Monitoringbericht 2004 - Wohnungsmarkt - Stadtumbau - Stadt Leipzig
Monitoringbericht 2004 - Wohnungsmarkt - Stadtumbau - Stadt Leipzig
Monitoringbericht 2004 - Wohnungsmarkt - Stadtumbau - Stadt Leipzig
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gefördert durch // // unter Mitwirkung //<br />
IfS Institut für <strong>Stadt</strong>forschung und<br />
Strukturpolitik GmbH<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Dezernat <strong>Stadt</strong>entwicklung und Bau<br />
<strong>Stadt</strong>planungsamt<br />
Kleinräumiges Monitoring<br />
des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong><br />
<strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Planergemeinschaft<br />
Hannes Dubach, Urs Kohlbrenner -<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
<strong>Stadt</strong>planer, Landschaftsplaner, Architekten<br />
Dezember <strong>2004</strong>
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Der Oberbürgermeister<br />
Dezernat <strong>Stadt</strong>entwicklung und Bau<br />
<strong>Stadt</strong>planungsamt<br />
Redaktion:<br />
Stefan Heinig (<strong>Stadt</strong>planungsamt, Abteilung <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung)<br />
Mira Bernhardt (Planergemeinschaft Dubach/Kohlbrenner, <strong>Leipzig</strong>)<br />
Jürgen Veser, Thomas Thrun (IfS Institut für <strong>Stadt</strong>forschung und Strukturpolitik GmbH, Berlin)<br />
Das diesem Bericht zugrundeliegende Forschungsvorhaben "Kleinräumiges Monitoring des<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong>" wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter<br />
dem Förderkennzeichen 07RBS12 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung<br />
liegt beim Herausgeber.<br />
Stand: Dezember <strong>2004</strong>
KURZFASSUNG....................................................................................................................................... I<br />
0. EINLEITUNG............................................................................................................................... 1<br />
1. GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGEN............................................................................. 3<br />
1.1 Rahmenbedingungen für <strong>Wohnungsmarkt</strong>entwicklung und <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>................................... 3<br />
1.2 Beschäftigung und Einkommen .................................................................................................. 5<br />
1.3 Bevölkerung ................................................................................................................................ 6<br />
1.4 Bautätigkeit und Entwicklung im Wohnungsbestand ................................................................10<br />
1.5 Wohnungsleerstand ..................................................................................................................14<br />
1.6 Innerstädtische Mobilität ...........................................................................................................16<br />
1.7 Wohnungsversorgung und Umzugsabsichten (Kommunale Bügerumfrage)............................16<br />
1.8 Mietpreise..................................................................................................................................18<br />
1.9 Grundstücksmarkt .....................................................................................................................18<br />
2. REGIONALE ENTWICKLUNGEN............................................................................................22<br />
2.1 Wanderungen im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle.......................................................................................22<br />
2.2 Entwicklungen in den <strong>Leipzig</strong>er Umlandgemeinden .................................................................23<br />
3. ERGEBNISSE DES WOHNUNGSMARKTBAROMETERS.....................................................27<br />
3.1 Aktuelle und erwartete Marktlage in <strong>Leipzig</strong> und im Umland....................................................27<br />
3.2 Erwarteter Leerstand in <strong>Leipzig</strong> und im Umland .......................................................................28<br />
3.3 Weitere erwartete Entwicklungstrends in <strong>Leipzig</strong> und im Umland ............................................29<br />
3.4 Bewertungen zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>.................................................................................................30<br />
4. ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN .............................................................................31<br />
4.1 Bautätigkeit und Wohnungsbestand .........................................................................................31<br />
4.2 Wanderungen............................................................................................................................31<br />
4.3 Bevölkerungsentwicklung..........................................................................................................33<br />
4.4 Arbeitslosigkeit ..........................................................................................................................33<br />
4.5 Wohnungsleerstand ..................................................................................................................33<br />
5. ENTWICKLUNGEN IN SCHWERPUNKTGEBIETEN DER STADTENTWICKLUNG.............38<br />
5.1 Altbauquartiere (Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung)..............................................................................38<br />
5.2 Großsiedlungen.........................................................................................................................39<br />
5.3 Programm-/fördergebiete ..........................................................................................................47<br />
6. VERGLEICH DER ZIELE DES STADTUMBAUS MIT DER TATSÄCHLICHEN<br />
ENTWICKLUNG .......................................................................................................................52<br />
7. HINWEISE AUF WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN .....................................................54
MONITORINGBERICHT <strong>2004</strong><br />
WOHNUNGSMARKTENTWICKLUNG – STADTERNEUERUNG –<br />
STADTUMBAU<br />
Der <strong>Monitoringbericht</strong> wendet sich an die Akteure des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es und die Entscheidungsträger<br />
in Politik und Verwaltung. Er informiert über die Entwicklungstendenzen auf<br />
dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> in <strong>Leipzig</strong> und der Region, stellt die wichtigsten Entwicklungsparameter der<br />
<strong>Leipzig</strong>er <strong>Stadt</strong>teile sowie der Schwerpunktgebiete des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s dar und legt den Einsatz<br />
städtebaulicher Fördermittel offen. Dadurch soll der <strong>Monitoringbericht</strong> als Grundlage für die weitere<br />
Diskussion der Entwicklungsstrategien im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und der <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in <strong>Leipzig</strong><br />
dienen.<br />
Mit dem <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss zum <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung (RB<br />
III-423/00 vom 18.10.2000) erfolgte aufgrund der veränderten Entwicklungsbedingungen auf dem<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong> eine Neuorientierung der <strong>Stadt</strong>planungs- und <strong>Stadt</strong>erneuerungsstrategien. Mit<br />
dem <strong>Monitoringbericht</strong> 2001 wurde die angesichts der besonderen Herausforderungen und Wirkungsziele<br />
des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s notwendige Begleitung der Umsetzung durch die Beobachtung des<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong>es insgesamt sowie auf kleinräumiger Ebene eingeleitet.<br />
Seit August 2002 bearbeitet die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> in Kooperation mit dem IfS Institut für <strong>Stadt</strong>forschung<br />
und Strukturpolitik GmbH das Forschungsvorhaben "Kleinräumiges Monitoring des<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong>". Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
im Rahmen der Fördermaßnahme "Konzeption und Erprobung problemorientierter Berichtssysteme<br />
für eine nachhaltige Entwicklung" gefördert.<br />
Mit dem vorliegenden <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> wird die Berichtssystematik der Vorjahre fortgesetzt<br />
und um weitere Bausteine des Indikatorensystems ergänzt. Auf folgende neuen Bestandteile soll<br />
insbesondere hingewiesen werden:<br />
¬ Ausbau der quantitativen Daten und der Einschätzungen (<strong>Wohnungsmarkt</strong>barometer) zu den<br />
Entwicklungstendenzen im Umland von <strong>Leipzig</strong><br />
¬ Daten zum Fördermitteleinsatz und zum Umsetzungsprozess im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />
¬ Vergleich aktueller Entwicklungen mit den Zielen des <strong>Stadt</strong>entwicklungsplans Wohnungsbau<br />
und <strong>Stadt</strong>erneuerung (STEP W+S)<br />
¬ Hinweise auf weiterführende Daten und aktuelle Studien.<br />
Der <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> stellt die Entwicklungstendenzen auf Basis der Daten bis zum Jahr<br />
2003 (31.12.2003) dar. Aufgrund der späten Verfügbarkeit einzelner Daten der amtlichen Statistik<br />
erscheint der Bericht erst Anfang 2005. Für wichtige Themen wurden nach Möglichkeit auch bereits<br />
Erkenntnisse aus dem Jahr <strong>2004</strong> eingearbeitet.
KURZFASSUNG<br />
ENTWICKLUNGEN AUF BUNDES- UND LANDESEBENE<br />
¬ Der Freistaat Sachsen verlor 2003 entgegen dem bundesweiten Trend an Bevölkerung,<br />
allerdings geringer als in den Vorjahren. Zugleich erhöhte sich in Sachsen das Bruttoinlandsprodukt<br />
je Einwohner leicht, während es im Bundesdurchschnitt stagnierte. Die Mieten<br />
stiegen 2003 im Freistaat geringfügig, die Wohnnebenkosten haben sich dagegen genauso<br />
stark wie im Bundesdurchschnitt erhöht.<br />
GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGEN<br />
¬ Die Zahl der Arbeitsplätze und der Beschäftigten ging auch 2003 weiter zurück. Gleichzeitig<br />
nahm die Zahl der Personen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, weiter zu.<br />
¬ Die Bevölkerungszahl der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> wuchs entgegen dem Trend im Freistaat Sachsen<br />
aufgrund von Zuwanderungen. Die Bevölkerungszahl entwickelt sich in der <strong>Stadt</strong> zunehmend<br />
günstiger als in den Umlandkreisen, deren Bevölkerung zurück geht.<br />
¬ Der positive Wanderungssaldo <strong>Leipzig</strong>s in 2003 speist sich insbesondere aus den Wanderungsgewinnen<br />
gegenüber den neuen Bundesländern (ohne Umlandkreise) und dem Ausland.<br />
Der Wanderungssaldo gegenüber den Umlandkreisen war 2003 wiederum leicht positiv,<br />
der Wanderungsverlust gegenüber den alten Bundesländern ist deutlich zurück gegangen.<br />
In die <strong>Stadt</strong> wandern vor allem junge Erwachsene, leichte Wanderungsverluste<br />
gibt es nur noch bei den Unter-10- und den 30- bis 40-Jährigen.<br />
¬ Der Anteil älterer Bewohner nimmt weiter zu, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen<br />
zurück geht. Der Anteil mittlerer Altersgruppen bleibt stabil.<br />
¬ Im Mehrjahrestrend stieg die Haushaltszahl aufgrund des anhaltenden Trends zu Singlehaushalten<br />
prozentual stärker als die Bevölkerungszahl an.<br />
¬ Die Zahl der Baufertigstellungen hat sowohl beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
als auch bei Mehrfamilienhäusern 2003 wieder etwas zugenommen. In den Umlandkreisen<br />
ist die Zahl der Baufertigstellungen dagegen weiter rückläufig.<br />
¬ Die Zahl der Wohnungsabgänge lag 2003 auf dem Niveau des Vorjahres, sodass sich der<br />
Wohnungsbestand in <strong>Leipzig</strong> wiederum leicht reduzierte. Auch in den Umlandkreisen ist<br />
die Zahl der Wohnungen zurückgegangen, da 2003 erstmals mehr Wohnungen abgingen<br />
als fertig gestellt wurden.<br />
¬ Die Investitionstätigkeit ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Modernisierungs-<br />
und Instandsetzungsmaßnahmen im Bestand deutlich rückläufig.<br />
¬ Der Leerstand ist gegenüber dem Höchststand im Jahr 2000 zwar inzwischen spürbar<br />
gesunken, ist jedoch nach wie vor hoch. Einem starken Rückgang in den gründerzeitlichen<br />
Beständen stehen wachsende Leerstände bei jüngeren Altbauten und insbesondere beim<br />
DDR-Wohnungsbau gegenüber. Zwar wird die Mehrheit der leer stehenden Wohnungen<br />
des DDR-Wohnungsbaus aktiv am Markt angeboten, der Anteil nicht marktaktiver Wohnungen<br />
aufgrund geplanter Abrisse und aktuell durchgeführter Modernisierungen ist jedoch<br />
erheblich.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> I
¬ Die innerstädtische Mobilität ist 2003 geringfügig gesunken. Die rückläufige Tendenz der<br />
letzten Jahre deutet darauf hin, dass der Zenit der Marktentspannung überschritten ist.<br />
¬ Die Umzugsabsicht der <strong>Leipzig</strong>er ist weiterhin hoch. Der Wohnflächenzuwachs je Einwohner<br />
hat sich in 2003 fortgesetzt, jedoch gegenüber den Vorjahren abgeschwächt.<br />
¬ Die Mietpreise sind im Altbaubestand (Baujahre vor 1949) und bei Neubauten mit mittlerem<br />
Wohnwert erstmals wieder leicht angestiegen.<br />
¬ Der Markt für Eigentumswohnungen wird durch eine seit 1999 relativ konstante Zahl von<br />
Kauffällen sanierter Altbauwohnungen geprägt, während neu gebaute Eigentumswohnungen<br />
nur eine marginale Bedeutung haben. Der im Vorjahr kurzzeitig durchbrochene<br />
Trend des Kaufpreisrückgangs setzte sich 2003 auf geringem Niveau fort.<br />
¬ Im Geschosswohnungsbau sind anhaltend niedrige Verkaufshäufigkeiten für unbebaute<br />
Grundstücke zu verzeichnen, weshalb der durchschnittliche Verkaufspreis starken<br />
Schwankungen unterliegt. Trotz einer deutlichen Steigerung der Verkaufszahlen für unsanierte<br />
Mietshäuser fällt der durchschnittliche Verkaufspreis stetig.<br />
¬ Während die Zahl der Kauffälle unbebauter Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
wie bereits 2002 wieder zunahm, war die Zahl der Verkäufe von fertiggestellten Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern rückläufig. Das Preisniveau ging bei den bebauten Grundstücken gegenüber<br />
2002 leicht zurück, bei den unbebauten Grundstücken waren keine Wertänderungen<br />
zu verzeichnen.<br />
¬ Die Bodenrichtwerte für den Einfamilienhausbau waren auch 2003 stabil. Dagegen sind<br />
die Bodenrichtwerte für den Mehrfamilienhausbau deutlich gesunken.<br />
REGIONALE ENTWICKLUNGEN<br />
¬ Im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle sind die Wanderungsverflechtungen über die Landesgrenze hinweg<br />
nur gering ausgeprägt. Beide Kernstädte haben die stärksten Zu- und Wegzüge über<br />
die Grenzen des Raumes <strong>Leipzig</strong>/Halle hinweg zu verzeichnen, wobei der jeweilige<br />
Wanderungssaldo 2003 positiv war.<br />
¬ Die Intensität der Wanderungsverflechtungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und den Umlandgemeinden<br />
ist gegenüber den 1990er Jahren stark zurück gegangen. In 2003 hatten Markranstädt,<br />
Markkleeberg und Borsdorf noch deutliche Wanderungsgewinne gegenüber <strong>Leipzig</strong><br />
zu verzeichnen. Der Höhepunkt der Fortzüge aus den Umlandgemeinden nach <strong>Leipzig</strong> ist<br />
seit 2002 überschritten.<br />
¬ Die Bautätigkeit in allen Umlandgemeinden ist stark rückläufig. Nennenswerte Baufertigstellungen<br />
gab es 2003 nur noch in Markkleeberg und Markranstädt.<br />
ERGEBNISSE DES WOHNUNGSMARKTBAROMETERS<br />
¬ Die befragten Akteure des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es gehen für die kommenden drei Jahre sowohl<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland tendenziell von einem abgeschwächten<br />
Überangebot an Wohnungen aus.<br />
¬ Während die Kommunen im <strong>Leipzig</strong>er Umland überwiegend von einem stagnierenden<br />
Wohnungsleerstand ausgehen, erwartet die Mehrzahl der <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>akteure,<br />
dass die Leerstandsquote in den nächsten drei Jahren in <strong>Leipzig</strong> leicht sinkt.<br />
II <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
¬ Sowohl in <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland wird ein Rückgang der Kaufkraft der Nachfrager<br />
erwartet. Darüber hinaus geht die Mehrzahl der Befragten von einer Zunahme der<br />
Nachfrage nach kleinen und nach großen Mietwohnungen in <strong>Leipzig</strong> aus.<br />
¬ In den Schwerpunktgebieten des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s wird für den <strong>Leipzig</strong>er Westen eine tendenziell<br />
günstige, für den <strong>Leipzig</strong>er Osten und insbesondere Grünau eine tendenziell ungünstige<br />
Entwicklung gesehen. Der bisherige Umfang der <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen wird<br />
auch <strong>2004</strong> mehrheitlich als zu gering angesehen, um die Ziele des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s zu erreichen.<br />
ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN<br />
¬ Die Wohnungsbautätigkeit pro 1.000 Einwohner ist in den randstädtischen Ortsteilen des<br />
Nord- und Ostraums am höchsten, hat 2003 aber auch in einigen innerstädtischen Ortsteilen<br />
deutlich zugenommen. Aufgrund der inzwischen umfangreichen Wohnungsabgänge<br />
geht die Zahl der Wohnungen vor allem in Grünau sowie den Ortsteilen östlich und nordöstlich<br />
der Innenstadt deutlich zurück.<br />
¬ Die gründerzeitlich geprägten Ortsteile profitieren von Zuwanderungen, wobei sich die<br />
höchsten Wanderungsgewinne 2003 auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" verlagert haben. Die<br />
Gründerzeitgebiete verbuchen mit wenigen Ausnahmen Zuwanderungen sowohl aus Gebieten<br />
innerhalb als auch außerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen. Der Wanderungsgewinn beruht vor<br />
allem auf der Gruppe der 20-40-Jährigen. Ein negativer Wanderungssaldo war 2003 wiederum<br />
in Grünau, aber auch in durch spezifische Alt- bzw. Plattenbaubestände geprägten<br />
Ortsteilen außerhalb der Innenstadt zu beobachten.<br />
¬ Während in den meisten innerstädtischen Ortsteilen die Einwohnerzahl kontinuierlich ansteigt<br />
und sich das Durchschnittsalter der bereits relativ jungen Bevölkerung verringert,<br />
haben vor allem innenstadtferne, teilweise durch Plattenbau geprägte Ortsteile Einwohner<br />
verloren. Die höchsten Verluste seit 2000 sind in Grünau zu verzeichnen.<br />
ENTWICKLUNGEN IN DEN SCHWERPUNKTGEBIETEN DER STADT-<br />
ENTWICKLUNG<br />
¬ Die Altbauquartiere waren auch 2003 durch eine positive Einwohnerentwicklung geprägt.<br />
Die Wanderungsgewinne der Gründerzeitquartiere um die Innenstadt und entlang des Auwaldes<br />
sind tendenziell rückläufig, während sie im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten ansteigen.<br />
<strong>Stadt</strong>teile mit Altbaubeständen der 1920/30er Jahre weisen dagegen überwiegend einen<br />
leicht negativen Wanderungssaldo und ein höheres Durchschnittsalter auf.<br />
¬ Die Einwohner- und Wanderungsverluste in Grünau sind anhaltend hoch, liegen aber deutlich<br />
unter denen der Jahre 1998 bis 2000. Besonders hoch sind die Verluste im WK 5.2,<br />
aber auch in den WK 3, 5.1 und 7; gering dagegen im WK 4. Der Wohnungsleerstand ging<br />
2003 gegenüber dem Vorjahr aufgrund von <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen leicht zurück.<br />
¬ Die Einwohnerzahl in den weiteren Großsiedlungen sinkt kontinuierlich, jedoch deutlich<br />
geringer als in Grünau. Einzig Dölitz hat seit mehreren Jahren eine konstante Einwohnerzahl<br />
und eine stabile Entwicklung. Dagegen zeigen sowohl Möckern als auch Mockau-Ost<br />
2003 deutlich negative Entwicklungsindikatoren. Dort steigt auch der Wohnungsleerstand,<br />
während er in den meisten anderen Großsiedlungen stagniert oder sinkt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> III
¬ Zwischen 1994 und 2003 konnte ein jährliches Volumen städtebaulicher Fördermittel von<br />
30 bis 40 Mio. € gehalten werden. Seit 2000 ist dabei eine veränderte Schwerpunktsetzung<br />
festzustellen: Rückgang der Mittel in den Sanierungsgebieten und Zunahme bei integrierten<br />
Programmen, Erhaltungsgebieten und - seit 2003 - im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Ab <strong>2004</strong><br />
ist ein deutlicher Rückgang des Fördermitteleinsatzes zu erwarten.<br />
¬ Seit 2001 wurden im Rahmen des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s 3.970 WE mit einem Fördervolumen von<br />
15,1 Mio. € abgerissen, davon zwei Drittel in Plattenbauobjekten. Gleichzeitig wurden mit<br />
Fördermitteln verschiedener Programme umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen umgesetzt:<br />
Seit 1999 entstanden 16,4 ha neuer Grünflächen in <strong>Stadt</strong>teilparks und 13,8 ha als<br />
höherwertige Zwischennutzungen. Zudem wurden in den Programmgebieten Soziale <strong>Stadt</strong><br />
und Urban II fast 800 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen sowie im Rahmen des<br />
<strong>Leipzig</strong>er Programms "selbstnutzer.de" 143 Familien bei der Schaffung selbstgenutzten<br />
Wohneigentums in Altbauten oder innerstädtischen <strong>Stadt</strong>häusern unterstützt.<br />
VERGLEICH DER ZIELE DES STADTUMBAUS MIT DER TATSÄCH-<br />
LICHEN ENTWICKLUNG<br />
¬ Die aktuelle Entwicklung verläuft überwiegend im Rahmen der Prognosen bzw. quantifizierten<br />
Ziele des STEP W+S und des Wettbewerbsbeitrags <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Die<br />
Abrisstätigkeit liegt zwar noch auf einem relativ niedrigem Niveau. Dass der<br />
Wohnungsleerstand trotzdem deutlich zurück geht, ist in dem Einwohner- und<br />
Haushaltszuwachs und der geringen Bautätigkeit bei Eigenheimen begründet. Ein<br />
Fortschreibungsbedarf der gesamtstädtischen Zielstellungen des STEP W+S besteht zum<br />
gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Da jedoch eine Reihe der externen<br />
Rahmenbedingungen kontinuierlichen Veränderungen unterliegen und aufgrund fehlender<br />
kommunaler Eigenanteile der Fördermitteleinsatz <strong>2004</strong> in <strong>Leipzig</strong> drastisch verringert<br />
werden musste, ist die Fortsetzung der bisherigen Trends relativ unsicher.<br />
IV <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
0. EINLEITUNG<br />
Grundlage des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong> ist ein Paradigmenwechsel in der <strong>Stadt</strong>entwicklungs-<br />
und <strong>Stadt</strong>erneuerungspolitik. Angesichts der Dimension der mit dem Wohnungsleerstand<br />
verbundenen Folgewirkungen sowie der sich kleinräumig rasch wandelnden Entwicklung ist<br />
eine gesamtstädtische Ausrichtung und stärkere Prioritätensetzung von <strong>Stadt</strong>erneuerung und<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> im Rahmen der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik erforderlich. Dafür wurden 1998 in einer<br />
"<strong>Stadt</strong>werkstatt" drei ineinander verflochtene Strategieelemente für <strong>Leipzig</strong> herausgearbeitet:<br />
¬ Wettbewerbsstrategie - Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der innerstädtischen Altbauquartiere<br />
gegenüber <strong>Stadt</strong>rand und <strong>Stadt</strong>umland.<br />
¬ Erhaltungsstrategie - So viel <strong>Stadt</strong>erhalt (insbesondere des geschlossenen gründerzeitlichen<br />
<strong>Stadt</strong>gürtels) wie möglich.<br />
¬ Umbaustrategie - So viel <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> wie für die Verbesserung der Wohnumfeldqualität<br />
und die Konsolidierung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es nötig.<br />
Darauf aufbauend hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> mit dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und<br />
<strong>Stadt</strong>erneuerung (STEP W+S) im Jahr 2000 ein integriertes strategisches Konzept zur Entwicklung<br />
der Wohnfunktion und des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s beschlossen. Vorrangiges Ziel des STEP<br />
W+S ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in den innerstädtischen und infrastrukturell<br />
gut erschlossenen <strong>Stadt</strong>teilen. Gleichzeitig soll zur langfristigen Sicherung der Wohnversorgung<br />
für alle Bevölkerungs- und Einkommensgruppen und zur kontinuierlichen Verbesserung<br />
der Wohn- und Lebensbedingungen die Rentabilität von Investitionen im <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />
wieder hergestellt werden.<br />
Zur <strong>Wohnungsmarkt</strong>konsolidierung ist bis 2010 voraussichtlich eine Verringerung des Geschosswohnungsbestandes<br />
um 30.000 WE erforderlich. Neben Stilllegung, Umnutzung und<br />
Wohnungszusammenlegung in einer Größenordnung von mindestens 10.000 WE ist dazu<br />
ein strukturell verträglicher Abriss bzw. Rückbau von bis zu 20.000 WE vorgesehen.<br />
Die Handlungsstrategien werden in drei Teilkonzepten für die wichtigsten <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>segmente<br />
konkretisiert:<br />
¬ für die Altbauquartiere im Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung (2000, Fortschreibung 2003),<br />
¬ für die Wohngebiete des industriellen Wohnungsbaus im Teilplan Großsiedlungen (2002),<br />
¬ für den Wohnungsneubau/Eigenheimbau am <strong>Stadt</strong>rand im Teilplan Wohnungsbau (2000).<br />
Im Sinne einer Gleichgewichtsstrategie will die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> die in den jeweiligen Angebotssegmenten<br />
und Standorten gegebenen Potenziale fördern und damit für jeden Teilmarkt ein<br />
hohes Qualitätsniveau sicher stellen. Die Gleichgewichtsstrategie sichert eine ausreichende<br />
Flexibilität des Konzeptes, um auf Nachfrageveränderungen eines noch nicht gefestigten<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong>es in verschiedenen Segmenten bzw. Standorten gezielt reagieren zu können.<br />
Im STEP W+S wurden drei räumliche Schwerpunkte für den <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und die <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />
in <strong>Leipzig</strong> herausgearbeitet: der gründerzeitlich geprägte <strong>Leipzig</strong>er Osten (Neustadt-Neuschönefeld,<br />
Volkmarsdorf, Anger-Crottendorf, Reudnitz), der ebenfalls gründerzeitlich<br />
geprägte <strong>Leipzig</strong>er Westen (Plagwitz, Lindenau, Altlindenau, Kleinzschocher) sowie die<br />
Großsiedlung <strong>Leipzig</strong>-Grünau. Auf diese <strong>Stadt</strong>räume werden die verfügbaren städtischen<br />
Ressourcen und Fördermittel zunehmend konzentriert. Für den <strong>Leipzig</strong>er Osten und Westen<br />
wurden zusätzlich integrierte Förderprogramme zur <strong>Stadt</strong>teilentwicklung akquiriert (Soziale<br />
<strong>Stadt</strong>/EFRE <strong>Stadt</strong>entwicklung bzw. URBAN II) und die Entwicklungsstrategien in Konzeptionellen<br />
<strong>Stadt</strong>teilplänen vertieft. Für Grünau wurde nach Auslaufen des Förderprogramms<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 1
WENG <strong>2004</strong> die Aufnahme in das Programm "Soziale <strong>Stadt</strong>" beantragt. Darüber hinaus werden<br />
in Grünau schwerpunktmäßig Mittel aus dem Teil Rückbau des Programms <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />
Ost eingesetzt.<br />
Nach der konzeptionellen Phase der ersten Jahre steht die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> heute sowohl in den<br />
Altbauquartieren als auch in der Großsiedlung Grünau mitten im Umsetzungsprozess des<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s. Neben dem Abriss von Wohngebäuden erfolgt eine Konzentration auf drei<br />
wesentliche Handlungsfelder des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s:<br />
¬ Schaffung großräumiger Grünstrukturen und kleinteiliger Zwischennutzungen,<br />
¬ Eigentumsbildung in denkmalgeschützten Altbauten und neuen <strong>Stadt</strong>häusern,<br />
¬ integrierte <strong>Stadt</strong>teilentwicklung unter Einbindung von Quartiersmanagement und lokaler<br />
Beschäftigungsförderung.<br />
Die weitere Umsetzung des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s sowie die Konzentration seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
auf prioritäre Handlungsfelder ist stark von Veränderungen der externen Rahmenbedingungen<br />
abhängig. Dies betrifft insbesondere die Ausrichtung der Förderprogramme sowie die<br />
verfügbaren Eigenmittel der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, die für den Einsatz der Fördermittel erforderlich<br />
sind. Angesichts der schwierigen Finanzsituation der Kommunen - nicht nur in <strong>Leipzig</strong> - werden<br />
die Gestaltungsspielräume vor Ort immer geringer.<br />
Die Beobachtung und Evaluierung des Umsetzungsprozesses ist von besonderer Bedeutung,<br />
um die begrenzten zur Verfügung stehenden Ressourcen effektiv einzusetzen sowie<br />
Strategien und Instrumente bei Bedarf anpassen zu können. Der vorliegende <strong>Monitoringbericht</strong><br />
soll dafür eine Grundlage bilden und gleichzeitig Transparenz über wichtige Entwicklungsparameter<br />
für die <strong>Wohnungsmarkt</strong>akteure bieten.<br />
2 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
1. GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGEN<br />
1.1 RAHMENBEDINGUNGEN FÜR WOHNUNGSMARKTENTWICKLUNG<br />
UND STADTUMBAU<br />
Als Orientierung zur Einordnung der Ergebnisse der Entwicklungen des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es<br />
wird einführend ein Überblick über ausgewählte Rahmenbedingungen für die Entwicklung<br />
des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es auf der Ebene der Bundesrepublik und des Freistaates<br />
Sachsen gegeben.<br />
Die Bevölkerungszahl der Bundesrepublik Deutschland blieb im Jahr 2003 gegenüber dem<br />
Vorjahr nahezu unverändert (-0,01%). Der Einwohnerrückgang im Freistaat Sachsen lag<br />
2003 mit 0,64% kaum über dem Durchschnitt der neuen Bundesländer. Gegenüber dem Jahr<br />
2002 ist eine leichte Abschwächung des Rückganges erkennbar.<br />
Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und im Freistaat Sachsen<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
Einwohner<br />
(in 1.000)<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
abs.<br />
in %<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
82.012,2 82.057,4 82.037,0 82.163,5 82.259,5 82.440,3 82.536,7 82.531,7<br />
194,7<br />
0,24%<br />
45,2<br />
0,06%<br />
-20,4<br />
-0,02%<br />
126,5<br />
0,15%<br />
96,0<br />
0,12%<br />
180,8<br />
0,22%<br />
96,4<br />
0,12%<br />
-5,0<br />
-0,01%<br />
Neue Bundesländer (mit Berlin)<br />
Einwohner<br />
(in 1.000)<br />
17.590,8 17.509,1 17.414,6 17.334,7 17.232,0 17.117,6 17.009,4 16.912,8<br />
Veränderung abs. -55,0 -81,7 -94,5 -79,9 -102,7 -114,5 -108,1 -96,7<br />
zum Vorjahr in % -0,31% -0,46% -0,54% -0,46% -0,59% -0,66% -0,63% -0,57%<br />
Freistaat Sachsen<br />
Einwohner<br />
(in 1.000)<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
abs.<br />
in %<br />
4.545,7 4.522,4 4.489,4 4.459,7 4.425,6 4.384,2 4.349,1 4.321,4<br />
-20,9<br />
-0,46%<br />
-23,3<br />
-0,51%<br />
-33,0<br />
-0,73%<br />
-29,7<br />
-0,66%<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Sachsen<br />
-34,1<br />
-0,76%<br />
-41,4<br />
-0,94%<br />
-35,1<br />
-0,80%<br />
-27,7<br />
-0,64%<br />
Nachdem in der Bundesrepublik Deutschland das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner (in<br />
Preisen von 1995) 2001 noch um 0,6% anstieg, stagnierte es seitdem. 1 Die neuen Bundesländer<br />
(mit Berlin) verzeichneten im Jahr 2003 im Vergleich zum Vorjahr (Anstieg um 0,5%)<br />
mit 0,4% einen leicht abgeschwächten Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes. Demgegenüber<br />
stieg das Wirtschaftswachstum im Freistaat Sachsen von 1,1% im Vorjahr auf 1,9% im Jahr<br />
2003. Trotz der positiven Entwicklung lag das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner in Sachsen<br />
in 2003 mit 16.588 € weiter deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 24.054 €, aber<br />
auch unterhalb des Durchschnitts der neuen Bundesländer (mit Berlin) von 17.224 €.<br />
Die Wohnungsmieten (Nettokaltmiete) und die Wohnnebenkosten verzeichneten im Freistaat<br />
Sachsen eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Die Nettokaltmieten stiegen seit 1998 nur<br />
1 Die im Vergleich zum <strong>Monitoringbericht</strong> 2003 veränderten Vorjahres-Werte erklären sich durch den jeweiligen<br />
Berechnungsstand der Daten. Die aktuellen und hier verwendeten Zahlen des Bundesamtes für Statistik<br />
zum Bruttoinlandsprodukt haben den Stand August 2003 bzw. Februar <strong>2004</strong>.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 3
geringfügig, in 2003 wie im Jahr zuvor um 0,1%. Sie entwickelten sich jeweils deutlich unterhalb<br />
des Bundesdurchschnitts. Die Wohnnebenkosten stiegen dagegen in den letzten Jahren<br />
im Freistaat Sachsen spürbar und überwiegend stärker als im Bundesdurchschnitt. Nachdem<br />
in 2002 die Wohnnebenkostenentwicklung in Sachsen mit 0,9% zwischenzeitlich unter dem<br />
Schnitt der letzten Jahre und unter dem bundesweiten Wert lag, stieg sie in 2003 wieder auf<br />
1,6% an und entsprach damit dem Bundesdurchschnitt. Die Nettokaltmieten sind in Sachsen<br />
seit 1996 überwiegend geringer gestiegen als die Verbraucherpreise, die Wohnnebenkosten<br />
hingegen stiegen überwiegend stärker als die Verbraucherpreise. 2<br />
Veränderung von Verbraucherpreisen, Wohnungsmieten und Wohnnebenkosten gegenüber<br />
dem Vorjahr<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
Verbraucherpreisindex insgesamt 1,5% 1,9% 0,9% 0,6% 1,4% 2,0% 1,4% 1,1%<br />
Wohnungsmieten (Nettokaltmiete) 3,3% 2,4% 1,2% 0,9% 1,2% 1,1% 1,4% 1,1%<br />
Wohnnebenkosten<br />
Freistaat Sachsen<br />
4,3% 4,4% 3,5% 1,9% 1,9% 1,8% 1,4% 1,6%<br />
Verbraucherpreisindex insgesamt 2,0% 2,5% 1,0% 0,4% 1,4% 1,8% 0,9% 0,8%<br />
Wohnungsmieten (Nettokaltmiete) 6,1% 2,4% 0,6% 0,5% 1,2% 0,3% 0,1% 0,1%<br />
Wohnnebenkosten 5,1% 11,1% 4,4% 0,3% 4,8% 2,3% 0,9% 1,6%<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Das Zinsniveau für Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke ist im Vergleich zum Zinsniveau<br />
Mitte der 90er Jahre stark gesunken und hat inzwischen ein historisches Tief erreicht. Seit<br />
2003 hat sich das Zinsniveau dabei mit jeweils leichten Über- bzw. Unterschreitungen bei der<br />
5%-Marke eingependelt.<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
Verbraucherpreisindex Freistaat Sachsen (2000 = 100)<br />
102,3<br />
101,8<br />
100,3<br />
75<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Verbraucherpreisindex Sachsen insgesamt<br />
Wohnungsnettomieten<br />
Wohnnebenkosten<br />
103,2<br />
102,7<br />
100,4<br />
104,9<br />
103,5<br />
100,5<br />
Effektivzins Wohnungsbaukredite<br />
mit Festzins auf 10 Jahre in Deutschland<br />
4 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Prozent p.a.<br />
10,00<br />
9,00<br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
Jan<br />
94<br />
Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul<br />
94 95 95 96 96 97 97 98 98 99 99 00 00 01 01 02 02 03 03 04 04<br />
Effektivzins Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke (Bundesbankstatistik bis 06/04)<br />
Effektivzins Wohnungsbaukredite an private Haushalte (EWU-Statistik ab 01/04)<br />
Fazit:<br />
Der Freistaat Sachsen verlor 2003 entgegen dem bundesweiten Trend an Bevölkerung,<br />
allerdings geringer als in den Vorjahren. Zugleich erhöhte sich in Sachsen das Bruttoinlandsprodukt<br />
je Einwohner leicht, während es im Bundesdurchschnitt stagnierte. Die<br />
Mieten stiegen 2003 im Freistaat geringfügig, die Wohnnebenkosten haben sich dagegen<br />
genauso stark wie im Bundesdurchschnitt erhöht.<br />
2 Im Januar 2003 wurde der "Preisindex der Lebenshaltung" durch den "Verbraucherpreisindex" ersetzt und<br />
der Warenkorb sowie das Wägungsschema an die geänderten Verbrauchsgewohnheiten angepasst; die<br />
Zeitreihen beruhen auf den Rückberechnungen der Statistikämter auf Grundlage der neuen Systematik.
1.2 BESCHÄFTIGUNG UND EINKOMMEN<br />
In <strong>Leipzig</strong> ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 2003 weiter rückläufig,<br />
jedoch geringer als im Vorjahr. Gegenüber 2002 sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten am Wohnort um etwa 4.400 auf 152.400. Im gleichen Zeitraum reduzierte<br />
sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort um etwa 2.000 auf<br />
nunmehr rund 194.200. Die Zahl der nach <strong>Leipzig</strong> per Saldo einpendelnden Beschäftigten ist<br />
nach dem Rückgang in 2002 damit wieder angestiegen.<br />
220.000<br />
200.000<br />
180.000<br />
172.078<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
208.246<br />
* am 30.06. des Jahres<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte*<br />
am Wohn- und Arbeitsort in <strong>Leipzig</strong><br />
171.596<br />
209.060<br />
166.221<br />
207.164<br />
162.446<br />
204.116<br />
155.746<br />
196.239 194.235<br />
151.362<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Wohnort SVB Arbeitsort insg.<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />
Pendlersaldo der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 1998-2003*<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 5<br />
43.000<br />
41.000<br />
39.000<br />
37.000<br />
35.000<br />
33.000<br />
36.168<br />
* am 30.06. des Jahres<br />
37.464<br />
40.943<br />
41.670<br />
40.493<br />
42.873<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />
Ende 2003 betrug die Arbeitslosenquote 19,7% und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht<br />
gesunken. Im November <strong>2004</strong> liegt der Monatswert noch immer auf gleichem Niveau, obwohl<br />
die zum Beginn des Jahres <strong>2004</strong> vorgenommenen Korrekturen bei der Arbeitslosenzählung 3<br />
eine leichte Reduzierung der Arbeitslosenquote hätten erwarten lassen. Diese ungünstige<br />
Beschäftigtenentwicklung schlägt sich in einem stetigen, auch 2003 weiter andauerndem<br />
Anstieg der Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) nieder. Der Vorjahreswert<br />
von 60 Empfängern pro 1.000 Einwohner erhöhte sich in 2003 auf 65 Personen,<br />
die auf Sozialhilfe angewiesen waren.<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
13,5%<br />
Arbeitslosenquote in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> (Jahresende)*<br />
17,5%<br />
15,9%<br />
18,3%<br />
18,1%<br />
19,1%<br />
20,0% 19,7% 19,7%<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Nov 04<br />
* jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
33,8<br />
Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt*<br />
pro 1.000 Einwohner in <strong>Leipzig</strong><br />
36,1<br />
40,7<br />
46,6<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
51,7<br />
* am 31.12. des Jahres; jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />
3 Mit dem Dritten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (in Kraft seit 1. Januar <strong>2004</strong>) wurde<br />
der § 16 des Sozialgesetzbuches ergänzt, wodurch sich die Arbeitslosenquote, aufgrund der Korrektur bei<br />
der Erfassung der Arbeitslosen, zum 1.1.<strong>2004</strong> um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte verringert.<br />
59,7<br />
64,7
Die Ergebnisse des Mikrozensus weisen auf<br />
eine weiter zunehmende Spreizung der Nettoeinkommen<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Haushalte hin, da<br />
sowohl der Anteil hoher als auch niedriger<br />
Einkommen in den letzten Jahren gestiegen<br />
ist. Der Anteil der Haushalte mit Einkommen<br />
unter 900 € ist seit 1997 von 23% auf 26% in<br />
2003 gestiegen (veränderte Klassen beim<br />
Mikrozensus 2002, bis dahin war die Grenze<br />
„unter 920 €“). Die Haushalte mit Einkommen<br />
von 2.600 € und mehr verzeichnen in diesem<br />
Zeitraum einen Anstieg von 10% auf 13%, der<br />
ohne die Veränderung der Klassen in 2002<br />
(bis dahin Klassengrenze „2.556 € und mehr“) noch höher ausgefallen wäre.<br />
Fazit:<br />
Die Zahl der Arbeitsplätze und der Beschäftigten ging auch 2003 weiter zurück. Gleichzeitig<br />
nahm die Zahl der Personen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, weiter zu.<br />
1.3 BEVÖLKERUNG<br />
1.3.1 Entwicklung der Bevölkerungszahl<br />
Das Wachstum der <strong>Leipzig</strong>er Bevölkerung, das 2002 erstmalig seit der deutschen Vereinigung<br />
zu beobachten war, setzte sich 2003 weiter fort. 4 Bezogen auf den aktuellen Gebietsstand<br />
5 wohnten Ende 2003 mit 497.531 Einwohnern 2.736 bzw. 0,6% mehr Personen in der<br />
<strong>Stadt</strong> als noch Ende 2002. Dieses Wachstum ist auf den positiven Trend beim Wanderungssaldo<br />
der <strong>Stadt</strong> zurückzuführen, der seit 2002 deutlich über dem Geburtendefizit liegt. Die<br />
Wanderungsgewinne der <strong>Stadt</strong> von 4.292 Einwohner konnten auch in 2003 das Geburtendefizit<br />
6 von rund 1.500 Einwohnern mehr als kompensieren.<br />
Einwohner<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
-2.000<br />
-4.000<br />
-6.000<br />
-8.000<br />
-10.000<br />
-12.000<br />
Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 1993-2003<br />
Veränderung der Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
-6.286<br />
-8.613<br />
-7.903<br />
-9.874<br />
-8.042<br />
-6.506<br />
-1.416<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
-664<br />
-156<br />
1.743<br />
2.736<br />
-3.000<br />
-3.267<br />
-3.673<br />
-3.937<br />
-5.000<br />
Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
nach Komponenten<br />
6 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Einwohner<br />
5.000<br />
3.000<br />
1.000<br />
-1.000<br />
-7.000<br />
Anteile der Haushalte der oberen und unteren<br />
Einkommensgruppen an den <strong>Leipzig</strong>er Haushalten (Mikrozensus)<br />
25%<br />
25% 26% 26%<br />
24%<br />
24% 24%<br />
23% 23%<br />
10% 11% 10% 11%<br />
-6.492<br />
-2.708<br />
-5.238<br />
-2.147<br />
-4.251<br />
12% 12%<br />
-1.858<br />
528<br />
-1.676<br />
1.012<br />
-1.609<br />
1.453<br />
-1.584<br />
3.330<br />
-1.547<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
natürliche Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
4 Die Ausführungen beziehen sich auf Einwohner mit Hauptwohnsitz. Die Zahl der wohnberechtigten Einwohner<br />
(Haupt- und Nebenwohnsitze) hat sich bereits in den vergangenen Jahren erhöht, nahm in 2003<br />
jedoch prozentual gleich stark zu wie die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnsitz.<br />
5<br />
Sofern keine gesonderten Anmerkungen erfolgen, beziehen sich die Darstellungen zu <strong>Leipzig</strong> immer auf<br />
den aktuellen Gebietsstand.<br />
6 In 2003 stiegen die Zahl der Lebendgeborenen (8,0 Lebendgeborene pro 1.000 Einwohner) und die Zahl<br />
der Gestorbenen (11,1 Todesfälle pro 1.000 Einwohner) in <strong>Leipzig</strong> im Vergleich zum Vorjahr jeweils leicht<br />
um 0,2 bzw. 0,1 Fälle pro 1.000 Einwohner.<br />
Anteil<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Monatliches Haushalts-<br />
bis 2001 unter 920 € ;ab 2002 unter 900 €<br />
nettoeinkommen (€)*<br />
* Wechsel der Einkommenklassen in 2002<br />
bis 2001 2.556 € und mehr; ab 2002 2.600 € und mehr<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />
13%<br />
12%<br />
13%<br />
4.292
Die Bevölkerung in <strong>Leipzig</strong> entwickelt sich spiegelbildlich zu der in den Umlandkreisen (<strong>Leipzig</strong>er<br />
Land, Delitzsch, Muldentalkreis) 7 . Dem Bevölkerungsgewinn in den Umlandkreisen bis<br />
1999 stand in <strong>Leipzig</strong> im gleichen Zeitraum ein Bevölkerungsverlust gegenüber. Seit 2000<br />
verlieren die Umlandkreise an Bevölkerung, während die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> seit 2002 gewinnt.<br />
2003 ist der Bevölkerungsverlust der Umlandkreise jedoch etwas geringer als in den beiden<br />
Vorjahren.<br />
Veränderung Einwohner<br />
2,0%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,5%<br />
0,0%<br />
-0,5%<br />
-1,0%<br />
-1,5%<br />
-2,0%<br />
-1,5%<br />
Veränderung der <strong>Leipzig</strong>er Bevölkerung<br />
gegenüber dem Vorjahr 1995-2003<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
-1,9%<br />
-1,6%<br />
-1,3%<br />
-0,3%<br />
-0,1%<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
0,0%<br />
0,4%<br />
0,6%<br />
Veränderung der Bevölkerung in den <strong>Leipzig</strong>er Umlandkreisen*<br />
gegenüber dem Vorjahr 1995-2003<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 7<br />
Veränderung Einwohner<br />
2,0%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,5%<br />
0,0%<br />
-0,5%<br />
-1,0%<br />
-1,5%<br />
-2,0%<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
1,3%<br />
1,6%<br />
1,4%<br />
0,5%<br />
0,1%<br />
-0,3%<br />
* Delitzsch, <strong>Leipzig</strong>er Land, Muldentalkreis<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
-0,8% -0,9%<br />
Fazit:<br />
Die Bevölkerungszahl der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> wuchs entgegen dem Trend im Freistaat<br />
Sachsen aufgrund von Zuwanderungen. Die Bevölkerungszahl entwickelt sich in der<br />
<strong>Stadt</strong> zunehmend günstiger als in den Umlandkreisen, deren Bevölkerung zurück geht.<br />
1.3.2 Wanderungsbewegungen<br />
Die Wanderungsentwicklung <strong>Leipzig</strong>s verläuft gegenüber verschiedenen Räumen äußerst<br />
unterschiedlich. Die Wanderungsverflechtungen mit den Umlandkreisen, die durch wohnungsbezogene<br />
Umzüge geprägt sind, waren seit 1997 durch rückläufige Wanderungsverluste<br />
gekennzeichnet. Der in 2002 erstmalig positive Wanderungssaldo <strong>Leipzig</strong>s gegenüber<br />
den Umlandkreisen setzte sich in 2003 fort. Allerdings blieben 2003 die Fortzüge auf<br />
konstantem Niveau, während sich die Zuzüge aus den Umlandkreisen insgesamt reduzierten<br />
und daher der Wanderungssaldo (125 Einwohner) geringer als im Vorjahr ausfiel. <strong>Leipzig</strong><br />
gewinnt weiterhin zunehmend Bevölkerung aus dem Landkreis Delitzsch. Nach leichten Gewinnen<br />
in 2002 ist der Wanderungssaldo gegenüber dem Muldentalkreis in diesem Jahr ausgeglichen.<br />
Die leichten Einwohnerverluste gegenüber dem Kreis <strong>Leipzig</strong>er Land setzten sich<br />
hingegen in 2003 weiter fort.<br />
Einwohner<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber<br />
den Umlandkreisen<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Zuzüge Fortzüge<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Einwohner<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber den<br />
neuen Bundesländern* (ohne Umlandkreise)<br />
-0,7%<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Zuzüge Fortzüge<br />
* einschließlich Berlin<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
7<br />
Die Zeitreihen beruhen auf der rückgerechneten Bevölkerung auf Basis des neuen Gebietsstandes nach<br />
den bis 2000 erfolgten Eingemeindungen.
Auch in 2003 speist sich die Zunahme der Bevölkerung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> in besonderem<br />
Maße durch weiter ansteigende Wanderungsgewinne aus den neuen Bundesländern (ohne<br />
Umlandkreise, einschließlich Berlin). Demgegenüber haben sich die Gewinne durch Wanderungen<br />
aus dem Ausland in 2003 (rund 700 Einwohner) gegenüber den Vorjahren nahezu<br />
halbiert. Die bis 2001 stetig angestiegenen Wanderungsverluste in die alten Bundesländer<br />
haben sich im Jahr 2003 hingegen deutlich von rund 1.800 im Vorjahr auf nunmehr etwa 300<br />
Einwohner reduziert. Nach wie vor rekrutieren sich daher die Wanderungsgewinne <strong>Leipzig</strong>s<br />
aus den neuen Bundesländern sowie (abnehmend) aus dem Ausland. Der Anstieg des Wanderungsgewinns<br />
gegenüber 2002 resultiert allerdings aus den rückläufigen Verlusten in die<br />
alten Bundesländer.<br />
Einwohner<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber den alten Bundesländern<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Zuzüge Fortzüge<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber dem Ausland<br />
8 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Einwohner<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Zuzüge Fortzüge<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Die Zahl der Zuzüge insgesamt erhöhte sich in 2003 gegenüber dem Höchststand im Jahr<br />
2002 und stieg auf 23.274 Zugezogene; die Zahl der Fortzüge reduzierte sich zum Vorjahr<br />
leicht auf 18.982. Seit 1999 ist damit der Wanderungssaldo der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> mit wachsender<br />
Tendenz positiv.<br />
Wanderungen der <strong>Leipzig</strong>er Hauptwohnbevölkerung<br />
Jahr 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Zuzüge 14.023 19.618 20.303 22.149 19.801 20.957 20.840 21.365 22.642 23.274<br />
Fortzüge 18.409 23.291 26.795 27.387 24.052 20.429 19.828 19.912 19.312 18.982<br />
Wanderungssaldo -4.386 -3.673 -6.492 -5.238 -4.251 528 1.012 1.453 3.330 4.292<br />
Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Die Wanderungen verlaufen altersstrukturell sehr unterschiedlich. Während die <strong>Stadt</strong> bei den<br />
Unter-10-Jährigen weiterhin Wanderungsverluste zu verzeichnen hat, ist bei den älteren Kindern<br />
und Jugendlichen (10-20 Jahre) die Wanderungsbilanz mit steigender Tendenz positiv.<br />
In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (20- bis 30-Jährige) nimmt in 2003 der seit Jahren<br />
positive Wanderungssaldo weiterhin zu. Entgegen dem Bild aus Ostdeutschland abwandernder<br />
junger Erwachsener besitzt <strong>Leipzig</strong> eine stetig zunehmende Anziehungskraft auf<br />
diese Altersgruppe. Die bisherigen Wanderungsverluste bei den mittleren Altersgruppen setzen<br />
sich in 2003 lediglich – und das mit abnehmender Tendenz – bei den 30- bis 40-Jährigen<br />
fort. Die Gruppen der 40- bis 50-Jährigen sowie der 50- bis 60-Jährigen verzeichnen hingegen<br />
erstmals leichte Wanderungsgewinne, während sich die leicht positive Bilanz des Vorjahres<br />
bei den Rentnern (60-70 Jahre bzw. über 70 Jahre) in 2003 fortsetzt.
Wanderungssaldo der <strong>Leipzig</strong>er Hauptwohnbevölkerung nach Altersgruppen<br />
Einwohner im Alter von ... bis unter ...<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
0 - 10 -988 -991 -872 -649 -416 -163 -167 -248 -39 -101<br />
10 - 20 -1.007 -1.266 -1.194 -818 -557 -22 180 368 622 713<br />
20 - 30 722 1.010 786 1.661 1.110 2.417 2.420 2.583 3.102 3.487<br />
30 - 40 -655 24 -1.445 -1.499 -1.314 -468 -408 -637 -324 -139<br />
40 - 50 -670 -252 -1.095 -1.417 -1.467 -523 -433 -395 -216 43<br />
50 - 60 -628 -706 -946 -1.184 -873 -382 -373 -254 -70 32<br />
60 - 70 -531 -808 -894 -769 -397 -258 -171 -28 75 112<br />
70 und älter -629 -684 -832 -563 -337 -73 -36 64 180 145<br />
Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Fazit:<br />
Der positive Wanderungssaldo <strong>Leipzig</strong>s in 2003 speist sich insbesondere aus den<br />
Wanderungsgewinnen gegenüber den neuen Bundesländern (ohne Umlandkreise) und<br />
dem Ausland. Der Wanderungssaldo gegenüber den Umlandkreisen war 2003 wiederum<br />
leicht positiv, der Wanderungsverlust gegenüber den alten Bundesländern ist<br />
deutlich zurück gegangen. In die <strong>Stadt</strong> wandern vor allem junge Erwachsene, leichte<br />
Wanderungsverluste gibt es nur noch bei den Unter-10- und den 30- bis 40-Jährigen.<br />
1.3.3 Veränderung der Altersstruktur<br />
Der Alterungsprozess der <strong>Leipzig</strong>er Bevölkerung schritt in 2003 weiter voran. Der Anteil der<br />
Unter-20-Jährigen reduzierte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 15,7%. Während die Altersgruppe<br />
der 20- bis 40-Jährigen leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 29,7% anstieg, sank der<br />
Anteil der 40- bis 60-Jährigen geringfügig um 0,1%. Wie in den Vorjahren erhöhte sich der<br />
Anteil der Über-60-Jährigen in 2003, und zwar auf 27,7%. Die Zuwachsrate von 0,4 Prozentpunkten<br />
entsprach dabei der des Jahres 2002.<br />
Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> nach Altersgruppen<br />
Jahr 1994 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Einwohner am 31.12. des Jahres 527.613 493.872 493.208 493.052 494.795 497.531<br />
darunter Anteil im Alter von ... bis unter ...<br />
0 - 20 19,9% 17,4% 17,0% 16,5% 16,1% 15,7%<br />
20 - 40 29,2% 29,5% 29,6% 29,6% 29,6% 29,7%<br />
40 - 60 28,9% 27,8% 27,4% 27,0% 27,0% 26,9%<br />
60 und älter 22,0% 25,3% 26,1% 26,9% 27,3% 27,7%<br />
Insgesamt 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />
Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Fazit:<br />
Der Anteil älterer Bewohner nimmt weiter zu, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen<br />
zurück geht. Der Anteil mittlerer Altersgruppen bleibt stabil.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 9
1.3.4 Entwicklung der Haushalte<br />
Der Mikrozensus weist aufgrund des Stichproben- und Hochrechnungsverfahrens für Gebietseinheiten<br />
in der Größe von <strong>Leipzig</strong> bei Veränderungen in den Einzeljahren Sprünge auf,<br />
die die tatsächliche Entwicklung in Einzeljahren über- bzw. unterschätzen. Daher wird im<br />
<strong>Monitoringbericht</strong> die Entwicklung der Haushalte auf Grundlage des Mikrozensus jeweils<br />
über mehrere Jahre betrachtet. Bei einer mehrjährigen Betrachtung gleichen sich Über- und<br />
Unterschätzungen der Einzeljahre weitestgehend aus, sodass die tatsächliche Entwicklung<br />
besser dargestellt wird.<br />
Die Zahl der Haushalte nahm von 2000 bis 2003 mit 5,5% stärker zu als die Bevölkerung in<br />
Privathaushalten (0,9%). Der Trend steigender Haushaltszahlen beruht vor allem auf dem<br />
starken Wachstum von Einpersonenhaushalten. Weiterhin nehmen – jedoch gemäßigter –<br />
die Zweipersonenhaushalte im langjährigem Trend zu. Demgegenüber ist die Zahl der größeren<br />
Haushalte rückläufig – insbesondere bei den Haushalten mit fünf und mehr Personen.<br />
Haushalte in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> nach Haushaltsgröße (Mikrozensus)<br />
Anzahl Anteil Veränderung<br />
Jahr 1991 1999 2000 2001 2002 2003 2003 2000-2003<br />
Insgesamt 268,1 257,0 264,1 272,1 278,1 278,5 100,0% 5,5%<br />
darunter mit ... Personen<br />
1 94,7 100,9 112,2 122,7 129,5 129,5 46,5% 15,4%<br />
2 92,2 89,6 88,9 90,3 93,0 91,6 32,9% 3,1%<br />
3 47,7 44,3 39,9 36,7 35,7 36,8 13,2% -7,9%<br />
4 27,3 18,7 20,2 19,5 17,7 18,4 6,6% -9,0%<br />
5 und mehr 6,2 3,5 2,9 2,9 2,2 2,2 0,8% -23,2%<br />
Durchschn. Haushaltsgröße 1,9 1,9 1,8 1,8 1,8 -4,6%<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Mikrozensus<br />
Fazit:<br />
Im Mehrjahrestrend stieg die Haushaltszahl aufgrund des anhaltenden Trends zu Singlehaushalten<br />
prozentual stärker als die Bevölkerungszahl an.<br />
1.4 BAUTÄTIGKEIT UND ENTWICKLUNG IM WOHNUNGSBESTAND<br />
1.4.1 Baufertigstellungen<br />
Erstmals seit 1997 erhöhte sich die Anzahl der Baufertigstellungen wieder von 984 in 2002<br />
auf 1.298 Wohnungen in 2003, und zwar sowohl bei Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />
als auch insbesondere in Mehrfamilienhäusern. Neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
entstehen 2003 noch immer mehrheitlich in bestehenden Gebäuden, die Anzahl von<br />
Wohnungen in neu errichteten Mehrfamilienhäusern ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich angestiegen. 8 Aufgrund der Zuwächse bei den neu errichteten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
verteilen sich 2003 die fertig gestellten Wohnungen erstmals gleichmäßig<br />
auf Ein- und Zweifamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser.<br />
8 Dieser Anstieg ist vor allem auf die Errichtung von Neubauten für altengerechtes Wohnen zurückzuführen.<br />
10 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
Die deutliche Zunahme der 2003 erteilten Baugenehmigungen von 1.126 in 2002 auf nunmehr<br />
1.533 Wohnungen, lässt für <strong>2004</strong> eine konstante Bautätigkeit, möglicherweise sogar<br />
einen leichten Zuwachs bei den Baufertigstellungen erwarten.<br />
Baufertigstellungen und Baugenehmigungen in <strong>Leipzig</strong> (Gebietsstand 1.1.2003)<br />
Baufertigstellungen Genehmigungen<br />
Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2001 2002 2003<br />
Wohnungen insgesamt 9.845 6.031 5.236 4.079 2.525 984 1.298 1.257 1.126 1.533<br />
darunter<br />
in 1-2-Familienhäusern 1.031 716 1.299 1.062 930 541 655 675 499 775<br />
in Mehrfamilienhäusern* 8.814 5.315 3.937 3.017 1.595 443 643 582 627 758<br />
davon in bestehend. Gebäuden 1.549 1.603 2.136 1.934 734 368 361 310 480 443<br />
Anteil in 1-2-Familienhäusern 10% 12% 25% 26% 37% 55% 50% 54% 44% 51%<br />
Wohnungen pro 1.000 Ew. 19,6 12,2 10,6 8,3 5,1 2,0 2,6 2,5 2,3 3,1<br />
* einschließlich Wohnungen in Nichtwohngebäuden und Maßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />
Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
In den Umlandkreisen (<strong>Leipzig</strong>er Land, Delitzsch, Muldentalkreis) gingen in 2003 hingegen<br />
die Baufertigstellungen zurück auf 994. Der Rückgang war mit 13% etwa gleich stark wie im<br />
Vorjahr (15%). Der Anteil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern reduzierte sich auch in<br />
2003 weiter auf nunmehr 25%.<br />
Nachdem im letzten Jahr die Zahl der Baufertigstellungen pro 1.000 Einwohner in <strong>Leipzig</strong><br />
erstmals den Wert der Umlandkreise unterschritt, haben sich die Zahlen in 2003 wieder umgekehrt:<br />
2,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohner gegenüber 2,4 in den Umlandkreisen.<br />
Im Jahr 2003 wurden in den Umlandkreisen rund 9% mehr Baugenehmigungen als im Vorjahr<br />
erteilt. Von den 1.300 Genehmigungen stellen Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
mit nahezu drei Vierteln den größten Anteil. Die vermehrte Erteilung von Baugenehmigungen<br />
lässt auch in den Umlandkreisen auf eine konstante Bautätigkeit, insbesondere bei<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern schließen.<br />
Baufertigstellungen und Baugenehmigungen in Umlandkreisen<br />
(Gebietsstand 1.1.2003)<br />
Baufertigstellungen Genehmigungen<br />
Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2001 2002 2003<br />
Wohnungen insgesamt 4.046 4.251 3.850 3.399 1.340 1.140 994 1.311 1.188 1.300<br />
darunter<br />
in 1-2-Familienhäusern 1.824 2.205 2.405 2.076 900 788 741 916 748 950<br />
in Mehrfamilienhäusern* 2.222 2.046 1.445 1.323 440 352 253 395 440 350<br />
davon in bestehend. Gebäuden 187 397 599 553 206 168 166 177 260 199<br />
Anteil in 1-2-Familienhäusern 45% 52% 62% 61% 67% 69% 75% 70% 63% 73%<br />
Wohnungen pro 1.000 Ew. 9,7 10,1 9,2 8,1 3,2 2,8 2,4 3,2 2,9 3,2<br />
* einschließlich Wohnungen in Nichtwohngebäuden und Maßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />
Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Fazit:<br />
Die Zahl der Baufertigstellungen hat sowohl beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
als auch bei Mehrfamilienhäusern 2003 wieder etwas zugenommen. In den<br />
Umlandkreisen ist die Zahl der Baufertigstellungen dagegen weiter rückläufig.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 11
1.4.2 Wohnungsabgänge und Bestandsentwicklung<br />
Laut Wohnungsbestandsfortschreibung des Statistischen Landesamtes reduzierte sich, nach<br />
dem erstmaligen Rückgang in 2002, auch im Jahr 2003 der Wohnungsbestand in <strong>Leipzig</strong>. Mit<br />
rund 400 Wohnungen schwächte sich der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (ca. 700 Wohnungen)<br />
aufgrund gestiegener Baufertigstellungen jedoch leicht ab. Die Zahl der Wohnungsabgänge<br />
erhöhte sich in 2003 hingegen nur geringfügig um etwa 3% auf insgesamt 1.731. 9<br />
Auch in den Umlandkreisen erhöhte sich 2003 die Zahl der Wohnungsabgänge: mit nunmehr<br />
1.179 erfolgten nahezu doppelt so viele Abgänge wie 2002. Gleichzeitig reduzierte sich auch<br />
weiterhin die Zahl der Baufertigstellungen, sodass im Jahr 2003 erstmals ein Rückgang des<br />
Wohnungsbestandes in den Umlandkreisen beobachtet werden kann. Dieser ist in erster<br />
Linie auf eine Reduzierung der Zahl der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zurückzuführen.<br />
Anzahl Wohnungen<br />
9.845<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Baufertigstellungen in <strong>Leipzig</strong> 1997 bis 2003<br />
6.031<br />
5.236<br />
4.079<br />
2.525<br />
984<br />
1.298<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Anzahl Wohnungen<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
4.046<br />
Baufertigstellungen in den Umlandkreisen* 1997 bis 2003<br />
4.251<br />
3.850<br />
3.399<br />
1.340<br />
1.140<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
* Delitzsch, <strong>Leipzig</strong>er Land, Muldentalkreis<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
994<br />
Anzahl Wohnungen<br />
Genehmigte Abgänge von Wohnungen<br />
aus dem <strong>Leipzig</strong>er Gebäudebestand 1997 bis 2003*<br />
400 238 288 253<br />
12 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
798<br />
1.687 1.731<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
* Abgänge gemäß Abrissgenehmigungen (keine Vollzugskontrolle)<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Anzahl Wohnungen<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
161<br />
Abgänge von Wohnungen aus dem Gebäudebestand der<br />
Umlandkreise 1997 bis 2003*<br />
224 211 211 291<br />
607<br />
1.179<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
* Abgänge gemäß Abrissgenehmigungen (keine Vollzugskontrolle); Umlandkreise: Delitzsch, <strong>Leipzig</strong>er Land, Muldentalkreis<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Der <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand ist 2003 geprägt durch die hohe Zahl von 127.624 Wohnungen<br />
mit vier Räumen (inklusive Küche 10 ). Dem folgen Dreiraumwohnungen (93.445) und<br />
Wohnungen mit fünf und mehr Räumen (60.854 Wohnungen). Kleine Ein- und Zweiraumwohnungen<br />
haben, wie bereits in den Jahren zuvor, nur eine geringe Bedeutung (7.091 bzw.<br />
27.327 Wohnungen).<br />
9 Beim Rückgang des Wohnungsbestandes laut Wohnungsbestandsfortschreibung des Statistischen Landesamtes<br />
ist zu berücksichtigen, dass dieser überschätzt wird, da noch nicht alle der dabei zugrunde gelegten<br />
Wohnungsabgänge tatsächlich im Erfassungsjahr realisiert wurden. Die Abgangsstatistik beruht auf den<br />
Abrissgenehmigungen; eine Vollzugskontrolle – wie bei den Baufertigstellungen – erfolgt nicht. Es kann<br />
davon ausgegangen werden, dass Teile der genehmigten Abrisse nicht unmittelbar nach Erteilung, sondern<br />
erst mit zeitlicher Verzögerung realisiert werden. Darüber hinaus ist ungewiss, ob alle Genehmigungen tatsächlich<br />
zu Abrissen führen.<br />
10 In der amtlichen Wohnungsstatistik wird die Küche als Raum eingerechnet.
Während sich 2003 der <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand insgesamt gegenüber dem Höchststand<br />
des Jahres 2001 um 0,3% reduzierte, erhöhte sich der Bestand an Einraumwohnungen in<br />
2003 – von einer geringen Ausgangsbasis – überdurchschnittlich stark um fast 2%. Ebenfalls<br />
deutliche Zuwächse gegenüber 2001 erfuhren Wohnungen mit fünf und mehr Räumen, wohingegen<br />
die Zahl der Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen deutlich rückläufig war.<br />
Die Anzahl der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern stieg wie in den Vorjahren auf<br />
nunmehr 29.609 Wohnungen in 2003. Zwar erhöht sich ihr Anteil am <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand<br />
insgesamt stetig, ist aber mit 9,4% im Jahr 2003 weiterhin relativ gering. 11<br />
Anzahl Wohnungen<br />
120.000<br />
90.000<br />
60.000<br />
30.000<br />
0<br />
4.576<br />
7.091<br />
<strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestandsstruktur nach Raumzahl<br />
1995 und 2003*<br />
1995 2003<br />
27.327<br />
21.176<br />
79.816<br />
93.445<br />
127.624<br />
123.209<br />
60.854<br />
57.001<br />
1 Raum 2 Räumen 3 Räumen 4 Räumen 5 und mehr<br />
Räumen<br />
Wohnungen mit ...<br />
* Wohnungsbestandsfortschreibung; Raumzahl inklusive Küche<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
2,0%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,5%<br />
0,0%<br />
-0,5%<br />
-1,0%<br />
1,9%<br />
Veränderung des <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestands 2003<br />
gegenüber 2001 (Höchststand) nach Raumzahl*<br />
-0,4%<br />
-0,7%<br />
1 Raum 2 Räumen 3 Räumen<br />
-0,9%<br />
4 Räumen 5 und mehr<br />
Räumen<br />
Wohnungen mit ...<br />
* Wohnungsbestandsfortschreibung; Raumzahl inklusive Küche<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
0,9%<br />
-0,3%<br />
Insgesamt<br />
Anzahl Wohnungen<br />
<strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand nach Art des Gebäudes<br />
1995 und 2003*<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 13<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
285.778<br />
316.341<br />
262.510<br />
286.732<br />
Wohnungen insgesamt Wohnungen in<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
* Wohnungsbestandsfortschreibung; Mehrfamilienhaus einschließlich Nichtwohngebäude<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
5,0%<br />
4,0%<br />
3,0%<br />
2,0%<br />
1,0%<br />
0,0%<br />
-1,0%<br />
1995 2003<br />
29.609<br />
23.268<br />
Wohnungen in<br />
1-2-Familienhäusern<br />
Veränderung des <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestands 2003<br />
gegenüber 2001 (Höchststand) nach Art des Gebäudes*<br />
-0,3%<br />
-0,8%<br />
Wohnungen insgesamt Wohnungen in<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
* Wohnungsbestandsfortschreibung<br />
Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
4,2%<br />
Wohnungen in<br />
1-2-Familienhäusern<br />
Fazit:<br />
Die Zahl der Wohnungsabgänge lag 2003 auf dem Niveau des Vorjahres, sodass sich<br />
der Wohnungsbestand in <strong>Leipzig</strong> wiederum leicht reduzierte. Auch in den Umlandkreisen<br />
ist die Zahl der Wohnungen zurückgegangen, da 2003 erstmals mehr Wohnungen<br />
abgingen als fertig gestellt wurden.<br />
11 Zum Vergleich: der Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern am gesamten Wohnungsbestand<br />
beträgt beispielsweise in Essen 18,5% und in Hannover 14,1%.
1.4.3 Investitionen im Wohnungsbestand<br />
Nach Informationen, die von den sieben<br />
größten Vermietern <strong>Leipzig</strong>s zur Verfügung<br />
gestellt wurden, sind nicht nur die Neubautätigkeit,<br />
sondern auch Modernisierungs- und<br />
Instandsetzungsinvestitionen im Wohnungsbestand<br />
rückläufig. 12 Die Bestandsinvestitionen<br />
der großen Vermieter durch Instandsetzungen<br />
und Modernisierungen reduzierten<br />
sich seit Ende der 1990er Jahre von mehr als<br />
200 Mio. € auf rund 42 Mio. € im Jahr 2003.<br />
Die im Vorjahr für 2003 ermittelten Planwerte<br />
von ca. 71 Mio. € wurden dabei deutlich unterschritten.<br />
Die Planungen für <strong>2004</strong> lassen<br />
wiederum einen leichten Anstieg der Bestandsinvestitionen auf 64 Mio. € erwarten. 13<br />
Fazit:<br />
Die Investitionstätigkeit ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Modernisierungs-<br />
und Instandsetzungsmaßnahmen im Bestand deutlich rückläufig.<br />
1.5 WOHNUNGSLEERSTAND<br />
Bestandsinvestitionen (Instandhaltung/Modernisierung)<br />
großer Vermieter in <strong>Leipzig</strong><br />
Die Höhe des Wohnungsleerstandes wurde über verschiedene Wege eingegrenzt bzw. geschätzt:<br />
zum einen über Leerstandsdaten der größeren Wohnungsunternehmen, die in den<br />
Beständen der Zwischenkriegszeit und insbesondere im Bestand des DDR-Wohnungsbaus<br />
über große Anteile verfügen. Zum anderen wurden die Leerstände im vor 1919 errichteten<br />
Altbau über Begehungen in den gründerzeitlichen Quartieren und der Analyse der Einwohnerentwicklung<br />
geschätzt. Zusätzlich erfolgte eine Plausibilisierung dieser Ergebnisse über<br />
einen Vergleich mit Ergebnissen eines weiteren Schätzverfahrens. Dabei wurde die Entwicklung<br />
des Leerstands auf der Grundlage der Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung<br />
von 1995 in Verbindung mit der Wohnungsfortschreibung sowie der Entwicklung der<br />
Bevölkerung und der Haushaltsverkleinerungen bis 2003 nachgezeichnet. 14<br />
Mit dem Anstieg des Wohnungsleerstands in <strong>Leipzig</strong> von 38.500 Wohnungen im September<br />
1995 (Gebäude- und Wohnungszählung) auf etwa 62.500 Wohnungen im März 2000 hat die<br />
Leerstandsentwicklung ihren Zenit erreicht. Bis Ende 2003 ist der Leerstand um 18% auf<br />
rund 51.000 Wohnungen gesunken. Die geschätzte Leerstandsquote reduzierte sich von<br />
rund 20% in 2000 auf etwa 16% im Jahr 2003. Diese Entwicklung ist Folge des seit 2000<br />
erkennbaren deutlichen Rückgangs des Leerstandes im gründerzeitlichen Bestand (vor 1919<br />
12 Mit einem Anteil von insgesamt 35% wird ein bedeutender Teil des <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestandes durch<br />
die Angaben der großen Vermieter repräsentiert. Der Bestand der Vermieter ist dabei stärker durch Gebäude<br />
der Bauperiode 1949-1989 und weniger durch Altbauten geprägt.<br />
13 Der Anstieg der Investitionsplanungen für <strong>2004</strong> könnte auf einer Sonderentwicklung beruhen, da aufgrund<br />
des Auslaufens der Investitionszulage in <strong>2004</strong> Maßnahmen möglicherweise vorgezogen werden. Während in<br />
2003 wegen der laufenden Debatte um die Verlängerung der Investitionszulage Planungen noch zurück<br />
gestellt werden konnten, ist das in <strong>2004</strong> nicht mehr möglich.<br />
14 Versuche, den Wohnungsleerstand 2003 zusätzlich über Stromzähler-Daten der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Leipzig</strong> einzugrenzen,<br />
mussten aufgrund methodischer Probleme auf das Jahr <strong>2004</strong> verschoben werden: die erstmalige<br />
Aufnahme dieser Daten in die Leerstandsermittlung erfolgt voraussichtlich mit dem <strong>Monitoringbericht</strong> 2005.<br />
14 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Mio. €<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
258,4<br />
215,3<br />
234,6<br />
245,0<br />
185,7<br />
199,8<br />
110,3<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Planung<br />
<strong>2004</strong><br />
60,7<br />
41,8<br />
64,1
errichtete Gebäude), wobei sich der Rückgang überwiegend auf sanierte Wohnungen und<br />
Quartiere mit guten Lagepotenzialen konzentriert. Dennoch liegt der Schwerpunkt des Leerstandes<br />
mit einer Quote von rund 21% bzw. 23.000 Wohnungen weiterhin in diesem Bestand.<br />
Alle anderen Baualtersklassen weisen 2003 indes keine Veränderungen der Leerstände auf.<br />
Wie im Vorjahr stehen daher im Zwischenkriegsbestand rund 19% der Wohnungen leer, im<br />
DDR-Wohnungsbestand sind dies weiterhin etwa 15%. In den seit 1991 errichteten Beständen<br />
besteht – wie in 2002 – immerhin ein Wohnungsleerstand von rund 4%. Zwar gilt nach<br />
wie vor: je jünger die Bestände, desto geringer die Leerstandsquote – diese nähert sich jedoch<br />
insbesondere zwischen Gründerzeit und Zwischenkriegsbestand zusehends an.<br />
Schätzung des Wohnungsleerstands in <strong>Leipzig</strong><br />
Wohnungen<br />
mit<br />
Baualter<br />
Wohnungsbestand Leerstand<br />
31.03.2000<br />
31.12.00 31.12.03 absolut Anteil am<br />
Bestand<br />
Leerstand<br />
31.12.2003<br />
absolut Anteil am<br />
Bestand<br />
Veränderung 03/2000-12/2003<br />
absolut relativ Anteil<br />
(Prozentpunkte)<br />
bis 1918 113.232 111.313 43.000 38% 23.000 21% -20.000 -47% -17,3<br />
1919 - 1948 58.413 57.847 9.000 15% 11.000 19% 2.000 22% 3,6<br />
1949 - 1990 101.057 99.337 9.000 9% 15.000 15% 6.000 67% 6,2<br />
seit 1991 42.999 47.844 1.500 3% 2.000 4% 500 33% 0,7<br />
Insgesamt 315.701 316.341 62.500 20% 51.000 16% -11.500 -18% - 3,7<br />
Aufgrund des Rückgangs der Leerstände in den sanierten Altbaubeständen und der Freilenkung<br />
von zum Abbruch vorgesehenen Plattenbauten ist maximal ein Drittel der leer stehenden<br />
Wohnungen als marktaktiv einzuschätzen.<br />
Für den DDR-Wohnungsbaubestand können Aussagen zu den Leerstandsgründen 15 getroffen<br />
werden. Lediglich 12% des Leerstandes sind in diesem Bestand auf Mieterwechsel zurückzuführen<br />
(Leerstand bis zu drei Monate), während 49% der leer stehenden Wohnungen<br />
durch Vermietungsschwierigkeiten (Leerstand von drei und mehr Monaten) gekennzeichnet<br />
sind. 28% der im DDR-Wohnungsbestand leer stehenden Wohnungen werden nicht mehr<br />
aktiv am Markt angeboten, da sie für den Abriss vorgesehen sind (teilweise wurde Abrissförderung<br />
beantragt) und nicht mehr vermietet werden. Weitere 9% stehen wegen Modernisierung<br />
aktuell und 3% wegen Unbewohnbarkeit generell dem Markt nicht mehr zur Verfügung.<br />
Insgesamt handelt es sich somit bei drei Fünfteln des gesamten Leerstandes im DDR-<br />
Wohnungsbau um am Markt angebotene Wohnungen und bei etwa zwei Fünftel um nicht<br />
marktaktive Wohnungen.<br />
Wohnungen<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
38.500<br />
Leerstehende Wohnungen in <strong>Leipzig</strong><br />
(Schätzung)<br />
62.500<br />
55.000<br />
51.000<br />
September 1995 März 2000 Dezember 2002 Dezember 2003<br />
Leerstand Ende 2003 im DDR-Wohnungsbau (Baujahre 1949-1990)<br />
nach Leerstandsgrund/Marktaktivität<br />
Anteil am Leerstand<br />
60%<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 15<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
12%<br />
Mieterwechsel<br />
49%<br />
Vermietungsschwierigkeiten<br />
9%<br />
28%<br />
Modernisierung Nichtvermietung<br />
wegen geplantem<br />
Abriss<br />
Leerstandsgründe<br />
Datengrundlage: Angaben großer Vermieter; Anträge auf Abrissförderung<br />
15 Die dargestellten Leerstandsgründe beruhen auf Angaben der großen Vermieter, die Eigentümer von rund<br />
77% des 1949 bis 1990 errichteten Wohnungsbestandes sind. Für andere Baualtersklassen liegen keine<br />
entsprechenden Daten vor.<br />
3%<br />
Unbewohnbarkeit
Fazit:<br />
Der Leerstand ist gegenüber dem Höchststand im Jahr 2000 zwar inzwischen spürbar<br />
gesunken, ist jedoch nach wie vor hoch. Einem starken Rückgang in den gründerzeitlichen<br />
Beständen stehen wachsende Leerstände bei jüngeren Altbauten und insbesondere<br />
beim DDR-Wohnungsbau gegenüber. Bei den leer stehenden Wohnungen des<br />
DDR-Wohnungsbaus handelt es sich aufgrund geplanter Abrisse und aktuell durchgeführter<br />
Modernisierungen in erheblichem Maße um nicht marktaktive Wohnungen,<br />
mehrheitlich werden sie jedoch aktiv am Markt angeboten.<br />
1.6 INNERSTÄDTISCHE MOBILITÄT<br />
Die innerstädtische Mobilität ist ein Indikator, mit dem auf Veränderungen in der An- bzw.<br />
Entspannung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es geschlossen werden kann und der in der <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung<br />
vielerorts verwendet wird. Aufgrund der Eingemeindungen kann die innerstädtische<br />
Mobilität für <strong>Leipzig</strong> erst seit 2000 als Zeitreihe dargestellt werden. Die Quote<br />
der Umzüge innerhalb der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> bezogen auf die Wohnbevölkerung ist auch in 2003<br />
weiterhin rückläufig und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 11,0%. Die Entwicklung<br />
der letzten Jahre deutet darauf hin, dass der Zenit der Marktentspannung und damit<br />
dem des Überangebots in <strong>Leipzig</strong> überschritten ist. Dies korrespondiert auch mit der weiterhin<br />
rückläufigen Tendenz bei den Leerständen.<br />
Umzüge innerhalb der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> in Prozent der Wohnbevölkerung<br />
Jahr 2000 2001 2002 2003<br />
Innerstädtische Mobilität (Umzugsquote) 13,2% 11,8% 11,2% 11,0%<br />
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Fazit:<br />
Die innerstädtische Mobilität ist 2003 geringfügig gesunken. Die rückläufige Tendenz<br />
der letzten Jahre deutet darauf hin, dass der Zenit der Marktentspannung überschritten<br />
ist.<br />
1.7 WOHNUNGSVERSORGUNG UND UMZUGSABSICHTEN (KOMMU-<br />
NALE BÜGERUMFRAGE)<br />
Der Anteil der <strong>Leipzig</strong>er, die in den nächsten zwei Jahren umziehen möchten, stagniert mit<br />
35% in 2003 weiterhin auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Wie in den Jahren zuvor zeigen<br />
Singles eine besonders hohe Umzugsabsicht (48%), die sich gegenüber 2002 (54%) aber<br />
reduziert hat. Rentnerpaare und allein stehende Rentner hegen demgegenüber nur geringe<br />
Umzugsabsichten (14% bzw. 18%). Paare mit und ohne Kind(er) zeigen Umzugsabsichten<br />
auf mittlerem Niveau (40% bzw. 32%), wobei sich das Niveau bei den Paaren mit Kind(ern)<br />
gegenüber 2002 (36%) erhöht hat.<br />
In Bezug auf die Umzugsgründe haben 2003 hohe Mieten bzw. Betriebskosten das größte<br />
Gewicht. Zudem sind berufliche sowie familiäre Gründe bei der Umzugsabsicht von besonderer<br />
Bedeutung. Daneben werden die zu geringe Größe sowie Mängel bzw. schlechter Zustand<br />
der Wohnung, aber auch der Erwerb von Haus- bzw. Wohneigentum relativ häufig<br />
benannt.<br />
16 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
Im Vergleich zu den Erhebungen 1999 und 2001 16 nimmt die Bedeutung beruflicher Gründe<br />
weiterhin deutlich zu, während familiäre Gründe an Bedeutung verlieren. Zu hohe Mieten<br />
oder Betriebskosten waren Ende der 90er Jahre sowie in 2002 ein nachrangiger Umzugsgrund.<br />
Angesichts der problematischen Arbeitsmarktlage stellten die Kosten den wichtigsten<br />
Umzugsgrund in 2003 dar. Bei den wohnungsbezogenen Merkmalen ist die Bedeutung der<br />
Wohnungsgröße (zu groß oder zu klein) wieder leicht angestiegen, während negative Lagemerkmale<br />
sowie alten-/behindertengerechte Ausstattung als Umzugsgründe auf niedrigerem<br />
Niveau stagnieren. Die Bedeutung des Erwerbs von Wohneigentum ist im Vergleich zu 2002<br />
wieder etwas angestiegen, besitzt insgesamt jedoch nur untergeordnete Relevanz.<br />
Nahezu drei Viertel aller Umzugswilligen wollen in <strong>Leipzig</strong> umziehen. Die Bedeutung der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als Umzugsziel ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen. Die<br />
Umgebung <strong>Leipzig</strong>s war in 2003 lediglich noch für 10% das Umzugsziel, während weniger<br />
als ein Fünftel der Umzugswilligen ein weiter entferntes Ziel angaben.<br />
Anteil<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
13%<br />
27%<br />
Umzugsabsicht der Umzugswilligen<br />
(Kommunale Bürgerumfrage)<br />
15%<br />
26%<br />
14%<br />
1999 2000 2001 2002 2003<br />
Umzugsabsicht<br />
25%<br />
ja möglicherweise<br />
Datenquelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfragen<br />
12%<br />
24%<br />
13%<br />
22%<br />
36%<br />
35%<br />
Umzugsabsicht ausgewählter sozialer Gruppen<br />
(Kommunale Bürgerumfrage)<br />
54%<br />
18%<br />
17%<br />
14% 14%<br />
33% 32%<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 17<br />
Anteil<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
48%<br />
Gesamt Singles alleinstehende<br />
Rentner<br />
Umzugsabsicht 2002 Umzugsabsicht 2003<br />
Datenquelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfragen<br />
40%<br />
36%<br />
Rentnerpaare Paare mit<br />
Kind(ern)<br />
Gemäß der Kommunalen Bürgerumfrage erhöhte sich die Wohnfläche der <strong>Leipzig</strong>er Haushalte<br />
auch in 2003 weiter. 17 Mit 0,3 Quadratmeter pro Kopf schwächte sich der Anstieg im<br />
Vergleich zu den Vorjahren jedoch etwas ab.<br />
Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner in <strong>Leipzig</strong> in m 2 (Bürgerumfrage)<br />
Jahr 1992 1993 1995 1997 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Insgesamt 34,8 34,9 36,8 37,6 38,6 39,8 41,4 41,8 42,1<br />
darunter Haushalte mit<br />
mit 1 Person 52,3 53,3 55,2 52,6 51,7 52,8 54,3 56,0 54,3<br />
mit 2 Personen 32,1 33,4 34,5 33,0 34,6 35,1 37,1 34,0 36,2<br />
mit 3 Personen 23,3 24,8 25,4 25,8 26,7 28,6 27,9 28,0 28,2<br />
mit 4 und mehr Personen 19,2 21,0 21,0 22,2 22,5 24,2 23,8 24,5 24,7<br />
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfragen<br />
Fazit:<br />
Die Umzugsabsicht der <strong>Leipzig</strong>er ist weiterhin hoch. Der Wohnflächenzuwachs je Einwohner<br />
hat sich in 2003 fortgesetzt, jedoch gegenüber den Vorjahren abgeschwächt.<br />
16 Die Umzugsgründe wurden bei den Befragungen nicht exakt gleich abgefragt (unterschiedlicher Differenzierungsgrad),<br />
sind aber in zusammengefasster Form vergleichbar.<br />
17 Die Reduzierung der Wohnfläche bei Teilgruppen in Einzeljahren ist in stichprobenbezogenen Schwankungen<br />
begründet, im mehrjährigen Trend nimmt die Wohnfläche in allen Teilgruppen zu.<br />
Paare ohne<br />
Kind(er)
1.8 MIETPREISE<br />
Die aktuellen Angaben des Rings Deutscher<br />
Makler zu den Neuvermietungsmieten<br />
geben Hinweise darauf, dass in 2003/<br />
<strong>2004</strong> die Mieten insgesamt nicht mehr rückläufig<br />
waren. Sowohl bei Neubauten als<br />
auch bei den neu vereinbarten Bestandsmieten<br />
der Altbauten war ein leichter Anstieg<br />
zu verzeichnen. Die in der Vergangenheit<br />
deutlich rückläufigen Erstvermietungsmieten<br />
für Neubauwohnungen mittleren<br />
Wohnwerts sanken in 2003 noch leicht<br />
von 5,35 € pro m² auf 5,30 € pro m². In<br />
<strong>2004</strong> zeigte sich hingegen ein deutlicher<br />
Anstieg auf 5,60 € pro m². Auch die Bestandsmieten von Wohnungen mittleren Wohnwerts<br />
der Baujahre vor 1949 verzeichneten mit 4,40 € pro m² in 2003 (4,60 € pro m² in <strong>2004</strong>) erstmals<br />
wieder eine steigende Tendenz. Bei Wiedervermietungen von nach 1949 errichteten<br />
Wohnungen mittleren Wohnwerts zeigen sich hingegen leichte Schwankungen, wobei die<br />
Mieten nach einem deutlichen Anstieg auf 4,75 € pro m² in 2003 wieder einen Rückgang auf<br />
4,60 € pro m² in <strong>2004</strong> verzeichnen.<br />
Fazit:<br />
Die Mietpreise sind im Altbaubestand (Baujahre vor 1949) und bei Neubauten mit mittlerem<br />
Wohnwert erstmals wieder leicht angestiegen.<br />
1.9 GRUNDSTÜCKSMARKT 18<br />
1.9.1 Eigentumswohnungen<br />
Euro pro m²<br />
9,00<br />
8,03<br />
Monatliche Nettokaltmiete bei Neuvermietung<br />
in <strong>Leipzig</strong> nach Baualter*<br />
Im Jahr 1997 ging die Zahl der Kauffälle von Eigentumswohnungen in Neubauten in Folge<br />
des Auslaufens der Sonderabschreibungen zum 31.12.1996 für dieses Marktsegment deutlich<br />
zurück und verblieb seitdem auf diesem niedrigen Niveau. 2003 verdoppelte sich jedoch<br />
die Zahl der Wohnungsverkäufe vom geringen Vorjahresniveau auf 193. Der Anteil der Zweitverkäufe<br />
hat sich dabei von einem Fünftel im Jahr 2002 auf ca. zwei Fünftel erhöht. Der im<br />
Vorjahr kurzzeitig durchbrochene Trend des Preisrückgangs setzte sich 2003 wieder fort, sodass<br />
der durchschnittliche Kaufpreis mit 1.821 € pro m² leicht unter dem Wert des Vorjahres<br />
liegt (-1%) 19 .<br />
18<br />
Die Angaben zum Grundstücksmarkt beziehen sich auf den Gebietsstand des jeweiligen Jahres und sind<br />
nicht auf den aktuellen Gebietsstand zurück berechnet.<br />
19 Wohnungen im Erstverkauf mit Tiefgarage oder Stellplatzanteil; aufgrund der geringen Zahl auswertbarer<br />
Kaufverträge wurde im Vorjahr auf eine Unterscheidung nach Vorhandensein eines Stellplatzes verzichtet.<br />
18 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
6,80<br />
6,29<br />
7,93<br />
6,14<br />
6,14<br />
7,34<br />
5,88<br />
5,70<br />
6,31<br />
5,88<br />
5,98<br />
6,14<br />
5,47<br />
5,47<br />
4,99<br />
4,76<br />
4,47<br />
5,88<br />
4,60<br />
4,45<br />
5,62<br />
4,35<br />
5,35<br />
4,35<br />
5,30<br />
4,40<br />
5,60<br />
4,50 4,50 4,75 4,60<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Fertigstellung bis 1948; mittlerer Wohnwert<br />
Fertigstellung nach 1.1.1949; mittlerer Wohnwert<br />
Neubau; mittlerer Wohnwert<br />
* Wieder-/Erstvermietung einer nicht geförderten 3-Zimmer-Wohnung mit mittlerem Wohnwert<br />
Datengrundlage: Ring Deutscher Makler (Daten jeweils 1. Quartal des Jahres)<br />
4,60
Die Anzahl der Kauffälle für Eigentumswohnungen in sanierten Altbauten bewegt sich seit<br />
dem Höchststand durch das Auslaufen der Sonderabschreibungen 1998 innerhalb einer<br />
Spanne von etwa 1.300 bis 1.700 Wohnungen. Gegenüber dem Tiefstand des Jahres 2002<br />
stiegen in 2003 die Wohnungsverkäufe jedoch um 16% auf 1.557, wobei sich insbesondere<br />
der Anteil der Zweitverkäufe auf rund 10% erhöhte. Der durchschnittliche Kaufpreis sank<br />
gegenüber dem Vorjahr um rund 2% auf 1.802 € pro m² und liegt damit wieder unter dem<br />
Preisniveau für Wohnungen in Neubauten.<br />
Kauffälle<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.266<br />
2.061<br />
2.000<br />
1.566 1.390<br />
1.000<br />
0<br />
Kauffallentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />
Sondereigentum (Eigentumswohnungen)*<br />
88<br />
5.423<br />
276<br />
1.506<br />
1.687<br />
1.589<br />
1.334<br />
136 121 99 193<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Neubau Sanierter Altbau<br />
* Erst- und Zweitverkäufe; jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
1.557<br />
Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />
Sondereigentum (Eigentumswohnungen)*<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 19<br />
Kaufpreis in €/m² Grundstücksfläche<br />
2.300<br />
2.200<br />
2.100<br />
2.000<br />
1.900<br />
1.800<br />
1.700<br />
1.600<br />
1.500<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
* Erstverkäufe; jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Neubau Sanierter Altbau<br />
Fazit:<br />
Der Markt für Eigentumswohnungen wird durch eine seit 1999 relativ konstante Zahl<br />
von Kauffällen sanierter Altbauwohnungen geprägt, während neu gebaute Eigentumswohnungen<br />
nur eine marginale Bedeutung haben. Der im Vorjahr kurzzeitig durchbrochene<br />
Trend des Kaufpreisrückgangs setzte sich 2003 auf geringem Niveau fort.<br />
1.9.2 Geschosswohnungsbau<br />
Unbebaute Grundstücke für den Geschosswohnungsbau wurden 2003 in lediglich 17 Fällen<br />
erworben. Aufgrund der geringen Fallzahlen unterliegt der durchschnittliche Verkaufspreis<br />
starken Schwankungen und ist daher nur eingeschränkt aussagekräftig, weshalb auf eine<br />
Darstellung verzichtet wird.<br />
Die Anzahl der Verkaufsfälle unsanierter Mietshäuser erhöht sich 2003 deutlich um 15% auf<br />
287. Insgesamt wird der Markt bebauter Mietwohnungsgrundstücke wiederum vom Verkauf<br />
unsanierter Mietshäuser geprägt, deren Anteil gegenüber dem Vorjahr von 58% auf 62%<br />
anstieg. Der Anteil sanierter Häuser liegt mit rund 21% hingegen nur leicht über dem Wert<br />
aus 2002. Der durchschnittliche Kaufpreis für unsanierte Mietshäuser ist in 2003 weiterhin<br />
rückläufig und liegt mit nunmehr 157 € pro m² Wohnnutzfläche rund 7% unter dem Wert des<br />
Vorjahres.<br />
Verkaufsfälle<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Kauffall- und Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />
Unsanierte Mietshäuser*<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Verkaufsfälle insgesamt Kaufpreis in €/m² Wohnnutzfläche<br />
* jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
420<br />
360<br />
300<br />
240<br />
180<br />
120<br />
60<br />
0<br />
Kaufpreis in €/m² Wohnnutzfläche<br />
Verkaufsfälle<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
155<br />
Kauffallentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />
Unbebaute Grundstücke - Geschosswohnungsbau*<br />
58<br />
30<br />
44<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
* jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
26<br />
22<br />
24<br />
17
Fazit:<br />
Im Geschosswohnungsbau sind anhaltend niedrige Verkaufshäufigkeiten für unbebaute<br />
Grundstücke zu verzeichnen, weshalb der durchschnittliche Verkaufspreis starken<br />
Schwankungen unterliegt. Trotz einer deutlichen Steigerung der Verkaufszahlen für<br />
unsanierte Mietshäuser fällt der durchschnittliche Verkaufspreis stetig.<br />
1.9.3 Individueller Wohnungsbau<br />
Im Vergleich zum Jahr 2002 haben sich 2003 die Kauffälle unbebauter Grundstücke für den<br />
individuellen Wohnungsbau (Ein- und Zweifamilienhäuser) um 27% auf 448 deutlich erhöht.<br />
Der durchschnittliche Verkaufspreis für das erschließungsbeitragsfreie Bauland lag unverändert<br />
bei rd. 104 € pro m². 20<br />
Das Niveau der Verkäufe von Ein- und Zweifamilienhäusern konnte 2003 mit 513 Verkaufsfällen<br />
nicht gehalten werden (-11%). Das Preisniveau in diesem Segment verzeichnete ebenfalls<br />
einen, allerdings nur leichten, Rückgang um 1% gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang<br />
der Kauffälle macht sich in allen Segmenten bemerkbar, den größten Verlust gegenüber<br />
2002 verzeichnen jedoch freistehende Einfamilienhäuser (-19%), Zweifamilienhäuser (-17%)<br />
sowie Doppelhaushälften (-14%), den geringsten Rückgang hingegen Reihenhäuser (-3%).<br />
Kauffälle<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Kauffall- und Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />
Unbebaute Grundstücke - individueller Wohnungsbau*<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kauffälle (alle) Kaufpreise in €/m² erschlossene Grundstücksfläche<br />
* jeweiliger Gebietsstand; 1996 und 1997 wurde nicht nach Erschließungszustand unterschieden<br />
Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
144<br />
126<br />
108<br />
90<br />
72<br />
54<br />
36<br />
18<br />
0<br />
Kaufpreis in €/m² Grundstücksfläche<br />
Kauffall- und Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser*<br />
20 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Verkaufsfälle<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kauffälle Kaufpreis in 1.000 €<br />
* jeweiliger Gebietsstand<br />
Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
In der Summe der Verkäufe von unbebauten Grundstücken und fertig gestellten Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern blieb damit die Nachfrage in <strong>Leipzig</strong> relativ konstant. Es ist jedoch eine<br />
Verschiebung von fertig gestellten bzw. Bestandsimmobilien hin zu Grundstücken für den<br />
individuellen Wohnungsbau zu verzeichnen.<br />
Fazit:<br />
Während die Zahl der Kauffälle unbebauter Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
wie bereits 2002 wieder zunahm, war die Zahl der Verkäufe von fertiggestellten<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern rückläufig. Das Preisniveau ging bei den bebauten<br />
Grundstücken gegenüber 2002 leicht zurück, bei den unbebauten Grundstücken waren<br />
keine Wertänderungen zu verzeichnen.<br />
20 In den Vorjahren berechnete sich der durchschnittliche Verkaufspreis für Bauland aus den Verkaufspreisen<br />
für erschließungsbeitragsfreies und teilerschlossenes Bauland. Aufgrund größerer Schwankungen bei<br />
den Verkaufspreisen für teilerschlossenes Bauland wird zukünftig auf den durchschnittlichen Verkaufspreis<br />
für erschließungsbeitragsfreies Bauland Bezug genommen.<br />
248<br />
186<br />
124<br />
62<br />
0<br />
Kaufpreis in 1.000 €
1.9.4 Bodenrichtwerte für Wohnbebauung<br />
Der Gutachterausschuss für die Ermittlung von Grundstückswerten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> hat<br />
für Vergleichszwecke die Bodenrichtwerte für typische Lagen, errechnet auf lagetypische<br />
Geschossflächenzahlen und Grundstücksgrößen, ermittelt. Die indexierten Bodenrichtwerte<br />
für Flächen des Mehrfamilienhausbaus zeigen dabei eine lagespezifische Entwicklung. Zwar<br />
haben 2003 alle Lagen einen erheblichen Rückgang der Richtwerte im Vergleich zum Vorjahr<br />
erfahren. Die Richtwerte für gute Lagen sind jedoch bereits seit 1995 stark rückläufig, weisen<br />
gegenüber 2002 aber den geringsten Rückgang auf. Im Gegensatz zu dem in den Vorjahren<br />
relativ gleichmäßigen Rückgang der Richtwerte sowohl der einfachen als auch der mittleren<br />
Lagen gingen diese Werte 2003 deutlich stärker zurück. Insgesamt hat sich die Differenz<br />
zwischen den höheren Bodenrichtwerten für gute Lagen und den niedrigeren Werten für einfache<br />
Lagen gegenüber Mitte der 90er Jahre verringert; im Gegensatz zu den vorherigen<br />
Jahren weichen die Werte für einfache und mittlere Lagen 2003 nur noch geringfügig voneinander<br />
ab.<br />
Die Bodenrichtwerte für den Einfamilienhausbau entwickelten sich von 1995 bis 1997 vollkommen<br />
gegensätzlich: Während die Werte für einfache Lagen anstiegen und für gute Lagen<br />
zurück gingen, blieben die Richtwerte für mittlere Lagen unverändert. Seitdem sind bei den<br />
Bodenrichtwerten der unterschiedlichen Lagetypen jeweils nur geringfügige Veränderungen<br />
zu verzeichnen.<br />
Index (1995=100)<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Bodenwertentwicklung für Wohnnutzung -<br />
Mehrfamilienhausbau nach Lage (Index 1995=100)<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
einfach mittel gut<br />
Datenquelle: Gutachterausschuss für Grundstückswerte der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Bodenwertentwicklung für Wohnnutzung -<br />
Einfamilienhausbau nach Lage (Index 1995=100)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 21<br />
Index (1995=100)<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
einfach mittel gut<br />
Datenquelle: Gutachterausschuss für Grundstückswerte der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Fazit:<br />
Die Bodenrichtwerte für den Einfamilienhausbau waren auch 2003 stabil. Dagegen<br />
sind die Bodenrichtwerte für den Mehrfamilienhausbau deutlich gesunken.
2. REGIONALE ENTWICKLUNGEN<br />
Bereits in den vorher gehenden <strong>Monitoringbericht</strong>en wurden wichtige Entwicklungsprozesse<br />
in wohnungsmarktrelevanten Bereichen sowohl für <strong>Leipzig</strong> als auch die Umlandkreise dargestellt.<br />
Da die dargestellten Entwicklungen in <strong>Leipzig</strong> und den Umlandgemeinden in den letzten<br />
Jahren vielfach gegensätzlich verliefen, ist eine genauere Analyse und Differenzierung<br />
erforderlich. Der <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> stellt deshalb erstmals Bautätigkeit und Wanderungsprozesse<br />
für die einzelnen <strong>Leipzig</strong>er Umlandgemeinden dar. Darüber hinaus werden<br />
Verflechtungen im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle untersucht.<br />
2.1 WANDERUNGEN IM RAUM LEIPZIG/HALLE<br />
Die Wanderungsbeziehungen von <strong>Leipzig</strong> und Halle sowie ihrem jeweiligen Umland verdeutlichen<br />
die unterschiedlichen Verflechtungen in diesem durch die Landesgrenze getrennten<br />
Raum. Bemerkenswert ist zunächst, dass sich Wanderungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und Halle<br />
bzw. den jeweils anderen Umlandkreisen in 2003 nur in geringem Umfang vollzogen. Dabei<br />
verzeichnet <strong>Leipzig</strong> gegenüber Halle und den Hallenser Umlandkreisen einen jeweils positiven<br />
Wanderungssaldo auf relativ niedrigem Niveau. Bei den Wanderungen der Umlandkreise<br />
untereinander gewinnt das <strong>Leipzig</strong>er Umland in sehr geringem Umfang Einwohner hinzu.<br />
Lediglich bei den Verflechtungen zwischen Halle und dem <strong>Leipzig</strong>er Umland kann Halle einen<br />
positiven Saldo – jedoch ebenfalls nur auf sehr niedrigem Niveau – verzeichnen. Trotz<br />
der räumlichen Nähe gibt es also nur sehr geringe Wanderungsprozesse; die Landesgrenze<br />
scheint folglich auch die Verflechtungsräume abzugrenzen.<br />
übrige Gebiete<br />
(ohne <strong>Leipzig</strong><br />
sowie Umlandkreise<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
und Halle)<br />
10.815<br />
Umlandkreise Halle<br />
9.512<br />
2.585<br />
> 0 1000 2000 5000 10000<br />
Halle<br />
2.383<br />
328<br />
504<br />
314<br />
454<br />
248<br />
145<br />
96<br />
190<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
Umlandkreise <strong>Leipzig</strong><br />
22 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
4.548<br />
F66_pfeile.rg6 Wanderungen03<br />
12.122<br />
4.673<br />
14.301<br />
1.670<br />
3.342<br />
1.286<br />
6.273<br />
übrige Gebiete<br />
(ohne Sachsen<br />
sowie Halle und<br />
dessen Umland)<br />
1.235<br />
5.141<br />
übriges<br />
Sachsen<br />
Deutlich stärker sind die Wanderungsprozesse von Halle und <strong>Leipzig</strong> mit ihrem jeweiligen<br />
Umland ausgeprägt. Dabei kann jedoch lediglich <strong>Leipzig</strong> einen positiven Saldo verbuchen,<br />
während Halle einen leichten Wanderungsverlust gegenüber seinen Umlandkreisen aufweist.
Für beide Städte gilt, dass sie die stärksten Wanderungsbeziehungen jeweils mit den übrigen<br />
Gebieten 21 außerhalb des definierten Raumes <strong>Leipzig</strong>/Halle verzeichnen. Sowohl <strong>Leipzig</strong> als<br />
auch Halle können 2003 gegenüber diesen Gebieten insgesamt einen positiven Saldo aufweisen.<br />
Die günstige Wanderungsbilanz von Halle im Jahr 2003 ist auf eine Sonderentwicklung<br />
durch die Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer in <strong>2004</strong> zurückzuführen, bei der Neben-<br />
in Hauptwohnsitze umgemeldet wurden.<br />
übrige Gebiete<br />
(ohne <strong>Leipzig</strong><br />
sowie Umlandkreise<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
und Halle)<br />
Umlandkreise Halle<br />
0 =< 200<br />
200 =< 500<br />
500 =< 1.000<br />
1.000 =< 3.000<br />
3.000 =< 999.999<br />
Wanderungssalden 2003 im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle<br />
1.303<br />
202<br />
Halle<br />
176<br />
140<br />
49<br />
58<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
Umlandkreise <strong>Leipzig</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 23<br />
125<br />
F66_pfeile.rg6 Wanderungssaldo03<br />
2.179<br />
1.672<br />
1.132<br />
übrige Gebiete<br />
(ohne Sachsen<br />
sowie Halle und<br />
dessen Umland)<br />
51<br />
übriges<br />
Sachsen<br />
Fazit:<br />
Im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle sind die Wanderungsverflechtungen über die Landesgrenze<br />
hinweg nur gering ausgeprägt. Beide Kernstädte haben die stärksten Zu- und Wegzüge<br />
über die Grenzen des Raumes <strong>Leipzig</strong>/Halle hinweg zu verzeichnen, wobei der jeweilige<br />
Wanderungssaldo 2003 positiv war.<br />
2.2 ENTWICKLUNGEN IN DEN LEIPZIGER UMLANDGEMEINDEN<br />
Die Abgrenzung 22 des <strong>Leipzig</strong>er Umlandes, das sich aus ausgewählten Gemeinden der<br />
Landkreise Delitzsch, Muldentalkreis und <strong>Leipzig</strong>er Land zusammensetzt, erfolgte auf Grundlage<br />
der bisherigen und perspektivischen <strong>Wohnungsmarkt</strong>entwicklung. Das Umland umfasst<br />
somit einerseits die Gemeinden, die bereits in den Vorjahren wohnstandortbezogene Wanderungsverflechtungen<br />
mit <strong>Leipzig</strong> aufwiesen. Andererseits wurden auch Gemeinden einbezogen,<br />
die bisher keine ausgeprägten Verflechtungen dieser Art verzeichneten, aber aufgrund<br />
von regionalen Entwicklungsprozessen künftig Bedeutung erlangen könnten (z.B. Südraum).<br />
21 "Übrige Gebiete" bezeichnet für <strong>Leipzig</strong> alle Wanderungsgebiete ohne die <strong>Leipzig</strong>er Umlandkreise,<br />
Sachsen sowie Halle und dessen Umlandkreise. Für Halle umfasst es alle Wanderungsgebiete ohne <strong>Leipzig</strong><br />
sowie die Umlandkreise von <strong>Leipzig</strong> und Halle.<br />
22 Im Vergleich zu den Abgrenzungen des Umlandes in Kapitel 1 sowie 2.1 des <strong>Monitoringbericht</strong>es (alle<br />
Gemeinden der drei Umlandkreise) werden in diesem Kapitel nur Teilräume dieser Kreise behandelt.
2.2.1 Wanderungsbewegungen<br />
Die Wanderungsbeziehungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und seinem Umland sind seit Anfang der<br />
1990er Jahre durch Wanderungsgewinne der meisten Gemeinden geprägt. Eine Ausnahme<br />
bilden dabei nur Eilenburg und Gemeinden des Südraums. Die deutlichsten Wanderungsgewinne<br />
pro 1.000 Einwohner gegenüber <strong>Leipzig</strong> verzeichneten zwischen 1994 und 2003 die<br />
Umlandgemeinden im Osten und dem Süd- bzw. Nordosten <strong>Leipzig</strong>s. Neben Belgershain,<br />
Borsdorf und Machern hat auch die westlich gelegene <strong>Stadt</strong> Markranstädt seit 1994 einen<br />
Wanderungsgewinn von mehr als 300 je 1.000 Einwohner gegenüber <strong>Leipzig</strong> erzielt.<br />
Die höchsten Wanderungsgewinne aus <strong>Leipzig</strong> hatten die Umlandgemeinden bis 1998 zu<br />
verzeichnen, danach sind diese deutlich zurück gegangen. 2003 hatten nur Markkleeberg<br />
(+238 Einwohner), Markranstädt (+124 Einwohner) und Borsdorf (+135 Einwohner) einen<br />
deutlich positiven Wanderungssaldo mit <strong>Leipzig</strong>. Insgesamt verlor <strong>Leipzig</strong> in 2003 per Saldo<br />
noch knapp 400 Einwohner an die Gemeinden im Betrachtungsraum.<br />
W iedemar<br />
Groß lehna<br />
M arkranstädt<br />
Kitzen<br />
Schkeuditz<br />
Pegau<br />
Elstertrebnitz<br />
Zwochau<br />
Zwenkau<br />
Groi tzsch<br />
Döb ernitz<br />
Zschortau<br />
Rackwitz<br />
Markkleeberg<br />
Böhlen<br />
Neukiritzsch<br />
Schönwölkau<br />
Rötha<br />
Krostitz<br />
G roß pösna<br />
Lobstädt<br />
Heuersdorf<br />
Deutzen<br />
Regis-Breitingen<br />
Taucha<br />
Bo rs dorf<br />
Espenha in<br />
Borna<br />
Zschepplin<br />
Naunhof<br />
Belgershain<br />
Kit z sc her<br />
Jes ew itz<br />
Eilenburg<br />
Machern<br />
Brandis<br />
Parthenstein<br />
Otterwisch<br />
Bennewitz<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Wanderungssaldo pro 1.000<br />
Einwohner zwischen <strong>Leipzig</strong><br />
und den Umlandgemeinden<br />
1994 bis 2003<br />
(bezogen auf Bevölkerung am 31.12.2003)<br />
1995<br />
1994<br />
unter 0<br />
0 bis unter 100<br />
100 bis unter 200<br />
200 bis unter 300<br />
300 bis unter 450<br />
Wanderungssaldo absolut<br />
1999<br />
1998<br />
Symbolgröß e:<br />
Min.: 0 Max.: 1.110<br />
50 5 00<br />
Der Rückgang der Wanderungsgewinne der Umlandgemeinden seit 1999 ist nicht nur auf<br />
deutlich geringere Zuzüge aus <strong>Leipzig</strong> zurück zu führen. Auch die Fortzüge nach <strong>Leipzig</strong> sind<br />
bis ca. 2001 in den meisten Gemeinden deutlich angestiegen. Die höchsten Fortzüge mit<br />
mehr als 250 je 1.000 Einwohner zwischen 1994 und 2003 hatten die direkten Nachbargemeinden<br />
<strong>Leipzig</strong>s zu verzeichnen, insbesondere Markkleeberg, Taucha und Borsdorf. Die<br />
Entwicklung in den Jahren 2002 und 2003 zeigt jedoch, dass der Höhepunkt der Fortzüge<br />
nach <strong>Leipzig</strong> in fast allen Gemeinden bereits überschritten ist.<br />
24 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
1996<br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
2000<br />
1997<br />
0 10 km<br />
Daten: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
0
W iedemar<br />
Groß lehna<br />
M arkranstädt<br />
Kitzen<br />
Schkeuditz<br />
Pegau<br />
Elstertrebnitz<br />
Zwochau<br />
Zwenkau<br />
Fazit:<br />
Die Intensität der Wanderungsverflechtungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und den Umlandgemeinden<br />
ist gegenüber den 1990er Jahren stark zurück gegangen. In 2003 hatten<br />
Markranstädt, Markkleeberg und Borsdorf noch deutliche Wanderungsgewinne gegenüber<br />
<strong>Leipzig</strong> zu verzeichnen. Der Höhepunkt der Fortzüge aus den Umlandgemeinden<br />
nach <strong>Leipzig</strong> ist seit 2002 überschritten.<br />
2.2.2 Bautätigkeit<br />
Groi tzsch<br />
Döb ernitz<br />
Zschortau<br />
Rackwitz<br />
Markkleeberg<br />
Böhlen<br />
Neukiritzsch<br />
Schönwölkau<br />
Rötha<br />
Krostitz<br />
G roß pösna<br />
Lobstädt<br />
Heuersdorf<br />
Deutzen<br />
Regis-Breitingen<br />
Taucha<br />
Bo rs dorf<br />
Espenha in<br />
Borna<br />
Zschepplin<br />
Naunhof<br />
Belgershain<br />
Kit z sc her<br />
Jes ew itz<br />
Eilenburg<br />
Machern<br />
Brandis<br />
Parthenstein<br />
Otterwisch<br />
Bennewitz<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Fortzüge pro 1.000 Einwohner<br />
aus den Umlandgemeinden<br />
nach <strong>Leipzig</strong> 1994 bis 2003<br />
(bezogen auf Bevölkerung am 31.12.2003)<br />
0 bis unter 50<br />
50 bis unter 100<br />
100 bis unter 150<br />
150 bis unt er 200<br />
200 bis unter 250<br />
Fortzüge absolut<br />
1999<br />
1998<br />
1995<br />
1994<br />
Symbolgröß e:<br />
Min.: 0 Max.: 652<br />
50 5 00<br />
Bei den Fertigstellungen von Wohnungen pro 1.000 Einwohner zeigen sich teilweise deutliche<br />
Überlagerungen mit der Entwicklung der Wanderungen in den Umlandgemeinden. So<br />
wurden zwischen 1995 und 2003 in den östlich von <strong>Leipzig</strong> gelegenen Gemeinden sowie in<br />
Markranstädt und Markkleeberg mehr als 90 Wohnungen je 1.000 Einwohner fertig gestellt.<br />
Ähnlich hohe Werte weisen aber auch einzelne Gemeinden nördlich von <strong>Leipzig</strong> auf, die hingegen<br />
nur über geringe Wanderungsverflechtungen mit der <strong>Stadt</strong> verfügen.<br />
Der Großteil der Umlandgemeinden erreichte das höchste Niveau der Bautätigkeit in den<br />
Jahren 1995 bis 1997, wobei der Geschosswohnungsbau gegenüber den Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
überwog. In einzelnen Gemeinden gab es zudem zwischen 1998 und 2000 Einzeljahre<br />
mit hohen Baufertigstellungszahlen. Damit entspricht auch die Entwicklung der Fertigstellungen<br />
von Wohnungen weitgehend der Entwicklung der Zuzüge in die einzelnen Umlandgemeinden,<br />
die ebenfalls mehrheitlich 1997 bzw. 1998 ihren Zenit erreichte.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 25<br />
1996<br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
2000<br />
1997<br />
0 10 km<br />
Daten: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
0
Seit 2001 ist die Bautätigkeit in allen Umlandgemeinden stark zurück gegangen und findet<br />
nahezu ausschließlich im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser statt. In 2003 wurden die<br />
höchsten Baufertigstellungszahlen in Markkleeberg (132 WE), Markranstädt (65 WE) und<br />
Schkeuditz (44 WE) erreicht.<br />
W iedemar<br />
Groß lehna<br />
M arkranstädt<br />
Kitzen<br />
Schkeuditz<br />
Pegau<br />
Elstertrebnitz<br />
Zwochau<br />
Zwenkau<br />
Groi tzsch<br />
Döb ernitz<br />
Zschortau<br />
Rackwitz<br />
Markkleeberg<br />
Böhlen<br />
Neukiritzsch<br />
Schönwölkau<br />
Rötha<br />
Krostitz<br />
G roß pösna<br />
Lobstädt<br />
Heuersdorf<br />
Deutzen<br />
Regis-Breitingen<br />
Taucha<br />
Bo rs dorf<br />
Espenha in<br />
Borna<br />
Zschepplin<br />
Naunhof<br />
Belgershain<br />
Kit z sc her<br />
Jes ew itz<br />
Eilenburg<br />
Machern<br />
Brandis<br />
Parthenstein<br />
Otterwisch<br />
Bennewitz<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Baufertigstellungen pro 1.000<br />
Einwohner in den Umlandgemeinden<br />
1995 bis 2003<br />
(bezogen auf Bevölkerung am 31.12.2003)<br />
0 bis unter 30<br />
30 bis unter 60<br />
60 bis unter 90<br />
90 bis unter 120<br />
120 bis unter 180<br />
Baufertigstellungen absolut<br />
1999<br />
1998<br />
Symbolgröß e:<br />
Min.: 1 Max.: 1000<br />
50 5 00<br />
Fazit:<br />
Die Bautätigkeit in allen Umlandgemeinden ist stark rückläufig. Nennenswerte Baufertigstellungen<br />
gab es 2003 nur noch in Markkleeberg und Markranstädt.<br />
26 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
1996<br />
1995<br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
2000<br />
1997<br />
0 10 km<br />
Daten: Statistisches Landesamt Sachsen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
0
3. ERGEBNISSE DES WOHNUNGSMARKTBAROMETERS<br />
Das <strong>Wohnungsmarkt</strong>barometer beruht auf einer in <strong>2004</strong> zum zweiten Mal durchgeführten<br />
Befragung ausgewählter Akteure des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es sowie – erstmals in diesem<br />
Jahr – von Kommunen des <strong>Leipzig</strong>er Umlandes. 23 Ziel des <strong>Wohnungsmarkt</strong>barometers<br />
ist zum einen, auf Grundlage jährlicher Befragungen Informationen zu wesentlichen aktuellen<br />
und künftig erwarteten Entwicklungen auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> und zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> in<br />
<strong>Leipzig</strong> zu erhalten und dadurch die quantitativen Indikatoren des Monitorings durch qualitative<br />
Einschätzungen zu ergänzen. Erstmals können dabei in <strong>2004</strong> für den <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />
Entwicklungstendenzen bzw. Veränderungen aufgezeigt werden. Zum anderen<br />
sollen zusätzliche Informationen zum Umland von <strong>Leipzig</strong> und damit ein Überblick über die<br />
gesamte <strong>Wohnungsmarkt</strong>region <strong>Leipzig</strong> bereit gestellt werden.<br />
3.1 AKTUELLE UND ERWARTETE MARKTLAGE IN LEIPZIG UND IM<br />
UMLAND<br />
Die Antworten der Befragten zur aktuellen <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in <strong>Leipzig</strong> spiegeln die Überangebotssituation<br />
des Marktes wider: 48% schätzen die derzeitige Nachfrage auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />
als viel geringer als das Wohnungsangebot ein und 36% meinen, dass die Nachfrage<br />
zumindest etwas geringer als das Angebot ist. Damit wird die aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage<br />
<strong>2004</strong> positiver als 2003 eingeschätzt, da im Vorjahr noch 57% der Befragten eine viel<br />
geringere Nachfrage als das Angebot ausmachten. Gefragt nach der in drei Jahren erwarteten<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong>lage wird in der Mehrzahl nach wie vor eine Überangebotssituation erwartet,<br />
jedoch mit der Tendenz zu einem weniger unausgewogenen Verhältnis von Angebot<br />
und Nachfrage. Im Gegensatz zur aktuellen Einschätzung mit 48% gehen noch 33% von<br />
einer in drei Jahren sehr viel geringeren Nachfrage gegenüber dem Angebot aus. 37%<br />
schätzen die Nachfrage in drei Jahren etwas geringer als das Angebot ein; immerhin 23%<br />
erwarten ein ausgeglichenes Verhältnis.<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
3%<br />
0% 0%<br />
Bewertung der <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in <strong>Leipzig</strong> -<br />
aktuell und in 3 Jahren<br />
Aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage (Befragung 2003)<br />
Aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage (Befragung <strong>2004</strong>)<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in 3 Jahren (Befragung <strong>2004</strong>) 37%<br />
36%<br />
34%<br />
...viel größer als das<br />
Angebot<br />
7% 8%<br />
4% 5% 4%<br />
...etwas größer als<br />
das Angebot<br />
23%<br />
...etwa so groß wie<br />
das Angebot<br />
...etwas geringer als<br />
das Angebot<br />
Die Nachfrage nach Wohnungen ist aktuell/in 3 Jahren ...<br />
F66 Pa<strong>2004</strong>-G(1insg)<br />
57%<br />
48%<br />
33%<br />
...viel geringer als<br />
das Angebot<br />
Anteil der<br />
Be-fragten<br />
in<br />
60%<br />
%<br />
Bewertung der <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage im Umland -<br />
aktuell und in 3 Jahren<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 27<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
0%<br />
0%<br />
...viel größer als<br />
das Angebot<br />
Die Nachfrage nach Wohnungen ist aktuell/in 3 Jahren ...<br />
5%<br />
14%<br />
...etwas größer<br />
als das Angebot<br />
24%<br />
41%<br />
38%<br />
...etwa so groß ...etwas geringer<br />
wie das Angebot als das Angebot<br />
33%<br />
23% 23%<br />
...viel geringer<br />
als das Angebot<br />
Aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in 3 Jahren<br />
F66 Pa<strong>2004</strong>-Umland-G G(1insg)<br />
In drei Jahren wird in allen Teilsegmenten des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es ein – gegenüber<br />
der aktuellen <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage etwas reduziertes – Überangebot erwartet, wobei dieses<br />
bei Ein- und Zweifamilienhäusern weitaus geringer ausfällt als bei Mietwohnungen, insbesondere<br />
im Vergleich zum DDR-Wohnungsbau. Für die sanierten Bestände der 20er- und<br />
30er-Jahre gehen die befragten Akteure hingegen von einem leichten Anstieg des Überangebotes<br />
aus. In ihrem Ausblick auf die Situation auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> in drei Jahren sind<br />
23 Insgesamt wurden 107 Akteure sowie 39 Umlandgemeinden angeschrieben, von denen 72 bzw. 24 antworteten,<br />
was in beiden Befragungen einer als sehr gut zu bezeichnenden Rücklaufquote von 73% (<strong>Leipzig</strong>er<br />
Akteure) bzw. 62% (Umlandkommunen) entspricht.
neben der Bauwirtschaft die Finanzierungsinstitute am optimistischsten unter den Befragten.<br />
Weitaus geringere Veränderungen werden – wie im Vorjahr – von den großen Vermietern<br />
und von Wissenschaft/Büros erwartet. Die Gruppe der Makler geht hingegen von einer Verschlechterung<br />
der Nachfragesituation aus.<br />
Auch im <strong>Leipzig</strong>er Umland ist die <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage durch eine Überangebotssituation<br />
bzw. weitgehende Marktentspannung gekennzeichnet: Mit einem Anteil von insgesamt 71%<br />
bewertete der Großteil der Kommunen die aktuelle Wohnungsnachfrage als etwas (38%)<br />
bzw. viel geringer (33%) als das Angebot. 24% der Befragten gehen von einem ausgeglichenen<br />
Verhältnis aus, während 5% die Nachfrage als etwas größer als das Angebot beurteilen.<br />
Die <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in drei Jahren wird nach Einschätzung der Kommunen zwar weiterhin<br />
durch ein Überangebot geprägt sein, jedoch ebenfalls mit der Tendenz zu einem ausgewogeneren<br />
Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Immerhin 14% rechnen in drei Jahren mit<br />
leichten Angebotsengpässen auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong>, während 23% der Gemeinden auch<br />
künftig von einer etwas bzw. viel geringeren Nachfrage ausgehen. Ein Anteil von 41% geht in<br />
der Zukunft hingegen von einem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage aus. Demzufolge<br />
wird insgesamt auch im Umland in den nächsten drei Jahren zwar ein Angebotsüberhang<br />
erwartet, gegenüber der aktuellen Situation auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> wird jedoch von einem<br />
(leichten) Rückgang des Überangebots in allen Teilsegmenten – bis auf Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
und den DDR-Wohnungsbau – ausgegangen.<br />
Fazit:<br />
Die befragten Akteure des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es gehen für die kommenden drei Jahre<br />
sowohl in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland tendenziell von einem abgeschwächten<br />
Überangebot an Wohnungen aus.<br />
3.2 ERWARTETER LEERSTAND IN LEIPZIG UND IM UMLAND<br />
Insgesamt 53% der Befragten rechnen innerhalb der nächsten drei Jahre mit einer sinkenden<br />
Leerstandsquote auf dem <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>, mehrheitlich wird dabei ein leichter<br />
Rückgang erwartet (50%). Von einem Anstieg geht hingegen nur ein relativ kleiner Anteil der<br />
Befragten aus (18%). Für den Teilmarkt der unsanierten Wohnungen erwarten jedoch die<br />
Akteure künftig deutlich steigende, für den sanierten DDR-Wohnungsbau leicht steigende<br />
Leerstände. Damit hat sich die Einschätzung gegenüber 2003 nur geringfügig verändert.<br />
Die Umlandgemeinden, die aktuell sehr unterschiedliche Leerstände aufweisen, rechnen in<br />
den nächsten drei Jahren insgesamt mit einer annähernd gleich bleibenden Leerstandsquote.<br />
Für die Teilmärkte des unsanierten Altbaus und DDR-Wohnungsbaus gehen die Kommunen<br />
dagegen von einer leichten Zunahme des Leerstandes aus.<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
0%<br />
Erwartete Entwicklung der Leerstandsquote in <strong>Leipzig</strong><br />
Die Leerstandsquote wird in den nächsten 3 Jahren ...<br />
18%<br />
29%<br />
...stark steigen ...leicht steigen ...etwa gleich<br />
bleiben<br />
F66 Pa<strong>2004</strong>- G(3insg)<br />
50%<br />
3%<br />
...leicht sinken ...stark sinken<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
Erwartete Entwicklung der Leerstandsquote im Umland in<br />
den nächsten 3 Jahren<br />
28 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
0%<br />
29%<br />
57%<br />
10%<br />
...stark steigen ...leicht steigen ...etwa gleich<br />
bleiben<br />
...leicht sinken ...stark sinken<br />
Die Leerstandsquote wird innerhalb der nächsten drei Jahre...<br />
F66 Pa<strong>2004</strong>-Umland-G G(1insg)<br />
5%
Fazit:<br />
Während die Kommunen im <strong>Leipzig</strong>er Umland überwiegend von einem stagnierenden<br />
Wohnungsleerstand ausgehen, erwartet die Mehrzahl der <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>akteure,<br />
dass die Leerstandsquote in den nächsten drei Jahren in <strong>Leipzig</strong> leicht sinkt.<br />
3.3 WEITERE ERWARTETE ENTWICKLUNGSTRENDS IN LEIPZIG<br />
UND IM UMLAND<br />
Tendenziell wird für <strong>Leipzig</strong> in den nächsten drei Jahren ein Anstieg der Einwohnerzahl und<br />
der Haushaltsnachfrage erwartet. Allerdings geht die Mehrzahl der Befragten von sinkender<br />
Kaufkraft der Nachfrager aus. Neben steigenden Ansprüchen an die Qualität und weiter<br />
wachsender Bedeutung der Lage der Wohnung wird eine steigende Nachfrage für große und<br />
für kleine Mietwohnungen gesehen. Bei Wohnungsmieten und Immobilienpreisen wird überwiegend<br />
nur wenig Veränderung erwartet, wobei ein Anstieg noch am ehesten bei den<br />
Mieten sanierter Altbauten sowie Wohnungen der Baujahre ab 1990 für möglich gehalten<br />
wird. Bei den Mieten sanierter Plattenbauten und den Preisen für Eigentumswohnungen wird<br />
dagegen eher ein Rückgang gesehen.<br />
Im Umland gehen die meisten Befragten von einer gleich bleibenden Einwohnerzahl aus und<br />
erwarten auch bei der Haushaltsnachfrage keine wesentlichen Änderungen. Die Mehrzahl<br />
rechnet jedoch ebenso wie in <strong>Leipzig</strong> mit sinkender Kaufkraft der Nachfrager. Nach Ansicht<br />
der meisten Kommunen werden in den nächsten drei Jahren die Preise für Eigentumswohnungen<br />
eher sinken, während die für Eigenheimgrundstücke eher konstant bleiben. Bei<br />
den Wohnungsmieten wird überwiegend wenig Veränderung erwartet, am ehesten noch ein<br />
Rückgang bei sanierten Plattenbauten. Die Befragten gehen aber insgesamt von einer zunehmenden<br />
Bedeutung der Lage der Wohnung aus.<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
50%<br />
39%<br />
Erwartete Entwicklung von Nachfragermerkmalen<br />
in <strong>Leipzig</strong> in den nächsten 3 Jahren<br />
11%<br />
Nachfrage der<br />
Haushalte<br />
insgesamt<br />
51%<br />
25% 24%<br />
Nachfrage nach<br />
großen<br />
Mietwohnungen in<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
57%<br />
28%<br />
15%<br />
Nachfrage nach<br />
kleinen<br />
Mietwohnungen in<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
17% 15%<br />
68%<br />
Kaufkraft der<br />
Nachfrager<br />
leicht/stark steigen in etwa gleich bleiben leicht/stark sinken<br />
F66 Pa2003-Abb8-12 G(8Nach)<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
Erwartete Entwicklung von Nachfrage und Kaufkraft im<br />
Umland in den nächsten 3 Jahren<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 29<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
18%<br />
64%<br />
18%<br />
Nachfrage der Haushalte<br />
insgesamt<br />
38%<br />
54% 52%<br />
8%<br />
Nachfrage<br />
nach 1-2-FH<br />
13%<br />
35%<br />
Nachfrage nach<br />
Mietwohnungen<br />
5%<br />
37%<br />
58%<br />
Kaufkraft der<br />
Nachfrager<br />
leicht/stark steigen in etwa gleich bleiben leicht/stark sinken<br />
F66 Pa<strong>2004</strong>-Umland-G G(6Nach)<br />
Fazit:<br />
Sowohl in <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland wird ein Rückgang der Kaufkraft der Nachfrager<br />
erwartet. Darüber hinaus geht die Mehrzahl der Befragten von einer Zunahme der<br />
Nachfrage nach kleinen und nach großen Mietwohnungen in <strong>Leipzig</strong> aus.
3.4 BEWERTUNGEN ZUM STADTUMBAU<br />
Für die einzelnen Schwerpunktgebiete des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong> gehen die Befragten von<br />
einer sehr unterschiedlichen Nachfrageentwicklung innerhalb der nächsten drei Jahre aus.<br />
Während im <strong>Leipzig</strong>er Westen der Großteil der Befragten eine stärkere oder zumindest<br />
gleich bleibende Nachfrage erwartet, rechnet die Mehrzahl der Akteure in Grünau künftig mit<br />
einem leichten bzw. deutlichen Absinken der Nachfrage. Für den <strong>Leipzig</strong>er Osten erwartet<br />
etwa die Hälfte der Befragten in den nächsten drei Jahren eine sinkende Nachfrage.<br />
Im Rahmen des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s wird durch eine Kombination aus Reduzierung und Aufwertung<br />
des Bestandes sowie einer Bestandsergänzung durch marktverträgliche Neubauten eine<br />
Stabilisierung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es und der Wohnquartiere angestrebt. Vor dem Hintergrund<br />
dieser Ziele wurden die Akteure um eine Bewertung verschiedener aktueller Entwicklungen<br />
bzw. <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen gebeten.<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
41%<br />
Erwartete Entwicklung der Nachfrage in den nächsten 3 Jahren<br />
in den <strong>Leipzig</strong>er Schwerpunktgebieten des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />
Die Nachfrage der Haushalte wird künftig...<br />
34%<br />
...etwas/stark steigen<br />
...in etwa gleich bleiben<br />
...etwas/stark sinken<br />
25%<br />
28%<br />
24%<br />
48%<br />
4%<br />
25%<br />
<strong>Leipzig</strong>er Westen <strong>Leipzig</strong>er Osten Grünau<br />
F66 Pa2003-Abb8-12 G(9)<br />
71%<br />
Anteil der Befragten<br />
in %<br />
Einschätzung aktueller Entwicklungen auf dem<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />
30 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
74%<br />
26%<br />
0%<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen<br />
insgesamt<br />
90%<br />
8%<br />
1%<br />
Abrisse von<br />
Wohnungen<br />
Vor dem Hintergrund der Ziele des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />
sind die aktuellen Entwicklungen...<br />
79%<br />
74%<br />
17%<br />
3%<br />
Stilllegungen<br />
von Wohnungen<br />
60%<br />
39%<br />
Aufwertungsmaßnahmen<br />
im Wohnungsbestand<br />
25%<br />
1% 1%<br />
Aufwertungsmaßnahmen<br />
im Wohnumfeld<br />
11%<br />
58%<br />
31%<br />
Neubau von<br />
Wohnungen<br />
...etwas/viel zu niedrig ...in etwa ausreichend<br />
F66 Pa<strong>2004</strong>- G(7)<br />
...etwas/viel zu hoch<br />
Der Umfang der gesamten <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen in <strong>Leipzig</strong> wird von der großen Mehrheit<br />
der Akteure als zu niedrig zum Erreichen der <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>ziele eingeschätzt. Insbesondere<br />
die Maßnahmen zur Reduzierung des Wohnungsangebotes (Abrisse und Stilllegungen von<br />
Wohnungen) werden von dem Großteil der Befragten als nicht ausreichend angesehen. Hinsichtlich<br />
der Aufwertungsmaßnahmen im Wohnungsbestand sowie im Wohnumfeld sehen<br />
die meisten Akteure ebenfalls deutliche Defizite, während das Niveau der Neubautätigkeit<br />
überwiegend als ausreichend bzw. angemessen erachtet wird.<br />
Fazit:<br />
In den Schwerpunktgebieten des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s wird für den <strong>Leipzig</strong>er Westen eine<br />
tendenziell günstige, für den <strong>Leipzig</strong>er Osten und insbesondere Grünau eine tendenziell<br />
ungünstige Entwicklung gesehen. Der bisherige Umfang der <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen<br />
wird auch <strong>2004</strong> mehrheitlich als zu gering angesehen, um die Ziele des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />
zu erreichen.
4. ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN<br />
4.1 BAUTÄTIGKEIT UND WOHNUNGSBESTAND<br />
Im Jahr 2003 lag die Bautätigkeit pro 1.000 Einwohner in den randstädtischen Ortsteilen von<br />
<strong>Leipzig</strong> in der Regel wesentlich höher als in den zentralen Ortsteilen. Die Schwerpunkte der<br />
Bautätigkeit konzentrierten sich wieder auf Wiederitzsch und etwas stärker als in den Vorjahren<br />
im Osten der <strong>Stadt</strong>. In den nordwestlich gelegenen Ortsteilen reduzierte sich hingegen<br />
die ehemals hohe Zahl der Baufertigstellungen. Im innenstadtnahen Bereich verzeichneten<br />
insbesondere die Ortsteile Plagwitz und Eutritzsch eine relativ hohe Bautätigkeit, nicht zuletzt<br />
durch den Neubau von Seniorenwohnanlagen. Die Gebäudestruktur folgt noch immer stark<br />
den vorhandenen Bestandsmustern: Während in den randstädtischen Ortsteilen überwiegend<br />
Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern fertig gestellt werden, verzeichnet in den<br />
innenstadtnahen Ortsteilen der Mehrfamilienhausbau den größten Anteil an der Bautätigkeit.<br />
Die Verlagerung individuellen Wohnungsbaus auf innenstadtnahe Flächen hat auch 2003 nur<br />
in einzelnen Ortsteilen (z.B. Connewitz) eine praktische Relevanz.<br />
Die Abgänge 24 von Wohnungen von 2000 bis 2003 konzentrierten sich überwiegend auf Teile<br />
der vom Plattenbau geprägten Ortsteile (insbesondere Lausen-Grünau, Grünau-Mitte, Grünau-Ost,<br />
Schönau) sowie auf Teile der gründerzeitlich geprägten Ortsteile (vor allem Neustadt-Neuschönefeld<br />
sowie Lindenau, Plagwitz und Kleinzschocher). In den meisten dieser<br />
Ortsteile mit spürbaren Abgängen von Wohnungen ging in der Folge der gesamte Wohnungsbestand<br />
von 2000 bis 2003 zurück. Nur in Plagwitz übertraf demgegenüber die Zahl<br />
neu entstandener Wohnungen deutlich die der zahlreichen Abgänge, sodass sich der Wohnungsbestand<br />
erhöhte. Den stärksten Zuwachs des Wohnungsbestandes insgesamt gab es<br />
überwiegend in den randstädtischen Ortsteilen, insbesondere in Wiederitzsch und Engelsdorf.<br />
Aber auch einige innerstädtische Ortsteile – neben Plagwitz vor allem die Südvorstadt –<br />
verzeichneten einen deutlichen Anstieg des Wohnungsbestandes.<br />
Fazit:<br />
Die Wohnungsbautätigkeit pro 1.000 Einwohner ist in den randstädtischen Ortsteilen<br />
des Nord- und Ostraums am höchsten, hat 2003 aber auch in einigen innerstädtischen<br />
Ortsteilen deutlich zugenommen. Aufgrund der inzwischen umfangreichen Wohnungsabgänge<br />
geht die Zahl der Wohnungen vor allem in Grünau sowie den Ortsteilen östlich<br />
und nordöstlich der Innenstadt deutlich zurück.<br />
4.2 WANDERUNGEN<br />
Hohe Wanderungsgewinne 25 verzeichnen auch 2003 die innenstadtnahen bzw. gründerzeitlich<br />
geprägten Ortsteile. Dabei verlagerten sich die stärksten Wanderungsgewinne von den<br />
Ortsteilen der "Nord-Süd-Schiene" (von Gohlis über Zentrum-Nordwest bis zur Südvorstadt)<br />
auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" (Lindenau, Altlindenau, Plagwitz), da dort noch ein umfassendes<br />
marktfähiges Wohnungsangebot besteht. In den randstädtischen Ortsteilen finden sich hingegen<br />
wenige mit spürbaren Wanderungsgewinnen. Eine negative Wanderungsbilanz weisen<br />
wiederum überwiegend Ortsteile mit umfangreichen Plattenbaubeständen auf, wobei der<br />
Schwerpunkt der Wanderungsverluste nach wie vor in Grünau liegt.<br />
24 Die Abgangsstatistik beruht auf den Abgangsgenehmigungen, deren Vollzug jedoch nicht kontrolliert wird.<br />
25<br />
Alle Angaben zu Wanderungen und Bevölkerung beziehen sich auf die Wohnbevölkerung (Haupt- und<br />
Nebenwohnsitze).<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 31
Die Wanderungsbilanzen der einzelnen Ortsteile gehen in unterschiedlichem Maße auf Wanderungen<br />
von außen (über die <strong>Stadt</strong>grenze) sowie auf innerstädtische Wanderungen zurück.<br />
Mit wenigen Ausnahmen verbuchen die innenstadtnahen bzw. durch gründerzeitliche Bebauung<br />
geprägten Ortsteile sowohl bei den Außenwanderungen als auch bei den Wanderungen<br />
innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes – teilweise erhebliche – Wanderungsgewinne, wobei<br />
vielfach die Zuwanderungen von Außen den höheren Anteil an den Gewinnen haben. Bei<br />
einigen Ortsteilen im <strong>Leipzig</strong>er Osten ist nach wie vor nur der Außenwanderungssaldo positiv,<br />
während sie bei den innerstädtischen Wanderungen verlieren. Demgegenüber speisen<br />
die randstädtischen Ortsteile ihre Gewinne überwiegend aus innerstädtischen Wanderungen.<br />
Die Ortsteile in Grünau, die weiterhin insgesamt deutliche Wanderungsverluste verzeichnen,<br />
verlieren Bevölkerung insbesondere an andere Ortsteile bzw. die Gründerzeitquartiere im<br />
innerstädtischen Bereich, während Wanderungsverluste über die <strong>Stadt</strong>grenze hinaus relativ<br />
wenig zu Buche schlagen. Die Veränderung der Einwohnerzahlen in Paunsdorf und Heiterblick<br />
in 2003 ist in erster Linie auf Korrekturen der Statistik im Zusammenhang mit einem<br />
Wohnheim zurückzuführen.<br />
Die innerstädtische Mobilitätsrate gibt Aufschluss über Unterschiede zwischen den Ortsteilen<br />
bei der Häufigkeit der auf das <strong>Stadt</strong>gebiet bezogenen Umzüge. 26 2003 lag die innerstädtische<br />
Mobilität in den innenstadtnahen Ortsteilen tendenziell höher als in den randstädtischen.<br />
Besonders häufig zogen innerhalb des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Stadt</strong>gebietes Bewohner aus Ortsteilen<br />
im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten um 27 . Aber auch die gründerzeitlich geprägten Ortsteile<br />
Gohlis-Süd und Südvorstadt verzeichnen eine relativ hohe innerstädtische Mobilitätsrate. In<br />
den meisten Ortsteilen bezieht sich der weitaus kleinere Teil auf Umzüge innerhalb des Ortsteils<br />
und demzufolge der größte Teil auf einen Wechsel des Wohnortes in einen anderen<br />
Ortsteil. In Liebertwolkwitz ist dieses Verhältnis jedoch ausgeglichen, in Böhlitz-Ehrenberg<br />
sogar leicht umgekehrt.<br />
Die einzelnen Altersgruppen der Bevölkerung sind in sehr unterschiedlichem Maße am Wanderungsergebnis<br />
der Ortsteile beteiligt. Die Wanderungsgewinne der innenstadtnahen Ortsteile<br />
resultieren insbesondere aus der Zuwanderung der 20- bis 40-Jährigen, lediglich im<br />
<strong>Leipzig</strong>er Osten ist diese Altersgruppe weniger dominant. Dabei spielt der Zuzug von Studierenden<br />
eine wichtige Rolle, teilweise auch in der Altersgruppe bis 20 Jahre. Der ungewöhnlich<br />
hohe Zuwanderungsanteil der Über-60-Jährigen in Plagwitz lässt sich durch den Bestand<br />
bzw. die Fertigstellung von Senioreneinrichtungen erklären, während der deutliche Wanderungsverlust<br />
der 20- bis 40-Jährigen im Ortsteil Zentrum-Südost auf Registerbereinigungen<br />
im Zusammenhang mit einem Studentenwohnheim zurückzuführen ist. Bei den übrigen<br />
Ortsteilen mit spürbaren Wanderungsgewinnen ergibt sich kein einheitliches Bild, da dort<br />
verschiedene Altersgruppen am Wanderungsgeschehen beteiligt sind. In Grünau wird der<br />
negative Wanderungssaldo stark durch die 20- bis 40-Jährigen bestimmt, jedoch wandern in<br />
einigen Grünauer Ortsteilen auch andere Altersgruppen in zum Teil erheblichem Maße ab.<br />
Fazit:<br />
Die gründerzeitlich geprägten Ortsteile profitieren von Zuwanderungen, wobei sich die<br />
höchsten Wanderungsgewinne 2003 auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" verlagert haben. Die<br />
Gründerzeitgebiete verbuchen mit wenigen Ausnahmen Zuwanderungen sowohl aus<br />
Gebieten innerhalb als auch außerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen. Der Wanderungsgewinn beruht<br />
vor allem auf der Gruppe der 20-40-Jährigen. Ein negativer Wanderungssaldo war<br />
2003 wiederum in Grünau, aber auch in durch spezifische Alt- bzw. Plattenbaubestände<br />
geprägten Ortsteilen außerhalb der Innenstadt zu beobachten.<br />
26 Die innerstädtischen Umzüge sind nach Ursprungsort des Umzugs (Fortzugsort) bestimmt.<br />
27<br />
Darüber hinaus hat Dölitz-Dösen aufgrund eines Asylbewerberwohnheimes eine besonders hohe Umzugshäufigkeit<br />
zu verzeichnen.<br />
32 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
4.3 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />
Wie in den Vorjahren setzte sich auch 2003 die aufgrund des Wanderungsgeschehens zum<br />
Teil sehr gegensätzliche Entwicklung des Durchschnittsalters der Bevölkerung in den Ortsteilen<br />
fort. Die ohnehin relativ junge Bevölkerung in vielen der innenstadtnahen Ortsteile (vor<br />
allem Zentrum-Nordwest, Südvorstadt und Schleußig) verjüngt sich weiter; das Durchschnittsalter<br />
ist in innenstadtfernen Ortsteilen, die durch Bestände der 1920/30er Jahre und<br />
Großsiedlungen geprägt sind, am höchsten. Die Bevölkerungsentwicklung der <strong>Leipzig</strong>er<br />
Ortsteile zwischen 2000 und 2003 ist weiterhin sehr unterschiedlich: Fast alle gründerzeitlichen<br />
Ortsteile – außer einigen im Osten bzw. Nordosten – haben Einwohnergewinne zu verzeichnen,<br />
teilweise mehr als 15%. Auch in ausgewählten Ortsteilen am <strong>Stadt</strong>rand ist die Einwohnerzahl<br />
deutlich angestiegen. Dem stehen Einwohnerverluste von mehr als 10% in Grünau<br />
gegenüber. Ein starker Rückgang der Einwohnerzahl ist auch in Mockau-Nord, Schönefeld-Ost<br />
(z.T. durch Registerbereinigungen) und Marienbrunn zu beobachten.<br />
Fazit:<br />
Während in den meisten innerstädtischen Ortsteilen die Einwohnerzahl kontinuierlich<br />
ansteigt und sich das Durchschnittsalter der bereits relativ jungen Bevölkerung verringert,<br />
haben vor allem innenstadtferne, teilweise durch Plattenbau geprägte Ortsteile<br />
Einwohner verloren. Die höchsten Verluste seit 2000 sind in Grünau zu verzeichnen.<br />
4.4 ARBEITSLOSIGKEIT<br />
Die Arbeitslosigkeit ist auch 2003 in den zentrumsnahen Ortsteilen deutlich niedriger als im<br />
<strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten oder als in Grünau. In den zuletzt genannten <strong>Stadt</strong>räumen liegen<br />
auch die Ortsteile mit der höchsten Arbeitslosigkeit (Volkmarsdorf, Altlindenau, Kleinzschocher,<br />
Lausen-Grünau), in denen die Arbeitslosigkeit 2003 gegenüber dem hohen Niveau<br />
des Vorjahres überwiegend noch angestiegen ist. In den anderen <strong>Stadt</strong>räumen war die Entwicklung<br />
gegenüber 2002 sehr uneinheitlich. Insbesondere am <strong>Stadt</strong>rand gab es neben vielen<br />
Ortsteilen mit deutlichem Rückgang der Arbeitslosigkeit auch Ortsteile, in denen ein Anstieg<br />
zu beobachten war.<br />
4.5 WOHNUNGSLEERSTAND<br />
Die räumliche Verteilung des Wohnungsleerstandes im <strong>Stadt</strong>gebiet ist weiterhin durch hohe<br />
Leerstandsquoten in den Altbaugebieten im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten sowie in der Großsiedlung<br />
Grünau gekennzeichnet, während die an die Innenstadt angrenzenden Ortsteile<br />
niedrigere Leerstandsquoten aufweisen. Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich die<br />
Grundmuster der Leerstandsverteilung im <strong>Stadt</strong>gebiet verändert haben, ist für 2003 keine<br />
aufwändige Fortschreibung der Leerstandsdaten für die Ortsteile erfolgt. Es wird auf die Daten<br />
von 2002 zurück gegriffen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 33
Miltitz<br />
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Grünau-<br />
Nord<br />
8<br />
9<br />
19<br />
Plaußig-Portitz<br />
8<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Mockau-Nord<br />
149<br />
9<br />
127<br />
Gohlis-Nord<br />
0<br />
36<br />
Thekla<br />
Wahren<br />
Möckern<br />
116<br />
Gohlis-Mitte<br />
Eutritzsch<br />
Mockau-<br />
Süd 119<br />
0<br />
9<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
31<br />
17<br />
Leutzsch<br />
0<br />
89<br />
Gohlis-Süd<br />
Zentrum-<br />
15<br />
Nord 81<br />
6<br />
Zentrum-<br />
Schönefeld-<br />
225<br />
Abtnaundorf<br />
145<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
130<br />
Sellerhausen-<br />
Heiterblick<br />
17<br />
Paunsdorf<br />
70<br />
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
264<br />
Nordwest<br />
60<br />
131 57<br />
Altlindenau<br />
164 Zentrum-<br />
Ost Neustadt-<br />
Zentrum NeuschöneNeuschöneVolkmarsdorf<br />
143<br />
feld Anger-<br />
Stünz<br />
31<br />
5<br />
Engelsdorf<br />
517<br />
132<br />
Schönau<br />
258<br />
Neulindenau<br />
259<br />
5<br />
152 Lindenau<br />
Zentrum-West<br />
Zentrum-Süd<br />
Crottendorf<br />
Reudnitz-<br />
48<br />
Thonberg<br />
86<br />
79<br />
0<br />
Mölkau<br />
Miltitz<br />
0<br />
Grünau-<br />
Nord<br />
Grünau-<br />
Mitte<br />
0<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Plagwitz<br />
Schleußig<br />
7<br />
Kleinzschocher<br />
130<br />
Südvorstadt 45<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Stötteritz<br />
30<br />
Baalsdorf<br />
0<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Connewitz<br />
Marienbrunn<br />
0<br />
13<br />
Lausen-<br />
111<br />
Grünau<br />
62<br />
8<br />
Probstheida<br />
Großzschocher<br />
30<br />
Lößnig<br />
Holzhausen<br />
118<br />
10<br />
2<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Schönau<br />
Grünau-<br />
Mitte<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Wahren<br />
Neulindenau<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Leutzsch<br />
Lindenthal<br />
Plagwitz<br />
Schleußig<br />
Kleinzschocher<br />
Lindenthal<br />
Möckern<br />
Wiederitzsch<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Gohlis-Süd<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Zentrum-Süd<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
4<br />
Wiederitzsch<br />
Eutritzsch<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Reudnitz-<br />
Thonberg<br />
Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Dölitz-Dösen<br />
Dölitz-Dösen<br />
Seehausen<br />
Seehausen<br />
Thekla<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Zentrum-<br />
Sellerhausen-<br />
Nordwest<br />
Zentrum-<br />
Stünz<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Neustadt-<br />
NeuschöneNeuschöneVolkmarsdorf<br />
Altlindenau<br />
Lindenau<br />
Zentrum-West<br />
feld<br />
Anger-<br />
Crottendorf<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Meusdorf<br />
Meusdorf<br />
Plaußig-Portitz<br />
2<br />
Paunsdorf<br />
Mölkau<br />
Liebertwolkwitz<br />
3<br />
34 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
Liebertwolkwitz<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
1<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Baufertigstellungen von Wohneinheiten<br />
2003 pro 1.000 EW<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Veränderung der Anzahl der<br />
Wohneinheiten 2000 bis 2003<br />
0<br />
200<br />
keine Fertigstellungen<br />
unter 1<br />
1 bis unter 2<br />
2 bis unter 3<br />
3 bis unter 4<br />
4 bis unter 5<br />
5 und mehr<br />
Anteil der WE in 1- und 2-<br />
Familienhäusern bzw.<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
(einschl. Bestandsmaßnahmen<br />
Nichtwohngebäude)<br />
<strong>Leipzig</strong> insgesamt<br />
Mehrfamilienhäuser 1- und 2- Familienhäuser<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
0 5 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
< -150<br />
-150 bis < -100<br />
-100 bis < -50<br />
-50 bis < 50<br />
50 bis < 100<br />
100 bis < 150<br />
150 und mehr<br />
Wohnungsabgänge absolut<br />
2000 bis 2003<br />
Minimum: Lausen-Grünau (-517 WE)<br />
Maximum: Wiederitzsch (+720 WE)<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
5 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung
Miltitz<br />
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Grünau-<br />
Nord<br />
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Miltitz<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Grünau-<br />
Nord<br />
Schönau<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Grünau-<br />
Mitte<br />
Schönau<br />
Grünau-<br />
Mitte<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Wahren<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Leutzsch<br />
Lindenthal<br />
Plagwitz<br />
Plagwitz<br />
Kleinzschocher<br />
Möckern<br />
Schleußig<br />
Wiederitzsch<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Gohlis-Süd<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Zentrum-Süd<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
Eutritzsch<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Dölitz-Dösen<br />
Seehausen<br />
Thekla<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Zentrum-<br />
Sellerhausen-<br />
Nordwest<br />
Zentrum-<br />
Stünz<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Neustadt-<br />
Neuschöne-<br />
Volkmarsdorf<br />
Neulindenau<br />
Altlindenau<br />
Lindenau<br />
Zentrum-West<br />
feld Anger-<br />
Reudnitz- Crottendorf<br />
Thonberg<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Wahren<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Leutzsch<br />
Neulindenau<br />
Lindenthal<br />
Altlindenau<br />
Plagwitz<br />
Kleinzschocher<br />
Möckern<br />
Lindenau<br />
Zentrum-<br />
Nordwest<br />
Schleußig<br />
Zentrum-West<br />
Wiederitzsch<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Gohlis-Süd<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Zentrum<br />
Zentrum-Süd<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
Eutritzsch<br />
Zentrum-<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Meusdorf<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Plaußig-Portitz<br />
Thekla<br />
Sellerhausen-<br />
Stünz<br />
Neustadt-<br />
Neuschöne-<br />
Volkmarsdorf<br />
feldfeld Anger-<br />
Reudnitz-<br />
Crottendorf<br />
Thonberg<br />
Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Dölitz-Dösen<br />
Seehausen<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Meusdorf<br />
Paunsdorf<br />
Mölkau<br />
Plaußig-Portitz<br />
Paunsdorf<br />
Mölkau<br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
Liebertwolkwitz<br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
Liebertwolkwitz<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 35<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Wanderungssalden gesamt in<br />
den Ortsteilen 2003<br />
Verlust über 3 %<br />
Verlust unter 3 % bis 0,5 %<br />
ausgeglichen<br />
Gewinn 0,5 % bis unter 2 %<br />
Gewinn 2 % bis unter 4 %<br />
Gewinn über 4 %<br />
Wanderungssaldo 2003 absolut<br />
über die <strong>Stadt</strong>grenze<br />
hinaus<br />
<strong>Stadt</strong>grenze<br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
innerhalb der<br />
<strong>Stadt</strong>grenze<br />
0 5 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Umzüge innerhalb <strong>Leipzig</strong>s<br />
in Prozent der Bevölkerung<br />
unter 6 %<br />
6 bis unter 10 %<br />
10 bis unter 14 %<br />
14 bis unter 18 %<br />
über 18 %<br />
Anteil der Umzüge<br />
innerhalb des Ortsteils<br />
Anteil Umzüge<br />
im gleichen Ortsteil<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
0 5 km<br />
Anteil Umzüge über<br />
Ortsteil hinaus<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Miltitz<br />
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Grünau-<br />
Nord<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Schönau<br />
Miltitz<br />
Grünau-<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Nord Grünau-<br />
Mitte<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Schönau<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Grünau-<br />
Mitte<br />
Wahren<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Wahren<br />
Neulindenau<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Leutzsch<br />
Neulindenau<br />
Lindenthal<br />
Leutzsch<br />
Altlindenau<br />
Lindenthal<br />
Altlindenau<br />
Lindenau<br />
Plagwitz<br />
Plagwitz<br />
Kleinzschocher<br />
Zentrum-<br />
Nordwest<br />
Plagwitz<br />
Schleußig<br />
Kleinzschocher<br />
Möckern<br />
Lindenau<br />
Möckern<br />
Zentrum-<br />
Nordwest<br />
Schleußig<br />
Wiederitzsch<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Gohlis-Süd<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Gohlis-Süd<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Zentrum-West<br />
Wiederitzsch<br />
Zentrum-Süd<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Thekla<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Sellerhausen-<br />
Zentrum-<br />
Stünz<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Neustadt-<br />
NeuschöneNeuschöneVolkmarsdorf<br />
feld Anger-<br />
Reudnitz-<br />
Thonberg<br />
Crottendorf<br />
Südvorstadt<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
Eutritzsch<br />
Eutritzsch<br />
Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Connewitz Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Dölitz-Dösen<br />
Dölitz-Dösen<br />
Seehausen<br />
Seehausen<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Thekla<br />
Meusdorf<br />
Meusdorf<br />
Plaußig-Portitz<br />
Paunsdorf<br />
Sellerhausen-<br />
Zentrum- Volkmarsdorf Stünz<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Neustadt-<br />
Neuschöne-<br />
Zentrum-West<br />
feld<br />
Anger-<br />
Reudnitz-<br />
Crottendorf<br />
Zentrum-Süd<br />
Thonberg<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mölkau<br />
Plaußig-Portitz<br />
Paunsdorf<br />
Mölkau<br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
36 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Liebertwolkwitz<br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
Liebertwolkwitz<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Wanderungssaldo (Altersklassen)<br />
und Durchschnittsalter in den<br />
Ortsteilen 2003<br />
unter 38<br />
38 bis unter 40<br />
40 bis unter 42<br />
42 bis unter 44<br />
44 bis unter 46<br />
46 bis unter 48<br />
48 und älter<br />
Wanderungssalden nach Altersgruppen<br />
<strong>Leipzig</strong> insgesamt*<br />
0 bis 20 J. älter 60 J.<br />
20 bis 40 J. 40 bis 60 J.<br />
* die Säulen zeigen aus Darstellungsgründen<br />
nur 1/5 der Gesamtsäulen an<br />
<strong>Stadt</strong>grenze<br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
0 5 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Einwohnerentwicklung in den<br />
<strong>Leipzig</strong>er Ortsteilen 2000-2003<br />
Verlust 10 % und mehr<br />
Verlust unter 10 % bis 5 %<br />
Verlust unter 5 % bis 1 %<br />
ausgeglichen (-1 % bis unter 1 %)<br />
Gewinn 1 % bis unter 5 %<br />
Gewinn 5 % bis unter 10 %<br />
Gewinn 10 % und mehr<br />
<strong>Stadt</strong>grenze<br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
0 5 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Schönau<br />
Miltitz<br />
Grünau-<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Nord Grünau-<br />
Mitte<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Miltitz<br />
Burghausen<br />
Rückmarsdorf<br />
Lausen-<br />
Grünau<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Lützschena-<br />
Stahmeln<br />
Böhlitz-<br />
Ehrenberg<br />
Grünau-<br />
Nord<br />
Wahren<br />
Neulindenau<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Schönau<br />
Grünau-<br />
Mitte<br />
Grünau-<br />
Siedlung<br />
Hartmanndorf-<br />
Knautnaundorf<br />
Grünau-<br />
Ost<br />
Leutzsch<br />
Wahren<br />
Großzschocher<br />
Knautkleeberg-<br />
Knauthain<br />
Lindenthal<br />
Altlindenau<br />
Lindenau<br />
Plagwitz<br />
Schleußig<br />
Kleinzschocher<br />
Leutzsch<br />
Neulindenau<br />
Lindenthal<br />
Möckern<br />
Altlindenau<br />
Gohlis-Süd<br />
Wiederitzsch<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Zentrum-<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Nordwest<br />
Zentrum-<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Zentrum-West<br />
Plagwitz<br />
Schleußig<br />
Kleinzschocher<br />
Möckern<br />
Lindenau<br />
Zentrum-Süd<br />
Südvorstadt<br />
Eutritzsch<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Connewitz Marienbrunn<br />
Gohlis-Süd<br />
Wiederitzsch<br />
Gohlis-Nord<br />
Gohlis-Mitte<br />
Zentrum-Süd<br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Seehausen<br />
Thekla<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Sellerhausen-<br />
Volkmarsdorf Stünz<br />
Neustadt-<br />
Neuschönefeld<br />
Anger-<br />
Crottendorf<br />
Reudnitz-<br />
Thonberg<br />
Lößnig<br />
Dölitz-Dösen<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Mockau-Nord<br />
Mockau-<br />
Süd<br />
Schönefeld-<br />
Abtnaundorf<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Meusdorf<br />
Schönefeld-<br />
Ost<br />
Zentrum-<br />
Sellerhausen-<br />
Nordwest<br />
Zentrum-<br />
Stünz<br />
Ost<br />
Zentrum<br />
Neustadt-<br />
Neuschöne-<br />
Volkmarsdorf<br />
feld Anger-<br />
Zentrum-West<br />
Crottendorf<br />
Reudnitz-<br />
Thonberg<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
Eutritzsch<br />
Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Dölitz-Dösen<br />
Seehausen<br />
Stötteritz<br />
Probstheida<br />
Plaußig-Portitz<br />
Thekla<br />
Meusdorf<br />
Paunsdorf<br />
Mölkau<br />
Plaußig-Portitz<br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
Paunsdorf<br />
Mölkau<br />
Liebertwolkwitz<br />
Heiterblick<br />
Holzhausen<br />
Liebertwolkwitz<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 37<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Engelsdorf<br />
Baalsdorf<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Althen-<br />
Kleinpösna<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Geschätzter Wohnungsleerstand<br />
in <strong>Leipzig</strong> (12/2002)<br />
unter 10 %<br />
10 % bis unter 20 %<br />
20 % bis unter 30 %<br />
30 % und mehr<br />
<strong>Stadt</strong>grenze<br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
0 5 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Raumbeobachtungssystem<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Arbeitslose je 1.000 Einwohner<br />
im Alter von 15-65 Jahren<br />
unter 60<br />
60 bis unter 100<br />
100 bis unter140<br />
140 bis unter 180<br />
über 180<br />
Prozentuale Veränderung<br />
gegenüber 2002<br />
Minimalwert<br />
-18,4%<br />
Rückgang der<br />
Arbeitslosenziffer<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Stadt</strong>bezirk<br />
Ortsteil<br />
0 5 km<br />
15,9%<br />
Maximalwert<br />
Anstieg der<br />
Arbeitslosenziffer<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung
5. ENTWICKLUNGEN IN SCHWERPUNKTGEBIETEN DER<br />
STADTENTWICKLUNG<br />
5.1 ALTBAUQUARTIERE (TEILPLAN STADTERNEUERUNG)<br />
Das folgende Kapitel stellt die Entwicklungstendenzen in den von Altbaubeständen geprägten<br />
<strong>Stadt</strong>teilen dar, die im <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung, Teilplan<br />
<strong>Stadt</strong>erneuerung untersucht wurden (vgl. Karte). Der Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung wurde im<br />
Oktober 2000 beschlossen (RB III-432/00) und im Jahr 2003 fortgeschrieben (RB III-<br />
1328/03). Aufgrund der Aktualität des fortgeschriebenen Teilplans <strong>Stadt</strong>erneuerung werden<br />
im vorliegenden Bericht nur ausgewählte Entwicklungstendenzen dargestellt.<br />
Die Einwohnerzahl in den Altbauquartieren steigt seit 1999 kontinuierlich an. Mit 2,2% lag der<br />
Zuwachs 2003 leicht über dem Niveau der beiden Vorjahre und deutlich höher als in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> insgesamt. Im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> schwächte sich der Bevölkerungsgewinn<br />
jedoch deutlich ab. Dennoch wurden in mehreren <strong>Stadt</strong>teilen, insbesondere entlang des Auwaldes<br />
sowie im innenstadtnahen Bereich, inzwischen die Einwohnerzahlen von 1994 wieder<br />
erreicht oder – zum Teil deutlich – übertroffen.<br />
Einwohner<br />
300.000<br />
280.000<br />
260.000<br />
240.000<br />
220.000<br />
200.000<br />
274.642<br />
Einwohnerentwicklung in den im Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />
untersuchten <strong>Stadt</strong>teilen (Altbauquartiere)<br />
264.290<br />
260.568<br />
270.456<br />
276.659<br />
281.871<br />
287.463<br />
293.815<br />
294.261<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 06/<strong>2004</strong><br />
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Prozentuale Einwohnerentwicklung in den im Teilplan<br />
<strong>Stadt</strong>erneuerung untersuchten <strong>Stadt</strong>teilen*<br />
38 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
3,0%<br />
1,5%<br />
0,0%<br />
-1,5%<br />
-3,0%<br />
-4,5%<br />
-6,0%<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
-3,7%<br />
-4,3%<br />
-3,8%<br />
-1,4%<br />
1,4%<br />
2,3%<br />
1,9% 2,0% 2,2%<br />
* Der <strong>Stadt</strong>teil Böhlitz konnte aufgrund fehlender Daten erst ab 1999 einbezogen werden.<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Allerdings konnten nicht alle <strong>Stadt</strong>teile in 2003 sowie im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> Einwohnergewinne<br />
verzeichnen. Grundsätzlich hält zwar der Trend an, dass sich die gründerzeitlich geprägten<br />
Quartiere überwiegend positiv entwickeln, während <strong>Stadt</strong>teile mit umfangreicheren<br />
Beständen der 1920er und 1930er Jahre eher negative Entwicklungstendenzen aufweisen.<br />
Der Einwohnergewinn in den meisten Gründerzeitgebieten schwächte sich gegenüber den<br />
Vorjahren jedoch sichtbar ab. Den (prozentual) höchsten Bevölkerungszuwachs gab es im<br />
ersten Halbjahr <strong>2004</strong> in Sellerhausen-Stünz, der <strong>Stadt</strong>teil Zentrum-Nord verzeichnete dagegen<br />
den deutlichsten Einwohnerverlust.<br />
Die Wanderungssalden der gründerzeitlich geprägten <strong>Stadt</strong>teile weisen eine unterschiedliche<br />
Entwicklung auf. Während sich die Wanderungsgewinne der innenstadtnahen und am Auwald<br />
gelegenen Quartiere tendenziell verringern, steigen sie in den Schwerpunktgebieten<br />
des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten an. Allerdings weisen die hohen Fluktuationsquoten<br />
in diesen <strong>Stadt</strong>teilen auf dieser Instabilität der Entwicklung hin. Der Wohnungsleerstand<br />
ist entsprechend der Einwohnergewinne in allen überwiegend gründerzeitlich geprägten<br />
<strong>Stadt</strong>teilen rückläufig.
<strong>Stadt</strong>teile mit größeren Beständen der 1920/30er Jahre (z.B. Mockau, Marienbrunn-Lößnig)<br />
weisen dagegen stagnierende Leerstandszahlen auf. Die Wanderungsbilanz ist überwiegend<br />
leicht negativ. Die Alterstruktur dieser <strong>Stadt</strong>teile ist überdurchschnittlich stark durch die<br />
Gruppe der 60- bis 70-Jährigen geprägt, wodurch sich auch die unterdurchschnittliche Fluktuation<br />
erklärt.<br />
Fazit:<br />
Die Altbauquartiere waren auch 2003 durch eine positive Einwohnerentwicklung geprägt.<br />
Die Wanderungsgewinne der Gründerzeitquartiere um die Innenstadt und entlang<br />
des Auwaldes sind tendenziell rückläufig, während sie im <strong>Leipzig</strong>er Westen und<br />
Osten ansteigen. <strong>Stadt</strong>teile mit Altbaubeständen der 1920/30er Jahre weisen dagegen<br />
überwiegend einen leicht negativen Wanderungssaldo und ein höheres Durchschnittsalter<br />
auf.<br />
5.2 GROßSIEDLUNGEN<br />
Das folgende Kapitel stellt die Entwicklungstendenzen im Untersuchungsraum des <strong>Stadt</strong>entwicklungsplans<br />
Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung, Teilplan Großsiedlungen dar (RB III-<br />
989/02). Die Untersuchungsgebiete umfassen die Wohnungsbestände in industrieller Bauweise<br />
mit mehr als 500 WE auf Erweiterungsstandorten (vgl. Karte). Auf die Entwicklungen in<br />
Grünau wird aufgrund der Bedeutung im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>prozess ein besonderes Augenmerk<br />
gelegt.<br />
5.2.1 Grünau 28<br />
Auch 2003 hat sich die Einwohnerzahl Grünaus weiter um 5,5% auf nunmehr 49.878 reduziert.<br />
Zwar liegt der Einwohnerverlust damit deutlich unter dem der Jahre 1998 bis 2000, ist<br />
gegenüber 2002 aber wieder angestiegen. Im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> war hingegen nur ein<br />
leichter Einwohnerrückgang erkennbar.<br />
Einwohner<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
75.947<br />
Einwohnerentwicklung in Grünau (Teilplan Großsiedlungen)*<br />
72.375<br />
67.409<br />
62.479<br />
57.628<br />
54.563<br />
52.063<br />
49.878<br />
48.884<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 06/<strong>2004</strong><br />
*Untersuchungsgebiete mit Wohnungsbeständen in industrieller Bauweise<br />
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Prozentuale Einwohnerentwicklung gegenüber dem Vorjahr in<br />
Grünau (Teilplan Großsiedlungen)*<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 39<br />
0,0%<br />
-1,5%<br />
-3,0%<br />
-4,5%<br />
-6,0%<br />
-7,5%<br />
-9,0%<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
-4,7%<br />
-6,9%<br />
-7,3%<br />
-7,8%<br />
-5,3%<br />
*Untersuchungsgebiete mit Wohnungsbeständen in industrieller Bauweise<br />
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Die Einwohnerentwicklung und die Wanderungssalden in den einzelnen Wohnkomplexen<br />
werden stark von den <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>vorhaben sowie der damit verbundenen Freilenkung von<br />
Beständen beeinflusst. Wie in den Vorjahren hat der WK 5.2 mit 8% auch 2003 die höchsten<br />
Wanderungsverluste zu verzeichnen, die allerdings schon geringer als 2002 waren. Während<br />
die WK 1 und 3 mit -3,1% bzw. -5,5% im Vergleich zu 2002 deutlich gestiegene Verluste<br />
aufweisen, ist die Wanderungsbilanz in den WK 2 und 8 auf -1,6% bzw. -3,5% gesunken. Der<br />
28<br />
Die Daten für Grünau beziehen sich nur auf die Wohnungsbestände industrieller Bauweise in den Untersuchungsgebieten.<br />
-4,6%<br />
-4,2%
WK 4 hat wie im Vorjahr einen nahezu ausgeglichenen Wanderungssaldo. Auch die Fluktuation<br />
ist in den Wohnkomplexen – außer im WK 1 und WK 3 – rückläufig.<br />
Der Wohnungsleerstand in Grünau hat sich 2003 gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Abrissmaßnahmen<br />
leicht abgeschwächt und lag bei 26%. Stagnierende Leerstandsquoten finden<br />
sich in den WK 1, 3, 4 und 8, während alle anderen Wohnkomplexe sinkende Leerstände<br />
aufweisen, die sich jedoch auf sehr hohem Niveau bewegen: Bis auf den WK 1 (unter<br />
10%) verzeichnen alle Wohnkomplexe eine Leerstandsquote von rund 20% und mehr, die<br />
WK 5.2 und 7 sogar von mehr als 30%.<br />
Berücksichtigt man hingegen die zum Abbruch vorgesehenen bzw. beantragten Bestände als<br />
nicht mehr am Markt aktive Wohnungen, verringert sich der Wohnungsleerstand 2003 in<br />
Grünau auf ca. 18%. Die WK 1 bis 3 verzeichnen dann einen moderaten marktaktiven Leerstand<br />
von rund 5 bis 7%, während die anderen WK einen Leerstand zwischen 17 und 24%<br />
aufweisen.<br />
In Bezug auf die unterschiedlichen Gebäudetypen verzeichnen die sechsgeschossigen WBS<br />
70 mit 28% den höchsten marktaktiven Leerstand und liegen damit mehr als doppelt so hoch<br />
wie in den fünfgeschossigen WBS 70 (13%). Die elfgeschossigen WBS 70 weisen einen<br />
Leerstand von 16% auf.<br />
Fazit:<br />
Die Einwohner- und Wanderungsverluste in Grünau sind anhaltend hoch, liegen aber<br />
deutlich unter denen der Jahre 1998 bis 2000. Besonders hoch sind die Verluste im<br />
WK 5.2, aber auch in den WK 3, 5.1 und 7; gering dagegen im WK 4. Der Wohnungsleerstand<br />
ging 2003 gegenüber dem Vorjahr aufgrund von <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen<br />
leicht zurück.<br />
5.2.2 Weitere Großsiedlungsgebiete<br />
Die Einwohnerzahl in den anderen Großsiedlungsgebieten (ohne Grünau) ist 2003 um 2,5%<br />
gesunken und entspricht damit dem Niveau des Vorjahres. Die Einwohnerverluste waren mit<br />
6,1% in Möckern bzw. mit 4,7% in Mockau-Ost am höchsten. Der starke Verlust von 9,1% im<br />
Gebiet Straße des 18. Oktober ist auf Registerbereinigungen zurückzuführen.<br />
Einwohner<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
72.534<br />
Einwohnerentwicklung im Untersuchungsraum des<br />
Teilplan Großsiedlungen (ohne Grünau)<br />
71.203<br />
68.416<br />
65.754<br />
63.496<br />
61.450<br />
59.904<br />
58.422<br />
57.628<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 06/<strong>2004</strong><br />
Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Prozentuale Einwohnerentwicklung gegenüber dem Vorjahr im<br />
Untersuchungsraum des Teilplans Großsiedlungen (ohne<br />
Grünau)<br />
40 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
0,0%<br />
-1,5%<br />
-3,0%<br />
-4,5%<br />
-6,0%<br />
-7,5%<br />
-9,0%<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
-1,4%<br />
-1,8%<br />
-3,9%<br />
-3,9%<br />
-3,4%<br />
-3,2%<br />
-2,5%<br />
-2,5%<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Die Einwohnerentwicklung im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> deutet auf insgesamt wieder leicht steigende<br />
Einwohnerverluste in den Großsiedlungen hin, wobei es räumliche Unterschiede gibt.<br />
Neben Dölitz verzeichnen erstmals auch Mockau-Ost und Mockau-West eine ausgeglichene<br />
Einwohnerentwicklung, Thekla und Großzschocher sogar einen leichten Einwohnergewinn.<br />
Demgegenüber weisen Lößnig und Marienbrunn deutlich gestiegene Verluste auf.
Wanderungssaldo und Fluktuation entwickelten sich 2003 in fast allen Großsiedlungsgebieten<br />
konstant bzw. rückläufig. Die Ausnahmen bilden Möckern mit einem deutlich erhöhten<br />
Wanderungsverlust sowie Marienbrunn und Lößnig mit leichten Fluktuationszuwächsen.<br />
Die Wohnungsleerstände in den Großsiedlungen stagnieren in den meisten Gebieten und<br />
bewegen sich 2003 mit durchschnittlich rund 12% auf dem Niveau des Vorjahres. Sinkende<br />
Leerstandsquoten finden sich lediglich in der Straße des 18. Oktober und in Mockau West,<br />
steigende hingegen in Mockau Ost, Gohlis Nord und Möckern. Während die meisten Großsiedlungen<br />
Leerstandsquoten von rund 10% und weniger verzeichnen, bewegen sich diese<br />
in Marienbrunn, Gohlis Nord, Möckern und Lößnig bei etwa 15 bis 20%. Mockau Ost weist<br />
mit rund 25% den höchsten Leerstand in den Großsiedlungen auf, dieser ist jedoch teilweise<br />
auf die Freilenkung von zum Abbruch vorgesehenen Beständen zurückzuführen.<br />
Fazit:<br />
Die Einwohnerzahl in den weiteren Großsiedlungen sinkt kontinuierlich, jedoch deutlich<br />
geringer als in Grünau. Einzig Dölitz hat seit mehreren Jahren eine konstante Einwohnerzahl<br />
und eine stabile Entwicklung. Dagegen zeigen sowohl Möckern als auch<br />
Mockau Ost 2003 deutlich negative Entwicklungsindikatoren. Dort steigt auch der<br />
Wohnungsleerstand, während er in den meisten anderen Großsiedlungen stagniert<br />
oder sinkt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 41
Strukturdaten der <strong>Stadt</strong>teile des Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />
Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003)<br />
>80<br />
70-80<br />
60-70<br />
50-60<br />
40-50<br />
30-40<br />
20-30<br />
10-20<br />
0-10<br />
Möckern-Wahren<br />
Mockau<br />
Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />
Lößnig<br />
Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher<br />
Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch<br />
Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />
122<br />
115<br />
105<br />
109<br />
95<br />
99<br />
100<br />
98<br />
87<br />
91<br />
90<br />
86<br />
Index 1994<br />
100=<br />
82<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
Mockau Möckern-Wahren<br />
Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />
Lößnig<br />
Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher Leutzsch<br />
Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnberechtigten<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
Möckern-Wahren<br />
Mockau<br />
Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />
Lößnig<br />
Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher<br />
Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch<br />
42 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten in %)<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
Mockau Möckern-Wahren<br />
Marienbrunn-<br />
Lößnig<br />
Großzschocher Kleinzschocher Leutzsch Lindenau-Plagwitz<br />
Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch Gohlis-Nord Gohlis-Süd<br />
WE-Leerstand (Leerstandsklassen)<br />
sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend<br />
sinkend sinkend stagnierend stagnierend sinkend<br />
Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn- Mockau Möckern-Wahren<br />
Lößnig<br />
Struktur des Geschosswohnungsbestandes 2002 nach Sanierungsstand<br />
Möckern-Wahren<br />
Mockau<br />
Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />
Lößnig<br />
Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher<br />
Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch<br />
Anteile am Geschosswohnungsbestand im <strong>Stadt</strong>teil (ohne EFH): WE in Neubauten nach 1990 WE in (seit 1990) sanierten Häusern WE in un- oder teilsanierten, bewohnten Häusern WE in unbewohnbaren oder weitgehend leer stehenden unsanierten Häusern
Strukturdaten der <strong>Stadt</strong>teile des Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung (Fortsetzung)<br />
Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003)<br />
>80<br />
70-80<br />
60-70<br />
50-60<br />
40-50<br />
30-40<br />
20-30<br />
10-20<br />
0-10<br />
Durchschnitt<br />
Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost<br />
/Musikviertel<br />
Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz<br />
Neulindenau Ost 1 Ost 2<br />
Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />
99<br />
107 106<br />
110<br />
112<br />
98 98<br />
103<br />
99<br />
70<br />
76<br />
75<br />
74<br />
94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost Durchschnitt<br />
/Musikviertel<br />
Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz Südvorstadt<br />
Neulindenau Ost 1 Ost 2 Schleußig<br />
Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnbevölkerung<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
Durchschnitt<br />
Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost<br />
/Musikviertel<br />
Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz<br />
Neulindenau Ost 1 Ost 2<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 43<br />
Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten in %)<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
Durchschnitt<br />
Zentrum Nord Zentrum Ost<br />
Waldstr.-/Bachstr.-<br />
/Musikviertel<br />
Sellerhausen-Stünz Stötteritz Südvorstadt Thonberg<br />
Ost 1 Ost 2 Schleußig Schönefeld<br />
Neulindenau<br />
WE-Leerstand (Leerstandsklassen)<br />
stagnierend sinkend sinkend sinkend stagnierend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend<br />
sinkend sinkend<br />
Neulindenau Ost 1 Ost 2 Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost Durchschnitt<br />
/Musikviertel<br />
Struktur des Geschosswohnungsbestandes 2002 nach Sanierungsstand<br />
Durchschnitt<br />
Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost<br />
/Musikviertel<br />
Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz<br />
Neulindenau Ost 1 Ost 2<br />
Anteile am Geschosswohnungsbestand im <strong>Stadt</strong>teil (ohne EFH): WE in Neubauten nach 1990 WE in (seit 1990) sanierten Häusern WE in un- oder teilsanierten, bewohnten Häusern WE in unbewohnbaren oder weitgehend leer stehenden unsanierten Häusern
Strukturdaten der WK in Grünau (Untersuchungsräume des Teilplan Großsiedlungen in Grünau)<br />
Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003, ohne Wohnheime)<br />
>80<br />
70-80<br />
60-70<br />
50-60<br />
40-50<br />
30-40<br />
20-30<br />
10-20<br />
0-10<br />
Durchschnitt<br />
WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />
WK 1 WK 2 WK 3 WK 4<br />
Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />
Index 1994<br />
100=<br />
83<br />
65<br />
67<br />
69 69 69<br />
61 61<br />
55<br />
94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03<br />
Durchschnitt<br />
WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />
Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnberechtigten<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
-12<br />
-14<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
00 01 02 03<br />
Durchschnitt<br />
WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />
44 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8 Durchschnitt<br />
Leerstandsquote, Anteil der Leerwohnungen an allen WE in % (ohne Wohnheime)<br />
Leerstandsquote, Anteil der Leerwohnungen 2003 an allen WE in % (ohne Wohnheime und abgestimmte Rückbauobjekte)<br />
17<br />
6 7 6<br />
24 20 19 18<br />
20<br />
sinkend<br />
sinkend sinkend sinkend sinkend<br />
stagnierend sinkend sinkend sinkend<br />
WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8 Durchschnitt<br />
WK 4<br />
WK 1 WK 2 WK 3<br />
Wohnortbindung, Wohnberechtigte nach Wohndauer, Anteile in %<br />
10<br />
11<br />
11<br />
8<br />
10<br />
12<br />
7<br />
7<br />
6<br />
7<br />
7<br />
9<br />
8<br />
8<br />
35<br />
32<br />
34<br />
32<br />
37<br />
10<br />
10<br />
43<br />
15<br />
43<br />
12<br />
43<br />
16<br />
17<br />
17<br />
18<br />
18<br />
18<br />
14<br />
11<br />
18<br />
11<br />
10<br />
11<br />
16<br />
bis 1 Jahr<br />
8<br />
1-2 Jahre ab 15 Jahre<br />
7<br />
33<br />
19<br />
2-5 Jahre<br />
5-10 Jahre 10-15 Jahre<br />
16 17<br />
17<br />
11<br />
17<br />
18<br />
10<br />
18<br />
17<br />
17<br />
12<br />
Durchschnitt<br />
WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />
WK 1 WK 2 WK 3 WK 4
Strukturdaten der Untersuchungsräume des Teilplan Großsiedlungen (ohne Grünau)<br />
Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003, ohne Wohnheime)<br />
>80<br />
70-80<br />
60-70<br />
50-60<br />
40-50<br />
30-40<br />
20-30<br />
10-20<br />
0-10<br />
Gohlis Nord Durchschnitt<br />
Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />
Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig<br />
Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld<br />
Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />
Index 1994<br />
100= 84<br />
84<br />
82<br />
86 88 86<br />
78<br />
75 75 73<br />
76<br />
80<br />
74<br />
67<br />
94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03* 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />
94 96 98 00 02 03<br />
(* 2003:Registerbereinigung)<br />
Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig<br />
Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />
Gohlis Nord Durchschnitt<br />
Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnberechtigten<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03* 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
(* 2003:Registerbereinigung)<br />
Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf Gohlis Nord Durchschnitt<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 45<br />
Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten)<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03* 00 01 02 03<br />
00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />
00 01 02 03 00 01 02 03<br />
(* 2003: Registerbereinigung<br />
Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />
Gohlis Nord Durchschnitt<br />
Leerstandsquote, Anteil der Leerwohnungen 2003 an allen WE in % (ohne Wohnheime und abgestimmte Rückbauobjekte)<br />
5 9 4 15 10<br />
17<br />
19<br />
9 6 5 13 7<br />
18<br />
8<br />
sinkend<br />
stagnierend sinkend stagnierend sinkend stagnierend sinkend sinkend<br />
stagnierend<br />
stagnierend steigend stagnierend sinkend<br />
stagnierend<br />
Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />
Gohlis Nord Durchschnitt<br />
Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld<br />
Wohnortbindung, Wohnberechtigte nach Wohndauer, Anteile in %<br />
10<br />
22<br />
11<br />
12<br />
20<br />
13<br />
10<br />
7<br />
8<br />
7 9<br />
6 9<br />
7<br />
29<br />
8<br />
36<br />
11<br />
10 10 16<br />
7<br />
36<br />
37<br />
8<br />
44<br />
41<br />
43<br />
40<br />
15<br />
45<br />
17<br />
5<br />
18<br />
18<br />
18<br />
14<br />
11<br />
11<br />
19<br />
31<br />
25<br />
8<br />
13<br />
17<br />
26<br />
18<br />
10<br />
17<br />
8<br />
21<br />
18<br />
11<br />
16<br />
14<br />
18<br />
15<br />
8<br />
10<br />
10<br />
13<br />
Gohlis Nord Durchschnitt<br />
Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />
Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig<br />
bis 1 Jahr<br />
7<br />
6<br />
1-2 Jahre ab 15 Jahre 7<br />
2-5 Jahre<br />
14<br />
45 18<br />
43<br />
18<br />
17<br />
5-10 Jahre ab 10 Jahre<br />
9<br />
11<br />
Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld<br />
6<br />
5<br />
16<br />
55<br />
14<br />
7<br />
4<br />
7<br />
15<br />
14<br />
9<br />
8
Raumbeobachtungssystem der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Böhlitz<br />
Leutzsch<br />
Neulindenau<br />
Möckern- Wahren<br />
Al tlin de na u<br />
Lindenau-<br />
Plagwitz<br />
Kl ei nzsc<br />
hocher<br />
Großzschocher<br />
Schl eu ßig<br />
<strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
WK 7<br />
WK 8<br />
Einwohnerentwicklung in den Altbauquartieren (31.12.03 bis 30.06.04)<br />
Goh lis- No rd<br />
Gohlis-Süd<br />
Waldstraßen-<br />
Bachstraßen-<br />
Musikviertel<br />
46 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Zentrum-<br />
Nord<br />
Innerer Süden -<br />
Südvorstadt<br />
Connewitz<br />
Eutritzsch<br />
Zentrum-<br />
Ost<br />
Ost1<br />
Mockau<br />
Schönefeld<br />
Thonberg<br />
Ost 2<br />
Stötteritz<br />
Mari en bru nn -Lö ßni g<br />
Sellerhausen-<br />
Stünz<br />
Entwicklung der Wohnbevöl kerung<br />
mäßige V erlus te (1,5 % und mehr)<br />
leic ht e Ver lust e (0,5 bis 1,5 % )<br />
ausgeglichen<br />
Raumbeobachtungssystem der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
WK 5.1<br />
WK 5.2<br />
WK 4<br />
WK 3<br />
WK 2<br />
WK 1<br />
Großzschocher<br />
Straße<br />
de s 18 . Oktobe r<br />
Marienbrunn<br />
Lößnig<br />
Schönefeld<br />
leichte Gewinne (0,5 bis 1,5 %)<br />
mäßige Gewinne (1,5 % und mehr)<br />
0 2 km<br />
D aten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Berechnung: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Einwohnerentwicklung in den Großsiedlungsgebieten (31.12.2003 bis 30.06.<strong>2004</strong>)<br />
Möckern<br />
<strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />
Gohlis Nord<br />
Dö litz<br />
Moc kau-West<br />
Mockau-Os t<br />
Thekla<br />
Sellerhausen<br />
Paunsdorf<br />
Entwicklung der Wohnbevölkerung:<br />
0<br />
starke Verluste (m ehr als 4 %)<br />
mäßige V erlu ste (2 bis 4 %)<br />
leichte Verluste (0,5 bis 2 %)<br />
ausgeglichen (+/- 0,5 %)<br />
leichte Gewinne (mehr als 0,5 %)<br />
1 km<br />
Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />
Berechnung: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung
5.3 PROGRAMM-/FÖRDERGEBIETE<br />
Im Rahmen des Monitorings befindet sich eine Wirkungsbeobachtung für den Fördermitteleinsatz<br />
im Aufbau. Erstmals können deshalb in den <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> Daten zum<br />
Fördermitteleinsatz und der Umsetzung des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s aufgenommen werden.<br />
5.3.1 Fördermitteleinsatz<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> hat sich frühzeitig und intensiv um den Einsatz städtebaulicher Fördermittel<br />
bemüht. Ab 1992 flossen erste Fördermittel in <strong>Leipzig</strong>er Sanierungsgebiete. Zwischen 1994<br />
und 2003 konnte kontinuierlich ein jährliches Fördemittelvolumen zwischen 30 und 40 Mio.<br />
Euro gehalten werden. Von größter Bedeutung war dabei bis 1999 der Einsatz der Städtebaufördermittel<br />
in den Sanierungsgebieten. Mit dem Paradigmenwechsel, der durch den<br />
STEP W+S induziert wurde, kam es zu einer Veränderung des Fördermitteleinsatzes:<br />
¬ Der Mitteleinsatz in den Sanierungsgebieten ging 2000-2003 schrittweise zurück.<br />
¬ Gleichzeitig wurden integrierte Programme zur <strong>Stadt</strong>teilentwicklung im <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />
(Soziale <strong>Stadt</strong>, EFRE) und <strong>Leipzig</strong>er Westen (URBAN II) eingesetzt.<br />
¬ Zur Erhaltung der städtebaulich wichtigen Gründerzeitstrukturen in der <strong>Leipzig</strong>er Innenstadt<br />
und den innenstadtnahen Gebieten wurden die Erhaltungsgebiete für den Einsatz<br />
von Fördermitteln aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" erweitert (Innenstadt<br />
und Waldstraßen-/Bachstraßenviertel) und der Mitteleinsatz ab 2000 erhöht.<br />
¬ Ab 2003 standen die Mittel aus dem Programm <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost (Rückbau und Aufwertung)<br />
zur Verfügung.<br />
In Grünau wurden aus dem Programm "Weiterentwicklung großer Neubaugebiete" (WENG)<br />
seit 1995 Mittel auf einem kontinuierlichem Niveau eingesetzt. Das Programm läuft jedoch in<br />
2005 aus.<br />
Aufgrund der sich drastisch verschlechternden kommunalen Finanzsituation können immer<br />
weniger Aufwertungsmaßnahmen, die untrennbarer Bestandteil der <strong>Stadt</strong>erneuerung und<br />
des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s sind, umgesetzt werden. Deshalb wird zur Verbesserung der Situation<br />
einen innovative ämterübergreifende Kombination von Vorhaben und Finanzierungsquellen<br />
genutzt, um Städtebaufördermittel einzuwerben. Weiterhin wird der Ersatz kommunaler Eigenanteile<br />
durch Finanzierungsbeiträge von Landeskirchen und gemeinnützigen Vereinen<br />
getestet.<br />
Fördermittel in 1.000 Euro<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
Fördermitteleinsatz in den städtebaulichen Fördergebieten der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
1994 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Daten: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />
Sanierungsgebiete<br />
Erhaltungsgebiete<br />
Grünau (WENG)<br />
Integrierte Programme<br />
(Soziale <strong>Stadt</strong>/EFRE im<br />
<strong>Leipzig</strong>er Osten, URBAN<br />
II im <strong>Leipzig</strong>er Westen)<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost<br />
(Programmteile Rückabu<br />
und Aufwertung)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 47
Fazit:<br />
Zwischen 1994 und 2003 konnte ein jährliches Volumen städtebaulicher Fördermittel<br />
von 30 bis 40 Mio. € gehalten werden. Seit 2000 ist dabei eine veränderte Schwerpunktsetzung<br />
festzustellen: Rückgang der Mittel in den Sanierungsgebieten und Zunahme<br />
bei integrierten Programmen, Erhaltungsgebieten und - seit 2003 - im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />
Ost. Ab <strong>2004</strong> ist ein deutlicher Rückgang des Fördermitteleinsatzes zu erwarten.<br />
5.3.2 Umsetzung des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />
Der Einsatz der Fördermittel konzentriert sich in der Praxis auf folgende Handlungsfelder des<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s:<br />
¬ Schaffung großräumiger Grünverbindungen als Impuls für eine Standortentwicklung, die<br />
private Investitionen nach sich zieht,<br />
¬ kleinteilige Zwischennutzungen, vorrangig auf Rückbauflächen,<br />
¬ Rückbau von Wohngebäuden in Großsiedlungen und Altbaugebieten,<br />
¬ Unterstützung der Eigentumsbildung in denkmalgeschützten Altbauten und neuen <strong>Stadt</strong>häusern,<br />
¬ Integrierte <strong>Stadt</strong>teilentwicklung im <strong>Leipzig</strong>er Osten und Westen, d. h. Verknüpfung von<br />
baulich-räumlichen, sozialen und beschäftigungsfördernden Maßnahmen.<br />
48 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
Dauerhaftes Grün als Schlüssel der Aufwertung<br />
Die Entwicklung von neuen <strong>Stadt</strong>teilparks als dauerhafte, großflächige Grünfläche hat sich in<br />
den vergangenen Jahren als Schlüsselmaßnahme zur Aufwertung von benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen<br />
erwiesen. In <strong>Leipzig</strong> sind zwischen 1999 und <strong>2004</strong> 16,4 ha an dauerhaften Grünflächen<br />
auf städtischen bzw. durch die <strong>Stadt</strong> erworbenen Grundstücken neu entstanden. Auf<br />
Basis der konzeptionellen <strong>Stadt</strong>teilpläne werden <strong>Stadt</strong>teilparks dort gestaltet, wo durch eine<br />
dauerhafte Wohnumfeldverbesserung ein besonderer Impuls für die Entwicklung benachteiligter<br />
<strong>Stadt</strong>räume zu erwarten ist und gleichzeitig eine Vernetzung der Grün- und Freiräume<br />
erfolgt. Die Parks dienen der Aufwertung von Wohnlagen und der Inwertsetzung und Adressenbildung<br />
von privaten und städtischen Grundstücken. Beispielhaft zu nennen sind der Umbau<br />
des Eilenburger Bahnhofes zum Lene-Voigt-Park, der Henriettenpark und der Freizeitpark<br />
Rabet.<br />
Temporäres Grün im Wachstumstrend<br />
Größer als der Anteil dauerhafter öffentlicher Grünflächen ist der Anteil temporärer Grünflächen<br />
im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>. Durch die Nachnutzung von Abbruchflächen sind in den <strong>Stadt</strong>erneuerungsgebieten<br />
zwischen 1999 und Juli <strong>2004</strong> ca. 27,2 ha grüner Zwischennutzungen entstanden.<br />
Das dort bestehende Baurecht bleibt grundsätzlich bestehen, eine spätere Vermarktung<br />
ist möglich. 186 innerstädtische Flurstücke sind dadurch höherwertig gestaltet und per Gestattungsvereinbarung<br />
über mehrere Jahre als öffentliche Grünfläche gesichert. Sie umfassen<br />
eine Fläche von ca. 13,1 ha. Die verbleibenden Anteile sind einfache Nachnutzungen auf<br />
privaten Grundstücken.<br />
Höherwertige Zwischennutzungen durch Gestattungsvereinbarungen (1999-07/<strong>2004</strong>)<br />
Fördergebiet Fläche<br />
in m²<br />
Anzahl Gestattungen<br />
Anzahl Flurstücke<br />
Fördermittel<br />
in €<br />
Prager Straße 15.712 16 30 518.563,59<br />
Reudnitz 14.565 7 9 342.552,79<br />
Innerer Süden 14.349 6 16 168.180,00<br />
Gohlis 7.740 8 9 520.962,35<br />
Neustädter Markt 10.688 7 13 340.448,78<br />
Neuschönefeld 600 1 1 31.793,81<br />
Plagwitz 1.960 3 4 180.242,98<br />
Kleinzschocher 3.640 10 11 348.351,95<br />
Lindenau 18.003 5 35 452.990,17<br />
Connewitz 17.145 4 25 544.800<br />
<strong>Leipzig</strong>-Innenstadt 9.691 5 10 272.993,54<br />
Stötteritz 1.150 1 2 14.397,86<br />
Wald-/Bachstraße 2.897 2 2 171.110,08<br />
Grünau 6.128 2 3 516.700,00<br />
Soziale <strong>Stadt</strong> 8.228 10 14 977.918,53<br />
URBAN 4.820 1 1 173.000,00<br />
Gesamt 138.086 89 186 5.615.006,43<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 49
Rückbau von Wohngebäuden<br />
Für den Rückbau von Wohngebäuden wurden seit 1991 in <strong>Leipzig</strong> Fördermittel in Höhe von<br />
15,1 Mio. € eingesetzt, davon 3,3 Mio. € in 2001/2002 aus dem Landesrückbauprogramm<br />
und 11,8 Mio. € in 2003/<strong>2004</strong> aus dem Programm <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Mit diesen Mitteln wurden<br />
3.970 Wohnungen abgerissen. Der Abriss erfolgte zu etwa zwei Dritteln im Plattenbau<br />
und zu etwa einem Drittel im Altbau. Der Fördermitteleinsatz konzentrierte sich neben der<br />
Großsiedlung Grünau auf die Altbaugebiete im <strong>Leipzig</strong>er Osten und Westen.<br />
Fördermitteleinsatz für den Rückbau von Wohngebäuden 2001 bis <strong>2004</strong><br />
Programm Zeitraum Fördervolumen Anzahl der<br />
Wohnungen<br />
davon<br />
Plattenbau<br />
davon<br />
Altbau<br />
Landesrückbauprogramm 2001/2002 3,3 Mio € 945 750 195<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost 2003 5,8 Mio € 1.425 537 888<br />
<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost <strong>2004</strong> 6,0 Mio € 1.600 1.371 229<br />
Gesamt 2001 - <strong>2004</strong> 15,1 Mio € 3.970 2.658 1.312<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />
Selbstnutzerprogramm zur innerstädtischen Eigentumsbildung (selbstnutzer.de)<br />
Im Rahmen des Selbstnutzerprogramms werden vom Liegenschaftsamt, der LWB und von<br />
Privateigentümern sowohl Altbauwohnungen in unsanierten Gründerzeithäusern als auch<br />
Bauplätze für innerstädtische Eigenheime ("<strong>Stadt</strong>häuser") angeboten und die Bau-/Kaufwilligen<br />
durch Moderation und Beratung unterstützt. Nach etwas mehr als dreijähriger Laufzeit<br />
haben bis Ende <strong>2004</strong> mit Unterstützung des Programms 143 Haushalte Eigentum erworben,<br />
davon ca. zwei Drittel in Gründerzeitwohnungen und ca. ein Drittel in <strong>Stadt</strong>häusern.<br />
Während die Bestandsobjekte in fast allen Gründerzeitquartieren zu finden sind, konzentrieren<br />
sich die <strong>Stadt</strong>hausgrundstücke neben dem großen Standort Stallbaumstraße in Gohlis<br />
auf Connewitz und den <strong>Leipzig</strong>er Westen.<br />
Verkaufte Wohnungen und Grundstücke im Selbstnutzerprogramm<br />
2001/2002 2003 <strong>2004</strong> Gesamt<br />
Eigentumswohnungen 30 30 31 91<br />
<strong>Stadt</strong>häuser 6 17 29 52<br />
Summe 36 47 60 143<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />
Zwischen 2001 und <strong>2004</strong> wurden zur Finanzierung des Selbstnutzerprogramms mit seinen<br />
personalintensiven Beratungsansätzen und der Öffentlichkeitsarbeit insgesamt 435.000 Euro<br />
aufgewendet, finanziert aus verschiedenen <strong>Stadt</strong>erneuerungsprogrammen. Mit dem dadurch<br />
initiierten Erwerb von über 143 Wohnungen bzw. Häusern und deren Sanierung bzw. Bau<br />
geht ein privates Investitionsvolumen von über 26,0 Mio. Euro einher. Damit ergibt sich eine<br />
hohe Effizienz der öffentlich eingesetzten Mittel zu den ausgelösten Investitionen von 1 : 65.<br />
50 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
Öffentliche und private Investitionen im Rahmen des Selbstnutzerprogramms<br />
Bestandsgebäude aus<br />
der Gründerzeit (Eigentumswohnungen)<br />
öffentliche Investitionen<br />
(Finanzierung 2001 - <strong>2004</strong>)<br />
(Beratungsleistungen, Messen, Ausstellungen,<br />
Veranstaltungen, Werbematerialien etc.)<br />
private Investitionen<br />
(2001 - <strong>2004</strong>)<br />
(Grund & Boden, Baufinanzierungen,<br />
Architektenleistungen etc.)<br />
300.000 € 19.500.000 €<br />
Neubau <strong>Stadt</strong>häuser 100.000€ 6.500.00 €<br />
Gesamt 400.000 € 26.000.000 €<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />
KMU- Förderung in Programmgebieten<br />
Sowohl im <strong>Leipzig</strong>er Osten (EFRE-Gebiet) als auch im <strong>Leipzig</strong>er Westen (URBAN II- Gebiet)<br />
stehen Fördermöglichkeiten für soziale Träger, stadtteilkulturelle Dienstleister und in erster<br />
Linie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zur Verfügung. Mit diesen Fördermöglichkeiten<br />
wurden die ökonomische Basis gestärkt und neue Arbeits- und Ausbildungsplätze in den<br />
Branchen Facheinzelhandel, unternehmensnahe Dienstleistungen, Freizeit, verarbeitendes<br />
Handwerk, Gastronomie und Neue Medien/IT-Branche geschaffen.<br />
Arbeitsplatzentwicklung in den Programmgebieten<br />
Programmgebiet 2003 <strong>2004</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>er Osten<br />
Gesicherte Arbeitsplätze<br />
(EFRE)<br />
Neue Arbeitsplätze<br />
127<br />
<strong>Leipzig</strong>er Westen<br />
Gesicherte Arbeitsplätze<br />
120<br />
(URBAN II)<br />
Neue Arbeitsplätze<br />
80<br />
Gesamt Gesicherte Arbeitsplätze<br />
208<br />
Neue Arbeitsplätze<br />
207<br />
Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />
Fazit:<br />
Seit 2001 wurden im Rahmen des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s 3.970 WE mit einem Fördervolumen<br />
von 15,1 Mio. € abgerissen, zwei Drittel davon in Plattenbauobjekten. Gleichzeitig wurden<br />
mit Fördermitteln verschiedener Programme umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen<br />
umgesetzt: Seit 1999 entstanden 16,4 ha neuer Grünflächen in <strong>Stadt</strong>teilparks und<br />
13,8 ha als höherwertige Zwischennutzungen. Zudem wurden in den Programmgebieten<br />
Soziale <strong>Stadt</strong> und Urban II fast 800 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen<br />
sowie im Rahmen des <strong>Leipzig</strong>er Programms "selbstnutzer.de" 143 Familien bei der<br />
Schaffung selbstgenutzten Wohneigentums in Altbauten oder innerstädtischen <strong>Stadt</strong>häusern<br />
unterstützt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 51<br />
88<br />
96<br />
44<br />
138<br />
102<br />
234<br />
146
6. VERGLEICH DER ZIELE DES STADTUMBAUS MIT DER<br />
TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG<br />
Der STEP W+S definiert Ziele für die <strong>Wohnungsmarkt</strong>entwicklung und den <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> in<br />
<strong>Leipzig</strong>. Diese lassen sich quantifizieren bzw. liegen auf Basis von Prognosen und Szenarien<br />
bereits quantifiziert vor. Anhand von vier zentralen Indikatoren sollen im Folgenden die aktuellen<br />
Entwicklungstendenzen im Vergleich zum STEP W+S und zum Beitrag der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
für den Wettbewerb "<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost" bewertet werden.<br />
Für die zukünftige Einwohnerentwicklung wurde dem STEP W+S die 2000 veröffentlichte<br />
Prognose des Statischen Landesamtes des Freistaates Sachsen zu Grunde gelegt, die in der<br />
positivsten Variante 450.000 Einwohner im Jahr 2015 erwarten ließ. Da bereits in der Erarbeitungsphase<br />
absehbar war, dass die tatsächliche Entwicklung deutlich positiver verläuft,<br />
wurde dies in den Zielsetzungen des STEP W+S berücksichtigt. Zum Vergleich mit der tatsächlichen<br />
Entwicklung wird deshalb die Prognose des Statistischen Landesamtes aus dem<br />
Jahr 2002 genutzt, die eine ausgeglichene bis leicht negative Einwohnerentwicklung für<br />
<strong>Leipzig</strong> erwarten lässt. Die vor allem in 2003 deutlich gestiegene Einwohnerzahl in <strong>Leipzig</strong><br />
zeigt eine positivere Entwicklung als in beiden Varianten prognostiziert. Die Einwohnerzahl<br />
lag Ende 2003 um ca. 2.000 über den Erwartungen. Dieser Trend nach oben wird sich jedoch<br />
nicht so stark fortsetzen wie die Abbildung nahe legt, da <strong>2004</strong> im Zuge der Wahl zum<br />
Europaparlament umfangreiche Registerbereinigungen erfolgten.<br />
Einwohner mit<br />
Hauptwohnsitz<br />
500.000<br />
498.000<br />
496.000<br />
494.000<br />
492.000<br />
490.000<br />
488.000<br />
494.795<br />
493.052<br />
Einwohnerentwicklung<br />
Varianten der Bevölkerungsprognose des Statistischen<br />
Landesamtes und reale Entwicklung<br />
497.531<br />
2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
497.100<br />
493.100<br />
Prognose, Variante 1 Prognose, Variante 2 Aktuelle Entwicklung<br />
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />
Wohnungsabgang<br />
seit 2001<br />
Abgang von Wohnungen<br />
Szenarien und reale Entwicklung*<br />
52 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
20.000<br />
16.000<br />
12.000<br />
8.000<br />
4.000<br />
0<br />
798<br />
2.485<br />
4.216<br />
2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Szenario 1 Szenario 2 Aktuelle Entwicklung<br />
Datenquelle: <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen<br />
Wohnungsabgänge gemäß Abrissgenehmigungen<br />
Mit zunehmender Bereitstellung von Fördermitteln für den Wohnungsabriss ist auch die Zahl<br />
der Wohnungsabgänge in <strong>Leipzig</strong> stark gestiegen. Mit dem STEP W+S wurde beschlossen,<br />
bis 2010 15.000 bis 20.000 Wohnungen abzureißen. Dies lässt sich in zwei Szenarien für die<br />
nächsten Jahre darstellen:<br />
¬ Szenario 1 stellt einen jährlich gleichmäßigen Abriss von 2.000 Wohnungen – insgesamt<br />
20.000 Wohnungen – dar.<br />
¬ Szenario 2 geht von einem Abriss von insgesamt 15.000 Wohnungen aus und berücksichtigt<br />
eine Anlauf- und Auslaufphase des Förderprogramms mit geringerer Abrisstätigkeit.<br />
Im Vergleich zu den beiden Szenarien liegt die Zahl der registrierten Wohnungsabgänge in<br />
den Jahren 2001 bis 2003 bisher etwas über dem niedrigen Niveau des Szenarios 2. Um das<br />
Ziel des STEP W+S zu erreichen, ist deshalb in den nächsten Jahren noch eine stärkere<br />
Abrisstätigkeit erforderlich. Für die Programmjahre <strong>2004</strong> bis 2007 wurden entsprechende<br />
Fördermittel beantragt bzw. bereits bewilligt.<br />
Die Bautätigkeit bei Eigenheimen liegt dagegen bisher deutlich unter den Erwartungen des<br />
STEP W+S. Im Teilplan Wohnungsbau wurden 2 Szenarien untersucht, die einen Eigenheimbau<br />
von 10.600 bzw. 15.500 WE bis 2010 annehmen. Bisher werden jedoch deutlich<br />
weniger als 1.000 WE in Ein- und Zweifamilienhäusern im Jahr errichtet. Die Rahmenbedin-<br />
20.000<br />
15.000
gungen (Arbeitsmarktlage, Änderungen bei der Eigenheimzulage u.a.) lassen trotz 2003 wieder<br />
gestiegener Fertigstellungszahlen nicht erwarten, dass das ursprünglich angenommene<br />
Niveau kurz- bis mittelfristig noch erreicht wird. Dagegen sind die Baufertigstellungen bei<br />
Mehrfamilienhäusern (insbesondere fertig gestellte Wohnungen in bestehenden Gebäuden,<br />
2003 auch wieder in Neubauten) höher als angenommen, sodass sich die Bautätigkeit insgesamt<br />
im erwarteten Rahmen bewegt. Es kann festgehalten werden, dass mit dem Teilplan<br />
Wohnungsbau und den <strong>Stadt</strong>hausstandorten in der inneren <strong>Stadt</strong> nach wie vor ausreichend<br />
Flächenpotenziale für den Eigenheimbau zur Verfügung stehen.<br />
fertiggestellte<br />
Wohnungen in Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern<br />
16.000<br />
12.000<br />
8.000<br />
4.000<br />
0<br />
3.193<br />
2.538<br />
1.992<br />
1.062<br />
Neubau von Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
Szenarien und reale Entwicklung<br />
2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Datenquelle: <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen<br />
15.500<br />
10.600<br />
Szenario 1 Szenario 2 Aktuelle Entwicklung<br />
leerstehende<br />
Wohnungen<br />
(März 2000)<br />
62.500<br />
Wohnungsleerstand<br />
Szenarien und reale Entwicklung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 53<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
56.000<br />
51.000<br />
2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Datenquelle: <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen<br />
30.000<br />
15.000<br />
Szenario 1 Szenario 2 Aktuelle Entwicklung<br />
Im Ergebnis der Angebots- und Nachfrageentwicklung ist der Wohnungsleerstand in <strong>Leipzig</strong><br />
deutlich zurück gegangen. Im Wettbewerbsbeitrag <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost wird für <strong>Leipzig</strong> das Ziel<br />
formuliert, den Leerstand bis 2010 auf 30.000 WE (ca. 10%) zu reduzieren. Szenario 1 bildet<br />
diese Entwicklung ab, wobei mit Blick auf eine notwendige Anlaufphase des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />
der Wohnungsleerstand 2001/2002 langsamer zurück geht als später. Szenario 2 zeigt dagegen<br />
einen gleichmäßigen Rückgang des Leerstandes bis auf eine Fluktuationsreserve von<br />
15.000 WE (ca. 5%) im Jahr 2010. Die aktuelle Leerstandsentwicklung liegt zwischen beiden<br />
Szenarien und damit besser als im STEP W+S angenommen. Dies ist allerdings vor allem<br />
auf die positive Einwohner- und Haushaltsentwicklung in <strong>Leipzig</strong> zurück zu führen.<br />
Fazit:<br />
Die aktuelle Entwicklung verläuft überwiegend im Rahmen der Prognosen bzw. quantifizierten<br />
Ziele des STEP W+S und des Wettbewerbsbeitrags <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Die Abrisstätigkeit<br />
liegt zwar noch auf einem relativ niedrigem Niveau. Dass der Wohnungsleerstand<br />
trotzdem deutlich zurück geht, ist in dem Einwohner- und Haushaltszuwachs<br />
und der geringen Bautätigkeit bei Eigenheimen begründet. Ein Fortschreibungsbedarf<br />
der gesamtstädtischen Zielstellungen des STEP W+S besteht zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt noch nicht. Da jedoch eine Reihe der externen Rahmenbedingungen kontinuierlichen<br />
Veränderungen unterliegen und aufgrund fehlender kommunaler Eigenanteile<br />
der Fördermitteleinsatz <strong>2004</strong> in <strong>Leipzig</strong> drastisch verringert werden musste, ist<br />
die Fortsetzung der bisherigen Trends relativ unsicher.
7. HINWEISE AUF WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />
Weitere Veröffentlichungen zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>monitoring<br />
jährliche <strong>Monitoringbericht</strong>e seit 2001<br />
<strong>Wohnungsmarkt</strong>barometer 2003 und <strong>2004</strong><br />
Zwischenbericht zu <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in Grünau <strong>2004</strong><br />
Die Berichte können als PDF-Dateien im Internet herunter geladen werden<br />
(www.leipzig.de/stadtentwicklung).<br />
Veröffentlichungen zu den <strong>Leipzig</strong>er <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>konzepten<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung (2000, mit Aktualisierung 2003)<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung, Teilplan Großsiedlungen (2002)<br />
Wohnungspolitisches Konzept (2002)<br />
Konzeptioneller <strong>Stadt</strong>teilplan "<strong>Leipzig</strong>er Osten" (<strong>2004</strong>)<br />
Konzeptioneller <strong>Stadt</strong>teilplan "<strong>Leipzig</strong>er Westen" (erscheint 2005)<br />
Die Konzepte sind in der Reihe "Beiträge zur <strong>Stadt</strong>entwicklung" veröffentlicht und gegen eine Schutzgebühr<br />
beim <strong>Stadt</strong>planungsamt zu beziehen.<br />
Ausgewählte aktuelle Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Statistisches Jahrbuch <strong>2004</strong><br />
Ortsteilkatalog <strong>2004</strong><br />
Strukturatlas <strong>Leipzig</strong> <strong>2004</strong><br />
Region <strong>Leipzig</strong>-Halle-Dessau, Statistische Kreisübersicht <strong>2004</strong><br />
Kommunale Bürgerumfrage 2003<br />
Informationen erhalten Sie im Internet (www.leipzig.de/statistik) oder beim Statistischen Auskunftsdienst<br />
(Tel. 0341/123-2847, Fax -2845).<br />
Aktuelle Untersuchungen des UFZ Umweltforschungszentrum <strong>Leipzig</strong>-Halle<br />
UFZ-Umweltforschungszentrum <strong>Leipzig</strong>-Halle GmbH, Department <strong>Stadt</strong>- und Umweltsoziologie<br />
(im Auftrag der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>): Intervallstudie <strong>Leipzig</strong> Grünau 1979-<strong>2004</strong>. Ergebnisbericht<br />
der Erhebung <strong>2004</strong>. Bearbeiterin: Annett Fritzsche, Pojektleiterin: Dr. Sigrun Kabisch (erscheint<br />
im Februar 2005).<br />
Re Urban Mobil - Mobilising reurbanisation on condition of demographic change - Workpackage<br />
2. Results of the questionnaire survey in the two <strong>Leipzig</strong> districts Altlindenau and Neustadt-Neuschönefeld.<br />
Annegret Haase, Annett Steinführer, Sigrun Kabisch. UFZ-<br />
Umweltforschungszentrum <strong>Leipzig</strong>-Halle GmbH, Department <strong>Stadt</strong>- und Umweltsoziologie<br />
(WP 2 -Leader), <strong>Leipzig</strong>, July <strong>2004</strong>, 110 p.<br />
54 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>
Aktuelle Untersuchungen und Diplomarbeiten des Institut für Geographie der<br />
Universität <strong>Leipzig</strong><br />
Wiessner, Reinhard: Ostdeutsche Wohnungsmärkte im Wandel. – Berichte zur deutschen<br />
Landeskunde 78, H. 1, <strong>2004</strong>, S. 7-23<br />
Buettner, Kerstin und Karsten Muehmer: Revitalisierung ehemals industriell genutzter Bausubstanz<br />
durch Lofts - Beispiele aus Berlin und <strong>Leipzig</strong>. - Berichte zur deutschen Landeskunde<br />
78, H. 1, <strong>2004</strong>, S. 55-71<br />
Butschan, Nancy: Strukturwandel und Entwicklungsprobleme des Sanierungsgebietes Connewitz-Biedermannstrasse<br />
in <strong>Leipzig</strong>. 2003 (Diplomarbeit)<br />
Jung, Carsten: Jüngere Entwicklungen in den gründerzeitlichen Quartieren von Reudnitz.<br />
<strong>2004</strong> (Diplomarbeit)<br />
Muehmer, Karsten: Loft-Living - Umnutzung altindustrieller Bausubstanz. Konzept, Lofteigenschaften<br />
und Nutzerklientel untersucht an Beispielen in <strong>Leipzig</strong>. 2003 (Diplomarbeit)<br />
Trabert, Margit: Ein <strong>Stadt</strong>hafen für <strong>Leipzig</strong>? Entwicklungspotenzial künftiger Wohnlagen am<br />
Wasser - dargestellt am Beispiel der Inneren Westvorstadt. 2003 (Diplomarbeit)<br />
Zischner, Romy: Gentrification in <strong>Leipzig</strong>-Connewitz? Theoretische Gentrification-Ansätze<br />
und deren Gültigkeit in Städten der neuen Bundesländer. 2003 (Diplomarbeit)<br />
Weitere aktuelle Untersuchungen und Veröffentlichungen<br />
Institut für immobilienwirtschaftliche Studien: Qualitative Wohnraumanforderungen. Analyse<br />
zielgruppenspezifischer Wohnraumanforderungen. <strong>2004</strong> (www.ist-leipzig.de)<br />
Wiest, K. und Hill, A. (<strong>2004</strong>): Sanfte Gentrifizierung, Studentifizierung und Inseln ethnischer<br />
Konzentration in ostdeutschen Innenstadtrandgebieten? Das Beispiel <strong>Leipzig</strong>. In: Raumforschung<br />
und Raumordnung. H. 6/<strong>2004</strong>.<br />
Wichtige Internet-Links Links (Monitoring, <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung, Datenportale,<br />
Studien)<br />
www.komwob.de - Plattform zur Kommunalen <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung mit Links zu<br />
Berichten und Ansprechpartnern anderer Städte<br />
www.stadtumbau-ost.info - Homepage der Bundestransferstelle <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost<br />
www.statistik.sachsen.de - Homepage des Statistischen Landesamtes des Freistaats<br />
Sachsen<br />
www.sab.sachsen.de - Übersicht über Förderprogramme und jährlicher Bericht zum Monitoring<br />
der Wohnungswirtschaft in Sachsen<br />
www.halle.de - Informationen zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und der <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung in<br />
Halle (Saale) siehe unter Bürger&Kommune/Wohnen und <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />
www.hvbexpertise.de - kostenfreie Analysen zu Wohnungsmärkten deutscher Städte der<br />
privaten HVB Expertise GmbH (Immobilienberatungsgesellschaft der HVB Group)<br />
www.baufoerderer.de - Informationsportal der Verbraucherzentrale zu Förderprogrammen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 55