietet eine vollständig<br />
kalibrierte digitale Ausgabe, wodurch<br />
keine zusätzliche Signalverarbeitung mehr<br />
notwendig ist.<br />
Diese deutliche Vereinfachung der Sensortechnologie<br />
für Durchflussmessungen ermöglicht<br />
die Umsetzung sehr kleiner und effizienter<br />
Sensorlösungen. Für verschiedene<br />
Anwendungen können auch massgeschneiderte<br />
Lösungen auf Grundlage dieser Technik<br />
entwickelt werden. Die Standardvarianten<br />
sind ab sofort erhältlich.<br />
Sensirion AG<br />
www.sensirion.com<br />
44 meditronic-journal 1/<strong>2014</strong>