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Monitoringbericht 2004 - Wohnungsmarkt - Stadtumbau - Stadt Leipzig

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gefördert durch // // unter Mitwirkung //<br />

IfS Institut für <strong>Stadt</strong>forschung und<br />

Strukturpolitik GmbH<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Dezernat <strong>Stadt</strong>entwicklung und Bau<br />

<strong>Stadt</strong>planungsamt<br />

Kleinräumiges Monitoring<br />

des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong><br />

<strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Planergemeinschaft<br />

Hannes Dubach, Urs Kohlbrenner -<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

<strong>Stadt</strong>planer, Landschaftsplaner, Architekten<br />

Dezember <strong>2004</strong>


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Dezernat <strong>Stadt</strong>entwicklung und Bau<br />

<strong>Stadt</strong>planungsamt<br />

Redaktion:<br />

Stefan Heinig (<strong>Stadt</strong>planungsamt, Abteilung <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung)<br />

Mira Bernhardt (Planergemeinschaft Dubach/Kohlbrenner, <strong>Leipzig</strong>)<br />

Jürgen Veser, Thomas Thrun (IfS Institut für <strong>Stadt</strong>forschung und Strukturpolitik GmbH, Berlin)<br />

Das diesem Bericht zugrundeliegende Forschungsvorhaben "Kleinräumiges Monitoring des<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong>" wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter<br />

dem Förderkennzeichen 07RBS12 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung<br />

liegt beim Herausgeber.<br />

Stand: Dezember <strong>2004</strong>


KURZFASSUNG....................................................................................................................................... I<br />

0. EINLEITUNG............................................................................................................................... 1<br />

1. GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGEN............................................................................. 3<br />

1.1 Rahmenbedingungen für <strong>Wohnungsmarkt</strong>entwicklung und <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>................................... 3<br />

1.2 Beschäftigung und Einkommen .................................................................................................. 5<br />

1.3 Bevölkerung ................................................................................................................................ 6<br />

1.4 Bautätigkeit und Entwicklung im Wohnungsbestand ................................................................10<br />

1.5 Wohnungsleerstand ..................................................................................................................14<br />

1.6 Innerstädtische Mobilität ...........................................................................................................16<br />

1.7 Wohnungsversorgung und Umzugsabsichten (Kommunale Bügerumfrage)............................16<br />

1.8 Mietpreise..................................................................................................................................18<br />

1.9 Grundstücksmarkt .....................................................................................................................18<br />

2. REGIONALE ENTWICKLUNGEN............................................................................................22<br />

2.1 Wanderungen im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle.......................................................................................22<br />

2.2 Entwicklungen in den <strong>Leipzig</strong>er Umlandgemeinden .................................................................23<br />

3. ERGEBNISSE DES WOHNUNGSMARKTBAROMETERS.....................................................27<br />

3.1 Aktuelle und erwartete Marktlage in <strong>Leipzig</strong> und im Umland....................................................27<br />

3.2 Erwarteter Leerstand in <strong>Leipzig</strong> und im Umland .......................................................................28<br />

3.3 Weitere erwartete Entwicklungstrends in <strong>Leipzig</strong> und im Umland ............................................29<br />

3.4 Bewertungen zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>.................................................................................................30<br />

4. ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN .............................................................................31<br />

4.1 Bautätigkeit und Wohnungsbestand .........................................................................................31<br />

4.2 Wanderungen............................................................................................................................31<br />

4.3 Bevölkerungsentwicklung..........................................................................................................33<br />

4.4 Arbeitslosigkeit ..........................................................................................................................33<br />

4.5 Wohnungsleerstand ..................................................................................................................33<br />

5. ENTWICKLUNGEN IN SCHWERPUNKTGEBIETEN DER STADTENTWICKLUNG.............38<br />

5.1 Altbauquartiere (Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung)..............................................................................38<br />

5.2 Großsiedlungen.........................................................................................................................39<br />

5.3 Programm-/fördergebiete ..........................................................................................................47<br />

6. VERGLEICH DER ZIELE DES STADTUMBAUS MIT DER TATSÄCHLICHEN<br />

ENTWICKLUNG .......................................................................................................................52<br />

7. HINWEISE AUF WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN .....................................................54


MONITORINGBERICHT <strong>2004</strong><br />

WOHNUNGSMARKTENTWICKLUNG – STADTERNEUERUNG –<br />

STADTUMBAU<br />

Der <strong>Monitoringbericht</strong> wendet sich an die Akteure des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es und die Entscheidungsträger<br />

in Politik und Verwaltung. Er informiert über die Entwicklungstendenzen auf<br />

dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> in <strong>Leipzig</strong> und der Region, stellt die wichtigsten Entwicklungsparameter der<br />

<strong>Leipzig</strong>er <strong>Stadt</strong>teile sowie der Schwerpunktgebiete des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s dar und legt den Einsatz<br />

städtebaulicher Fördermittel offen. Dadurch soll der <strong>Monitoringbericht</strong> als Grundlage für die weitere<br />

Diskussion der Entwicklungsstrategien im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und der <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in <strong>Leipzig</strong><br />

dienen.<br />

Mit dem <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss zum <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung (RB<br />

III-423/00 vom 18.10.2000) erfolgte aufgrund der veränderten Entwicklungsbedingungen auf dem<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong> eine Neuorientierung der <strong>Stadt</strong>planungs- und <strong>Stadt</strong>erneuerungsstrategien. Mit<br />

dem <strong>Monitoringbericht</strong> 2001 wurde die angesichts der besonderen Herausforderungen und Wirkungsziele<br />

des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s notwendige Begleitung der Umsetzung durch die Beobachtung des<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong>es insgesamt sowie auf kleinräumiger Ebene eingeleitet.<br />

Seit August 2002 bearbeitet die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> in Kooperation mit dem IfS Institut für <strong>Stadt</strong>forschung<br />

und Strukturpolitik GmbH das Forschungsvorhaben "Kleinräumiges Monitoring des<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong>". Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

im Rahmen der Fördermaßnahme "Konzeption und Erprobung problemorientierter Berichtssysteme<br />

für eine nachhaltige Entwicklung" gefördert.<br />

Mit dem vorliegenden <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> wird die Berichtssystematik der Vorjahre fortgesetzt<br />

und um weitere Bausteine des Indikatorensystems ergänzt. Auf folgende neuen Bestandteile soll<br />

insbesondere hingewiesen werden:<br />

¬ Ausbau der quantitativen Daten und der Einschätzungen (<strong>Wohnungsmarkt</strong>barometer) zu den<br />

Entwicklungstendenzen im Umland von <strong>Leipzig</strong><br />

¬ Daten zum Fördermitteleinsatz und zum Umsetzungsprozess im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />

¬ Vergleich aktueller Entwicklungen mit den Zielen des <strong>Stadt</strong>entwicklungsplans Wohnungsbau<br />

und <strong>Stadt</strong>erneuerung (STEP W+S)<br />

¬ Hinweise auf weiterführende Daten und aktuelle Studien.<br />

Der <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> stellt die Entwicklungstendenzen auf Basis der Daten bis zum Jahr<br />

2003 (31.12.2003) dar. Aufgrund der späten Verfügbarkeit einzelner Daten der amtlichen Statistik<br />

erscheint der Bericht erst Anfang 2005. Für wichtige Themen wurden nach Möglichkeit auch bereits<br />

Erkenntnisse aus dem Jahr <strong>2004</strong> eingearbeitet.


KURZFASSUNG<br />

ENTWICKLUNGEN AUF BUNDES- UND LANDESEBENE<br />

¬ Der Freistaat Sachsen verlor 2003 entgegen dem bundesweiten Trend an Bevölkerung,<br />

allerdings geringer als in den Vorjahren. Zugleich erhöhte sich in Sachsen das Bruttoinlandsprodukt<br />

je Einwohner leicht, während es im Bundesdurchschnitt stagnierte. Die Mieten<br />

stiegen 2003 im Freistaat geringfügig, die Wohnnebenkosten haben sich dagegen genauso<br />

stark wie im Bundesdurchschnitt erhöht.<br />

GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGEN<br />

¬ Die Zahl der Arbeitsplätze und der Beschäftigten ging auch 2003 weiter zurück. Gleichzeitig<br />

nahm die Zahl der Personen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, weiter zu.<br />

¬ Die Bevölkerungszahl der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> wuchs entgegen dem Trend im Freistaat Sachsen<br />

aufgrund von Zuwanderungen. Die Bevölkerungszahl entwickelt sich in der <strong>Stadt</strong> zunehmend<br />

günstiger als in den Umlandkreisen, deren Bevölkerung zurück geht.<br />

¬ Der positive Wanderungssaldo <strong>Leipzig</strong>s in 2003 speist sich insbesondere aus den Wanderungsgewinnen<br />

gegenüber den neuen Bundesländern (ohne Umlandkreise) und dem Ausland.<br />

Der Wanderungssaldo gegenüber den Umlandkreisen war 2003 wiederum leicht positiv,<br />

der Wanderungsverlust gegenüber den alten Bundesländern ist deutlich zurück gegangen.<br />

In die <strong>Stadt</strong> wandern vor allem junge Erwachsene, leichte Wanderungsverluste<br />

gibt es nur noch bei den Unter-10- und den 30- bis 40-Jährigen.<br />

¬ Der Anteil älterer Bewohner nimmt weiter zu, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen<br />

zurück geht. Der Anteil mittlerer Altersgruppen bleibt stabil.<br />

¬ Im Mehrjahrestrend stieg die Haushaltszahl aufgrund des anhaltenden Trends zu Singlehaushalten<br />

prozentual stärker als die Bevölkerungszahl an.<br />

¬ Die Zahl der Baufertigstellungen hat sowohl beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

als auch bei Mehrfamilienhäusern 2003 wieder etwas zugenommen. In den Umlandkreisen<br />

ist die Zahl der Baufertigstellungen dagegen weiter rückläufig.<br />

¬ Die Zahl der Wohnungsabgänge lag 2003 auf dem Niveau des Vorjahres, sodass sich der<br />

Wohnungsbestand in <strong>Leipzig</strong> wiederum leicht reduzierte. Auch in den Umlandkreisen ist<br />

die Zahl der Wohnungen zurückgegangen, da 2003 erstmals mehr Wohnungen abgingen<br />

als fertig gestellt wurden.<br />

¬ Die Investitionstätigkeit ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Modernisierungs-<br />

und Instandsetzungsmaßnahmen im Bestand deutlich rückläufig.<br />

¬ Der Leerstand ist gegenüber dem Höchststand im Jahr 2000 zwar inzwischen spürbar<br />

gesunken, ist jedoch nach wie vor hoch. Einem starken Rückgang in den gründerzeitlichen<br />

Beständen stehen wachsende Leerstände bei jüngeren Altbauten und insbesondere beim<br />

DDR-Wohnungsbau gegenüber. Zwar wird die Mehrheit der leer stehenden Wohnungen<br />

des DDR-Wohnungsbaus aktiv am Markt angeboten, der Anteil nicht marktaktiver Wohnungen<br />

aufgrund geplanter Abrisse und aktuell durchgeführter Modernisierungen ist jedoch<br />

erheblich.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> I


¬ Die innerstädtische Mobilität ist 2003 geringfügig gesunken. Die rückläufige Tendenz der<br />

letzten Jahre deutet darauf hin, dass der Zenit der Marktentspannung überschritten ist.<br />

¬ Die Umzugsabsicht der <strong>Leipzig</strong>er ist weiterhin hoch. Der Wohnflächenzuwachs je Einwohner<br />

hat sich in 2003 fortgesetzt, jedoch gegenüber den Vorjahren abgeschwächt.<br />

¬ Die Mietpreise sind im Altbaubestand (Baujahre vor 1949) und bei Neubauten mit mittlerem<br />

Wohnwert erstmals wieder leicht angestiegen.<br />

¬ Der Markt für Eigentumswohnungen wird durch eine seit 1999 relativ konstante Zahl von<br />

Kauffällen sanierter Altbauwohnungen geprägt, während neu gebaute Eigentumswohnungen<br />

nur eine marginale Bedeutung haben. Der im Vorjahr kurzzeitig durchbrochene<br />

Trend des Kaufpreisrückgangs setzte sich 2003 auf geringem Niveau fort.<br />

¬ Im Geschosswohnungsbau sind anhaltend niedrige Verkaufshäufigkeiten für unbebaute<br />

Grundstücke zu verzeichnen, weshalb der durchschnittliche Verkaufspreis starken<br />

Schwankungen unterliegt. Trotz einer deutlichen Steigerung der Verkaufszahlen für unsanierte<br />

Mietshäuser fällt der durchschnittliche Verkaufspreis stetig.<br />

¬ Während die Zahl der Kauffälle unbebauter Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

wie bereits 2002 wieder zunahm, war die Zahl der Verkäufe von fertiggestellten Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern rückläufig. Das Preisniveau ging bei den bebauten Grundstücken gegenüber<br />

2002 leicht zurück, bei den unbebauten Grundstücken waren keine Wertänderungen<br />

zu verzeichnen.<br />

¬ Die Bodenrichtwerte für den Einfamilienhausbau waren auch 2003 stabil. Dagegen sind<br />

die Bodenrichtwerte für den Mehrfamilienhausbau deutlich gesunken.<br />

REGIONALE ENTWICKLUNGEN<br />

¬ Im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle sind die Wanderungsverflechtungen über die Landesgrenze hinweg<br />

nur gering ausgeprägt. Beide Kernstädte haben die stärksten Zu- und Wegzüge über<br />

die Grenzen des Raumes <strong>Leipzig</strong>/Halle hinweg zu verzeichnen, wobei der jeweilige<br />

Wanderungssaldo 2003 positiv war.<br />

¬ Die Intensität der Wanderungsverflechtungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und den Umlandgemeinden<br />

ist gegenüber den 1990er Jahren stark zurück gegangen. In 2003 hatten Markranstädt,<br />

Markkleeberg und Borsdorf noch deutliche Wanderungsgewinne gegenüber <strong>Leipzig</strong><br />

zu verzeichnen. Der Höhepunkt der Fortzüge aus den Umlandgemeinden nach <strong>Leipzig</strong> ist<br />

seit 2002 überschritten.<br />

¬ Die Bautätigkeit in allen Umlandgemeinden ist stark rückläufig. Nennenswerte Baufertigstellungen<br />

gab es 2003 nur noch in Markkleeberg und Markranstädt.<br />

ERGEBNISSE DES WOHNUNGSMARKTBAROMETERS<br />

¬ Die befragten Akteure des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es gehen für die kommenden drei Jahre sowohl<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland tendenziell von einem abgeschwächten<br />

Überangebot an Wohnungen aus.<br />

¬ Während die Kommunen im <strong>Leipzig</strong>er Umland überwiegend von einem stagnierenden<br />

Wohnungsleerstand ausgehen, erwartet die Mehrzahl der <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>akteure,<br />

dass die Leerstandsquote in den nächsten drei Jahren in <strong>Leipzig</strong> leicht sinkt.<br />

II <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


¬ Sowohl in <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland wird ein Rückgang der Kaufkraft der Nachfrager<br />

erwartet. Darüber hinaus geht die Mehrzahl der Befragten von einer Zunahme der<br />

Nachfrage nach kleinen und nach großen Mietwohnungen in <strong>Leipzig</strong> aus.<br />

¬ In den Schwerpunktgebieten des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s wird für den <strong>Leipzig</strong>er Westen eine tendenziell<br />

günstige, für den <strong>Leipzig</strong>er Osten und insbesondere Grünau eine tendenziell ungünstige<br />

Entwicklung gesehen. Der bisherige Umfang der <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen wird<br />

auch <strong>2004</strong> mehrheitlich als zu gering angesehen, um die Ziele des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s zu erreichen.<br />

ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN<br />

¬ Die Wohnungsbautätigkeit pro 1.000 Einwohner ist in den randstädtischen Ortsteilen des<br />

Nord- und Ostraums am höchsten, hat 2003 aber auch in einigen innerstädtischen Ortsteilen<br />

deutlich zugenommen. Aufgrund der inzwischen umfangreichen Wohnungsabgänge<br />

geht die Zahl der Wohnungen vor allem in Grünau sowie den Ortsteilen östlich und nordöstlich<br />

der Innenstadt deutlich zurück.<br />

¬ Die gründerzeitlich geprägten Ortsteile profitieren von Zuwanderungen, wobei sich die<br />

höchsten Wanderungsgewinne 2003 auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" verlagert haben. Die<br />

Gründerzeitgebiete verbuchen mit wenigen Ausnahmen Zuwanderungen sowohl aus Gebieten<br />

innerhalb als auch außerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen. Der Wanderungsgewinn beruht vor<br />

allem auf der Gruppe der 20-40-Jährigen. Ein negativer Wanderungssaldo war 2003 wiederum<br />

in Grünau, aber auch in durch spezifische Alt- bzw. Plattenbaubestände geprägten<br />

Ortsteilen außerhalb der Innenstadt zu beobachten.<br />

¬ Während in den meisten innerstädtischen Ortsteilen die Einwohnerzahl kontinuierlich ansteigt<br />

und sich das Durchschnittsalter der bereits relativ jungen Bevölkerung verringert,<br />

haben vor allem innenstadtferne, teilweise durch Plattenbau geprägte Ortsteile Einwohner<br />

verloren. Die höchsten Verluste seit 2000 sind in Grünau zu verzeichnen.<br />

ENTWICKLUNGEN IN DEN SCHWERPUNKTGEBIETEN DER STADT-<br />

ENTWICKLUNG<br />

¬ Die Altbauquartiere waren auch 2003 durch eine positive Einwohnerentwicklung geprägt.<br />

Die Wanderungsgewinne der Gründerzeitquartiere um die Innenstadt und entlang des Auwaldes<br />

sind tendenziell rückläufig, während sie im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten ansteigen.<br />

<strong>Stadt</strong>teile mit Altbaubeständen der 1920/30er Jahre weisen dagegen überwiegend einen<br />

leicht negativen Wanderungssaldo und ein höheres Durchschnittsalter auf.<br />

¬ Die Einwohner- und Wanderungsverluste in Grünau sind anhaltend hoch, liegen aber deutlich<br />

unter denen der Jahre 1998 bis 2000. Besonders hoch sind die Verluste im WK 5.2,<br />

aber auch in den WK 3, 5.1 und 7; gering dagegen im WK 4. Der Wohnungsleerstand ging<br />

2003 gegenüber dem Vorjahr aufgrund von <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen leicht zurück.<br />

¬ Die Einwohnerzahl in den weiteren Großsiedlungen sinkt kontinuierlich, jedoch deutlich<br />

geringer als in Grünau. Einzig Dölitz hat seit mehreren Jahren eine konstante Einwohnerzahl<br />

und eine stabile Entwicklung. Dagegen zeigen sowohl Möckern als auch Mockau-Ost<br />

2003 deutlich negative Entwicklungsindikatoren. Dort steigt auch der Wohnungsleerstand,<br />

während er in den meisten anderen Großsiedlungen stagniert oder sinkt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> III


¬ Zwischen 1994 und 2003 konnte ein jährliches Volumen städtebaulicher Fördermittel von<br />

30 bis 40 Mio. € gehalten werden. Seit 2000 ist dabei eine veränderte Schwerpunktsetzung<br />

festzustellen: Rückgang der Mittel in den Sanierungsgebieten und Zunahme bei integrierten<br />

Programmen, Erhaltungsgebieten und - seit 2003 - im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Ab <strong>2004</strong><br />

ist ein deutlicher Rückgang des Fördermitteleinsatzes zu erwarten.<br />

¬ Seit 2001 wurden im Rahmen des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s 3.970 WE mit einem Fördervolumen von<br />

15,1 Mio. € abgerissen, davon zwei Drittel in Plattenbauobjekten. Gleichzeitig wurden mit<br />

Fördermitteln verschiedener Programme umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen umgesetzt:<br />

Seit 1999 entstanden 16,4 ha neuer Grünflächen in <strong>Stadt</strong>teilparks und 13,8 ha als<br />

höherwertige Zwischennutzungen. Zudem wurden in den Programmgebieten Soziale <strong>Stadt</strong><br />

und Urban II fast 800 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen sowie im Rahmen des<br />

<strong>Leipzig</strong>er Programms "selbstnutzer.de" 143 Familien bei der Schaffung selbstgenutzten<br />

Wohneigentums in Altbauten oder innerstädtischen <strong>Stadt</strong>häusern unterstützt.<br />

VERGLEICH DER ZIELE DES STADTUMBAUS MIT DER TATSÄCH-<br />

LICHEN ENTWICKLUNG<br />

¬ Die aktuelle Entwicklung verläuft überwiegend im Rahmen der Prognosen bzw. quantifizierten<br />

Ziele des STEP W+S und des Wettbewerbsbeitrags <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Die<br />

Abrisstätigkeit liegt zwar noch auf einem relativ niedrigem Niveau. Dass der<br />

Wohnungsleerstand trotzdem deutlich zurück geht, ist in dem Einwohner- und<br />

Haushaltszuwachs und der geringen Bautätigkeit bei Eigenheimen begründet. Ein<br />

Fortschreibungsbedarf der gesamtstädtischen Zielstellungen des STEP W+S besteht zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Da jedoch eine Reihe der externen<br />

Rahmenbedingungen kontinuierlichen Veränderungen unterliegen und aufgrund fehlender<br />

kommunaler Eigenanteile der Fördermitteleinsatz <strong>2004</strong> in <strong>Leipzig</strong> drastisch verringert<br />

werden musste, ist die Fortsetzung der bisherigen Trends relativ unsicher.<br />

IV <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


0. EINLEITUNG<br />

Grundlage des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong> ist ein Paradigmenwechsel in der <strong>Stadt</strong>entwicklungs-<br />

und <strong>Stadt</strong>erneuerungspolitik. Angesichts der Dimension der mit dem Wohnungsleerstand<br />

verbundenen Folgewirkungen sowie der sich kleinräumig rasch wandelnden Entwicklung ist<br />

eine gesamtstädtische Ausrichtung und stärkere Prioritätensetzung von <strong>Stadt</strong>erneuerung und<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> im Rahmen der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik erforderlich. Dafür wurden 1998 in einer<br />

"<strong>Stadt</strong>werkstatt" drei ineinander verflochtene Strategieelemente für <strong>Leipzig</strong> herausgearbeitet:<br />

¬ Wettbewerbsstrategie - Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der innerstädtischen Altbauquartiere<br />

gegenüber <strong>Stadt</strong>rand und <strong>Stadt</strong>umland.<br />

¬ Erhaltungsstrategie - So viel <strong>Stadt</strong>erhalt (insbesondere des geschlossenen gründerzeitlichen<br />

<strong>Stadt</strong>gürtels) wie möglich.<br />

¬ Umbaustrategie - So viel <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> wie für die Verbesserung der Wohnumfeldqualität<br />

und die Konsolidierung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es nötig.<br />

Darauf aufbauend hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> mit dem <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und<br />

<strong>Stadt</strong>erneuerung (STEP W+S) im Jahr 2000 ein integriertes strategisches Konzept zur Entwicklung<br />

der Wohnfunktion und des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s beschlossen. Vorrangiges Ziel des STEP<br />

W+S ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in den innerstädtischen und infrastrukturell<br />

gut erschlossenen <strong>Stadt</strong>teilen. Gleichzeitig soll zur langfristigen Sicherung der Wohnversorgung<br />

für alle Bevölkerungs- und Einkommensgruppen und zur kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Wohn- und Lebensbedingungen die Rentabilität von Investitionen im <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />

wieder hergestellt werden.<br />

Zur <strong>Wohnungsmarkt</strong>konsolidierung ist bis 2010 voraussichtlich eine Verringerung des Geschosswohnungsbestandes<br />

um 30.000 WE erforderlich. Neben Stilllegung, Umnutzung und<br />

Wohnungszusammenlegung in einer Größenordnung von mindestens 10.000 WE ist dazu<br />

ein strukturell verträglicher Abriss bzw. Rückbau von bis zu 20.000 WE vorgesehen.<br />

Die Handlungsstrategien werden in drei Teilkonzepten für die wichtigsten <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>segmente<br />

konkretisiert:<br />

¬ für die Altbauquartiere im Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung (2000, Fortschreibung 2003),<br />

¬ für die Wohngebiete des industriellen Wohnungsbaus im Teilplan Großsiedlungen (2002),<br />

¬ für den Wohnungsneubau/Eigenheimbau am <strong>Stadt</strong>rand im Teilplan Wohnungsbau (2000).<br />

Im Sinne einer Gleichgewichtsstrategie will die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> die in den jeweiligen Angebotssegmenten<br />

und Standorten gegebenen Potenziale fördern und damit für jeden Teilmarkt ein<br />

hohes Qualitätsniveau sicher stellen. Die Gleichgewichtsstrategie sichert eine ausreichende<br />

Flexibilität des Konzeptes, um auf Nachfrageveränderungen eines noch nicht gefestigten<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong>es in verschiedenen Segmenten bzw. Standorten gezielt reagieren zu können.<br />

Im STEP W+S wurden drei räumliche Schwerpunkte für den <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und die <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

in <strong>Leipzig</strong> herausgearbeitet: der gründerzeitlich geprägte <strong>Leipzig</strong>er Osten (Neustadt-Neuschönefeld,<br />

Volkmarsdorf, Anger-Crottendorf, Reudnitz), der ebenfalls gründerzeitlich<br />

geprägte <strong>Leipzig</strong>er Westen (Plagwitz, Lindenau, Altlindenau, Kleinzschocher) sowie die<br />

Großsiedlung <strong>Leipzig</strong>-Grünau. Auf diese <strong>Stadt</strong>räume werden die verfügbaren städtischen<br />

Ressourcen und Fördermittel zunehmend konzentriert. Für den <strong>Leipzig</strong>er Osten und Westen<br />

wurden zusätzlich integrierte Förderprogramme zur <strong>Stadt</strong>teilentwicklung akquiriert (Soziale<br />

<strong>Stadt</strong>/EFRE <strong>Stadt</strong>entwicklung bzw. URBAN II) und die Entwicklungsstrategien in Konzeptionellen<br />

<strong>Stadt</strong>teilplänen vertieft. Für Grünau wurde nach Auslaufen des Förderprogramms<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 1


WENG <strong>2004</strong> die Aufnahme in das Programm "Soziale <strong>Stadt</strong>" beantragt. Darüber hinaus werden<br />

in Grünau schwerpunktmäßig Mittel aus dem Teil Rückbau des Programms <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />

Ost eingesetzt.<br />

Nach der konzeptionellen Phase der ersten Jahre steht die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> heute sowohl in den<br />

Altbauquartieren als auch in der Großsiedlung Grünau mitten im Umsetzungsprozess des<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s. Neben dem Abriss von Wohngebäuden erfolgt eine Konzentration auf drei<br />

wesentliche Handlungsfelder des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s:<br />

¬ Schaffung großräumiger Grünstrukturen und kleinteiliger Zwischennutzungen,<br />

¬ Eigentumsbildung in denkmalgeschützten Altbauten und neuen <strong>Stadt</strong>häusern,<br />

¬ integrierte <strong>Stadt</strong>teilentwicklung unter Einbindung von Quartiersmanagement und lokaler<br />

Beschäftigungsförderung.<br />

Die weitere Umsetzung des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s sowie die Konzentration seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

auf prioritäre Handlungsfelder ist stark von Veränderungen der externen Rahmenbedingungen<br />

abhängig. Dies betrifft insbesondere die Ausrichtung der Förderprogramme sowie die<br />

verfügbaren Eigenmittel der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, die für den Einsatz der Fördermittel erforderlich<br />

sind. Angesichts der schwierigen Finanzsituation der Kommunen - nicht nur in <strong>Leipzig</strong> - werden<br />

die Gestaltungsspielräume vor Ort immer geringer.<br />

Die Beobachtung und Evaluierung des Umsetzungsprozesses ist von besonderer Bedeutung,<br />

um die begrenzten zur Verfügung stehenden Ressourcen effektiv einzusetzen sowie<br />

Strategien und Instrumente bei Bedarf anpassen zu können. Der vorliegende <strong>Monitoringbericht</strong><br />

soll dafür eine Grundlage bilden und gleichzeitig Transparenz über wichtige Entwicklungsparameter<br />

für die <strong>Wohnungsmarkt</strong>akteure bieten.<br />

2 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


1. GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGEN<br />

1.1 RAHMENBEDINGUNGEN FÜR WOHNUNGSMARKTENTWICKLUNG<br />

UND STADTUMBAU<br />

Als Orientierung zur Einordnung der Ergebnisse der Entwicklungen des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es<br />

wird einführend ein Überblick über ausgewählte Rahmenbedingungen für die Entwicklung<br />

des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es auf der Ebene der Bundesrepublik und des Freistaates<br />

Sachsen gegeben.<br />

Die Bevölkerungszahl der Bundesrepublik Deutschland blieb im Jahr 2003 gegenüber dem<br />

Vorjahr nahezu unverändert (-0,01%). Der Einwohnerrückgang im Freistaat Sachsen lag<br />

2003 mit 0,64% kaum über dem Durchschnitt der neuen Bundesländer. Gegenüber dem Jahr<br />

2002 ist eine leichte Abschwächung des Rückganges erkennbar.<br />

Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und im Freistaat Sachsen<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Einwohner<br />

(in 1.000)<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

abs.<br />

in %<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

82.012,2 82.057,4 82.037,0 82.163,5 82.259,5 82.440,3 82.536,7 82.531,7<br />

194,7<br />

0,24%<br />

45,2<br />

0,06%<br />

-20,4<br />

-0,02%<br />

126,5<br />

0,15%<br />

96,0<br />

0,12%<br />

180,8<br />

0,22%<br />

96,4<br />

0,12%<br />

-5,0<br />

-0,01%<br />

Neue Bundesländer (mit Berlin)<br />

Einwohner<br />

(in 1.000)<br />

17.590,8 17.509,1 17.414,6 17.334,7 17.232,0 17.117,6 17.009,4 16.912,8<br />

Veränderung abs. -55,0 -81,7 -94,5 -79,9 -102,7 -114,5 -108,1 -96,7<br />

zum Vorjahr in % -0,31% -0,46% -0,54% -0,46% -0,59% -0,66% -0,63% -0,57%<br />

Freistaat Sachsen<br />

Einwohner<br />

(in 1.000)<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

abs.<br />

in %<br />

4.545,7 4.522,4 4.489,4 4.459,7 4.425,6 4.384,2 4.349,1 4.321,4<br />

-20,9<br />

-0,46%<br />

-23,3<br />

-0,51%<br />

-33,0<br />

-0,73%<br />

-29,7<br />

-0,66%<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Sachsen<br />

-34,1<br />

-0,76%<br />

-41,4<br />

-0,94%<br />

-35,1<br />

-0,80%<br />

-27,7<br />

-0,64%<br />

Nachdem in der Bundesrepublik Deutschland das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner (in<br />

Preisen von 1995) 2001 noch um 0,6% anstieg, stagnierte es seitdem. 1 Die neuen Bundesländer<br />

(mit Berlin) verzeichneten im Jahr 2003 im Vergleich zum Vorjahr (Anstieg um 0,5%)<br />

mit 0,4% einen leicht abgeschwächten Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes. Demgegenüber<br />

stieg das Wirtschaftswachstum im Freistaat Sachsen von 1,1% im Vorjahr auf 1,9% im Jahr<br />

2003. Trotz der positiven Entwicklung lag das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner in Sachsen<br />

in 2003 mit 16.588 € weiter deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 24.054 €, aber<br />

auch unterhalb des Durchschnitts der neuen Bundesländer (mit Berlin) von 17.224 €.<br />

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmiete) und die Wohnnebenkosten verzeichneten im Freistaat<br />

Sachsen eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Die Nettokaltmieten stiegen seit 1998 nur<br />

1 Die im Vergleich zum <strong>Monitoringbericht</strong> 2003 veränderten Vorjahres-Werte erklären sich durch den jeweiligen<br />

Berechnungsstand der Daten. Die aktuellen und hier verwendeten Zahlen des Bundesamtes für Statistik<br />

zum Bruttoinlandsprodukt haben den Stand August 2003 bzw. Februar <strong>2004</strong>.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 3


geringfügig, in 2003 wie im Jahr zuvor um 0,1%. Sie entwickelten sich jeweils deutlich unterhalb<br />

des Bundesdurchschnitts. Die Wohnnebenkosten stiegen dagegen in den letzten Jahren<br />

im Freistaat Sachsen spürbar und überwiegend stärker als im Bundesdurchschnitt. Nachdem<br />

in 2002 die Wohnnebenkostenentwicklung in Sachsen mit 0,9% zwischenzeitlich unter dem<br />

Schnitt der letzten Jahre und unter dem bundesweiten Wert lag, stieg sie in 2003 wieder auf<br />

1,6% an und entsprach damit dem Bundesdurchschnitt. Die Nettokaltmieten sind in Sachsen<br />

seit 1996 überwiegend geringer gestiegen als die Verbraucherpreise, die Wohnnebenkosten<br />

hingegen stiegen überwiegend stärker als die Verbraucherpreise. 2<br />

Veränderung von Verbraucherpreisen, Wohnungsmieten und Wohnnebenkosten gegenüber<br />

dem Vorjahr<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Verbraucherpreisindex insgesamt 1,5% 1,9% 0,9% 0,6% 1,4% 2,0% 1,4% 1,1%<br />

Wohnungsmieten (Nettokaltmiete) 3,3% 2,4% 1,2% 0,9% 1,2% 1,1% 1,4% 1,1%<br />

Wohnnebenkosten<br />

Freistaat Sachsen<br />

4,3% 4,4% 3,5% 1,9% 1,9% 1,8% 1,4% 1,6%<br />

Verbraucherpreisindex insgesamt 2,0% 2,5% 1,0% 0,4% 1,4% 1,8% 0,9% 0,8%<br />

Wohnungsmieten (Nettokaltmiete) 6,1% 2,4% 0,6% 0,5% 1,2% 0,3% 0,1% 0,1%<br />

Wohnnebenkosten 5,1% 11,1% 4,4% 0,3% 4,8% 2,3% 0,9% 1,6%<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Das Zinsniveau für Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke ist im Vergleich zum Zinsniveau<br />

Mitte der 90er Jahre stark gesunken und hat inzwischen ein historisches Tief erreicht. Seit<br />

2003 hat sich das Zinsniveau dabei mit jeweils leichten Über- bzw. Unterschreitungen bei der<br />

5%-Marke eingependelt.<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Verbraucherpreisindex Freistaat Sachsen (2000 = 100)<br />

102,3<br />

101,8<br />

100,3<br />

75<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Verbraucherpreisindex Sachsen insgesamt<br />

Wohnungsnettomieten<br />

Wohnnebenkosten<br />

103,2<br />

102,7<br />

100,4<br />

104,9<br />

103,5<br />

100,5<br />

Effektivzins Wohnungsbaukredite<br />

mit Festzins auf 10 Jahre in Deutschland<br />

4 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Prozent p.a.<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

Jan<br />

94<br />

Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul<br />

94 95 95 96 96 97 97 98 98 99 99 00 00 01 01 02 02 03 03 04 04<br />

Effektivzins Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke (Bundesbankstatistik bis 06/04)<br />

Effektivzins Wohnungsbaukredite an private Haushalte (EWU-Statistik ab 01/04)<br />

Fazit:<br />

Der Freistaat Sachsen verlor 2003 entgegen dem bundesweiten Trend an Bevölkerung,<br />

allerdings geringer als in den Vorjahren. Zugleich erhöhte sich in Sachsen das Bruttoinlandsprodukt<br />

je Einwohner leicht, während es im Bundesdurchschnitt stagnierte. Die<br />

Mieten stiegen 2003 im Freistaat geringfügig, die Wohnnebenkosten haben sich dagegen<br />

genauso stark wie im Bundesdurchschnitt erhöht.<br />

2 Im Januar 2003 wurde der "Preisindex der Lebenshaltung" durch den "Verbraucherpreisindex" ersetzt und<br />

der Warenkorb sowie das Wägungsschema an die geänderten Verbrauchsgewohnheiten angepasst; die<br />

Zeitreihen beruhen auf den Rückberechnungen der Statistikämter auf Grundlage der neuen Systematik.


1.2 BESCHÄFTIGUNG UND EINKOMMEN<br />

In <strong>Leipzig</strong> ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 2003 weiter rückläufig,<br />

jedoch geringer als im Vorjahr. Gegenüber 2002 sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten am Wohnort um etwa 4.400 auf 152.400. Im gleichen Zeitraum reduzierte<br />

sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort um etwa 2.000 auf<br />

nunmehr rund 194.200. Die Zahl der nach <strong>Leipzig</strong> per Saldo einpendelnden Beschäftigten ist<br />

nach dem Rückgang in 2002 damit wieder angestiegen.<br />

220.000<br />

200.000<br />

180.000<br />

172.078<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

208.246<br />

* am 30.06. des Jahres<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte*<br />

am Wohn- und Arbeitsort in <strong>Leipzig</strong><br />

171.596<br />

209.060<br />

166.221<br />

207.164<br />

162.446<br />

204.116<br />

155.746<br />

196.239 194.235<br />

151.362<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Wohnort SVB Arbeitsort insg.<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />

Pendlersaldo der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 1998-2003*<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 5<br />

43.000<br />

41.000<br />

39.000<br />

37.000<br />

35.000<br />

33.000<br />

36.168<br />

* am 30.06. des Jahres<br />

37.464<br />

40.943<br />

41.670<br />

40.493<br />

42.873<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />

Ende 2003 betrug die Arbeitslosenquote 19,7% und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht<br />

gesunken. Im November <strong>2004</strong> liegt der Monatswert noch immer auf gleichem Niveau, obwohl<br />

die zum Beginn des Jahres <strong>2004</strong> vorgenommenen Korrekturen bei der Arbeitslosenzählung 3<br />

eine leichte Reduzierung der Arbeitslosenquote hätten erwarten lassen. Diese ungünstige<br />

Beschäftigtenentwicklung schlägt sich in einem stetigen, auch 2003 weiter andauerndem<br />

Anstieg der Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) nieder. Der Vorjahreswert<br />

von 60 Empfängern pro 1.000 Einwohner erhöhte sich in 2003 auf 65 Personen,<br />

die auf Sozialhilfe angewiesen waren.<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

13,5%<br />

Arbeitslosenquote in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> (Jahresende)*<br />

17,5%<br />

15,9%<br />

18,3%<br />

18,1%<br />

19,1%<br />

20,0% 19,7% 19,7%<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Nov 04<br />

* jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

33,8<br />

Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt*<br />

pro 1.000 Einwohner in <strong>Leipzig</strong><br />

36,1<br />

40,7<br />

46,6<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

51,7<br />

* am 31.12. des Jahres; jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />

3 Mit dem Dritten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (in Kraft seit 1. Januar <strong>2004</strong>) wurde<br />

der § 16 des Sozialgesetzbuches ergänzt, wodurch sich die Arbeitslosenquote, aufgrund der Korrektur bei<br />

der Erfassung der Arbeitslosen, zum 1.1.<strong>2004</strong> um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte verringert.<br />

59,7<br />

64,7


Die Ergebnisse des Mikrozensus weisen auf<br />

eine weiter zunehmende Spreizung der Nettoeinkommen<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Haushalte hin, da<br />

sowohl der Anteil hoher als auch niedriger<br />

Einkommen in den letzten Jahren gestiegen<br />

ist. Der Anteil der Haushalte mit Einkommen<br />

unter 900 € ist seit 1997 von 23% auf 26% in<br />

2003 gestiegen (veränderte Klassen beim<br />

Mikrozensus 2002, bis dahin war die Grenze<br />

„unter 920 €“). Die Haushalte mit Einkommen<br />

von 2.600 € und mehr verzeichnen in diesem<br />

Zeitraum einen Anstieg von 10% auf 13%, der<br />

ohne die Veränderung der Klassen in 2002<br />

(bis dahin Klassengrenze „2.556 € und mehr“) noch höher ausgefallen wäre.<br />

Fazit:<br />

Die Zahl der Arbeitsplätze und der Beschäftigten ging auch 2003 weiter zurück. Gleichzeitig<br />

nahm die Zahl der Personen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, weiter zu.<br />

1.3 BEVÖLKERUNG<br />

1.3.1 Entwicklung der Bevölkerungszahl<br />

Das Wachstum der <strong>Leipzig</strong>er Bevölkerung, das 2002 erstmalig seit der deutschen Vereinigung<br />

zu beobachten war, setzte sich 2003 weiter fort. 4 Bezogen auf den aktuellen Gebietsstand<br />

5 wohnten Ende 2003 mit 497.531 Einwohnern 2.736 bzw. 0,6% mehr Personen in der<br />

<strong>Stadt</strong> als noch Ende 2002. Dieses Wachstum ist auf den positiven Trend beim Wanderungssaldo<br />

der <strong>Stadt</strong> zurückzuführen, der seit 2002 deutlich über dem Geburtendefizit liegt. Die<br />

Wanderungsgewinne der <strong>Stadt</strong> von 4.292 Einwohner konnten auch in 2003 das Geburtendefizit<br />

6 von rund 1.500 Einwohnern mehr als kompensieren.<br />

Einwohner<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

-2.000<br />

-4.000<br />

-6.000<br />

-8.000<br />

-10.000<br />

-12.000<br />

Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 1993-2003<br />

Veränderung der Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

-6.286<br />

-8.613<br />

-7.903<br />

-9.874<br />

-8.042<br />

-6.506<br />

-1.416<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

-664<br />

-156<br />

1.743<br />

2.736<br />

-3.000<br />

-3.267<br />

-3.673<br />

-3.937<br />

-5.000<br />

Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

nach Komponenten<br />

6 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Einwohner<br />

5.000<br />

3.000<br />

1.000<br />

-1.000<br />

-7.000<br />

Anteile der Haushalte der oberen und unteren<br />

Einkommensgruppen an den <strong>Leipzig</strong>er Haushalten (Mikrozensus)<br />

25%<br />

25% 26% 26%<br />

24%<br />

24% 24%<br />

23% 23%<br />

10% 11% 10% 11%<br />

-6.492<br />

-2.708<br />

-5.238<br />

-2.147<br />

-4.251<br />

12% 12%<br />

-1.858<br />

528<br />

-1.676<br />

1.012<br />

-1.609<br />

1.453<br />

-1.584<br />

3.330<br />

-1.547<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

natürliche Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

4 Die Ausführungen beziehen sich auf Einwohner mit Hauptwohnsitz. Die Zahl der wohnberechtigten Einwohner<br />

(Haupt- und Nebenwohnsitze) hat sich bereits in den vergangenen Jahren erhöht, nahm in 2003<br />

jedoch prozentual gleich stark zu wie die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnsitz.<br />

5<br />

Sofern keine gesonderten Anmerkungen erfolgen, beziehen sich die Darstellungen zu <strong>Leipzig</strong> immer auf<br />

den aktuellen Gebietsstand.<br />

6 In 2003 stiegen die Zahl der Lebendgeborenen (8,0 Lebendgeborene pro 1.000 Einwohner) und die Zahl<br />

der Gestorbenen (11,1 Todesfälle pro 1.000 Einwohner) in <strong>Leipzig</strong> im Vergleich zum Vorjahr jeweils leicht<br />

um 0,2 bzw. 0,1 Fälle pro 1.000 Einwohner.<br />

Anteil<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Monatliches Haushalts-<br />

bis 2001 unter 920 € ;ab 2002 unter 900 €<br />

nettoeinkommen (€)*<br />

* Wechsel der Einkommenklassen in 2002<br />

bis 2001 2.556 € und mehr; ab 2002 2.600 € und mehr<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen; Amt für Statistik und Wahlen<br />

13%<br />

12%<br />

13%<br />

4.292


Die Bevölkerung in <strong>Leipzig</strong> entwickelt sich spiegelbildlich zu der in den Umlandkreisen (<strong>Leipzig</strong>er<br />

Land, Delitzsch, Muldentalkreis) 7 . Dem Bevölkerungsgewinn in den Umlandkreisen bis<br />

1999 stand in <strong>Leipzig</strong> im gleichen Zeitraum ein Bevölkerungsverlust gegenüber. Seit 2000<br />

verlieren die Umlandkreise an Bevölkerung, während die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> seit 2002 gewinnt.<br />

2003 ist der Bevölkerungsverlust der Umlandkreise jedoch etwas geringer als in den beiden<br />

Vorjahren.<br />

Veränderung Einwohner<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

0,0%<br />

-0,5%<br />

-1,0%<br />

-1,5%<br />

-2,0%<br />

-1,5%<br />

Veränderung der <strong>Leipzig</strong>er Bevölkerung<br />

gegenüber dem Vorjahr 1995-2003<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

-1,9%<br />

-1,6%<br />

-1,3%<br />

-0,3%<br />

-0,1%<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

0,0%<br />

0,4%<br />

0,6%<br />

Veränderung der Bevölkerung in den <strong>Leipzig</strong>er Umlandkreisen*<br />

gegenüber dem Vorjahr 1995-2003<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 7<br />

Veränderung Einwohner<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

0,0%<br />

-0,5%<br />

-1,0%<br />

-1,5%<br />

-2,0%<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

1,3%<br />

1,6%<br />

1,4%<br />

0,5%<br />

0,1%<br />

-0,3%<br />

* Delitzsch, <strong>Leipzig</strong>er Land, Muldentalkreis<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

-0,8% -0,9%<br />

Fazit:<br />

Die Bevölkerungszahl der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> wuchs entgegen dem Trend im Freistaat<br />

Sachsen aufgrund von Zuwanderungen. Die Bevölkerungszahl entwickelt sich in der<br />

<strong>Stadt</strong> zunehmend günstiger als in den Umlandkreisen, deren Bevölkerung zurück geht.<br />

1.3.2 Wanderungsbewegungen<br />

Die Wanderungsentwicklung <strong>Leipzig</strong>s verläuft gegenüber verschiedenen Räumen äußerst<br />

unterschiedlich. Die Wanderungsverflechtungen mit den Umlandkreisen, die durch wohnungsbezogene<br />

Umzüge geprägt sind, waren seit 1997 durch rückläufige Wanderungsverluste<br />

gekennzeichnet. Der in 2002 erstmalig positive Wanderungssaldo <strong>Leipzig</strong>s gegenüber<br />

den Umlandkreisen setzte sich in 2003 fort. Allerdings blieben 2003 die Fortzüge auf<br />

konstantem Niveau, während sich die Zuzüge aus den Umlandkreisen insgesamt reduzierten<br />

und daher der Wanderungssaldo (125 Einwohner) geringer als im Vorjahr ausfiel. <strong>Leipzig</strong><br />

gewinnt weiterhin zunehmend Bevölkerung aus dem Landkreis Delitzsch. Nach leichten Gewinnen<br />

in 2002 ist der Wanderungssaldo gegenüber dem Muldentalkreis in diesem Jahr ausgeglichen.<br />

Die leichten Einwohnerverluste gegenüber dem Kreis <strong>Leipzig</strong>er Land setzten sich<br />

hingegen in 2003 weiter fort.<br />

Einwohner<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber<br />

den Umlandkreisen<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Zuzüge Fortzüge<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Einwohner<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber den<br />

neuen Bundesländern* (ohne Umlandkreise)<br />

-0,7%<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Zuzüge Fortzüge<br />

* einschließlich Berlin<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

7<br />

Die Zeitreihen beruhen auf der rückgerechneten Bevölkerung auf Basis des neuen Gebietsstandes nach<br />

den bis 2000 erfolgten Eingemeindungen.


Auch in 2003 speist sich die Zunahme der Bevölkerung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> in besonderem<br />

Maße durch weiter ansteigende Wanderungsgewinne aus den neuen Bundesländern (ohne<br />

Umlandkreise, einschließlich Berlin). Demgegenüber haben sich die Gewinne durch Wanderungen<br />

aus dem Ausland in 2003 (rund 700 Einwohner) gegenüber den Vorjahren nahezu<br />

halbiert. Die bis 2001 stetig angestiegenen Wanderungsverluste in die alten Bundesländer<br />

haben sich im Jahr 2003 hingegen deutlich von rund 1.800 im Vorjahr auf nunmehr etwa 300<br />

Einwohner reduziert. Nach wie vor rekrutieren sich daher die Wanderungsgewinne <strong>Leipzig</strong>s<br />

aus den neuen Bundesländern sowie (abnehmend) aus dem Ausland. Der Anstieg des Wanderungsgewinns<br />

gegenüber 2002 resultiert allerdings aus den rückläufigen Verlusten in die<br />

alten Bundesländer.<br />

Einwohner<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber den alten Bundesländern<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Zuzüge Fortzüge<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Wanderungen <strong>Leipzig</strong> gegenüber dem Ausland<br />

8 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Einwohner<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Zuzüge Fortzüge<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Die Zahl der Zuzüge insgesamt erhöhte sich in 2003 gegenüber dem Höchststand im Jahr<br />

2002 und stieg auf 23.274 Zugezogene; die Zahl der Fortzüge reduzierte sich zum Vorjahr<br />

leicht auf 18.982. Seit 1999 ist damit der Wanderungssaldo der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> mit wachsender<br />

Tendenz positiv.<br />

Wanderungen der <strong>Leipzig</strong>er Hauptwohnbevölkerung<br />

Jahr 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Zuzüge 14.023 19.618 20.303 22.149 19.801 20.957 20.840 21.365 22.642 23.274<br />

Fortzüge 18.409 23.291 26.795 27.387 24.052 20.429 19.828 19.912 19.312 18.982<br />

Wanderungssaldo -4.386 -3.673 -6.492 -5.238 -4.251 528 1.012 1.453 3.330 4.292<br />

Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Die Wanderungen verlaufen altersstrukturell sehr unterschiedlich. Während die <strong>Stadt</strong> bei den<br />

Unter-10-Jährigen weiterhin Wanderungsverluste zu verzeichnen hat, ist bei den älteren Kindern<br />

und Jugendlichen (10-20 Jahre) die Wanderungsbilanz mit steigender Tendenz positiv.<br />

In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (20- bis 30-Jährige) nimmt in 2003 der seit Jahren<br />

positive Wanderungssaldo weiterhin zu. Entgegen dem Bild aus Ostdeutschland abwandernder<br />

junger Erwachsener besitzt <strong>Leipzig</strong> eine stetig zunehmende Anziehungskraft auf<br />

diese Altersgruppe. Die bisherigen Wanderungsverluste bei den mittleren Altersgruppen setzen<br />

sich in 2003 lediglich – und das mit abnehmender Tendenz – bei den 30- bis 40-Jährigen<br />

fort. Die Gruppen der 40- bis 50-Jährigen sowie der 50- bis 60-Jährigen verzeichnen hingegen<br />

erstmals leichte Wanderungsgewinne, während sich die leicht positive Bilanz des Vorjahres<br />

bei den Rentnern (60-70 Jahre bzw. über 70 Jahre) in 2003 fortsetzt.


Wanderungssaldo der <strong>Leipzig</strong>er Hauptwohnbevölkerung nach Altersgruppen<br />

Einwohner im Alter von ... bis unter ...<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

0 - 10 -988 -991 -872 -649 -416 -163 -167 -248 -39 -101<br />

10 - 20 -1.007 -1.266 -1.194 -818 -557 -22 180 368 622 713<br />

20 - 30 722 1.010 786 1.661 1.110 2.417 2.420 2.583 3.102 3.487<br />

30 - 40 -655 24 -1.445 -1.499 -1.314 -468 -408 -637 -324 -139<br />

40 - 50 -670 -252 -1.095 -1.417 -1.467 -523 -433 -395 -216 43<br />

50 - 60 -628 -706 -946 -1.184 -873 -382 -373 -254 -70 32<br />

60 - 70 -531 -808 -894 -769 -397 -258 -171 -28 75 112<br />

70 und älter -629 -684 -832 -563 -337 -73 -36 64 180 145<br />

Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Fazit:<br />

Der positive Wanderungssaldo <strong>Leipzig</strong>s in 2003 speist sich insbesondere aus den<br />

Wanderungsgewinnen gegenüber den neuen Bundesländern (ohne Umlandkreise) und<br />

dem Ausland. Der Wanderungssaldo gegenüber den Umlandkreisen war 2003 wiederum<br />

leicht positiv, der Wanderungsverlust gegenüber den alten Bundesländern ist<br />

deutlich zurück gegangen. In die <strong>Stadt</strong> wandern vor allem junge Erwachsene, leichte<br />

Wanderungsverluste gibt es nur noch bei den Unter-10- und den 30- bis 40-Jährigen.<br />

1.3.3 Veränderung der Altersstruktur<br />

Der Alterungsprozess der <strong>Leipzig</strong>er Bevölkerung schritt in 2003 weiter voran. Der Anteil der<br />

Unter-20-Jährigen reduzierte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 15,7%. Während die Altersgruppe<br />

der 20- bis 40-Jährigen leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 29,7% anstieg, sank der<br />

Anteil der 40- bis 60-Jährigen geringfügig um 0,1%. Wie in den Vorjahren erhöhte sich der<br />

Anteil der Über-60-Jährigen in 2003, und zwar auf 27,7%. Die Zuwachsrate von 0,4 Prozentpunkten<br />

entsprach dabei der des Jahres 2002.<br />

Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> nach Altersgruppen<br />

Jahr 1994 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Einwohner am 31.12. des Jahres 527.613 493.872 493.208 493.052 494.795 497.531<br />

darunter Anteil im Alter von ... bis unter ...<br />

0 - 20 19,9% 17,4% 17,0% 16,5% 16,1% 15,7%<br />

20 - 40 29,2% 29,5% 29,6% 29,6% 29,6% 29,7%<br />

40 - 60 28,9% 27,8% 27,4% 27,0% 27,0% 26,9%<br />

60 und älter 22,0% 25,3% 26,1% 26,9% 27,3% 27,7%<br />

Insgesamt 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />

Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Fazit:<br />

Der Anteil älterer Bewohner nimmt weiter zu, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen<br />

zurück geht. Der Anteil mittlerer Altersgruppen bleibt stabil.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 9


1.3.4 Entwicklung der Haushalte<br />

Der Mikrozensus weist aufgrund des Stichproben- und Hochrechnungsverfahrens für Gebietseinheiten<br />

in der Größe von <strong>Leipzig</strong> bei Veränderungen in den Einzeljahren Sprünge auf,<br />

die die tatsächliche Entwicklung in Einzeljahren über- bzw. unterschätzen. Daher wird im<br />

<strong>Monitoringbericht</strong> die Entwicklung der Haushalte auf Grundlage des Mikrozensus jeweils<br />

über mehrere Jahre betrachtet. Bei einer mehrjährigen Betrachtung gleichen sich Über- und<br />

Unterschätzungen der Einzeljahre weitestgehend aus, sodass die tatsächliche Entwicklung<br />

besser dargestellt wird.<br />

Die Zahl der Haushalte nahm von 2000 bis 2003 mit 5,5% stärker zu als die Bevölkerung in<br />

Privathaushalten (0,9%). Der Trend steigender Haushaltszahlen beruht vor allem auf dem<br />

starken Wachstum von Einpersonenhaushalten. Weiterhin nehmen – jedoch gemäßigter –<br />

die Zweipersonenhaushalte im langjährigem Trend zu. Demgegenüber ist die Zahl der größeren<br />

Haushalte rückläufig – insbesondere bei den Haushalten mit fünf und mehr Personen.<br />

Haushalte in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> nach Haushaltsgröße (Mikrozensus)<br />

Anzahl Anteil Veränderung<br />

Jahr 1991 1999 2000 2001 2002 2003 2003 2000-2003<br />

Insgesamt 268,1 257,0 264,1 272,1 278,1 278,5 100,0% 5,5%<br />

darunter mit ... Personen<br />

1 94,7 100,9 112,2 122,7 129,5 129,5 46,5% 15,4%<br />

2 92,2 89,6 88,9 90,3 93,0 91,6 32,9% 3,1%<br />

3 47,7 44,3 39,9 36,7 35,7 36,8 13,2% -7,9%<br />

4 27,3 18,7 20,2 19,5 17,7 18,4 6,6% -9,0%<br />

5 und mehr 6,2 3,5 2,9 2,9 2,2 2,2 0,8% -23,2%<br />

Durchschn. Haushaltsgröße 1,9 1,9 1,8 1,8 1,8 -4,6%<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Mikrozensus<br />

Fazit:<br />

Im Mehrjahrestrend stieg die Haushaltszahl aufgrund des anhaltenden Trends zu Singlehaushalten<br />

prozentual stärker als die Bevölkerungszahl an.<br />

1.4 BAUTÄTIGKEIT UND ENTWICKLUNG IM WOHNUNGSBESTAND<br />

1.4.1 Baufertigstellungen<br />

Erstmals seit 1997 erhöhte sich die Anzahl der Baufertigstellungen wieder von 984 in 2002<br />

auf 1.298 Wohnungen in 2003, und zwar sowohl bei Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />

als auch insbesondere in Mehrfamilienhäusern. Neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

entstehen 2003 noch immer mehrheitlich in bestehenden Gebäuden, die Anzahl von<br />

Wohnungen in neu errichteten Mehrfamilienhäusern ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich angestiegen. 8 Aufgrund der Zuwächse bei den neu errichteten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

verteilen sich 2003 die fertig gestellten Wohnungen erstmals gleichmäßig<br />

auf Ein- und Zweifamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser.<br />

8 Dieser Anstieg ist vor allem auf die Errichtung von Neubauten für altengerechtes Wohnen zurückzuführen.<br />

10 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


Die deutliche Zunahme der 2003 erteilten Baugenehmigungen von 1.126 in 2002 auf nunmehr<br />

1.533 Wohnungen, lässt für <strong>2004</strong> eine konstante Bautätigkeit, möglicherweise sogar<br />

einen leichten Zuwachs bei den Baufertigstellungen erwarten.<br />

Baufertigstellungen und Baugenehmigungen in <strong>Leipzig</strong> (Gebietsstand 1.1.2003)<br />

Baufertigstellungen Genehmigungen<br />

Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2001 2002 2003<br />

Wohnungen insgesamt 9.845 6.031 5.236 4.079 2.525 984 1.298 1.257 1.126 1.533<br />

darunter<br />

in 1-2-Familienhäusern 1.031 716 1.299 1.062 930 541 655 675 499 775<br />

in Mehrfamilienhäusern* 8.814 5.315 3.937 3.017 1.595 443 643 582 627 758<br />

davon in bestehend. Gebäuden 1.549 1.603 2.136 1.934 734 368 361 310 480 443<br />

Anteil in 1-2-Familienhäusern 10% 12% 25% 26% 37% 55% 50% 54% 44% 51%<br />

Wohnungen pro 1.000 Ew. 19,6 12,2 10,6 8,3 5,1 2,0 2,6 2,5 2,3 3,1<br />

* einschließlich Wohnungen in Nichtwohngebäuden und Maßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />

Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

In den Umlandkreisen (<strong>Leipzig</strong>er Land, Delitzsch, Muldentalkreis) gingen in 2003 hingegen<br />

die Baufertigstellungen zurück auf 994. Der Rückgang war mit 13% etwa gleich stark wie im<br />

Vorjahr (15%). Der Anteil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern reduzierte sich auch in<br />

2003 weiter auf nunmehr 25%.<br />

Nachdem im letzten Jahr die Zahl der Baufertigstellungen pro 1.000 Einwohner in <strong>Leipzig</strong><br />

erstmals den Wert der Umlandkreise unterschritt, haben sich die Zahlen in 2003 wieder umgekehrt:<br />

2,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohner gegenüber 2,4 in den Umlandkreisen.<br />

Im Jahr 2003 wurden in den Umlandkreisen rund 9% mehr Baugenehmigungen als im Vorjahr<br />

erteilt. Von den 1.300 Genehmigungen stellen Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

mit nahezu drei Vierteln den größten Anteil. Die vermehrte Erteilung von Baugenehmigungen<br />

lässt auch in den Umlandkreisen auf eine konstante Bautätigkeit, insbesondere bei<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern schließen.<br />

Baufertigstellungen und Baugenehmigungen in Umlandkreisen<br />

(Gebietsstand 1.1.2003)<br />

Baufertigstellungen Genehmigungen<br />

Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2001 2002 2003<br />

Wohnungen insgesamt 4.046 4.251 3.850 3.399 1.340 1.140 994 1.311 1.188 1.300<br />

darunter<br />

in 1-2-Familienhäusern 1.824 2.205 2.405 2.076 900 788 741 916 748 950<br />

in Mehrfamilienhäusern* 2.222 2.046 1.445 1.323 440 352 253 395 440 350<br />

davon in bestehend. Gebäuden 187 397 599 553 206 168 166 177 260 199<br />

Anteil in 1-2-Familienhäusern 45% 52% 62% 61% 67% 69% 75% 70% 63% 73%<br />

Wohnungen pro 1.000 Ew. 9,7 10,1 9,2 8,1 3,2 2,8 2,4 3,2 2,9 3,2<br />

* einschließlich Wohnungen in Nichtwohngebäuden und Maßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />

Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Fazit:<br />

Die Zahl der Baufertigstellungen hat sowohl beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

als auch bei Mehrfamilienhäusern 2003 wieder etwas zugenommen. In den<br />

Umlandkreisen ist die Zahl der Baufertigstellungen dagegen weiter rückläufig.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 11


1.4.2 Wohnungsabgänge und Bestandsentwicklung<br />

Laut Wohnungsbestandsfortschreibung des Statistischen Landesamtes reduzierte sich, nach<br />

dem erstmaligen Rückgang in 2002, auch im Jahr 2003 der Wohnungsbestand in <strong>Leipzig</strong>. Mit<br />

rund 400 Wohnungen schwächte sich der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (ca. 700 Wohnungen)<br />

aufgrund gestiegener Baufertigstellungen jedoch leicht ab. Die Zahl der Wohnungsabgänge<br />

erhöhte sich in 2003 hingegen nur geringfügig um etwa 3% auf insgesamt 1.731. 9<br />

Auch in den Umlandkreisen erhöhte sich 2003 die Zahl der Wohnungsabgänge: mit nunmehr<br />

1.179 erfolgten nahezu doppelt so viele Abgänge wie 2002. Gleichzeitig reduzierte sich auch<br />

weiterhin die Zahl der Baufertigstellungen, sodass im Jahr 2003 erstmals ein Rückgang des<br />

Wohnungsbestandes in den Umlandkreisen beobachtet werden kann. Dieser ist in erster<br />

Linie auf eine Reduzierung der Zahl der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zurückzuführen.<br />

Anzahl Wohnungen<br />

9.845<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Baufertigstellungen in <strong>Leipzig</strong> 1997 bis 2003<br />

6.031<br />

5.236<br />

4.079<br />

2.525<br />

984<br />

1.298<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Anzahl Wohnungen<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

4.046<br />

Baufertigstellungen in den Umlandkreisen* 1997 bis 2003<br />

4.251<br />

3.850<br />

3.399<br />

1.340<br />

1.140<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

* Delitzsch, <strong>Leipzig</strong>er Land, Muldentalkreis<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

994<br />

Anzahl Wohnungen<br />

Genehmigte Abgänge von Wohnungen<br />

aus dem <strong>Leipzig</strong>er Gebäudebestand 1997 bis 2003*<br />

400 238 288 253<br />

12 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

798<br />

1.687 1.731<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

* Abgänge gemäß Abrissgenehmigungen (keine Vollzugskontrolle)<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Anzahl Wohnungen<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

161<br />

Abgänge von Wohnungen aus dem Gebäudebestand der<br />

Umlandkreise 1997 bis 2003*<br />

224 211 211 291<br />

607<br />

1.179<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

* Abgänge gemäß Abrissgenehmigungen (keine Vollzugskontrolle); Umlandkreise: Delitzsch, <strong>Leipzig</strong>er Land, Muldentalkreis<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Der <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand ist 2003 geprägt durch die hohe Zahl von 127.624 Wohnungen<br />

mit vier Räumen (inklusive Küche 10 ). Dem folgen Dreiraumwohnungen (93.445) und<br />

Wohnungen mit fünf und mehr Räumen (60.854 Wohnungen). Kleine Ein- und Zweiraumwohnungen<br />

haben, wie bereits in den Jahren zuvor, nur eine geringe Bedeutung (7.091 bzw.<br />

27.327 Wohnungen).<br />

9 Beim Rückgang des Wohnungsbestandes laut Wohnungsbestandsfortschreibung des Statistischen Landesamtes<br />

ist zu berücksichtigen, dass dieser überschätzt wird, da noch nicht alle der dabei zugrunde gelegten<br />

Wohnungsabgänge tatsächlich im Erfassungsjahr realisiert wurden. Die Abgangsstatistik beruht auf den<br />

Abrissgenehmigungen; eine Vollzugskontrolle – wie bei den Baufertigstellungen – erfolgt nicht. Es kann<br />

davon ausgegangen werden, dass Teile der genehmigten Abrisse nicht unmittelbar nach Erteilung, sondern<br />

erst mit zeitlicher Verzögerung realisiert werden. Darüber hinaus ist ungewiss, ob alle Genehmigungen tatsächlich<br />

zu Abrissen führen.<br />

10 In der amtlichen Wohnungsstatistik wird die Küche als Raum eingerechnet.


Während sich 2003 der <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand insgesamt gegenüber dem Höchststand<br />

des Jahres 2001 um 0,3% reduzierte, erhöhte sich der Bestand an Einraumwohnungen in<br />

2003 – von einer geringen Ausgangsbasis – überdurchschnittlich stark um fast 2%. Ebenfalls<br />

deutliche Zuwächse gegenüber 2001 erfuhren Wohnungen mit fünf und mehr Räumen, wohingegen<br />

die Zahl der Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen deutlich rückläufig war.<br />

Die Anzahl der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern stieg wie in den Vorjahren auf<br />

nunmehr 29.609 Wohnungen in 2003. Zwar erhöht sich ihr Anteil am <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand<br />

insgesamt stetig, ist aber mit 9,4% im Jahr 2003 weiterhin relativ gering. 11<br />

Anzahl Wohnungen<br />

120.000<br />

90.000<br />

60.000<br />

30.000<br />

0<br />

4.576<br />

7.091<br />

<strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestandsstruktur nach Raumzahl<br />

1995 und 2003*<br />

1995 2003<br />

27.327<br />

21.176<br />

79.816<br />

93.445<br />

127.624<br />

123.209<br />

60.854<br />

57.001<br />

1 Raum 2 Räumen 3 Räumen 4 Räumen 5 und mehr<br />

Räumen<br />

Wohnungen mit ...<br />

* Wohnungsbestandsfortschreibung; Raumzahl inklusive Küche<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

0,0%<br />

-0,5%<br />

-1,0%<br />

1,9%<br />

Veränderung des <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestands 2003<br />

gegenüber 2001 (Höchststand) nach Raumzahl*<br />

-0,4%<br />

-0,7%<br />

1 Raum 2 Räumen 3 Räumen<br />

-0,9%<br />

4 Räumen 5 und mehr<br />

Räumen<br />

Wohnungen mit ...<br />

* Wohnungsbestandsfortschreibung; Raumzahl inklusive Küche<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

0,9%<br />

-0,3%<br />

Insgesamt<br />

Anzahl Wohnungen<br />

<strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestand nach Art des Gebäudes<br />

1995 und 2003*<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 13<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

285.778<br />

316.341<br />

262.510<br />

286.732<br />

Wohnungen insgesamt Wohnungen in<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

* Wohnungsbestandsfortschreibung; Mehrfamilienhaus einschließlich Nichtwohngebäude<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

5,0%<br />

4,0%<br />

3,0%<br />

2,0%<br />

1,0%<br />

0,0%<br />

-1,0%<br />

1995 2003<br />

29.609<br />

23.268<br />

Wohnungen in<br />

1-2-Familienhäusern<br />

Veränderung des <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestands 2003<br />

gegenüber 2001 (Höchststand) nach Art des Gebäudes*<br />

-0,3%<br />

-0,8%<br />

Wohnungen insgesamt Wohnungen in<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

* Wohnungsbestandsfortschreibung<br />

Datengrundlage: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

4,2%<br />

Wohnungen in<br />

1-2-Familienhäusern<br />

Fazit:<br />

Die Zahl der Wohnungsabgänge lag 2003 auf dem Niveau des Vorjahres, sodass sich<br />

der Wohnungsbestand in <strong>Leipzig</strong> wiederum leicht reduzierte. Auch in den Umlandkreisen<br />

ist die Zahl der Wohnungen zurückgegangen, da 2003 erstmals mehr Wohnungen<br />

abgingen als fertig gestellt wurden.<br />

11 Zum Vergleich: der Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern am gesamten Wohnungsbestand<br />

beträgt beispielsweise in Essen 18,5% und in Hannover 14,1%.


1.4.3 Investitionen im Wohnungsbestand<br />

Nach Informationen, die von den sieben<br />

größten Vermietern <strong>Leipzig</strong>s zur Verfügung<br />

gestellt wurden, sind nicht nur die Neubautätigkeit,<br />

sondern auch Modernisierungs- und<br />

Instandsetzungsinvestitionen im Wohnungsbestand<br />

rückläufig. 12 Die Bestandsinvestitionen<br />

der großen Vermieter durch Instandsetzungen<br />

und Modernisierungen reduzierten<br />

sich seit Ende der 1990er Jahre von mehr als<br />

200 Mio. € auf rund 42 Mio. € im Jahr 2003.<br />

Die im Vorjahr für 2003 ermittelten Planwerte<br />

von ca. 71 Mio. € wurden dabei deutlich unterschritten.<br />

Die Planungen für <strong>2004</strong> lassen<br />

wiederum einen leichten Anstieg der Bestandsinvestitionen auf 64 Mio. € erwarten. 13<br />

Fazit:<br />

Die Investitionstätigkeit ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Modernisierungs-<br />

und Instandsetzungsmaßnahmen im Bestand deutlich rückläufig.<br />

1.5 WOHNUNGSLEERSTAND<br />

Bestandsinvestitionen (Instandhaltung/Modernisierung)<br />

großer Vermieter in <strong>Leipzig</strong><br />

Die Höhe des Wohnungsleerstandes wurde über verschiedene Wege eingegrenzt bzw. geschätzt:<br />

zum einen über Leerstandsdaten der größeren Wohnungsunternehmen, die in den<br />

Beständen der Zwischenkriegszeit und insbesondere im Bestand des DDR-Wohnungsbaus<br />

über große Anteile verfügen. Zum anderen wurden die Leerstände im vor 1919 errichteten<br />

Altbau über Begehungen in den gründerzeitlichen Quartieren und der Analyse der Einwohnerentwicklung<br />

geschätzt. Zusätzlich erfolgte eine Plausibilisierung dieser Ergebnisse über<br />

einen Vergleich mit Ergebnissen eines weiteren Schätzverfahrens. Dabei wurde die Entwicklung<br />

des Leerstands auf der Grundlage der Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung<br />

von 1995 in Verbindung mit der Wohnungsfortschreibung sowie der Entwicklung der<br />

Bevölkerung und der Haushaltsverkleinerungen bis 2003 nachgezeichnet. 14<br />

Mit dem Anstieg des Wohnungsleerstands in <strong>Leipzig</strong> von 38.500 Wohnungen im September<br />

1995 (Gebäude- und Wohnungszählung) auf etwa 62.500 Wohnungen im März 2000 hat die<br />

Leerstandsentwicklung ihren Zenit erreicht. Bis Ende 2003 ist der Leerstand um 18% auf<br />

rund 51.000 Wohnungen gesunken. Die geschätzte Leerstandsquote reduzierte sich von<br />

rund 20% in 2000 auf etwa 16% im Jahr 2003. Diese Entwicklung ist Folge des seit 2000<br />

erkennbaren deutlichen Rückgangs des Leerstandes im gründerzeitlichen Bestand (vor 1919<br />

12 Mit einem Anteil von insgesamt 35% wird ein bedeutender Teil des <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsbestandes durch<br />

die Angaben der großen Vermieter repräsentiert. Der Bestand der Vermieter ist dabei stärker durch Gebäude<br />

der Bauperiode 1949-1989 und weniger durch Altbauten geprägt.<br />

13 Der Anstieg der Investitionsplanungen für <strong>2004</strong> könnte auf einer Sonderentwicklung beruhen, da aufgrund<br />

des Auslaufens der Investitionszulage in <strong>2004</strong> Maßnahmen möglicherweise vorgezogen werden. Während in<br />

2003 wegen der laufenden Debatte um die Verlängerung der Investitionszulage Planungen noch zurück<br />

gestellt werden konnten, ist das in <strong>2004</strong> nicht mehr möglich.<br />

14 Versuche, den Wohnungsleerstand 2003 zusätzlich über Stromzähler-Daten der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Leipzig</strong> einzugrenzen,<br />

mussten aufgrund methodischer Probleme auf das Jahr <strong>2004</strong> verschoben werden: die erstmalige<br />

Aufnahme dieser Daten in die Leerstandsermittlung erfolgt voraussichtlich mit dem <strong>Monitoringbericht</strong> 2005.<br />

14 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Mio. €<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

258,4<br />

215,3<br />

234,6<br />

245,0<br />

185,7<br />

199,8<br />

110,3<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Planung<br />

<strong>2004</strong><br />

60,7<br />

41,8<br />

64,1


errichtete Gebäude), wobei sich der Rückgang überwiegend auf sanierte Wohnungen und<br />

Quartiere mit guten Lagepotenzialen konzentriert. Dennoch liegt der Schwerpunkt des Leerstandes<br />

mit einer Quote von rund 21% bzw. 23.000 Wohnungen weiterhin in diesem Bestand.<br />

Alle anderen Baualtersklassen weisen 2003 indes keine Veränderungen der Leerstände auf.<br />

Wie im Vorjahr stehen daher im Zwischenkriegsbestand rund 19% der Wohnungen leer, im<br />

DDR-Wohnungsbestand sind dies weiterhin etwa 15%. In den seit 1991 errichteten Beständen<br />

besteht – wie in 2002 – immerhin ein Wohnungsleerstand von rund 4%. Zwar gilt nach<br />

wie vor: je jünger die Bestände, desto geringer die Leerstandsquote – diese nähert sich jedoch<br />

insbesondere zwischen Gründerzeit und Zwischenkriegsbestand zusehends an.<br />

Schätzung des Wohnungsleerstands in <strong>Leipzig</strong><br />

Wohnungen<br />

mit<br />

Baualter<br />

Wohnungsbestand Leerstand<br />

31.03.2000<br />

31.12.00 31.12.03 absolut Anteil am<br />

Bestand<br />

Leerstand<br />

31.12.2003<br />

absolut Anteil am<br />

Bestand<br />

Veränderung 03/2000-12/2003<br />

absolut relativ Anteil<br />

(Prozentpunkte)<br />

bis 1918 113.232 111.313 43.000 38% 23.000 21% -20.000 -47% -17,3<br />

1919 - 1948 58.413 57.847 9.000 15% 11.000 19% 2.000 22% 3,6<br />

1949 - 1990 101.057 99.337 9.000 9% 15.000 15% 6.000 67% 6,2<br />

seit 1991 42.999 47.844 1.500 3% 2.000 4% 500 33% 0,7<br />

Insgesamt 315.701 316.341 62.500 20% 51.000 16% -11.500 -18% - 3,7<br />

Aufgrund des Rückgangs der Leerstände in den sanierten Altbaubeständen und der Freilenkung<br />

von zum Abbruch vorgesehenen Plattenbauten ist maximal ein Drittel der leer stehenden<br />

Wohnungen als marktaktiv einzuschätzen.<br />

Für den DDR-Wohnungsbaubestand können Aussagen zu den Leerstandsgründen 15 getroffen<br />

werden. Lediglich 12% des Leerstandes sind in diesem Bestand auf Mieterwechsel zurückzuführen<br />

(Leerstand bis zu drei Monate), während 49% der leer stehenden Wohnungen<br />

durch Vermietungsschwierigkeiten (Leerstand von drei und mehr Monaten) gekennzeichnet<br />

sind. 28% der im DDR-Wohnungsbestand leer stehenden Wohnungen werden nicht mehr<br />

aktiv am Markt angeboten, da sie für den Abriss vorgesehen sind (teilweise wurde Abrissförderung<br />

beantragt) und nicht mehr vermietet werden. Weitere 9% stehen wegen Modernisierung<br />

aktuell und 3% wegen Unbewohnbarkeit generell dem Markt nicht mehr zur Verfügung.<br />

Insgesamt handelt es sich somit bei drei Fünfteln des gesamten Leerstandes im DDR-<br />

Wohnungsbau um am Markt angebotene Wohnungen und bei etwa zwei Fünftel um nicht<br />

marktaktive Wohnungen.<br />

Wohnungen<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

38.500<br />

Leerstehende Wohnungen in <strong>Leipzig</strong><br />

(Schätzung)<br />

62.500<br />

55.000<br />

51.000<br />

September 1995 März 2000 Dezember 2002 Dezember 2003<br />

Leerstand Ende 2003 im DDR-Wohnungsbau (Baujahre 1949-1990)<br />

nach Leerstandsgrund/Marktaktivität<br />

Anteil am Leerstand<br />

60%<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 15<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

12%<br />

Mieterwechsel<br />

49%<br />

Vermietungsschwierigkeiten<br />

9%<br />

28%<br />

Modernisierung Nichtvermietung<br />

wegen geplantem<br />

Abriss<br />

Leerstandsgründe<br />

Datengrundlage: Angaben großer Vermieter; Anträge auf Abrissförderung<br />

15 Die dargestellten Leerstandsgründe beruhen auf Angaben der großen Vermieter, die Eigentümer von rund<br />

77% des 1949 bis 1990 errichteten Wohnungsbestandes sind. Für andere Baualtersklassen liegen keine<br />

entsprechenden Daten vor.<br />

3%<br />

Unbewohnbarkeit


Fazit:<br />

Der Leerstand ist gegenüber dem Höchststand im Jahr 2000 zwar inzwischen spürbar<br />

gesunken, ist jedoch nach wie vor hoch. Einem starken Rückgang in den gründerzeitlichen<br />

Beständen stehen wachsende Leerstände bei jüngeren Altbauten und insbesondere<br />

beim DDR-Wohnungsbau gegenüber. Bei den leer stehenden Wohnungen des<br />

DDR-Wohnungsbaus handelt es sich aufgrund geplanter Abrisse und aktuell durchgeführter<br />

Modernisierungen in erheblichem Maße um nicht marktaktive Wohnungen,<br />

mehrheitlich werden sie jedoch aktiv am Markt angeboten.<br />

1.6 INNERSTÄDTISCHE MOBILITÄT<br />

Die innerstädtische Mobilität ist ein Indikator, mit dem auf Veränderungen in der An- bzw.<br />

Entspannung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es geschlossen werden kann und der in der <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung<br />

vielerorts verwendet wird. Aufgrund der Eingemeindungen kann die innerstädtische<br />

Mobilität für <strong>Leipzig</strong> erst seit 2000 als Zeitreihe dargestellt werden. Die Quote<br />

der Umzüge innerhalb der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> bezogen auf die Wohnbevölkerung ist auch in 2003<br />

weiterhin rückläufig und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 11,0%. Die Entwicklung<br />

der letzten Jahre deutet darauf hin, dass der Zenit der Marktentspannung und damit<br />

dem des Überangebots in <strong>Leipzig</strong> überschritten ist. Dies korrespondiert auch mit der weiterhin<br />

rückläufigen Tendenz bei den Leerständen.<br />

Umzüge innerhalb der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> in Prozent der Wohnbevölkerung<br />

Jahr 2000 2001 2002 2003<br />

Innerstädtische Mobilität (Umzugsquote) 13,2% 11,8% 11,2% 11,0%<br />

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Fazit:<br />

Die innerstädtische Mobilität ist 2003 geringfügig gesunken. Die rückläufige Tendenz<br />

der letzten Jahre deutet darauf hin, dass der Zenit der Marktentspannung überschritten<br />

ist.<br />

1.7 WOHNUNGSVERSORGUNG UND UMZUGSABSICHTEN (KOMMU-<br />

NALE BÜGERUMFRAGE)<br />

Der Anteil der <strong>Leipzig</strong>er, die in den nächsten zwei Jahren umziehen möchten, stagniert mit<br />

35% in 2003 weiterhin auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Wie in den Jahren zuvor zeigen<br />

Singles eine besonders hohe Umzugsabsicht (48%), die sich gegenüber 2002 (54%) aber<br />

reduziert hat. Rentnerpaare und allein stehende Rentner hegen demgegenüber nur geringe<br />

Umzugsabsichten (14% bzw. 18%). Paare mit und ohne Kind(er) zeigen Umzugsabsichten<br />

auf mittlerem Niveau (40% bzw. 32%), wobei sich das Niveau bei den Paaren mit Kind(ern)<br />

gegenüber 2002 (36%) erhöht hat.<br />

In Bezug auf die Umzugsgründe haben 2003 hohe Mieten bzw. Betriebskosten das größte<br />

Gewicht. Zudem sind berufliche sowie familiäre Gründe bei der Umzugsabsicht von besonderer<br />

Bedeutung. Daneben werden die zu geringe Größe sowie Mängel bzw. schlechter Zustand<br />

der Wohnung, aber auch der Erwerb von Haus- bzw. Wohneigentum relativ häufig<br />

benannt.<br />

16 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


Im Vergleich zu den Erhebungen 1999 und 2001 16 nimmt die Bedeutung beruflicher Gründe<br />

weiterhin deutlich zu, während familiäre Gründe an Bedeutung verlieren. Zu hohe Mieten<br />

oder Betriebskosten waren Ende der 90er Jahre sowie in 2002 ein nachrangiger Umzugsgrund.<br />

Angesichts der problematischen Arbeitsmarktlage stellten die Kosten den wichtigsten<br />

Umzugsgrund in 2003 dar. Bei den wohnungsbezogenen Merkmalen ist die Bedeutung der<br />

Wohnungsgröße (zu groß oder zu klein) wieder leicht angestiegen, während negative Lagemerkmale<br />

sowie alten-/behindertengerechte Ausstattung als Umzugsgründe auf niedrigerem<br />

Niveau stagnieren. Die Bedeutung des Erwerbs von Wohneigentum ist im Vergleich zu 2002<br />

wieder etwas angestiegen, besitzt insgesamt jedoch nur untergeordnete Relevanz.<br />

Nahezu drei Viertel aller Umzugswilligen wollen in <strong>Leipzig</strong> umziehen. Die Bedeutung der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als Umzugsziel ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen. Die<br />

Umgebung <strong>Leipzig</strong>s war in 2003 lediglich noch für 10% das Umzugsziel, während weniger<br />

als ein Fünftel der Umzugswilligen ein weiter entferntes Ziel angaben.<br />

Anteil<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

13%<br />

27%<br />

Umzugsabsicht der Umzugswilligen<br />

(Kommunale Bürgerumfrage)<br />

15%<br />

26%<br />

14%<br />

1999 2000 2001 2002 2003<br />

Umzugsabsicht<br />

25%<br />

ja möglicherweise<br />

Datenquelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfragen<br />

12%<br />

24%<br />

13%<br />

22%<br />

36%<br />

35%<br />

Umzugsabsicht ausgewählter sozialer Gruppen<br />

(Kommunale Bürgerumfrage)<br />

54%<br />

18%<br />

17%<br />

14% 14%<br />

33% 32%<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 17<br />

Anteil<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

48%<br />

Gesamt Singles alleinstehende<br />

Rentner<br />

Umzugsabsicht 2002 Umzugsabsicht 2003<br />

Datenquelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfragen<br />

40%<br />

36%<br />

Rentnerpaare Paare mit<br />

Kind(ern)<br />

Gemäß der Kommunalen Bürgerumfrage erhöhte sich die Wohnfläche der <strong>Leipzig</strong>er Haushalte<br />

auch in 2003 weiter. 17 Mit 0,3 Quadratmeter pro Kopf schwächte sich der Anstieg im<br />

Vergleich zu den Vorjahren jedoch etwas ab.<br />

Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner in <strong>Leipzig</strong> in m 2 (Bürgerumfrage)<br />

Jahr 1992 1993 1995 1997 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Insgesamt 34,8 34,9 36,8 37,6 38,6 39,8 41,4 41,8 42,1<br />

darunter Haushalte mit<br />

mit 1 Person 52,3 53,3 55,2 52,6 51,7 52,8 54,3 56,0 54,3<br />

mit 2 Personen 32,1 33,4 34,5 33,0 34,6 35,1 37,1 34,0 36,2<br />

mit 3 Personen 23,3 24,8 25,4 25,8 26,7 28,6 27,9 28,0 28,2<br />

mit 4 und mehr Personen 19,2 21,0 21,0 22,2 22,5 24,2 23,8 24,5 24,7<br />

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Kommunale Bürgerumfragen<br />

Fazit:<br />

Die Umzugsabsicht der <strong>Leipzig</strong>er ist weiterhin hoch. Der Wohnflächenzuwachs je Einwohner<br />

hat sich in 2003 fortgesetzt, jedoch gegenüber den Vorjahren abgeschwächt.<br />

16 Die Umzugsgründe wurden bei den Befragungen nicht exakt gleich abgefragt (unterschiedlicher Differenzierungsgrad),<br />

sind aber in zusammengefasster Form vergleichbar.<br />

17 Die Reduzierung der Wohnfläche bei Teilgruppen in Einzeljahren ist in stichprobenbezogenen Schwankungen<br />

begründet, im mehrjährigen Trend nimmt die Wohnfläche in allen Teilgruppen zu.<br />

Paare ohne<br />

Kind(er)


1.8 MIETPREISE<br />

Die aktuellen Angaben des Rings Deutscher<br />

Makler zu den Neuvermietungsmieten<br />

geben Hinweise darauf, dass in 2003/<br />

<strong>2004</strong> die Mieten insgesamt nicht mehr rückläufig<br />

waren. Sowohl bei Neubauten als<br />

auch bei den neu vereinbarten Bestandsmieten<br />

der Altbauten war ein leichter Anstieg<br />

zu verzeichnen. Die in der Vergangenheit<br />

deutlich rückläufigen Erstvermietungsmieten<br />

für Neubauwohnungen mittleren<br />

Wohnwerts sanken in 2003 noch leicht<br />

von 5,35 € pro m² auf 5,30 € pro m². In<br />

<strong>2004</strong> zeigte sich hingegen ein deutlicher<br />

Anstieg auf 5,60 € pro m². Auch die Bestandsmieten von Wohnungen mittleren Wohnwerts<br />

der Baujahre vor 1949 verzeichneten mit 4,40 € pro m² in 2003 (4,60 € pro m² in <strong>2004</strong>) erstmals<br />

wieder eine steigende Tendenz. Bei Wiedervermietungen von nach 1949 errichteten<br />

Wohnungen mittleren Wohnwerts zeigen sich hingegen leichte Schwankungen, wobei die<br />

Mieten nach einem deutlichen Anstieg auf 4,75 € pro m² in 2003 wieder einen Rückgang auf<br />

4,60 € pro m² in <strong>2004</strong> verzeichnen.<br />

Fazit:<br />

Die Mietpreise sind im Altbaubestand (Baujahre vor 1949) und bei Neubauten mit mittlerem<br />

Wohnwert erstmals wieder leicht angestiegen.<br />

1.9 GRUNDSTÜCKSMARKT 18<br />

1.9.1 Eigentumswohnungen<br />

Euro pro m²<br />

9,00<br />

8,03<br />

Monatliche Nettokaltmiete bei Neuvermietung<br />

in <strong>Leipzig</strong> nach Baualter*<br />

Im Jahr 1997 ging die Zahl der Kauffälle von Eigentumswohnungen in Neubauten in Folge<br />

des Auslaufens der Sonderabschreibungen zum 31.12.1996 für dieses Marktsegment deutlich<br />

zurück und verblieb seitdem auf diesem niedrigen Niveau. 2003 verdoppelte sich jedoch<br />

die Zahl der Wohnungsverkäufe vom geringen Vorjahresniveau auf 193. Der Anteil der Zweitverkäufe<br />

hat sich dabei von einem Fünftel im Jahr 2002 auf ca. zwei Fünftel erhöht. Der im<br />

Vorjahr kurzzeitig durchbrochene Trend des Preisrückgangs setzte sich 2003 wieder fort, sodass<br />

der durchschnittliche Kaufpreis mit 1.821 € pro m² leicht unter dem Wert des Vorjahres<br />

liegt (-1%) 19 .<br />

18<br />

Die Angaben zum Grundstücksmarkt beziehen sich auf den Gebietsstand des jeweiligen Jahres und sind<br />

nicht auf den aktuellen Gebietsstand zurück berechnet.<br />

19 Wohnungen im Erstverkauf mit Tiefgarage oder Stellplatzanteil; aufgrund der geringen Zahl auswertbarer<br />

Kaufverträge wurde im Vorjahr auf eine Unterscheidung nach Vorhandensein eines Stellplatzes verzichtet.<br />

18 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

6,80<br />

6,29<br />

7,93<br />

6,14<br />

6,14<br />

7,34<br />

5,88<br />

5,70<br />

6,31<br />

5,88<br />

5,98<br />

6,14<br />

5,47<br />

5,47<br />

4,99<br />

4,76<br />

4,47<br />

5,88<br />

4,60<br />

4,45<br />

5,62<br />

4,35<br />

5,35<br />

4,35<br />

5,30<br />

4,40<br />

5,60<br />

4,50 4,50 4,75 4,60<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />

Fertigstellung bis 1948; mittlerer Wohnwert<br />

Fertigstellung nach 1.1.1949; mittlerer Wohnwert<br />

Neubau; mittlerer Wohnwert<br />

* Wieder-/Erstvermietung einer nicht geförderten 3-Zimmer-Wohnung mit mittlerem Wohnwert<br />

Datengrundlage: Ring Deutscher Makler (Daten jeweils 1. Quartal des Jahres)<br />

4,60


Die Anzahl der Kauffälle für Eigentumswohnungen in sanierten Altbauten bewegt sich seit<br />

dem Höchststand durch das Auslaufen der Sonderabschreibungen 1998 innerhalb einer<br />

Spanne von etwa 1.300 bis 1.700 Wohnungen. Gegenüber dem Tiefstand des Jahres 2002<br />

stiegen in 2003 die Wohnungsverkäufe jedoch um 16% auf 1.557, wobei sich insbesondere<br />

der Anteil der Zweitverkäufe auf rund 10% erhöhte. Der durchschnittliche Kaufpreis sank<br />

gegenüber dem Vorjahr um rund 2% auf 1.802 € pro m² und liegt damit wieder unter dem<br />

Preisniveau für Wohnungen in Neubauten.<br />

Kauffälle<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.266<br />

2.061<br />

2.000<br />

1.566 1.390<br />

1.000<br />

0<br />

Kauffallentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />

Sondereigentum (Eigentumswohnungen)*<br />

88<br />

5.423<br />

276<br />

1.506<br />

1.687<br />

1.589<br />

1.334<br />

136 121 99 193<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Neubau Sanierter Altbau<br />

* Erst- und Zweitverkäufe; jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

1.557<br />

Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />

Sondereigentum (Eigentumswohnungen)*<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 19<br />

Kaufpreis in €/m² Grundstücksfläche<br />

2.300<br />

2.200<br />

2.100<br />

2.000<br />

1.900<br />

1.800<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

* Erstverkäufe; jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Neubau Sanierter Altbau<br />

Fazit:<br />

Der Markt für Eigentumswohnungen wird durch eine seit 1999 relativ konstante Zahl<br />

von Kauffällen sanierter Altbauwohnungen geprägt, während neu gebaute Eigentumswohnungen<br />

nur eine marginale Bedeutung haben. Der im Vorjahr kurzzeitig durchbrochene<br />

Trend des Kaufpreisrückgangs setzte sich 2003 auf geringem Niveau fort.<br />

1.9.2 Geschosswohnungsbau<br />

Unbebaute Grundstücke für den Geschosswohnungsbau wurden 2003 in lediglich 17 Fällen<br />

erworben. Aufgrund der geringen Fallzahlen unterliegt der durchschnittliche Verkaufspreis<br />

starken Schwankungen und ist daher nur eingeschränkt aussagekräftig, weshalb auf eine<br />

Darstellung verzichtet wird.<br />

Die Anzahl der Verkaufsfälle unsanierter Mietshäuser erhöht sich 2003 deutlich um 15% auf<br />

287. Insgesamt wird der Markt bebauter Mietwohnungsgrundstücke wiederum vom Verkauf<br />

unsanierter Mietshäuser geprägt, deren Anteil gegenüber dem Vorjahr von 58% auf 62%<br />

anstieg. Der Anteil sanierter Häuser liegt mit rund 21% hingegen nur leicht über dem Wert<br />

aus 2002. Der durchschnittliche Kaufpreis für unsanierte Mietshäuser ist in 2003 weiterhin<br />

rückläufig und liegt mit nunmehr 157 € pro m² Wohnnutzfläche rund 7% unter dem Wert des<br />

Vorjahres.<br />

Verkaufsfälle<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Kauffall- und Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />

Unsanierte Mietshäuser*<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Verkaufsfälle insgesamt Kaufpreis in €/m² Wohnnutzfläche<br />

* jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

420<br />

360<br />

300<br />

240<br />

180<br />

120<br />

60<br />

0<br />

Kaufpreis in €/m² Wohnnutzfläche<br />

Verkaufsfälle<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

155<br />

Kauffallentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />

Unbebaute Grundstücke - Geschosswohnungsbau*<br />

58<br />

30<br />

44<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

* jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

26<br />

22<br />

24<br />

17


Fazit:<br />

Im Geschosswohnungsbau sind anhaltend niedrige Verkaufshäufigkeiten für unbebaute<br />

Grundstücke zu verzeichnen, weshalb der durchschnittliche Verkaufspreis starken<br />

Schwankungen unterliegt. Trotz einer deutlichen Steigerung der Verkaufszahlen für<br />

unsanierte Mietshäuser fällt der durchschnittliche Verkaufspreis stetig.<br />

1.9.3 Individueller Wohnungsbau<br />

Im Vergleich zum Jahr 2002 haben sich 2003 die Kauffälle unbebauter Grundstücke für den<br />

individuellen Wohnungsbau (Ein- und Zweifamilienhäuser) um 27% auf 448 deutlich erhöht.<br />

Der durchschnittliche Verkaufspreis für das erschließungsbeitragsfreie Bauland lag unverändert<br />

bei rd. 104 € pro m². 20<br />

Das Niveau der Verkäufe von Ein- und Zweifamilienhäusern konnte 2003 mit 513 Verkaufsfällen<br />

nicht gehalten werden (-11%). Das Preisniveau in diesem Segment verzeichnete ebenfalls<br />

einen, allerdings nur leichten, Rückgang um 1% gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang<br />

der Kauffälle macht sich in allen Segmenten bemerkbar, den größten Verlust gegenüber<br />

2002 verzeichnen jedoch freistehende Einfamilienhäuser (-19%), Zweifamilienhäuser (-17%)<br />

sowie Doppelhaushälften (-14%), den geringsten Rückgang hingegen Reihenhäuser (-3%).<br />

Kauffälle<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Kauffall- und Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />

Unbebaute Grundstücke - individueller Wohnungsbau*<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kauffälle (alle) Kaufpreise in €/m² erschlossene Grundstücksfläche<br />

* jeweiliger Gebietsstand; 1996 und 1997 wurde nicht nach Erschließungszustand unterschieden<br />

Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

144<br />

126<br />

108<br />

90<br />

72<br />

54<br />

36<br />

18<br />

0<br />

Kaufpreis in €/m² Grundstücksfläche<br />

Kauffall- und Preisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> 1996 bis 2003<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser*<br />

20 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Verkaufsfälle<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kauffälle Kaufpreis in 1.000 €<br />

* jeweiliger Gebietsstand<br />

Datenquelle: Grundstücksmarktbericht der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

In der Summe der Verkäufe von unbebauten Grundstücken und fertig gestellten Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern blieb damit die Nachfrage in <strong>Leipzig</strong> relativ konstant. Es ist jedoch eine<br />

Verschiebung von fertig gestellten bzw. Bestandsimmobilien hin zu Grundstücken für den<br />

individuellen Wohnungsbau zu verzeichnen.<br />

Fazit:<br />

Während die Zahl der Kauffälle unbebauter Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

wie bereits 2002 wieder zunahm, war die Zahl der Verkäufe von fertiggestellten<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern rückläufig. Das Preisniveau ging bei den bebauten<br />

Grundstücken gegenüber 2002 leicht zurück, bei den unbebauten Grundstücken waren<br />

keine Wertänderungen zu verzeichnen.<br />

20 In den Vorjahren berechnete sich der durchschnittliche Verkaufspreis für Bauland aus den Verkaufspreisen<br />

für erschließungsbeitragsfreies und teilerschlossenes Bauland. Aufgrund größerer Schwankungen bei<br />

den Verkaufspreisen für teilerschlossenes Bauland wird zukünftig auf den durchschnittlichen Verkaufspreis<br />

für erschließungsbeitragsfreies Bauland Bezug genommen.<br />

248<br />

186<br />

124<br />

62<br />

0<br />

Kaufpreis in 1.000 €


1.9.4 Bodenrichtwerte für Wohnbebauung<br />

Der Gutachterausschuss für die Ermittlung von Grundstückswerten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> hat<br />

für Vergleichszwecke die Bodenrichtwerte für typische Lagen, errechnet auf lagetypische<br />

Geschossflächenzahlen und Grundstücksgrößen, ermittelt. Die indexierten Bodenrichtwerte<br />

für Flächen des Mehrfamilienhausbaus zeigen dabei eine lagespezifische Entwicklung. Zwar<br />

haben 2003 alle Lagen einen erheblichen Rückgang der Richtwerte im Vergleich zum Vorjahr<br />

erfahren. Die Richtwerte für gute Lagen sind jedoch bereits seit 1995 stark rückläufig, weisen<br />

gegenüber 2002 aber den geringsten Rückgang auf. Im Gegensatz zu dem in den Vorjahren<br />

relativ gleichmäßigen Rückgang der Richtwerte sowohl der einfachen als auch der mittleren<br />

Lagen gingen diese Werte 2003 deutlich stärker zurück. Insgesamt hat sich die Differenz<br />

zwischen den höheren Bodenrichtwerten für gute Lagen und den niedrigeren Werten für einfache<br />

Lagen gegenüber Mitte der 90er Jahre verringert; im Gegensatz zu den vorherigen<br />

Jahren weichen die Werte für einfache und mittlere Lagen 2003 nur noch geringfügig voneinander<br />

ab.<br />

Die Bodenrichtwerte für den Einfamilienhausbau entwickelten sich von 1995 bis 1997 vollkommen<br />

gegensätzlich: Während die Werte für einfache Lagen anstiegen und für gute Lagen<br />

zurück gingen, blieben die Richtwerte für mittlere Lagen unverändert. Seitdem sind bei den<br />

Bodenrichtwerten der unterschiedlichen Lagetypen jeweils nur geringfügige Veränderungen<br />

zu verzeichnen.<br />

Index (1995=100)<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Bodenwertentwicklung für Wohnnutzung -<br />

Mehrfamilienhausbau nach Lage (Index 1995=100)<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

einfach mittel gut<br />

Datenquelle: Gutachterausschuss für Grundstückswerte der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Bodenwertentwicklung für Wohnnutzung -<br />

Einfamilienhausbau nach Lage (Index 1995=100)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 21<br />

Index (1995=100)<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

einfach mittel gut<br />

Datenquelle: Gutachterausschuss für Grundstückswerte der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Fazit:<br />

Die Bodenrichtwerte für den Einfamilienhausbau waren auch 2003 stabil. Dagegen<br />

sind die Bodenrichtwerte für den Mehrfamilienhausbau deutlich gesunken.


2. REGIONALE ENTWICKLUNGEN<br />

Bereits in den vorher gehenden <strong>Monitoringbericht</strong>en wurden wichtige Entwicklungsprozesse<br />

in wohnungsmarktrelevanten Bereichen sowohl für <strong>Leipzig</strong> als auch die Umlandkreise dargestellt.<br />

Da die dargestellten Entwicklungen in <strong>Leipzig</strong> und den Umlandgemeinden in den letzten<br />

Jahren vielfach gegensätzlich verliefen, ist eine genauere Analyse und Differenzierung<br />

erforderlich. Der <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> stellt deshalb erstmals Bautätigkeit und Wanderungsprozesse<br />

für die einzelnen <strong>Leipzig</strong>er Umlandgemeinden dar. Darüber hinaus werden<br />

Verflechtungen im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle untersucht.<br />

2.1 WANDERUNGEN IM RAUM LEIPZIG/HALLE<br />

Die Wanderungsbeziehungen von <strong>Leipzig</strong> und Halle sowie ihrem jeweiligen Umland verdeutlichen<br />

die unterschiedlichen Verflechtungen in diesem durch die Landesgrenze getrennten<br />

Raum. Bemerkenswert ist zunächst, dass sich Wanderungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und Halle<br />

bzw. den jeweils anderen Umlandkreisen in 2003 nur in geringem Umfang vollzogen. Dabei<br />

verzeichnet <strong>Leipzig</strong> gegenüber Halle und den Hallenser Umlandkreisen einen jeweils positiven<br />

Wanderungssaldo auf relativ niedrigem Niveau. Bei den Wanderungen der Umlandkreise<br />

untereinander gewinnt das <strong>Leipzig</strong>er Umland in sehr geringem Umfang Einwohner hinzu.<br />

Lediglich bei den Verflechtungen zwischen Halle und dem <strong>Leipzig</strong>er Umland kann Halle einen<br />

positiven Saldo – jedoch ebenfalls nur auf sehr niedrigem Niveau – verzeichnen. Trotz<br />

der räumlichen Nähe gibt es also nur sehr geringe Wanderungsprozesse; die Landesgrenze<br />

scheint folglich auch die Verflechtungsräume abzugrenzen.<br />

übrige Gebiete<br />

(ohne <strong>Leipzig</strong><br />

sowie Umlandkreise<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

und Halle)<br />

10.815<br />

Umlandkreise Halle<br />

9.512<br />

2.585<br />

> 0 1000 2000 5000 10000<br />

Halle<br />

2.383<br />

328<br />

504<br />

314<br />

454<br />

248<br />

145<br />

96<br />

190<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

Umlandkreise <strong>Leipzig</strong><br />

22 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

4.548<br />

F66_pfeile.rg6 Wanderungen03<br />

12.122<br />

4.673<br />

14.301<br />

1.670<br />

3.342<br />

1.286<br />

6.273<br />

übrige Gebiete<br />

(ohne Sachsen<br />

sowie Halle und<br />

dessen Umland)<br />

1.235<br />

5.141<br />

übriges<br />

Sachsen<br />

Deutlich stärker sind die Wanderungsprozesse von Halle und <strong>Leipzig</strong> mit ihrem jeweiligen<br />

Umland ausgeprägt. Dabei kann jedoch lediglich <strong>Leipzig</strong> einen positiven Saldo verbuchen,<br />

während Halle einen leichten Wanderungsverlust gegenüber seinen Umlandkreisen aufweist.


Für beide Städte gilt, dass sie die stärksten Wanderungsbeziehungen jeweils mit den übrigen<br />

Gebieten 21 außerhalb des definierten Raumes <strong>Leipzig</strong>/Halle verzeichnen. Sowohl <strong>Leipzig</strong> als<br />

auch Halle können 2003 gegenüber diesen Gebieten insgesamt einen positiven Saldo aufweisen.<br />

Die günstige Wanderungsbilanz von Halle im Jahr 2003 ist auf eine Sonderentwicklung<br />

durch die Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer in <strong>2004</strong> zurückzuführen, bei der Neben-<br />

in Hauptwohnsitze umgemeldet wurden.<br />

übrige Gebiete<br />

(ohne <strong>Leipzig</strong><br />

sowie Umlandkreise<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

und Halle)<br />

Umlandkreise Halle<br />

0 =< 200<br />

200 =< 500<br />

500 =< 1.000<br />

1.000 =< 3.000<br />

3.000 =< 999.999<br />

Wanderungssalden 2003 im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle<br />

1.303<br />

202<br />

Halle<br />

176<br />

140<br />

49<br />

58<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

Umlandkreise <strong>Leipzig</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 23<br />

125<br />

F66_pfeile.rg6 Wanderungssaldo03<br />

2.179<br />

1.672<br />

1.132<br />

übrige Gebiete<br />

(ohne Sachsen<br />

sowie Halle und<br />

dessen Umland)<br />

51<br />

übriges<br />

Sachsen<br />

Fazit:<br />

Im Raum <strong>Leipzig</strong>/Halle sind die Wanderungsverflechtungen über die Landesgrenze<br />

hinweg nur gering ausgeprägt. Beide Kernstädte haben die stärksten Zu- und Wegzüge<br />

über die Grenzen des Raumes <strong>Leipzig</strong>/Halle hinweg zu verzeichnen, wobei der jeweilige<br />

Wanderungssaldo 2003 positiv war.<br />

2.2 ENTWICKLUNGEN IN DEN LEIPZIGER UMLANDGEMEINDEN<br />

Die Abgrenzung 22 des <strong>Leipzig</strong>er Umlandes, das sich aus ausgewählten Gemeinden der<br />

Landkreise Delitzsch, Muldentalkreis und <strong>Leipzig</strong>er Land zusammensetzt, erfolgte auf Grundlage<br />

der bisherigen und perspektivischen <strong>Wohnungsmarkt</strong>entwicklung. Das Umland umfasst<br />

somit einerseits die Gemeinden, die bereits in den Vorjahren wohnstandortbezogene Wanderungsverflechtungen<br />

mit <strong>Leipzig</strong> aufwiesen. Andererseits wurden auch Gemeinden einbezogen,<br />

die bisher keine ausgeprägten Verflechtungen dieser Art verzeichneten, aber aufgrund<br />

von regionalen Entwicklungsprozessen künftig Bedeutung erlangen könnten (z.B. Südraum).<br />

21 "Übrige Gebiete" bezeichnet für <strong>Leipzig</strong> alle Wanderungsgebiete ohne die <strong>Leipzig</strong>er Umlandkreise,<br />

Sachsen sowie Halle und dessen Umlandkreise. Für Halle umfasst es alle Wanderungsgebiete ohne <strong>Leipzig</strong><br />

sowie die Umlandkreise von <strong>Leipzig</strong> und Halle.<br />

22 Im Vergleich zu den Abgrenzungen des Umlandes in Kapitel 1 sowie 2.1 des <strong>Monitoringbericht</strong>es (alle<br />

Gemeinden der drei Umlandkreise) werden in diesem Kapitel nur Teilräume dieser Kreise behandelt.


2.2.1 Wanderungsbewegungen<br />

Die Wanderungsbeziehungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und seinem Umland sind seit Anfang der<br />

1990er Jahre durch Wanderungsgewinne der meisten Gemeinden geprägt. Eine Ausnahme<br />

bilden dabei nur Eilenburg und Gemeinden des Südraums. Die deutlichsten Wanderungsgewinne<br />

pro 1.000 Einwohner gegenüber <strong>Leipzig</strong> verzeichneten zwischen 1994 und 2003 die<br />

Umlandgemeinden im Osten und dem Süd- bzw. Nordosten <strong>Leipzig</strong>s. Neben Belgershain,<br />

Borsdorf und Machern hat auch die westlich gelegene <strong>Stadt</strong> Markranstädt seit 1994 einen<br />

Wanderungsgewinn von mehr als 300 je 1.000 Einwohner gegenüber <strong>Leipzig</strong> erzielt.<br />

Die höchsten Wanderungsgewinne aus <strong>Leipzig</strong> hatten die Umlandgemeinden bis 1998 zu<br />

verzeichnen, danach sind diese deutlich zurück gegangen. 2003 hatten nur Markkleeberg<br />

(+238 Einwohner), Markranstädt (+124 Einwohner) und Borsdorf (+135 Einwohner) einen<br />

deutlich positiven Wanderungssaldo mit <strong>Leipzig</strong>. Insgesamt verlor <strong>Leipzig</strong> in 2003 per Saldo<br />

noch knapp 400 Einwohner an die Gemeinden im Betrachtungsraum.<br />

W iedemar<br />

Groß lehna<br />

M arkranstädt<br />

Kitzen<br />

Schkeuditz<br />

Pegau<br />

Elstertrebnitz<br />

Zwochau<br />

Zwenkau<br />

Groi tzsch<br />

Döb ernitz<br />

Zschortau<br />

Rackwitz<br />

Markkleeberg<br />

Böhlen<br />

Neukiritzsch<br />

Schönwölkau<br />

Rötha<br />

Krostitz<br />

G roß pösna<br />

Lobstädt<br />

Heuersdorf<br />

Deutzen<br />

Regis-Breitingen<br />

Taucha<br />

Bo rs dorf<br />

Espenha in<br />

Borna<br />

Zschepplin<br />

Naunhof<br />

Belgershain<br />

Kit z sc her<br />

Jes ew itz<br />

Eilenburg<br />

Machern<br />

Brandis<br />

Parthenstein<br />

Otterwisch<br />

Bennewitz<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Wanderungssaldo pro 1.000<br />

Einwohner zwischen <strong>Leipzig</strong><br />

und den Umlandgemeinden<br />

1994 bis 2003<br />

(bezogen auf Bevölkerung am 31.12.2003)<br />

1995<br />

1994<br />

unter 0<br />

0 bis unter 100<br />

100 bis unter 200<br />

200 bis unter 300<br />

300 bis unter 450<br />

Wanderungssaldo absolut<br />

1999<br />

1998<br />

Symbolgröß e:<br />

Min.: 0 Max.: 1.110<br />

50 5 00<br />

Der Rückgang der Wanderungsgewinne der Umlandgemeinden seit 1999 ist nicht nur auf<br />

deutlich geringere Zuzüge aus <strong>Leipzig</strong> zurück zu führen. Auch die Fortzüge nach <strong>Leipzig</strong> sind<br />

bis ca. 2001 in den meisten Gemeinden deutlich angestiegen. Die höchsten Fortzüge mit<br />

mehr als 250 je 1.000 Einwohner zwischen 1994 und 2003 hatten die direkten Nachbargemeinden<br />

<strong>Leipzig</strong>s zu verzeichnen, insbesondere Markkleeberg, Taucha und Borsdorf. Die<br />

Entwicklung in den Jahren 2002 und 2003 zeigt jedoch, dass der Höhepunkt der Fortzüge<br />

nach <strong>Leipzig</strong> in fast allen Gemeinden bereits überschritten ist.<br />

24 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

1996<br />

2003<br />

2002<br />

2001<br />

2000<br />

1997<br />

0 10 km<br />

Daten: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

0


W iedemar<br />

Groß lehna<br />

M arkranstädt<br />

Kitzen<br />

Schkeuditz<br />

Pegau<br />

Elstertrebnitz<br />

Zwochau<br />

Zwenkau<br />

Fazit:<br />

Die Intensität der Wanderungsverflechtungen zwischen <strong>Leipzig</strong> und den Umlandgemeinden<br />

ist gegenüber den 1990er Jahren stark zurück gegangen. In 2003 hatten<br />

Markranstädt, Markkleeberg und Borsdorf noch deutliche Wanderungsgewinne gegenüber<br />

<strong>Leipzig</strong> zu verzeichnen. Der Höhepunkt der Fortzüge aus den Umlandgemeinden<br />

nach <strong>Leipzig</strong> ist seit 2002 überschritten.<br />

2.2.2 Bautätigkeit<br />

Groi tzsch<br />

Döb ernitz<br />

Zschortau<br />

Rackwitz<br />

Markkleeberg<br />

Böhlen<br />

Neukiritzsch<br />

Schönwölkau<br />

Rötha<br />

Krostitz<br />

G roß pösna<br />

Lobstädt<br />

Heuersdorf<br />

Deutzen<br />

Regis-Breitingen<br />

Taucha<br />

Bo rs dorf<br />

Espenha in<br />

Borna<br />

Zschepplin<br />

Naunhof<br />

Belgershain<br />

Kit z sc her<br />

Jes ew itz<br />

Eilenburg<br />

Machern<br />

Brandis<br />

Parthenstein<br />

Otterwisch<br />

Bennewitz<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Fortzüge pro 1.000 Einwohner<br />

aus den Umlandgemeinden<br />

nach <strong>Leipzig</strong> 1994 bis 2003<br />

(bezogen auf Bevölkerung am 31.12.2003)<br />

0 bis unter 50<br />

50 bis unter 100<br />

100 bis unter 150<br />

150 bis unt er 200<br />

200 bis unter 250<br />

Fortzüge absolut<br />

1999<br />

1998<br />

1995<br />

1994<br />

Symbolgröß e:<br />

Min.: 0 Max.: 652<br />

50 5 00<br />

Bei den Fertigstellungen von Wohnungen pro 1.000 Einwohner zeigen sich teilweise deutliche<br />

Überlagerungen mit der Entwicklung der Wanderungen in den Umlandgemeinden. So<br />

wurden zwischen 1995 und 2003 in den östlich von <strong>Leipzig</strong> gelegenen Gemeinden sowie in<br />

Markranstädt und Markkleeberg mehr als 90 Wohnungen je 1.000 Einwohner fertig gestellt.<br />

Ähnlich hohe Werte weisen aber auch einzelne Gemeinden nördlich von <strong>Leipzig</strong> auf, die hingegen<br />

nur über geringe Wanderungsverflechtungen mit der <strong>Stadt</strong> verfügen.<br />

Der Großteil der Umlandgemeinden erreichte das höchste Niveau der Bautätigkeit in den<br />

Jahren 1995 bis 1997, wobei der Geschosswohnungsbau gegenüber den Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

überwog. In einzelnen Gemeinden gab es zudem zwischen 1998 und 2000 Einzeljahre<br />

mit hohen Baufertigstellungszahlen. Damit entspricht auch die Entwicklung der Fertigstellungen<br />

von Wohnungen weitgehend der Entwicklung der Zuzüge in die einzelnen Umlandgemeinden,<br />

die ebenfalls mehrheitlich 1997 bzw. 1998 ihren Zenit erreichte.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 25<br />

1996<br />

2003<br />

2002<br />

2001<br />

2000<br />

1997<br />

0 10 km<br />

Daten: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

0


Seit 2001 ist die Bautätigkeit in allen Umlandgemeinden stark zurück gegangen und findet<br />

nahezu ausschließlich im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser statt. In 2003 wurden die<br />

höchsten Baufertigstellungszahlen in Markkleeberg (132 WE), Markranstädt (65 WE) und<br />

Schkeuditz (44 WE) erreicht.<br />

W iedemar<br />

Groß lehna<br />

M arkranstädt<br />

Kitzen<br />

Schkeuditz<br />

Pegau<br />

Elstertrebnitz<br />

Zwochau<br />

Zwenkau<br />

Groi tzsch<br />

Döb ernitz<br />

Zschortau<br />

Rackwitz<br />

Markkleeberg<br />

Böhlen<br />

Neukiritzsch<br />

Schönwölkau<br />

Rötha<br />

Krostitz<br />

G roß pösna<br />

Lobstädt<br />

Heuersdorf<br />

Deutzen<br />

Regis-Breitingen<br />

Taucha<br />

Bo rs dorf<br />

Espenha in<br />

Borna<br />

Zschepplin<br />

Naunhof<br />

Belgershain<br />

Kit z sc her<br />

Jes ew itz<br />

Eilenburg<br />

Machern<br />

Brandis<br />

Parthenstein<br />

Otterwisch<br />

Bennewitz<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Baufertigstellungen pro 1.000<br />

Einwohner in den Umlandgemeinden<br />

1995 bis 2003<br />

(bezogen auf Bevölkerung am 31.12.2003)<br />

0 bis unter 30<br />

30 bis unter 60<br />

60 bis unter 90<br />

90 bis unter 120<br />

120 bis unter 180<br />

Baufertigstellungen absolut<br />

1999<br />

1998<br />

Symbolgröß e:<br />

Min.: 1 Max.: 1000<br />

50 5 00<br />

Fazit:<br />

Die Bautätigkeit in allen Umlandgemeinden ist stark rückläufig. Nennenswerte Baufertigstellungen<br />

gab es 2003 nur noch in Markkleeberg und Markranstädt.<br />

26 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

1996<br />

1995<br />

2003<br />

2002<br />

2001<br />

2000<br />

1997<br />

0 10 km<br />

Daten: Statistisches Landesamt Sachsen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

0


3. ERGEBNISSE DES WOHNUNGSMARKTBAROMETERS<br />

Das <strong>Wohnungsmarkt</strong>barometer beruht auf einer in <strong>2004</strong> zum zweiten Mal durchgeführten<br />

Befragung ausgewählter Akteure des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es sowie – erstmals in diesem<br />

Jahr – von Kommunen des <strong>Leipzig</strong>er Umlandes. 23 Ziel des <strong>Wohnungsmarkt</strong>barometers<br />

ist zum einen, auf Grundlage jährlicher Befragungen Informationen zu wesentlichen aktuellen<br />

und künftig erwarteten Entwicklungen auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> und zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> in<br />

<strong>Leipzig</strong> zu erhalten und dadurch die quantitativen Indikatoren des Monitorings durch qualitative<br />

Einschätzungen zu ergänzen. Erstmals können dabei in <strong>2004</strong> für den <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />

Entwicklungstendenzen bzw. Veränderungen aufgezeigt werden. Zum anderen<br />

sollen zusätzliche Informationen zum Umland von <strong>Leipzig</strong> und damit ein Überblick über die<br />

gesamte <strong>Wohnungsmarkt</strong>region <strong>Leipzig</strong> bereit gestellt werden.<br />

3.1 AKTUELLE UND ERWARTETE MARKTLAGE IN LEIPZIG UND IM<br />

UMLAND<br />

Die Antworten der Befragten zur aktuellen <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in <strong>Leipzig</strong> spiegeln die Überangebotssituation<br />

des Marktes wider: 48% schätzen die derzeitige Nachfrage auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />

als viel geringer als das Wohnungsangebot ein und 36% meinen, dass die Nachfrage<br />

zumindest etwas geringer als das Angebot ist. Damit wird die aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage<br />

<strong>2004</strong> positiver als 2003 eingeschätzt, da im Vorjahr noch 57% der Befragten eine viel<br />

geringere Nachfrage als das Angebot ausmachten. Gefragt nach der in drei Jahren erwarteten<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong>lage wird in der Mehrzahl nach wie vor eine Überangebotssituation erwartet,<br />

jedoch mit der Tendenz zu einem weniger unausgewogenen Verhältnis von Angebot<br />

und Nachfrage. Im Gegensatz zur aktuellen Einschätzung mit 48% gehen noch 33% von<br />

einer in drei Jahren sehr viel geringeren Nachfrage gegenüber dem Angebot aus. 37%<br />

schätzen die Nachfrage in drei Jahren etwas geringer als das Angebot ein; immerhin 23%<br />

erwarten ein ausgeglichenes Verhältnis.<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

3%<br />

0% 0%<br />

Bewertung der <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in <strong>Leipzig</strong> -<br />

aktuell und in 3 Jahren<br />

Aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage (Befragung 2003)<br />

Aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage (Befragung <strong>2004</strong>)<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in 3 Jahren (Befragung <strong>2004</strong>) 37%<br />

36%<br />

34%<br />

...viel größer als das<br />

Angebot<br />

7% 8%<br />

4% 5% 4%<br />

...etwas größer als<br />

das Angebot<br />

23%<br />

...etwa so groß wie<br />

das Angebot<br />

...etwas geringer als<br />

das Angebot<br />

Die Nachfrage nach Wohnungen ist aktuell/in 3 Jahren ...<br />

F66 Pa<strong>2004</strong>-G(1insg)<br />

57%<br />

48%<br />

33%<br />

...viel geringer als<br />

das Angebot<br />

Anteil der<br />

Be-fragten<br />

in<br />

60%<br />

%<br />

Bewertung der <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage im Umland -<br />

aktuell und in 3 Jahren<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 27<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

0%<br />

0%<br />

...viel größer als<br />

das Angebot<br />

Die Nachfrage nach Wohnungen ist aktuell/in 3 Jahren ...<br />

5%<br />

14%<br />

...etwas größer<br />

als das Angebot<br />

24%<br />

41%<br />

38%<br />

...etwa so groß ...etwas geringer<br />

wie das Angebot als das Angebot<br />

33%<br />

23% 23%<br />

...viel geringer<br />

als das Angebot<br />

Aktuelle <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in 3 Jahren<br />

F66 Pa<strong>2004</strong>-Umland-G G(1insg)<br />

In drei Jahren wird in allen Teilsegmenten des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>es ein – gegenüber<br />

der aktuellen <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage etwas reduziertes – Überangebot erwartet, wobei dieses<br />

bei Ein- und Zweifamilienhäusern weitaus geringer ausfällt als bei Mietwohnungen, insbesondere<br />

im Vergleich zum DDR-Wohnungsbau. Für die sanierten Bestände der 20er- und<br />

30er-Jahre gehen die befragten Akteure hingegen von einem leichten Anstieg des Überangebotes<br />

aus. In ihrem Ausblick auf die Situation auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> in drei Jahren sind<br />

23 Insgesamt wurden 107 Akteure sowie 39 Umlandgemeinden angeschrieben, von denen 72 bzw. 24 antworteten,<br />

was in beiden Befragungen einer als sehr gut zu bezeichnenden Rücklaufquote von 73% (<strong>Leipzig</strong>er<br />

Akteure) bzw. 62% (Umlandkommunen) entspricht.


neben der Bauwirtschaft die Finanzierungsinstitute am optimistischsten unter den Befragten.<br />

Weitaus geringere Veränderungen werden – wie im Vorjahr – von den großen Vermietern<br />

und von Wissenschaft/Büros erwartet. Die Gruppe der Makler geht hingegen von einer Verschlechterung<br />

der Nachfragesituation aus.<br />

Auch im <strong>Leipzig</strong>er Umland ist die <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage durch eine Überangebotssituation<br />

bzw. weitgehende Marktentspannung gekennzeichnet: Mit einem Anteil von insgesamt 71%<br />

bewertete der Großteil der Kommunen die aktuelle Wohnungsnachfrage als etwas (38%)<br />

bzw. viel geringer (33%) als das Angebot. 24% der Befragten gehen von einem ausgeglichenen<br />

Verhältnis aus, während 5% die Nachfrage als etwas größer als das Angebot beurteilen.<br />

Die <strong>Wohnungsmarkt</strong>lage in drei Jahren wird nach Einschätzung der Kommunen zwar weiterhin<br />

durch ein Überangebot geprägt sein, jedoch ebenfalls mit der Tendenz zu einem ausgewogeneren<br />

Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Immerhin 14% rechnen in drei Jahren mit<br />

leichten Angebotsengpässen auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong>, während 23% der Gemeinden auch<br />

künftig von einer etwas bzw. viel geringeren Nachfrage ausgehen. Ein Anteil von 41% geht in<br />

der Zukunft hingegen von einem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage aus. Demzufolge<br />

wird insgesamt auch im Umland in den nächsten drei Jahren zwar ein Angebotsüberhang<br />

erwartet, gegenüber der aktuellen Situation auf dem <strong>Wohnungsmarkt</strong> wird jedoch von einem<br />

(leichten) Rückgang des Überangebots in allen Teilsegmenten – bis auf Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

und den DDR-Wohnungsbau – ausgegangen.<br />

Fazit:<br />

Die befragten Akteure des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es gehen für die kommenden drei Jahre<br />

sowohl in der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland tendenziell von einem abgeschwächten<br />

Überangebot an Wohnungen aus.<br />

3.2 ERWARTETER LEERSTAND IN LEIPZIG UND IM UMLAND<br />

Insgesamt 53% der Befragten rechnen innerhalb der nächsten drei Jahre mit einer sinkenden<br />

Leerstandsquote auf dem <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>, mehrheitlich wird dabei ein leichter<br />

Rückgang erwartet (50%). Von einem Anstieg geht hingegen nur ein relativ kleiner Anteil der<br />

Befragten aus (18%). Für den Teilmarkt der unsanierten Wohnungen erwarten jedoch die<br />

Akteure künftig deutlich steigende, für den sanierten DDR-Wohnungsbau leicht steigende<br />

Leerstände. Damit hat sich die Einschätzung gegenüber 2003 nur geringfügig verändert.<br />

Die Umlandgemeinden, die aktuell sehr unterschiedliche Leerstände aufweisen, rechnen in<br />

den nächsten drei Jahren insgesamt mit einer annähernd gleich bleibenden Leerstandsquote.<br />

Für die Teilmärkte des unsanierten Altbaus und DDR-Wohnungsbaus gehen die Kommunen<br />

dagegen von einer leichten Zunahme des Leerstandes aus.<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

0%<br />

Erwartete Entwicklung der Leerstandsquote in <strong>Leipzig</strong><br />

Die Leerstandsquote wird in den nächsten 3 Jahren ...<br />

18%<br />

29%<br />

...stark steigen ...leicht steigen ...etwa gleich<br />

bleiben<br />

F66 Pa<strong>2004</strong>- G(3insg)<br />

50%<br />

3%<br />

...leicht sinken ...stark sinken<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

Erwartete Entwicklung der Leerstandsquote im Umland in<br />

den nächsten 3 Jahren<br />

28 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

0%<br />

29%<br />

57%<br />

10%<br />

...stark steigen ...leicht steigen ...etwa gleich<br />

bleiben<br />

...leicht sinken ...stark sinken<br />

Die Leerstandsquote wird innerhalb der nächsten drei Jahre...<br />

F66 Pa<strong>2004</strong>-Umland-G G(1insg)<br />

5%


Fazit:<br />

Während die Kommunen im <strong>Leipzig</strong>er Umland überwiegend von einem stagnierenden<br />

Wohnungsleerstand ausgehen, erwartet die Mehrzahl der <strong>Leipzig</strong>er <strong>Wohnungsmarkt</strong>akteure,<br />

dass die Leerstandsquote in den nächsten drei Jahren in <strong>Leipzig</strong> leicht sinkt.<br />

3.3 WEITERE ERWARTETE ENTWICKLUNGSTRENDS IN LEIPZIG<br />

UND IM UMLAND<br />

Tendenziell wird für <strong>Leipzig</strong> in den nächsten drei Jahren ein Anstieg der Einwohnerzahl und<br />

der Haushaltsnachfrage erwartet. Allerdings geht die Mehrzahl der Befragten von sinkender<br />

Kaufkraft der Nachfrager aus. Neben steigenden Ansprüchen an die Qualität und weiter<br />

wachsender Bedeutung der Lage der Wohnung wird eine steigende Nachfrage für große und<br />

für kleine Mietwohnungen gesehen. Bei Wohnungsmieten und Immobilienpreisen wird überwiegend<br />

nur wenig Veränderung erwartet, wobei ein Anstieg noch am ehesten bei den<br />

Mieten sanierter Altbauten sowie Wohnungen der Baujahre ab 1990 für möglich gehalten<br />

wird. Bei den Mieten sanierter Plattenbauten und den Preisen für Eigentumswohnungen wird<br />

dagegen eher ein Rückgang gesehen.<br />

Im Umland gehen die meisten Befragten von einer gleich bleibenden Einwohnerzahl aus und<br />

erwarten auch bei der Haushaltsnachfrage keine wesentlichen Änderungen. Die Mehrzahl<br />

rechnet jedoch ebenso wie in <strong>Leipzig</strong> mit sinkender Kaufkraft der Nachfrager. Nach Ansicht<br />

der meisten Kommunen werden in den nächsten drei Jahren die Preise für Eigentumswohnungen<br />

eher sinken, während die für Eigenheimgrundstücke eher konstant bleiben. Bei<br />

den Wohnungsmieten wird überwiegend wenig Veränderung erwartet, am ehesten noch ein<br />

Rückgang bei sanierten Plattenbauten. Die Befragten gehen aber insgesamt von einer zunehmenden<br />

Bedeutung der Lage der Wohnung aus.<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

50%<br />

39%<br />

Erwartete Entwicklung von Nachfragermerkmalen<br />

in <strong>Leipzig</strong> in den nächsten 3 Jahren<br />

11%<br />

Nachfrage der<br />

Haushalte<br />

insgesamt<br />

51%<br />

25% 24%<br />

Nachfrage nach<br />

großen<br />

Mietwohnungen in<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

57%<br />

28%<br />

15%<br />

Nachfrage nach<br />

kleinen<br />

Mietwohnungen in<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

17% 15%<br />

68%<br />

Kaufkraft der<br />

Nachfrager<br />

leicht/stark steigen in etwa gleich bleiben leicht/stark sinken<br />

F66 Pa2003-Abb8-12 G(8Nach)<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

Erwartete Entwicklung von Nachfrage und Kaufkraft im<br />

Umland in den nächsten 3 Jahren<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 29<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

18%<br />

64%<br />

18%<br />

Nachfrage der Haushalte<br />

insgesamt<br />

38%<br />

54% 52%<br />

8%<br />

Nachfrage<br />

nach 1-2-FH<br />

13%<br />

35%<br />

Nachfrage nach<br />

Mietwohnungen<br />

5%<br />

37%<br />

58%<br />

Kaufkraft der<br />

Nachfrager<br />

leicht/stark steigen in etwa gleich bleiben leicht/stark sinken<br />

F66 Pa<strong>2004</strong>-Umland-G G(6Nach)<br />

Fazit:<br />

Sowohl in <strong>Leipzig</strong> als auch im Umland wird ein Rückgang der Kaufkraft der Nachfrager<br />

erwartet. Darüber hinaus geht die Mehrzahl der Befragten von einer Zunahme der<br />

Nachfrage nach kleinen und nach großen Mietwohnungen in <strong>Leipzig</strong> aus.


3.4 BEWERTUNGEN ZUM STADTUMBAU<br />

Für die einzelnen Schwerpunktgebiete des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s in <strong>Leipzig</strong> gehen die Befragten von<br />

einer sehr unterschiedlichen Nachfrageentwicklung innerhalb der nächsten drei Jahre aus.<br />

Während im <strong>Leipzig</strong>er Westen der Großteil der Befragten eine stärkere oder zumindest<br />

gleich bleibende Nachfrage erwartet, rechnet die Mehrzahl der Akteure in Grünau künftig mit<br />

einem leichten bzw. deutlichen Absinken der Nachfrage. Für den <strong>Leipzig</strong>er Osten erwartet<br />

etwa die Hälfte der Befragten in den nächsten drei Jahren eine sinkende Nachfrage.<br />

Im Rahmen des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s wird durch eine Kombination aus Reduzierung und Aufwertung<br />

des Bestandes sowie einer Bestandsergänzung durch marktverträgliche Neubauten eine<br />

Stabilisierung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es und der Wohnquartiere angestrebt. Vor dem Hintergrund<br />

dieser Ziele wurden die Akteure um eine Bewertung verschiedener aktueller Entwicklungen<br />

bzw. <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen gebeten.<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

41%<br />

Erwartete Entwicklung der Nachfrage in den nächsten 3 Jahren<br />

in den <strong>Leipzig</strong>er Schwerpunktgebieten des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />

Die Nachfrage der Haushalte wird künftig...<br />

34%<br />

...etwas/stark steigen<br />

...in etwa gleich bleiben<br />

...etwas/stark sinken<br />

25%<br />

28%<br />

24%<br />

48%<br />

4%<br />

25%<br />

<strong>Leipzig</strong>er Westen <strong>Leipzig</strong>er Osten Grünau<br />

F66 Pa2003-Abb8-12 G(9)<br />

71%<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

Einschätzung aktueller Entwicklungen auf dem<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />

30 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

74%<br />

26%<br />

0%<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen<br />

insgesamt<br />

90%<br />

8%<br />

1%<br />

Abrisse von<br />

Wohnungen<br />

Vor dem Hintergrund der Ziele des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />

sind die aktuellen Entwicklungen...<br />

79%<br />

74%<br />

17%<br />

3%<br />

Stilllegungen<br />

von Wohnungen<br />

60%<br />

39%<br />

Aufwertungsmaßnahmen<br />

im Wohnungsbestand<br />

25%<br />

1% 1%<br />

Aufwertungsmaßnahmen<br />

im Wohnumfeld<br />

11%<br />

58%<br />

31%<br />

Neubau von<br />

Wohnungen<br />

...etwas/viel zu niedrig ...in etwa ausreichend<br />

F66 Pa<strong>2004</strong>- G(7)<br />

...etwas/viel zu hoch<br />

Der Umfang der gesamten <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen in <strong>Leipzig</strong> wird von der großen Mehrheit<br />

der Akteure als zu niedrig zum Erreichen der <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>ziele eingeschätzt. Insbesondere<br />

die Maßnahmen zur Reduzierung des Wohnungsangebotes (Abrisse und Stilllegungen von<br />

Wohnungen) werden von dem Großteil der Befragten als nicht ausreichend angesehen. Hinsichtlich<br />

der Aufwertungsmaßnahmen im Wohnungsbestand sowie im Wohnumfeld sehen<br />

die meisten Akteure ebenfalls deutliche Defizite, während das Niveau der Neubautätigkeit<br />

überwiegend als ausreichend bzw. angemessen erachtet wird.<br />

Fazit:<br />

In den Schwerpunktgebieten des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s wird für den <strong>Leipzig</strong>er Westen eine<br />

tendenziell günstige, für den <strong>Leipzig</strong>er Osten und insbesondere Grünau eine tendenziell<br />

ungünstige Entwicklung gesehen. Der bisherige Umfang der <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen<br />

wird auch <strong>2004</strong> mehrheitlich als zu gering angesehen, um die Ziele des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />

zu erreichen.


4. ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN<br />

4.1 BAUTÄTIGKEIT UND WOHNUNGSBESTAND<br />

Im Jahr 2003 lag die Bautätigkeit pro 1.000 Einwohner in den randstädtischen Ortsteilen von<br />

<strong>Leipzig</strong> in der Regel wesentlich höher als in den zentralen Ortsteilen. Die Schwerpunkte der<br />

Bautätigkeit konzentrierten sich wieder auf Wiederitzsch und etwas stärker als in den Vorjahren<br />

im Osten der <strong>Stadt</strong>. In den nordwestlich gelegenen Ortsteilen reduzierte sich hingegen<br />

die ehemals hohe Zahl der Baufertigstellungen. Im innenstadtnahen Bereich verzeichneten<br />

insbesondere die Ortsteile Plagwitz und Eutritzsch eine relativ hohe Bautätigkeit, nicht zuletzt<br />

durch den Neubau von Seniorenwohnanlagen. Die Gebäudestruktur folgt noch immer stark<br />

den vorhandenen Bestandsmustern: Während in den randstädtischen Ortsteilen überwiegend<br />

Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern fertig gestellt werden, verzeichnet in den<br />

innenstadtnahen Ortsteilen der Mehrfamilienhausbau den größten Anteil an der Bautätigkeit.<br />

Die Verlagerung individuellen Wohnungsbaus auf innenstadtnahe Flächen hat auch 2003 nur<br />

in einzelnen Ortsteilen (z.B. Connewitz) eine praktische Relevanz.<br />

Die Abgänge 24 von Wohnungen von 2000 bis 2003 konzentrierten sich überwiegend auf Teile<br />

der vom Plattenbau geprägten Ortsteile (insbesondere Lausen-Grünau, Grünau-Mitte, Grünau-Ost,<br />

Schönau) sowie auf Teile der gründerzeitlich geprägten Ortsteile (vor allem Neustadt-Neuschönefeld<br />

sowie Lindenau, Plagwitz und Kleinzschocher). In den meisten dieser<br />

Ortsteile mit spürbaren Abgängen von Wohnungen ging in der Folge der gesamte Wohnungsbestand<br />

von 2000 bis 2003 zurück. Nur in Plagwitz übertraf demgegenüber die Zahl<br />

neu entstandener Wohnungen deutlich die der zahlreichen Abgänge, sodass sich der Wohnungsbestand<br />

erhöhte. Den stärksten Zuwachs des Wohnungsbestandes insgesamt gab es<br />

überwiegend in den randstädtischen Ortsteilen, insbesondere in Wiederitzsch und Engelsdorf.<br />

Aber auch einige innerstädtische Ortsteile – neben Plagwitz vor allem die Südvorstadt –<br />

verzeichneten einen deutlichen Anstieg des Wohnungsbestandes.<br />

Fazit:<br />

Die Wohnungsbautätigkeit pro 1.000 Einwohner ist in den randstädtischen Ortsteilen<br />

des Nord- und Ostraums am höchsten, hat 2003 aber auch in einigen innerstädtischen<br />

Ortsteilen deutlich zugenommen. Aufgrund der inzwischen umfangreichen Wohnungsabgänge<br />

geht die Zahl der Wohnungen vor allem in Grünau sowie den Ortsteilen östlich<br />

und nordöstlich der Innenstadt deutlich zurück.<br />

4.2 WANDERUNGEN<br />

Hohe Wanderungsgewinne 25 verzeichnen auch 2003 die innenstadtnahen bzw. gründerzeitlich<br />

geprägten Ortsteile. Dabei verlagerten sich die stärksten Wanderungsgewinne von den<br />

Ortsteilen der "Nord-Süd-Schiene" (von Gohlis über Zentrum-Nordwest bis zur Südvorstadt)<br />

auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" (Lindenau, Altlindenau, Plagwitz), da dort noch ein umfassendes<br />

marktfähiges Wohnungsangebot besteht. In den randstädtischen Ortsteilen finden sich hingegen<br />

wenige mit spürbaren Wanderungsgewinnen. Eine negative Wanderungsbilanz weisen<br />

wiederum überwiegend Ortsteile mit umfangreichen Plattenbaubeständen auf, wobei der<br />

Schwerpunkt der Wanderungsverluste nach wie vor in Grünau liegt.<br />

24 Die Abgangsstatistik beruht auf den Abgangsgenehmigungen, deren Vollzug jedoch nicht kontrolliert wird.<br />

25<br />

Alle Angaben zu Wanderungen und Bevölkerung beziehen sich auf die Wohnbevölkerung (Haupt- und<br />

Nebenwohnsitze).<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 31


Die Wanderungsbilanzen der einzelnen Ortsteile gehen in unterschiedlichem Maße auf Wanderungen<br />

von außen (über die <strong>Stadt</strong>grenze) sowie auf innerstädtische Wanderungen zurück.<br />

Mit wenigen Ausnahmen verbuchen die innenstadtnahen bzw. durch gründerzeitliche Bebauung<br />

geprägten Ortsteile sowohl bei den Außenwanderungen als auch bei den Wanderungen<br />

innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes – teilweise erhebliche – Wanderungsgewinne, wobei<br />

vielfach die Zuwanderungen von Außen den höheren Anteil an den Gewinnen haben. Bei<br />

einigen Ortsteilen im <strong>Leipzig</strong>er Osten ist nach wie vor nur der Außenwanderungssaldo positiv,<br />

während sie bei den innerstädtischen Wanderungen verlieren. Demgegenüber speisen<br />

die randstädtischen Ortsteile ihre Gewinne überwiegend aus innerstädtischen Wanderungen.<br />

Die Ortsteile in Grünau, die weiterhin insgesamt deutliche Wanderungsverluste verzeichnen,<br />

verlieren Bevölkerung insbesondere an andere Ortsteile bzw. die Gründerzeitquartiere im<br />

innerstädtischen Bereich, während Wanderungsverluste über die <strong>Stadt</strong>grenze hinaus relativ<br />

wenig zu Buche schlagen. Die Veränderung der Einwohnerzahlen in Paunsdorf und Heiterblick<br />

in 2003 ist in erster Linie auf Korrekturen der Statistik im Zusammenhang mit einem<br />

Wohnheim zurückzuführen.<br />

Die innerstädtische Mobilitätsrate gibt Aufschluss über Unterschiede zwischen den Ortsteilen<br />

bei der Häufigkeit der auf das <strong>Stadt</strong>gebiet bezogenen Umzüge. 26 2003 lag die innerstädtische<br />

Mobilität in den innenstadtnahen Ortsteilen tendenziell höher als in den randstädtischen.<br />

Besonders häufig zogen innerhalb des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Stadt</strong>gebietes Bewohner aus Ortsteilen<br />

im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten um 27 . Aber auch die gründerzeitlich geprägten Ortsteile<br />

Gohlis-Süd und Südvorstadt verzeichnen eine relativ hohe innerstädtische Mobilitätsrate. In<br />

den meisten Ortsteilen bezieht sich der weitaus kleinere Teil auf Umzüge innerhalb des Ortsteils<br />

und demzufolge der größte Teil auf einen Wechsel des Wohnortes in einen anderen<br />

Ortsteil. In Liebertwolkwitz ist dieses Verhältnis jedoch ausgeglichen, in Böhlitz-Ehrenberg<br />

sogar leicht umgekehrt.<br />

Die einzelnen Altersgruppen der Bevölkerung sind in sehr unterschiedlichem Maße am Wanderungsergebnis<br />

der Ortsteile beteiligt. Die Wanderungsgewinne der innenstadtnahen Ortsteile<br />

resultieren insbesondere aus der Zuwanderung der 20- bis 40-Jährigen, lediglich im<br />

<strong>Leipzig</strong>er Osten ist diese Altersgruppe weniger dominant. Dabei spielt der Zuzug von Studierenden<br />

eine wichtige Rolle, teilweise auch in der Altersgruppe bis 20 Jahre. Der ungewöhnlich<br />

hohe Zuwanderungsanteil der Über-60-Jährigen in Plagwitz lässt sich durch den Bestand<br />

bzw. die Fertigstellung von Senioreneinrichtungen erklären, während der deutliche Wanderungsverlust<br />

der 20- bis 40-Jährigen im Ortsteil Zentrum-Südost auf Registerbereinigungen<br />

im Zusammenhang mit einem Studentenwohnheim zurückzuführen ist. Bei den übrigen<br />

Ortsteilen mit spürbaren Wanderungsgewinnen ergibt sich kein einheitliches Bild, da dort<br />

verschiedene Altersgruppen am Wanderungsgeschehen beteiligt sind. In Grünau wird der<br />

negative Wanderungssaldo stark durch die 20- bis 40-Jährigen bestimmt, jedoch wandern in<br />

einigen Grünauer Ortsteilen auch andere Altersgruppen in zum Teil erheblichem Maße ab.<br />

Fazit:<br />

Die gründerzeitlich geprägten Ortsteile profitieren von Zuwanderungen, wobei sich die<br />

höchsten Wanderungsgewinne 2003 auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" verlagert haben. Die<br />

Gründerzeitgebiete verbuchen mit wenigen Ausnahmen Zuwanderungen sowohl aus<br />

Gebieten innerhalb als auch außerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen. Der Wanderungsgewinn beruht<br />

vor allem auf der Gruppe der 20-40-Jährigen. Ein negativer Wanderungssaldo war<br />

2003 wiederum in Grünau, aber auch in durch spezifische Alt- bzw. Plattenbaubestände<br />

geprägten Ortsteilen außerhalb der Innenstadt zu beobachten.<br />

26 Die innerstädtischen Umzüge sind nach Ursprungsort des Umzugs (Fortzugsort) bestimmt.<br />

27<br />

Darüber hinaus hat Dölitz-Dösen aufgrund eines Asylbewerberwohnheimes eine besonders hohe Umzugshäufigkeit<br />

zu verzeichnen.<br />

32 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


4.3 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />

Wie in den Vorjahren setzte sich auch 2003 die aufgrund des Wanderungsgeschehens zum<br />

Teil sehr gegensätzliche Entwicklung des Durchschnittsalters der Bevölkerung in den Ortsteilen<br />

fort. Die ohnehin relativ junge Bevölkerung in vielen der innenstadtnahen Ortsteile (vor<br />

allem Zentrum-Nordwest, Südvorstadt und Schleußig) verjüngt sich weiter; das Durchschnittsalter<br />

ist in innenstadtfernen Ortsteilen, die durch Bestände der 1920/30er Jahre und<br />

Großsiedlungen geprägt sind, am höchsten. Die Bevölkerungsentwicklung der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Ortsteile zwischen 2000 und 2003 ist weiterhin sehr unterschiedlich: Fast alle gründerzeitlichen<br />

Ortsteile – außer einigen im Osten bzw. Nordosten – haben Einwohnergewinne zu verzeichnen,<br />

teilweise mehr als 15%. Auch in ausgewählten Ortsteilen am <strong>Stadt</strong>rand ist die Einwohnerzahl<br />

deutlich angestiegen. Dem stehen Einwohnerverluste von mehr als 10% in Grünau<br />

gegenüber. Ein starker Rückgang der Einwohnerzahl ist auch in Mockau-Nord, Schönefeld-Ost<br />

(z.T. durch Registerbereinigungen) und Marienbrunn zu beobachten.<br />

Fazit:<br />

Während in den meisten innerstädtischen Ortsteilen die Einwohnerzahl kontinuierlich<br />

ansteigt und sich das Durchschnittsalter der bereits relativ jungen Bevölkerung verringert,<br />

haben vor allem innenstadtferne, teilweise durch Plattenbau geprägte Ortsteile<br />

Einwohner verloren. Die höchsten Verluste seit 2000 sind in Grünau zu verzeichnen.<br />

4.4 ARBEITSLOSIGKEIT<br />

Die Arbeitslosigkeit ist auch 2003 in den zentrumsnahen Ortsteilen deutlich niedriger als im<br />

<strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten oder als in Grünau. In den zuletzt genannten <strong>Stadt</strong>räumen liegen<br />

auch die Ortsteile mit der höchsten Arbeitslosigkeit (Volkmarsdorf, Altlindenau, Kleinzschocher,<br />

Lausen-Grünau), in denen die Arbeitslosigkeit 2003 gegenüber dem hohen Niveau<br />

des Vorjahres überwiegend noch angestiegen ist. In den anderen <strong>Stadt</strong>räumen war die Entwicklung<br />

gegenüber 2002 sehr uneinheitlich. Insbesondere am <strong>Stadt</strong>rand gab es neben vielen<br />

Ortsteilen mit deutlichem Rückgang der Arbeitslosigkeit auch Ortsteile, in denen ein Anstieg<br />

zu beobachten war.<br />

4.5 WOHNUNGSLEERSTAND<br />

Die räumliche Verteilung des Wohnungsleerstandes im <strong>Stadt</strong>gebiet ist weiterhin durch hohe<br />

Leerstandsquoten in den Altbaugebieten im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten sowie in der Großsiedlung<br />

Grünau gekennzeichnet, während die an die Innenstadt angrenzenden Ortsteile<br />

niedrigere Leerstandsquoten aufweisen. Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich die<br />

Grundmuster der Leerstandsverteilung im <strong>Stadt</strong>gebiet verändert haben, ist für 2003 keine<br />

aufwändige Fortschreibung der Leerstandsdaten für die Ortsteile erfolgt. Es wird auf die Daten<br />

von 2002 zurück gegriffen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 33


Miltitz<br />

Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

8<br />

9<br />

19<br />

Plaußig-Portitz<br />

8<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Mockau-Nord<br />

149<br />

9<br />

127<br />

Gohlis-Nord<br />

0<br />

36<br />

Thekla<br />

Wahren<br />

Möckern<br />

116<br />

Gohlis-Mitte<br />

Eutritzsch<br />

Mockau-<br />

Süd 119<br />

0<br />

9<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

31<br />

17<br />

Leutzsch<br />

0<br />

89<br />

Gohlis-Süd<br />

Zentrum-<br />

15<br />

Nord 81<br />

6<br />

Zentrum-<br />

Schönefeld-<br />

225<br />

Abtnaundorf<br />

145<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

130<br />

Sellerhausen-<br />

Heiterblick<br />

17<br />

Paunsdorf<br />

70<br />

Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

264<br />

Nordwest<br />

60<br />

131 57<br />

Altlindenau<br />

164 Zentrum-<br />

Ost Neustadt-<br />

Zentrum NeuschöneNeuschöneVolkmarsdorf<br />

143<br />

feld Anger-<br />

Stünz<br />

31<br />

5<br />

Engelsdorf<br />

517<br />

132<br />

Schönau<br />

258<br />

Neulindenau<br />

259<br />

5<br />

152 Lindenau<br />

Zentrum-West<br />

Zentrum-Süd<br />

Crottendorf<br />

Reudnitz-<br />

48<br />

Thonberg<br />

86<br />

79<br />

0<br />

Mölkau<br />

Miltitz<br />

0<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

Grünau-<br />

Mitte<br />

0<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Plagwitz<br />

Schleußig<br />

7<br />

Kleinzschocher<br />

130<br />

Südvorstadt 45<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Stötteritz<br />

30<br />

Baalsdorf<br />

0<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Connewitz<br />

Marienbrunn<br />

0<br />

13<br />

Lausen-<br />

111<br />

Grünau<br />

62<br />

8<br />

Probstheida<br />

Großzschocher<br />

30<br />

Lößnig<br />

Holzhausen<br />

118<br />

10<br />

2<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Schönau<br />

Grünau-<br />

Mitte<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Wahren<br />

Neulindenau<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Leutzsch<br />

Lindenthal<br />

Plagwitz<br />

Schleußig<br />

Kleinzschocher<br />

Lindenthal<br />

Möckern<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Gohlis-Süd<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Zentrum-Süd<br />

Südvorstadt<br />

Connewitz<br />

4<br />

Wiederitzsch<br />

Eutritzsch<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Reudnitz-<br />

Thonberg<br />

Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Dölitz-Dösen<br />

Dölitz-Dösen<br />

Seehausen<br />

Seehausen<br />

Thekla<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Zentrum-<br />

Sellerhausen-<br />

Nordwest<br />

Zentrum-<br />

Stünz<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Neustadt-<br />

NeuschöneNeuschöneVolkmarsdorf<br />

Altlindenau<br />

Lindenau<br />

Zentrum-West<br />

feld<br />

Anger-<br />

Crottendorf<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Meusdorf<br />

Meusdorf<br />

Plaußig-Portitz<br />

2<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Liebertwolkwitz<br />

3<br />

34 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Liebertwolkwitz<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

1<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Baufertigstellungen von Wohneinheiten<br />

2003 pro 1.000 EW<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Veränderung der Anzahl der<br />

Wohneinheiten 2000 bis 2003<br />

0<br />

200<br />

keine Fertigstellungen<br />

unter 1<br />

1 bis unter 2<br />

2 bis unter 3<br />

3 bis unter 4<br />

4 bis unter 5<br />

5 und mehr<br />

Anteil der WE in 1- und 2-<br />

Familienhäusern bzw.<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

(einschl. Bestandsmaßnahmen<br />

Nichtwohngebäude)<br />

<strong>Leipzig</strong> insgesamt<br />

Mehrfamilienhäuser 1- und 2- Familienhäuser<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

0 5 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

< -150<br />

-150 bis < -100<br />

-100 bis < -50<br />

-50 bis < 50<br />

50 bis < 100<br />

100 bis < 150<br />

150 und mehr<br />

Wohnungsabgänge absolut<br />

2000 bis 2003<br />

Minimum: Lausen-Grünau (-517 WE)<br />

Maximum: Wiederitzsch (+720 WE)<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

5 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung


Miltitz<br />

Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Miltitz<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

Schönau<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Grünau-<br />

Mitte<br />

Schönau<br />

Grünau-<br />

Mitte<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Wahren<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Leutzsch<br />

Lindenthal<br />

Plagwitz<br />

Plagwitz<br />

Kleinzschocher<br />

Möckern<br />

Schleußig<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Gohlis-Süd<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Zentrum-Süd<br />

Südvorstadt<br />

Connewitz<br />

Eutritzsch<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Dölitz-Dösen<br />

Seehausen<br />

Thekla<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Zentrum-<br />

Sellerhausen-<br />

Nordwest<br />

Zentrum-<br />

Stünz<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Neustadt-<br />

Neuschöne-<br />

Volkmarsdorf<br />

Neulindenau<br />

Altlindenau<br />

Lindenau<br />

Zentrum-West<br />

feld Anger-<br />

Reudnitz- Crottendorf<br />

Thonberg<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Wahren<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Leutzsch<br />

Neulindenau<br />

Lindenthal<br />

Altlindenau<br />

Plagwitz<br />

Kleinzschocher<br />

Möckern<br />

Lindenau<br />

Zentrum-<br />

Nordwest<br />

Schleußig<br />

Zentrum-West<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Gohlis-Süd<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Zentrum<br />

Zentrum-Süd<br />

Südvorstadt<br />

Connewitz<br />

Eutritzsch<br />

Zentrum-<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Meusdorf<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Plaußig-Portitz<br />

Thekla<br />

Sellerhausen-<br />

Stünz<br />

Neustadt-<br />

Neuschöne-<br />

Volkmarsdorf<br />

feldfeld Anger-<br />

Reudnitz-<br />

Crottendorf<br />

Thonberg<br />

Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Dölitz-Dösen<br />

Seehausen<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Meusdorf<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Plaußig-Portitz<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Liebertwolkwitz<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Liebertwolkwitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 35<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Wanderungssalden gesamt in<br />

den Ortsteilen 2003<br />

Verlust über 3 %<br />

Verlust unter 3 % bis 0,5 %<br />

ausgeglichen<br />

Gewinn 0,5 % bis unter 2 %<br />

Gewinn 2 % bis unter 4 %<br />

Gewinn über 4 %<br />

Wanderungssaldo 2003 absolut<br />

über die <strong>Stadt</strong>grenze<br />

hinaus<br />

<strong>Stadt</strong>grenze<br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

innerhalb der<br />

<strong>Stadt</strong>grenze<br />

0 5 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Umzüge innerhalb <strong>Leipzig</strong>s<br />

in Prozent der Bevölkerung<br />

unter 6 %<br />

6 bis unter 10 %<br />

10 bis unter 14 %<br />

14 bis unter 18 %<br />

über 18 %<br />

Anteil der Umzüge<br />

innerhalb des Ortsteils<br />

Anteil Umzüge<br />

im gleichen Ortsteil<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

0 5 km<br />

Anteil Umzüge über<br />

Ortsteil hinaus<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung


Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Miltitz<br />

Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Schönau<br />

Miltitz<br />

Grünau-<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Nord Grünau-<br />

Mitte<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Schönau<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Grünau-<br />

Mitte<br />

Wahren<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Wahren<br />

Neulindenau<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Leutzsch<br />

Neulindenau<br />

Lindenthal<br />

Leutzsch<br />

Altlindenau<br />

Lindenthal<br />

Altlindenau<br />

Lindenau<br />

Plagwitz<br />

Plagwitz<br />

Kleinzschocher<br />

Zentrum-<br />

Nordwest<br />

Plagwitz<br />

Schleußig<br />

Kleinzschocher<br />

Möckern<br />

Lindenau<br />

Möckern<br />

Zentrum-<br />

Nordwest<br />

Schleußig<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Gohlis-Süd<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Gohlis-Süd<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Zentrum-West<br />

Wiederitzsch<br />

Zentrum-Süd<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Thekla<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Sellerhausen-<br />

Zentrum-<br />

Stünz<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Neustadt-<br />

NeuschöneNeuschöneVolkmarsdorf<br />

feld Anger-<br />

Reudnitz-<br />

Thonberg<br />

Crottendorf<br />

Südvorstadt<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Südvorstadt<br />

Connewitz<br />

Eutritzsch<br />

Eutritzsch<br />

Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Connewitz Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Dölitz-Dösen<br />

Dölitz-Dösen<br />

Seehausen<br />

Seehausen<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Thekla<br />

Meusdorf<br />

Meusdorf<br />

Plaußig-Portitz<br />

Paunsdorf<br />

Sellerhausen-<br />

Zentrum- Volkmarsdorf Stünz<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Neustadt-<br />

Neuschöne-<br />

Zentrum-West<br />

feld<br />

Anger-<br />

Reudnitz-<br />

Crottendorf<br />

Zentrum-Süd<br />

Thonberg<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mölkau<br />

Plaußig-Portitz<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

36 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Liebertwolkwitz<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Liebertwolkwitz<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Wanderungssaldo (Altersklassen)<br />

und Durchschnittsalter in den<br />

Ortsteilen 2003<br />

unter 38<br />

38 bis unter 40<br />

40 bis unter 42<br />

42 bis unter 44<br />

44 bis unter 46<br />

46 bis unter 48<br />

48 und älter<br />

Wanderungssalden nach Altersgruppen<br />

<strong>Leipzig</strong> insgesamt*<br />

0 bis 20 J. älter 60 J.<br />

20 bis 40 J. 40 bis 60 J.<br />

* die Säulen zeigen aus Darstellungsgründen<br />

nur 1/5 der Gesamtsäulen an<br />

<strong>Stadt</strong>grenze<br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

0 5 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Einwohnerentwicklung in den<br />

<strong>Leipzig</strong>er Ortsteilen 2000-2003<br />

Verlust 10 % und mehr<br />

Verlust unter 10 % bis 5 %<br />

Verlust unter 5 % bis 1 %<br />

ausgeglichen (-1 % bis unter 1 %)<br />

Gewinn 1 % bis unter 5 %<br />

Gewinn 5 % bis unter 10 %<br />

Gewinn 10 % und mehr<br />

<strong>Stadt</strong>grenze<br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

0 5 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung


Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Schönau<br />

Miltitz<br />

Grünau-<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Nord Grünau-<br />

Mitte<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Miltitz<br />

Burghausen<br />

Rückmarsdorf<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

Wahren<br />

Neulindenau<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Schönau<br />

Grünau-<br />

Mitte<br />

Grünau-<br />

Siedlung<br />

Hartmanndorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Grünau-<br />

Ost<br />

Leutzsch<br />

Wahren<br />

Großzschocher<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Lindenthal<br />

Altlindenau<br />

Lindenau<br />

Plagwitz<br />

Schleußig<br />

Kleinzschocher<br />

Leutzsch<br />

Neulindenau<br />

Lindenthal<br />

Möckern<br />

Altlindenau<br />

Gohlis-Süd<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Zentrum-<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Nordwest<br />

Zentrum-<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Zentrum-West<br />

Plagwitz<br />

Schleußig<br />

Kleinzschocher<br />

Möckern<br />

Lindenau<br />

Zentrum-Süd<br />

Südvorstadt<br />

Eutritzsch<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Connewitz Marienbrunn<br />

Gohlis-Süd<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-Nord<br />

Gohlis-Mitte<br />

Zentrum-Süd<br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Seehausen<br />

Thekla<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Sellerhausen-<br />

Volkmarsdorf Stünz<br />

Neustadt-<br />

Neuschönefeld<br />

Anger-<br />

Crottendorf<br />

Reudnitz-<br />

Thonberg<br />

Lößnig<br />

Dölitz-Dösen<br />

Zentrum<br />

Südost<br />

Mockau-Nord<br />

Mockau-<br />

Süd<br />

Schönefeld-<br />

Abtnaundorf<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Meusdorf<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Zentrum-<br />

Sellerhausen-<br />

Nordwest<br />

Zentrum-<br />

Stünz<br />

Ost<br />

Zentrum<br />

Neustadt-<br />

Neuschöne-<br />

Volkmarsdorf<br />

feld Anger-<br />

Zentrum-West<br />

Crottendorf<br />

Reudnitz-<br />

Thonberg<br />

Südvorstadt<br />

Connewitz<br />

Eutritzsch<br />

Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Dölitz-Dösen<br />

Seehausen<br />

Stötteritz<br />

Probstheida<br />

Plaußig-Portitz<br />

Thekla<br />

Meusdorf<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Plaußig-Portitz<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Liebertwolkwitz<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Liebertwolkwitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 37<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Engelsdorf<br />

Baalsdorf<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Geschätzter Wohnungsleerstand<br />

in <strong>Leipzig</strong> (12/2002)<br />

unter 10 %<br />

10 % bis unter 20 %<br />

20 % bis unter 30 %<br />

30 % und mehr<br />

<strong>Stadt</strong>grenze<br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

0 5 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Raumbeobachtungssystem<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Arbeitslose je 1.000 Einwohner<br />

im Alter von 15-65 Jahren<br />

unter 60<br />

60 bis unter 100<br />

100 bis unter140<br />

140 bis unter 180<br />

über 180<br />

Prozentuale Veränderung<br />

gegenüber 2002<br />

Minimalwert<br />

-18,4%<br />

Rückgang der<br />

Arbeitslosenziffer<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Stadt</strong>bezirk<br />

Ortsteil<br />

0 5 km<br />

15,9%<br />

Maximalwert<br />

Anstieg der<br />

Arbeitslosenziffer<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Kartographie: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung


5. ENTWICKLUNGEN IN SCHWERPUNKTGEBIETEN DER<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

5.1 ALTBAUQUARTIERE (TEILPLAN STADTERNEUERUNG)<br />

Das folgende Kapitel stellt die Entwicklungstendenzen in den von Altbaubeständen geprägten<br />

<strong>Stadt</strong>teilen dar, die im <strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung, Teilplan<br />

<strong>Stadt</strong>erneuerung untersucht wurden (vgl. Karte). Der Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung wurde im<br />

Oktober 2000 beschlossen (RB III-432/00) und im Jahr 2003 fortgeschrieben (RB III-<br />

1328/03). Aufgrund der Aktualität des fortgeschriebenen Teilplans <strong>Stadt</strong>erneuerung werden<br />

im vorliegenden Bericht nur ausgewählte Entwicklungstendenzen dargestellt.<br />

Die Einwohnerzahl in den Altbauquartieren steigt seit 1999 kontinuierlich an. Mit 2,2% lag der<br />

Zuwachs 2003 leicht über dem Niveau der beiden Vorjahre und deutlich höher als in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> insgesamt. Im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> schwächte sich der Bevölkerungsgewinn<br />

jedoch deutlich ab. Dennoch wurden in mehreren <strong>Stadt</strong>teilen, insbesondere entlang des Auwaldes<br />

sowie im innenstadtnahen Bereich, inzwischen die Einwohnerzahlen von 1994 wieder<br />

erreicht oder – zum Teil deutlich – übertroffen.<br />

Einwohner<br />

300.000<br />

280.000<br />

260.000<br />

240.000<br />

220.000<br />

200.000<br />

274.642<br />

Einwohnerentwicklung in den im Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />

untersuchten <strong>Stadt</strong>teilen (Altbauquartiere)<br />

264.290<br />

260.568<br />

270.456<br />

276.659<br />

281.871<br />

287.463<br />

293.815<br />

294.261<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 06/<strong>2004</strong><br />

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Prozentuale Einwohnerentwicklung in den im Teilplan<br />

<strong>Stadt</strong>erneuerung untersuchten <strong>Stadt</strong>teilen*<br />

38 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

3,0%<br />

1,5%<br />

0,0%<br />

-1,5%<br />

-3,0%<br />

-4,5%<br />

-6,0%<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

-3,7%<br />

-4,3%<br />

-3,8%<br />

-1,4%<br />

1,4%<br />

2,3%<br />

1,9% 2,0% 2,2%<br />

* Der <strong>Stadt</strong>teil Böhlitz konnte aufgrund fehlender Daten erst ab 1999 einbezogen werden.<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Allerdings konnten nicht alle <strong>Stadt</strong>teile in 2003 sowie im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> Einwohnergewinne<br />

verzeichnen. Grundsätzlich hält zwar der Trend an, dass sich die gründerzeitlich geprägten<br />

Quartiere überwiegend positiv entwickeln, während <strong>Stadt</strong>teile mit umfangreicheren<br />

Beständen der 1920er und 1930er Jahre eher negative Entwicklungstendenzen aufweisen.<br />

Der Einwohnergewinn in den meisten Gründerzeitgebieten schwächte sich gegenüber den<br />

Vorjahren jedoch sichtbar ab. Den (prozentual) höchsten Bevölkerungszuwachs gab es im<br />

ersten Halbjahr <strong>2004</strong> in Sellerhausen-Stünz, der <strong>Stadt</strong>teil Zentrum-Nord verzeichnete dagegen<br />

den deutlichsten Einwohnerverlust.<br />

Die Wanderungssalden der gründerzeitlich geprägten <strong>Stadt</strong>teile weisen eine unterschiedliche<br />

Entwicklung auf. Während sich die Wanderungsgewinne der innenstadtnahen und am Auwald<br />

gelegenen Quartiere tendenziell verringern, steigen sie in den Schwerpunktgebieten<br />

des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten an. Allerdings weisen die hohen Fluktuationsquoten<br />

in diesen <strong>Stadt</strong>teilen auf dieser Instabilität der Entwicklung hin. Der Wohnungsleerstand<br />

ist entsprechend der Einwohnergewinne in allen überwiegend gründerzeitlich geprägten<br />

<strong>Stadt</strong>teilen rückläufig.


<strong>Stadt</strong>teile mit größeren Beständen der 1920/30er Jahre (z.B. Mockau, Marienbrunn-Lößnig)<br />

weisen dagegen stagnierende Leerstandszahlen auf. Die Wanderungsbilanz ist überwiegend<br />

leicht negativ. Die Alterstruktur dieser <strong>Stadt</strong>teile ist überdurchschnittlich stark durch die<br />

Gruppe der 60- bis 70-Jährigen geprägt, wodurch sich auch die unterdurchschnittliche Fluktuation<br />

erklärt.<br />

Fazit:<br />

Die Altbauquartiere waren auch 2003 durch eine positive Einwohnerentwicklung geprägt.<br />

Die Wanderungsgewinne der Gründerzeitquartiere um die Innenstadt und entlang<br />

des Auwaldes sind tendenziell rückläufig, während sie im <strong>Leipzig</strong>er Westen und<br />

Osten ansteigen. <strong>Stadt</strong>teile mit Altbaubeständen der 1920/30er Jahre weisen dagegen<br />

überwiegend einen leicht negativen Wanderungssaldo und ein höheres Durchschnittsalter<br />

auf.<br />

5.2 GROßSIEDLUNGEN<br />

Das folgende Kapitel stellt die Entwicklungstendenzen im Untersuchungsraum des <strong>Stadt</strong>entwicklungsplans<br />

Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung, Teilplan Großsiedlungen dar (RB III-<br />

989/02). Die Untersuchungsgebiete umfassen die Wohnungsbestände in industrieller Bauweise<br />

mit mehr als 500 WE auf Erweiterungsstandorten (vgl. Karte). Auf die Entwicklungen in<br />

Grünau wird aufgrund der Bedeutung im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>prozess ein besonderes Augenmerk<br />

gelegt.<br />

5.2.1 Grünau 28<br />

Auch 2003 hat sich die Einwohnerzahl Grünaus weiter um 5,5% auf nunmehr 49.878 reduziert.<br />

Zwar liegt der Einwohnerverlust damit deutlich unter dem der Jahre 1998 bis 2000, ist<br />

gegenüber 2002 aber wieder angestiegen. Im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> war hingegen nur ein<br />

leichter Einwohnerrückgang erkennbar.<br />

Einwohner<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

75.947<br />

Einwohnerentwicklung in Grünau (Teilplan Großsiedlungen)*<br />

72.375<br />

67.409<br />

62.479<br />

57.628<br />

54.563<br />

52.063<br />

49.878<br />

48.884<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 06/<strong>2004</strong><br />

*Untersuchungsgebiete mit Wohnungsbeständen in industrieller Bauweise<br />

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Prozentuale Einwohnerentwicklung gegenüber dem Vorjahr in<br />

Grünau (Teilplan Großsiedlungen)*<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 39<br />

0,0%<br />

-1,5%<br />

-3,0%<br />

-4,5%<br />

-6,0%<br />

-7,5%<br />

-9,0%<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

-4,7%<br />

-6,9%<br />

-7,3%<br />

-7,8%<br />

-5,3%<br />

*Untersuchungsgebiete mit Wohnungsbeständen in industrieller Bauweise<br />

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Die Einwohnerentwicklung und die Wanderungssalden in den einzelnen Wohnkomplexen<br />

werden stark von den <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>vorhaben sowie der damit verbundenen Freilenkung von<br />

Beständen beeinflusst. Wie in den Vorjahren hat der WK 5.2 mit 8% auch 2003 die höchsten<br />

Wanderungsverluste zu verzeichnen, die allerdings schon geringer als 2002 waren. Während<br />

die WK 1 und 3 mit -3,1% bzw. -5,5% im Vergleich zu 2002 deutlich gestiegene Verluste<br />

aufweisen, ist die Wanderungsbilanz in den WK 2 und 8 auf -1,6% bzw. -3,5% gesunken. Der<br />

28<br />

Die Daten für Grünau beziehen sich nur auf die Wohnungsbestände industrieller Bauweise in den Untersuchungsgebieten.<br />

-4,6%<br />

-4,2%


WK 4 hat wie im Vorjahr einen nahezu ausgeglichenen Wanderungssaldo. Auch die Fluktuation<br />

ist in den Wohnkomplexen – außer im WK 1 und WK 3 – rückläufig.<br />

Der Wohnungsleerstand in Grünau hat sich 2003 gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Abrissmaßnahmen<br />

leicht abgeschwächt und lag bei 26%. Stagnierende Leerstandsquoten finden<br />

sich in den WK 1, 3, 4 und 8, während alle anderen Wohnkomplexe sinkende Leerstände<br />

aufweisen, die sich jedoch auf sehr hohem Niveau bewegen: Bis auf den WK 1 (unter<br />

10%) verzeichnen alle Wohnkomplexe eine Leerstandsquote von rund 20% und mehr, die<br />

WK 5.2 und 7 sogar von mehr als 30%.<br />

Berücksichtigt man hingegen die zum Abbruch vorgesehenen bzw. beantragten Bestände als<br />

nicht mehr am Markt aktive Wohnungen, verringert sich der Wohnungsleerstand 2003 in<br />

Grünau auf ca. 18%. Die WK 1 bis 3 verzeichnen dann einen moderaten marktaktiven Leerstand<br />

von rund 5 bis 7%, während die anderen WK einen Leerstand zwischen 17 und 24%<br />

aufweisen.<br />

In Bezug auf die unterschiedlichen Gebäudetypen verzeichnen die sechsgeschossigen WBS<br />

70 mit 28% den höchsten marktaktiven Leerstand und liegen damit mehr als doppelt so hoch<br />

wie in den fünfgeschossigen WBS 70 (13%). Die elfgeschossigen WBS 70 weisen einen<br />

Leerstand von 16% auf.<br />

Fazit:<br />

Die Einwohner- und Wanderungsverluste in Grünau sind anhaltend hoch, liegen aber<br />

deutlich unter denen der Jahre 1998 bis 2000. Besonders hoch sind die Verluste im<br />

WK 5.2, aber auch in den WK 3, 5.1 und 7; gering dagegen im WK 4. Der Wohnungsleerstand<br />

ging 2003 gegenüber dem Vorjahr aufgrund von <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>maßnahmen<br />

leicht zurück.<br />

5.2.2 Weitere Großsiedlungsgebiete<br />

Die Einwohnerzahl in den anderen Großsiedlungsgebieten (ohne Grünau) ist 2003 um 2,5%<br />

gesunken und entspricht damit dem Niveau des Vorjahres. Die Einwohnerverluste waren mit<br />

6,1% in Möckern bzw. mit 4,7% in Mockau-Ost am höchsten. Der starke Verlust von 9,1% im<br />

Gebiet Straße des 18. Oktober ist auf Registerbereinigungen zurückzuführen.<br />

Einwohner<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

72.534<br />

Einwohnerentwicklung im Untersuchungsraum des<br />

Teilplan Großsiedlungen (ohne Grünau)<br />

71.203<br />

68.416<br />

65.754<br />

63.496<br />

61.450<br />

59.904<br />

58.422<br />

57.628<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 06/<strong>2004</strong><br />

Quelle: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Prozentuale Einwohnerentwicklung gegenüber dem Vorjahr im<br />

Untersuchungsraum des Teilplans Großsiedlungen (ohne<br />

Grünau)<br />

40 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

0,0%<br />

-1,5%<br />

-3,0%<br />

-4,5%<br />

-6,0%<br />

-7,5%<br />

-9,0%<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

-1,4%<br />

-1,8%<br />

-3,9%<br />

-3,9%<br />

-3,4%<br />

-3,2%<br />

-2,5%<br />

-2,5%<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen; eigene Berechnungen <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Leipzig</strong>, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Die Einwohnerentwicklung im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> deutet auf insgesamt wieder leicht steigende<br />

Einwohnerverluste in den Großsiedlungen hin, wobei es räumliche Unterschiede gibt.<br />

Neben Dölitz verzeichnen erstmals auch Mockau-Ost und Mockau-West eine ausgeglichene<br />

Einwohnerentwicklung, Thekla und Großzschocher sogar einen leichten Einwohnergewinn.<br />

Demgegenüber weisen Lößnig und Marienbrunn deutlich gestiegene Verluste auf.


Wanderungssaldo und Fluktuation entwickelten sich 2003 in fast allen Großsiedlungsgebieten<br />

konstant bzw. rückläufig. Die Ausnahmen bilden Möckern mit einem deutlich erhöhten<br />

Wanderungsverlust sowie Marienbrunn und Lößnig mit leichten Fluktuationszuwächsen.<br />

Die Wohnungsleerstände in den Großsiedlungen stagnieren in den meisten Gebieten und<br />

bewegen sich 2003 mit durchschnittlich rund 12% auf dem Niveau des Vorjahres. Sinkende<br />

Leerstandsquoten finden sich lediglich in der Straße des 18. Oktober und in Mockau West,<br />

steigende hingegen in Mockau Ost, Gohlis Nord und Möckern. Während die meisten Großsiedlungen<br />

Leerstandsquoten von rund 10% und weniger verzeichnen, bewegen sich diese<br />

in Marienbrunn, Gohlis Nord, Möckern und Lößnig bei etwa 15 bis 20%. Mockau Ost weist<br />

mit rund 25% den höchsten Leerstand in den Großsiedlungen auf, dieser ist jedoch teilweise<br />

auf die Freilenkung von zum Abbruch vorgesehenen Beständen zurückzuführen.<br />

Fazit:<br />

Die Einwohnerzahl in den weiteren Großsiedlungen sinkt kontinuierlich, jedoch deutlich<br />

geringer als in Grünau. Einzig Dölitz hat seit mehreren Jahren eine konstante Einwohnerzahl<br />

und eine stabile Entwicklung. Dagegen zeigen sowohl Möckern als auch<br />

Mockau Ost 2003 deutlich negative Entwicklungsindikatoren. Dort steigt auch der<br />

Wohnungsleerstand, während er in den meisten anderen Großsiedlungen stagniert<br />

oder sinkt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 41


Strukturdaten der <strong>Stadt</strong>teile des Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />

Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003)<br />

>80<br />

70-80<br />

60-70<br />

50-60<br />

40-50<br />

30-40<br />

20-30<br />

10-20<br />

0-10<br />

Möckern-Wahren<br />

Mockau<br />

Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />

Lößnig<br />

Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher<br />

Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch<br />

Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />

122<br />

115<br />

105<br />

109<br />

95<br />

99<br />

100<br />

98<br />

87<br />

91<br />

90<br />

86<br />

Index 1994<br />

100=<br />

82<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

Mockau Möckern-Wahren<br />

Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />

Lößnig<br />

Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher Leutzsch<br />

Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnberechtigten<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

Möckern-Wahren<br />

Mockau<br />

Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />

Lößnig<br />

Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher<br />

Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch<br />

42 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten in %)<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

Mockau Möckern-Wahren<br />

Marienbrunn-<br />

Lößnig<br />

Großzschocher Kleinzschocher Leutzsch Lindenau-Plagwitz<br />

Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch Gohlis-Nord Gohlis-Süd<br />

WE-Leerstand (Leerstandsklassen)<br />

sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend<br />

sinkend sinkend stagnierend stagnierend sinkend<br />

Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn- Mockau Möckern-Wahren<br />

Lößnig<br />

Struktur des Geschosswohnungsbestandes 2002 nach Sanierungsstand<br />

Möckern-Wahren<br />

Mockau<br />

Leutzsch Lindenau-Plagwitz Marienbrunn-<br />

Lößnig<br />

Gohlis-Nord Gohlis-Süd Großzschocher Kleinzschocher<br />

Altlindenau Böhlitz-Ehrenberg Connewitz Eutritzsch<br />

Anteile am Geschosswohnungsbestand im <strong>Stadt</strong>teil (ohne EFH): WE in Neubauten nach 1990 WE in (seit 1990) sanierten Häusern WE in un- oder teilsanierten, bewohnten Häusern WE in unbewohnbaren oder weitgehend leer stehenden unsanierten Häusern


Strukturdaten der <strong>Stadt</strong>teile des Teilplan <strong>Stadt</strong>erneuerung (Fortsetzung)<br />

Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003)<br />

>80<br />

70-80<br />

60-70<br />

50-60<br />

40-50<br />

30-40<br />

20-30<br />

10-20<br />

0-10<br />

Durchschnitt<br />

Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost<br />

/Musikviertel<br />

Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz<br />

Neulindenau Ost 1 Ost 2<br />

Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />

99<br />

107 106<br />

110<br />

112<br />

98 98<br />

103<br />

99<br />

70<br />

76<br />

75<br />

74<br />

94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost Durchschnitt<br />

/Musikviertel<br />

Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz Südvorstadt<br />

Neulindenau Ost 1 Ost 2 Schleußig<br />

Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnbevölkerung<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

Durchschnitt<br />

Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost<br />

/Musikviertel<br />

Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz<br />

Neulindenau Ost 1 Ost 2<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 43<br />

Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten in %)<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

Durchschnitt<br />

Zentrum Nord Zentrum Ost<br />

Waldstr.-/Bachstr.-<br />

/Musikviertel<br />

Sellerhausen-Stünz Stötteritz Südvorstadt Thonberg<br />

Ost 1 Ost 2 Schleußig Schönefeld<br />

Neulindenau<br />

WE-Leerstand (Leerstandsklassen)<br />

stagnierend sinkend sinkend sinkend stagnierend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend sinkend<br />

sinkend sinkend<br />

Neulindenau Ost 1 Ost 2 Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost Durchschnitt<br />

/Musikviertel<br />

Struktur des Geschosswohnungsbestandes 2002 nach Sanierungsstand<br />

Durchschnitt<br />

Südvorstadt Thonberg Waldstr.-/Bachstr.- Zentrum Nord Zentrum Ost<br />

/Musikviertel<br />

Schleußig Schönefeld Sellerhausen-Stünz Stötteritz<br />

Neulindenau Ost 1 Ost 2<br />

Anteile am Geschosswohnungsbestand im <strong>Stadt</strong>teil (ohne EFH): WE in Neubauten nach 1990 WE in (seit 1990) sanierten Häusern WE in un- oder teilsanierten, bewohnten Häusern WE in unbewohnbaren oder weitgehend leer stehenden unsanierten Häusern


Strukturdaten der WK in Grünau (Untersuchungsräume des Teilplan Großsiedlungen in Grünau)<br />

Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003, ohne Wohnheime)<br />

>80<br />

70-80<br />

60-70<br />

50-60<br />

40-50<br />

30-40<br />

20-30<br />

10-20<br />

0-10<br />

Durchschnitt<br />

WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />

WK 1 WK 2 WK 3 WK 4<br />

Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />

Index 1994<br />

100=<br />

83<br />

65<br />

67<br />

69 69 69<br />

61 61<br />

55<br />

94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03<br />

Durchschnitt<br />

WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />

Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnberechtigten<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

-12<br />

-14<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

00 01 02 03<br />

Durchschnitt<br />

WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />

44 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten)<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8 Durchschnitt<br />

Leerstandsquote, Anteil der Leerwohnungen an allen WE in % (ohne Wohnheime)<br />

Leerstandsquote, Anteil der Leerwohnungen 2003 an allen WE in % (ohne Wohnheime und abgestimmte Rückbauobjekte)<br />

17<br />

6 7 6<br />

24 20 19 18<br />

20<br />

sinkend<br />

sinkend sinkend sinkend sinkend<br />

stagnierend sinkend sinkend sinkend<br />

WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8 Durchschnitt<br />

WK 4<br />

WK 1 WK 2 WK 3<br />

Wohnortbindung, Wohnberechtigte nach Wohndauer, Anteile in %<br />

10<br />

11<br />

11<br />

8<br />

10<br />

12<br />

7<br />

7<br />

6<br />

7<br />

7<br />

9<br />

8<br />

8<br />

35<br />

32<br />

34<br />

32<br />

37<br />

10<br />

10<br />

43<br />

15<br />

43<br />

12<br />

43<br />

16<br />

17<br />

17<br />

18<br />

18<br />

18<br />

14<br />

11<br />

18<br />

11<br />

10<br />

11<br />

16<br />

bis 1 Jahr<br />

8<br />

1-2 Jahre ab 15 Jahre<br />

7<br />

33<br />

19<br />

2-5 Jahre<br />

5-10 Jahre 10-15 Jahre<br />

16 17<br />

17<br />

11<br />

17<br />

18<br />

10<br />

18<br />

17<br />

17<br />

12<br />

Durchschnitt<br />

WK 5.1 WK 5.2 WK 7 WK 8<br />

WK 1 WK 2 WK 3 WK 4


Strukturdaten der Untersuchungsräume des Teilplan Großsiedlungen (ohne Grünau)<br />

Altersstruktur der Wohnbevölkerung (31.12.2003, ohne Wohnheime)<br />

>80<br />

70-80<br />

60-70<br />

50-60<br />

40-50<br />

30-40<br />

20-30<br />

10-20<br />

0-10<br />

Gohlis Nord Durchschnitt<br />

Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />

Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig<br />

Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld<br />

Einwohnerentwicklung 1994 bis 2003 (Wohnberechtigte 31.12.)<br />

Index 1994<br />

100= 84<br />

84<br />

82<br />

86 88 86<br />

78<br />

75 75 73<br />

76<br />

80<br />

74<br />

67<br />

94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03* 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03 94 96 98 00 02 03<br />

94 96 98 00 02 03<br />

(* 2003:Registerbereinigung)<br />

Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig<br />

Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />

Gohlis Nord Durchschnitt<br />

Wanderungssalden 2000 bis 2003 in % der Wohnberechtigten<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03* 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

(* 2003:Registerbereinigung)<br />

Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf Gohlis Nord Durchschnitt<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 45<br />

Fluktuation 2000 bis 2003 (Wegzüge im Verhältnis zur Zahl der Wohnberechtigten)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03* 00 01 02 03<br />

00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03 00 01 02 03<br />

00 01 02 03 00 01 02 03<br />

(* 2003: Registerbereinigung<br />

Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />

Gohlis Nord Durchschnitt<br />

Leerstandsquote, Anteil der Leerwohnungen 2003 an allen WE in % (ohne Wohnheime und abgestimmte Rückbauobjekte)<br />

5 9 4 15 10<br />

17<br />

19<br />

9 6 5 13 7<br />

18<br />

8<br />

sinkend<br />

stagnierend sinkend stagnierend sinkend stagnierend sinkend sinkend<br />

stagnierend<br />

stagnierend steigend stagnierend sinkend<br />

stagnierend<br />

Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />

Gohlis Nord Durchschnitt<br />

Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld<br />

Wohnortbindung, Wohnberechtigte nach Wohndauer, Anteile in %<br />

10<br />

22<br />

11<br />

12<br />

20<br />

13<br />

10<br />

7<br />

8<br />

7 9<br />

6 9<br />

7<br />

29<br />

8<br />

36<br />

11<br />

10 10 16<br />

7<br />

36<br />

37<br />

8<br />

44<br />

41<br />

43<br />

40<br />

15<br />

45<br />

17<br />

5<br />

18<br />

18<br />

18<br />

14<br />

11<br />

11<br />

19<br />

31<br />

25<br />

8<br />

13<br />

17<br />

26<br />

18<br />

10<br />

17<br />

8<br />

21<br />

18<br />

11<br />

16<br />

14<br />

18<br />

15<br />

8<br />

10<br />

10<br />

13<br />

Gohlis Nord Durchschnitt<br />

Mockau Ost Mockau West Thekla Paunsdorf<br />

Dölitz Marienbrunn Str. des 18. Oktober Lößnig<br />

bis 1 Jahr<br />

7<br />

6<br />

1-2 Jahre ab 15 Jahre 7<br />

2-5 Jahre<br />

14<br />

45 18<br />

43<br />

18<br />

17<br />

5-10 Jahre ab 10 Jahre<br />

9<br />

11<br />

Großzschocher Möckern Sellerhausen Schönefeld<br />

6<br />

5<br />

16<br />

55<br />

14<br />

7<br />

4<br />

7<br />

15<br />

14<br />

9<br />

8


Raumbeobachtungssystem der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Böhlitz<br />

Leutzsch<br />

Neulindenau<br />

Möckern- Wahren<br />

Al tlin de na u<br />

Lindenau-<br />

Plagwitz<br />

Kl ei nzsc<br />

hocher<br />

Großzschocher<br />

Schl eu ßig<br />

<strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

WK 7<br />

WK 8<br />

Einwohnerentwicklung in den Altbauquartieren (31.12.03 bis 30.06.04)<br />

Goh lis- No rd<br />

Gohlis-Süd<br />

Waldstraßen-<br />

Bachstraßen-<br />

Musikviertel<br />

46 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Zentrum-<br />

Nord<br />

Innerer Süden -<br />

Südvorstadt<br />

Connewitz<br />

Eutritzsch<br />

Zentrum-<br />

Ost<br />

Ost1<br />

Mockau<br />

Schönefeld<br />

Thonberg<br />

Ost 2<br />

Stötteritz<br />

Mari en bru nn -Lö ßni g<br />

Sellerhausen-<br />

Stünz<br />

Entwicklung der Wohnbevöl kerung<br />

mäßige V erlus te (1,5 % und mehr)<br />

leic ht e Ver lust e (0,5 bis 1,5 % )<br />

ausgeglichen<br />

Raumbeobachtungssystem der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

WK 5.1<br />

WK 5.2<br />

WK 4<br />

WK 3<br />

WK 2<br />

WK 1<br />

Großzschocher<br />

Straße<br />

de s 18 . Oktobe r<br />

Marienbrunn<br />

Lößnig<br />

Schönefeld<br />

leichte Gewinne (0,5 bis 1,5 %)<br />

mäßige Gewinne (1,5 % und mehr)<br />

0 2 km<br />

D aten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Berechnung: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Einwohnerentwicklung in den Großsiedlungsgebieten (31.12.2003 bis 30.06.<strong>2004</strong>)<br />

Möckern<br />

<strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung<br />

Gohlis Nord<br />

Dö litz<br />

Moc kau-West<br />

Mockau-Os t<br />

Thekla<br />

Sellerhausen<br />

Paunsdorf<br />

Entwicklung der Wohnbevölkerung:<br />

0<br />

starke Verluste (m ehr als 4 %)<br />

mäßige V erlu ste (2 bis 4 %)<br />

leichte Verluste (0,5 bis 2 %)<br />

ausgeglichen (+/- 0,5 %)<br />

leichte Gewinne (mehr als 0,5 %)<br />

1 km<br />

Daten: Amt für Statistik und Wahlen<br />

Berechnung: <strong>Stadt</strong>planungsamt, <strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung


5.3 PROGRAMM-/FÖRDERGEBIETE<br />

Im Rahmen des Monitorings befindet sich eine Wirkungsbeobachtung für den Fördermitteleinsatz<br />

im Aufbau. Erstmals können deshalb in den <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> Daten zum<br />

Fördermitteleinsatz und der Umsetzung des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s aufgenommen werden.<br />

5.3.1 Fördermitteleinsatz<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> hat sich frühzeitig und intensiv um den Einsatz städtebaulicher Fördermittel<br />

bemüht. Ab 1992 flossen erste Fördermittel in <strong>Leipzig</strong>er Sanierungsgebiete. Zwischen 1994<br />

und 2003 konnte kontinuierlich ein jährliches Fördemittelvolumen zwischen 30 und 40 Mio.<br />

Euro gehalten werden. Von größter Bedeutung war dabei bis 1999 der Einsatz der Städtebaufördermittel<br />

in den Sanierungsgebieten. Mit dem Paradigmenwechsel, der durch den<br />

STEP W+S induziert wurde, kam es zu einer Veränderung des Fördermitteleinsatzes:<br />

¬ Der Mitteleinsatz in den Sanierungsgebieten ging 2000-2003 schrittweise zurück.<br />

¬ Gleichzeitig wurden integrierte Programme zur <strong>Stadt</strong>teilentwicklung im <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

(Soziale <strong>Stadt</strong>, EFRE) und <strong>Leipzig</strong>er Westen (URBAN II) eingesetzt.<br />

¬ Zur Erhaltung der städtebaulich wichtigen Gründerzeitstrukturen in der <strong>Leipzig</strong>er Innenstadt<br />

und den innenstadtnahen Gebieten wurden die Erhaltungsgebiete für den Einsatz<br />

von Fördermitteln aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" erweitert (Innenstadt<br />

und Waldstraßen-/Bachstraßenviertel) und der Mitteleinsatz ab 2000 erhöht.<br />

¬ Ab 2003 standen die Mittel aus dem Programm <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost (Rückbau und Aufwertung)<br />

zur Verfügung.<br />

In Grünau wurden aus dem Programm "Weiterentwicklung großer Neubaugebiete" (WENG)<br />

seit 1995 Mittel auf einem kontinuierlichem Niveau eingesetzt. Das Programm läuft jedoch in<br />

2005 aus.<br />

Aufgrund der sich drastisch verschlechternden kommunalen Finanzsituation können immer<br />

weniger Aufwertungsmaßnahmen, die untrennbarer Bestandteil der <strong>Stadt</strong>erneuerung und<br />

des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s sind, umgesetzt werden. Deshalb wird zur Verbesserung der Situation<br />

einen innovative ämterübergreifende Kombination von Vorhaben und Finanzierungsquellen<br />

genutzt, um Städtebaufördermittel einzuwerben. Weiterhin wird der Ersatz kommunaler Eigenanteile<br />

durch Finanzierungsbeiträge von Landeskirchen und gemeinnützigen Vereinen<br />

getestet.<br />

Fördermittel in 1.000 Euro<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Fördermitteleinsatz in den städtebaulichen Fördergebieten der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

1994 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Daten: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

Sanierungsgebiete<br />

Erhaltungsgebiete<br />

Grünau (WENG)<br />

Integrierte Programme<br />

(Soziale <strong>Stadt</strong>/EFRE im<br />

<strong>Leipzig</strong>er Osten, URBAN<br />

II im <strong>Leipzig</strong>er Westen)<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost<br />

(Programmteile Rückabu<br />

und Aufwertung)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 47


Fazit:<br />

Zwischen 1994 und 2003 konnte ein jährliches Volumen städtebaulicher Fördermittel<br />

von 30 bis 40 Mio. € gehalten werden. Seit 2000 ist dabei eine veränderte Schwerpunktsetzung<br />

festzustellen: Rückgang der Mittel in den Sanierungsgebieten und Zunahme<br />

bei integrierten Programmen, Erhaltungsgebieten und - seit 2003 - im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />

Ost. Ab <strong>2004</strong> ist ein deutlicher Rückgang des Fördermitteleinsatzes zu erwarten.<br />

5.3.2 Umsetzung des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />

Der Einsatz der Fördermittel konzentriert sich in der Praxis auf folgende Handlungsfelder des<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s:<br />

¬ Schaffung großräumiger Grünverbindungen als Impuls für eine Standortentwicklung, die<br />

private Investitionen nach sich zieht,<br />

¬ kleinteilige Zwischennutzungen, vorrangig auf Rückbauflächen,<br />

¬ Rückbau von Wohngebäuden in Großsiedlungen und Altbaugebieten,<br />

¬ Unterstützung der Eigentumsbildung in denkmalgeschützten Altbauten und neuen <strong>Stadt</strong>häusern,<br />

¬ Integrierte <strong>Stadt</strong>teilentwicklung im <strong>Leipzig</strong>er Osten und Westen, d. h. Verknüpfung von<br />

baulich-räumlichen, sozialen und beschäftigungsfördernden Maßnahmen.<br />

48 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


Dauerhaftes Grün als Schlüssel der Aufwertung<br />

Die Entwicklung von neuen <strong>Stadt</strong>teilparks als dauerhafte, großflächige Grünfläche hat sich in<br />

den vergangenen Jahren als Schlüsselmaßnahme zur Aufwertung von benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen<br />

erwiesen. In <strong>Leipzig</strong> sind zwischen 1999 und <strong>2004</strong> 16,4 ha an dauerhaften Grünflächen<br />

auf städtischen bzw. durch die <strong>Stadt</strong> erworbenen Grundstücken neu entstanden. Auf<br />

Basis der konzeptionellen <strong>Stadt</strong>teilpläne werden <strong>Stadt</strong>teilparks dort gestaltet, wo durch eine<br />

dauerhafte Wohnumfeldverbesserung ein besonderer Impuls für die Entwicklung benachteiligter<br />

<strong>Stadt</strong>räume zu erwarten ist und gleichzeitig eine Vernetzung der Grün- und Freiräume<br />

erfolgt. Die Parks dienen der Aufwertung von Wohnlagen und der Inwertsetzung und Adressenbildung<br />

von privaten und städtischen Grundstücken. Beispielhaft zu nennen sind der Umbau<br />

des Eilenburger Bahnhofes zum Lene-Voigt-Park, der Henriettenpark und der Freizeitpark<br />

Rabet.<br />

Temporäres Grün im Wachstumstrend<br />

Größer als der Anteil dauerhafter öffentlicher Grünflächen ist der Anteil temporärer Grünflächen<br />

im <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>. Durch die Nachnutzung von Abbruchflächen sind in den <strong>Stadt</strong>erneuerungsgebieten<br />

zwischen 1999 und Juli <strong>2004</strong> ca. 27,2 ha grüner Zwischennutzungen entstanden.<br />

Das dort bestehende Baurecht bleibt grundsätzlich bestehen, eine spätere Vermarktung<br />

ist möglich. 186 innerstädtische Flurstücke sind dadurch höherwertig gestaltet und per Gestattungsvereinbarung<br />

über mehrere Jahre als öffentliche Grünfläche gesichert. Sie umfassen<br />

eine Fläche von ca. 13,1 ha. Die verbleibenden Anteile sind einfache Nachnutzungen auf<br />

privaten Grundstücken.<br />

Höherwertige Zwischennutzungen durch Gestattungsvereinbarungen (1999-07/<strong>2004</strong>)<br />

Fördergebiet Fläche<br />

in m²<br />

Anzahl Gestattungen<br />

Anzahl Flurstücke<br />

Fördermittel<br />

in €<br />

Prager Straße 15.712 16 30 518.563,59<br />

Reudnitz 14.565 7 9 342.552,79<br />

Innerer Süden 14.349 6 16 168.180,00<br />

Gohlis 7.740 8 9 520.962,35<br />

Neustädter Markt 10.688 7 13 340.448,78<br />

Neuschönefeld 600 1 1 31.793,81<br />

Plagwitz 1.960 3 4 180.242,98<br />

Kleinzschocher 3.640 10 11 348.351,95<br />

Lindenau 18.003 5 35 452.990,17<br />

Connewitz 17.145 4 25 544.800<br />

<strong>Leipzig</strong>-Innenstadt 9.691 5 10 272.993,54<br />

Stötteritz 1.150 1 2 14.397,86<br />

Wald-/Bachstraße 2.897 2 2 171.110,08<br />

Grünau 6.128 2 3 516.700,00<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> 8.228 10 14 977.918,53<br />

URBAN 4.820 1 1 173.000,00<br />

Gesamt 138.086 89 186 5.615.006,43<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 49


Rückbau von Wohngebäuden<br />

Für den Rückbau von Wohngebäuden wurden seit 1991 in <strong>Leipzig</strong> Fördermittel in Höhe von<br />

15,1 Mio. € eingesetzt, davon 3,3 Mio. € in 2001/2002 aus dem Landesrückbauprogramm<br />

und 11,8 Mio. € in 2003/<strong>2004</strong> aus dem Programm <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Mit diesen Mitteln wurden<br />

3.970 Wohnungen abgerissen. Der Abriss erfolgte zu etwa zwei Dritteln im Plattenbau<br />

und zu etwa einem Drittel im Altbau. Der Fördermitteleinsatz konzentrierte sich neben der<br />

Großsiedlung Grünau auf die Altbaugebiete im <strong>Leipzig</strong>er Osten und Westen.<br />

Fördermitteleinsatz für den Rückbau von Wohngebäuden 2001 bis <strong>2004</strong><br />

Programm Zeitraum Fördervolumen Anzahl der<br />

Wohnungen<br />

davon<br />

Plattenbau<br />

davon<br />

Altbau<br />

Landesrückbauprogramm 2001/2002 3,3 Mio € 945 750 195<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost 2003 5,8 Mio € 1.425 537 888<br />

<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost <strong>2004</strong> 6,0 Mio € 1.600 1.371 229<br />

Gesamt 2001 - <strong>2004</strong> 15,1 Mio € 3.970 2.658 1.312<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

Selbstnutzerprogramm zur innerstädtischen Eigentumsbildung (selbstnutzer.de)<br />

Im Rahmen des Selbstnutzerprogramms werden vom Liegenschaftsamt, der LWB und von<br />

Privateigentümern sowohl Altbauwohnungen in unsanierten Gründerzeithäusern als auch<br />

Bauplätze für innerstädtische Eigenheime ("<strong>Stadt</strong>häuser") angeboten und die Bau-/Kaufwilligen<br />

durch Moderation und Beratung unterstützt. Nach etwas mehr als dreijähriger Laufzeit<br />

haben bis Ende <strong>2004</strong> mit Unterstützung des Programms 143 Haushalte Eigentum erworben,<br />

davon ca. zwei Drittel in Gründerzeitwohnungen und ca. ein Drittel in <strong>Stadt</strong>häusern.<br />

Während die Bestandsobjekte in fast allen Gründerzeitquartieren zu finden sind, konzentrieren<br />

sich die <strong>Stadt</strong>hausgrundstücke neben dem großen Standort Stallbaumstraße in Gohlis<br />

auf Connewitz und den <strong>Leipzig</strong>er Westen.<br />

Verkaufte Wohnungen und Grundstücke im Selbstnutzerprogramm<br />

2001/2002 2003 <strong>2004</strong> Gesamt<br />

Eigentumswohnungen 30 30 31 91<br />

<strong>Stadt</strong>häuser 6 17 29 52<br />

Summe 36 47 60 143<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

Zwischen 2001 und <strong>2004</strong> wurden zur Finanzierung des Selbstnutzerprogramms mit seinen<br />

personalintensiven Beratungsansätzen und der Öffentlichkeitsarbeit insgesamt 435.000 Euro<br />

aufgewendet, finanziert aus verschiedenen <strong>Stadt</strong>erneuerungsprogrammen. Mit dem dadurch<br />

initiierten Erwerb von über 143 Wohnungen bzw. Häusern und deren Sanierung bzw. Bau<br />

geht ein privates Investitionsvolumen von über 26,0 Mio. Euro einher. Damit ergibt sich eine<br />

hohe Effizienz der öffentlich eingesetzten Mittel zu den ausgelösten Investitionen von 1 : 65.<br />

50 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


Öffentliche und private Investitionen im Rahmen des Selbstnutzerprogramms<br />

Bestandsgebäude aus<br />

der Gründerzeit (Eigentumswohnungen)<br />

öffentliche Investitionen<br />

(Finanzierung 2001 - <strong>2004</strong>)<br />

(Beratungsleistungen, Messen, Ausstellungen,<br />

Veranstaltungen, Werbematerialien etc.)<br />

private Investitionen<br />

(2001 - <strong>2004</strong>)<br />

(Grund & Boden, Baufinanzierungen,<br />

Architektenleistungen etc.)<br />

300.000 € 19.500.000 €<br />

Neubau <strong>Stadt</strong>häuser 100.000€ 6.500.00 €<br />

Gesamt 400.000 € 26.000.000 €<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

KMU- Förderung in Programmgebieten<br />

Sowohl im <strong>Leipzig</strong>er Osten (EFRE-Gebiet) als auch im <strong>Leipzig</strong>er Westen (URBAN II- Gebiet)<br />

stehen Fördermöglichkeiten für soziale Träger, stadtteilkulturelle Dienstleister und in erster<br />

Linie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zur Verfügung. Mit diesen Fördermöglichkeiten<br />

wurden die ökonomische Basis gestärkt und neue Arbeits- und Ausbildungsplätze in den<br />

Branchen Facheinzelhandel, unternehmensnahe Dienstleistungen, Freizeit, verarbeitendes<br />

Handwerk, Gastronomie und Neue Medien/IT-Branche geschaffen.<br />

Arbeitsplatzentwicklung in den Programmgebieten<br />

Programmgebiet 2003 <strong>2004</strong><br />

<strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

Gesicherte Arbeitsplätze<br />

(EFRE)<br />

Neue Arbeitsplätze<br />

127<br />

<strong>Leipzig</strong>er Westen<br />

Gesicherte Arbeitsplätze<br />

120<br />

(URBAN II)<br />

Neue Arbeitsplätze<br />

80<br />

Gesamt Gesicherte Arbeitsplätze<br />

208<br />

Neue Arbeitsplätze<br />

207<br />

Quelle: <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, Amt für <strong>Stadt</strong>erneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

Fazit:<br />

Seit 2001 wurden im Rahmen des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s 3.970 WE mit einem Fördervolumen<br />

von 15,1 Mio. € abgerissen, zwei Drittel davon in Plattenbauobjekten. Gleichzeitig wurden<br />

mit Fördermitteln verschiedener Programme umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen<br />

umgesetzt: Seit 1999 entstanden 16,4 ha neuer Grünflächen in <strong>Stadt</strong>teilparks und<br />

13,8 ha als höherwertige Zwischennutzungen. Zudem wurden in den Programmgebieten<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> und Urban II fast 800 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen<br />

sowie im Rahmen des <strong>Leipzig</strong>er Programms "selbstnutzer.de" 143 Familien bei der<br />

Schaffung selbstgenutzten Wohneigentums in Altbauten oder innerstädtischen <strong>Stadt</strong>häusern<br />

unterstützt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 51<br />

88<br />

96<br />

44<br />

138<br />

102<br />

234<br />

146


6. VERGLEICH DER ZIELE DES STADTUMBAUS MIT DER<br />

TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG<br />

Der STEP W+S definiert Ziele für die <strong>Wohnungsmarkt</strong>entwicklung und den <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> in<br />

<strong>Leipzig</strong>. Diese lassen sich quantifizieren bzw. liegen auf Basis von Prognosen und Szenarien<br />

bereits quantifiziert vor. Anhand von vier zentralen Indikatoren sollen im Folgenden die aktuellen<br />

Entwicklungstendenzen im Vergleich zum STEP W+S und zum Beitrag der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

für den Wettbewerb "<strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost" bewertet werden.<br />

Für die zukünftige Einwohnerentwicklung wurde dem STEP W+S die 2000 veröffentlichte<br />

Prognose des Statischen Landesamtes des Freistaates Sachsen zu Grunde gelegt, die in der<br />

positivsten Variante 450.000 Einwohner im Jahr 2015 erwarten ließ. Da bereits in der Erarbeitungsphase<br />

absehbar war, dass die tatsächliche Entwicklung deutlich positiver verläuft,<br />

wurde dies in den Zielsetzungen des STEP W+S berücksichtigt. Zum Vergleich mit der tatsächlichen<br />

Entwicklung wird deshalb die Prognose des Statistischen Landesamtes aus dem<br />

Jahr 2002 genutzt, die eine ausgeglichene bis leicht negative Einwohnerentwicklung für<br />

<strong>Leipzig</strong> erwarten lässt. Die vor allem in 2003 deutlich gestiegene Einwohnerzahl in <strong>Leipzig</strong><br />

zeigt eine positivere Entwicklung als in beiden Varianten prognostiziert. Die Einwohnerzahl<br />

lag Ende 2003 um ca. 2.000 über den Erwartungen. Dieser Trend nach oben wird sich jedoch<br />

nicht so stark fortsetzen wie die Abbildung nahe legt, da <strong>2004</strong> im Zuge der Wahl zum<br />

Europaparlament umfangreiche Registerbereinigungen erfolgten.<br />

Einwohner mit<br />

Hauptwohnsitz<br />

500.000<br />

498.000<br />

496.000<br />

494.000<br />

492.000<br />

490.000<br />

488.000<br />

494.795<br />

493.052<br />

Einwohnerentwicklung<br />

Varianten der Bevölkerungsprognose des Statistischen<br />

Landesamtes und reale Entwicklung<br />

497.531<br />

2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

497.100<br />

493.100<br />

Prognose, Variante 1 Prognose, Variante 2 Aktuelle Entwicklung<br />

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen, <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen <strong>Leipzig</strong><br />

Wohnungsabgang<br />

seit 2001<br />

Abgang von Wohnungen<br />

Szenarien und reale Entwicklung*<br />

52 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

20.000<br />

16.000<br />

12.000<br />

8.000<br />

4.000<br />

0<br />

798<br />

2.485<br />

4.216<br />

2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Szenario 1 Szenario 2 Aktuelle Entwicklung<br />

Datenquelle: <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen<br />

Wohnungsabgänge gemäß Abrissgenehmigungen<br />

Mit zunehmender Bereitstellung von Fördermitteln für den Wohnungsabriss ist auch die Zahl<br />

der Wohnungsabgänge in <strong>Leipzig</strong> stark gestiegen. Mit dem STEP W+S wurde beschlossen,<br />

bis 2010 15.000 bis 20.000 Wohnungen abzureißen. Dies lässt sich in zwei Szenarien für die<br />

nächsten Jahre darstellen:<br />

¬ Szenario 1 stellt einen jährlich gleichmäßigen Abriss von 2.000 Wohnungen – insgesamt<br />

20.000 Wohnungen – dar.<br />

¬ Szenario 2 geht von einem Abriss von insgesamt 15.000 Wohnungen aus und berücksichtigt<br />

eine Anlauf- und Auslaufphase des Förderprogramms mit geringerer Abrisstätigkeit.<br />

Im Vergleich zu den beiden Szenarien liegt die Zahl der registrierten Wohnungsabgänge in<br />

den Jahren 2001 bis 2003 bisher etwas über dem niedrigen Niveau des Szenarios 2. Um das<br />

Ziel des STEP W+S zu erreichen, ist deshalb in den nächsten Jahren noch eine stärkere<br />

Abrisstätigkeit erforderlich. Für die Programmjahre <strong>2004</strong> bis 2007 wurden entsprechende<br />

Fördermittel beantragt bzw. bereits bewilligt.<br />

Die Bautätigkeit bei Eigenheimen liegt dagegen bisher deutlich unter den Erwartungen des<br />

STEP W+S. Im Teilplan Wohnungsbau wurden 2 Szenarien untersucht, die einen Eigenheimbau<br />

von 10.600 bzw. 15.500 WE bis 2010 annehmen. Bisher werden jedoch deutlich<br />

weniger als 1.000 WE in Ein- und Zweifamilienhäusern im Jahr errichtet. Die Rahmenbedin-<br />

20.000<br />

15.000


gungen (Arbeitsmarktlage, Änderungen bei der Eigenheimzulage u.a.) lassen trotz 2003 wieder<br />

gestiegener Fertigstellungszahlen nicht erwarten, dass das ursprünglich angenommene<br />

Niveau kurz- bis mittelfristig noch erreicht wird. Dagegen sind die Baufertigstellungen bei<br />

Mehrfamilienhäusern (insbesondere fertig gestellte Wohnungen in bestehenden Gebäuden,<br />

2003 auch wieder in Neubauten) höher als angenommen, sodass sich die Bautätigkeit insgesamt<br />

im erwarteten Rahmen bewegt. Es kann festgehalten werden, dass mit dem Teilplan<br />

Wohnungsbau und den <strong>Stadt</strong>hausstandorten in der inneren <strong>Stadt</strong> nach wie vor ausreichend<br />

Flächenpotenziale für den Eigenheimbau zur Verfügung stehen.<br />

fertiggestellte<br />

Wohnungen in Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern<br />

16.000<br />

12.000<br />

8.000<br />

4.000<br />

0<br />

3.193<br />

2.538<br />

1.992<br />

1.062<br />

Neubau von Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

Szenarien und reale Entwicklung<br />

2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Datenquelle: <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen<br />

15.500<br />

10.600<br />

Szenario 1 Szenario 2 Aktuelle Entwicklung<br />

leerstehende<br />

Wohnungen<br />

(März 2000)<br />

62.500<br />

Wohnungsleerstand<br />

Szenarien und reale Entwicklung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 53<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

56.000<br />

51.000<br />

2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Datenquelle: <strong>Stadt</strong>planungsamt, Amt für Statistik und Wahlen<br />

30.000<br />

15.000<br />

Szenario 1 Szenario 2 Aktuelle Entwicklung<br />

Im Ergebnis der Angebots- und Nachfrageentwicklung ist der Wohnungsleerstand in <strong>Leipzig</strong><br />

deutlich zurück gegangen. Im Wettbewerbsbeitrag <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost wird für <strong>Leipzig</strong> das Ziel<br />

formuliert, den Leerstand bis 2010 auf 30.000 WE (ca. 10%) zu reduzieren. Szenario 1 bildet<br />

diese Entwicklung ab, wobei mit Blick auf eine notwendige Anlaufphase des <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>s<br />

der Wohnungsleerstand 2001/2002 langsamer zurück geht als später. Szenario 2 zeigt dagegen<br />

einen gleichmäßigen Rückgang des Leerstandes bis auf eine Fluktuationsreserve von<br />

15.000 WE (ca. 5%) im Jahr 2010. Die aktuelle Leerstandsentwicklung liegt zwischen beiden<br />

Szenarien und damit besser als im STEP W+S angenommen. Dies ist allerdings vor allem<br />

auf die positive Einwohner- und Haushaltsentwicklung in <strong>Leipzig</strong> zurück zu führen.<br />

Fazit:<br />

Die aktuelle Entwicklung verläuft überwiegend im Rahmen der Prognosen bzw. quantifizierten<br />

Ziele des STEP W+S und des Wettbewerbsbeitrags <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost. Die Abrisstätigkeit<br />

liegt zwar noch auf einem relativ niedrigem Niveau. Dass der Wohnungsleerstand<br />

trotzdem deutlich zurück geht, ist in dem Einwohner- und Haushaltszuwachs<br />

und der geringen Bautätigkeit bei Eigenheimen begründet. Ein Fortschreibungsbedarf<br />

der gesamtstädtischen Zielstellungen des STEP W+S besteht zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt noch nicht. Da jedoch eine Reihe der externen Rahmenbedingungen kontinuierlichen<br />

Veränderungen unterliegen und aufgrund fehlender kommunaler Eigenanteile<br />

der Fördermitteleinsatz <strong>2004</strong> in <strong>Leipzig</strong> drastisch verringert werden musste, ist<br />

die Fortsetzung der bisherigen Trends relativ unsicher.


7. HINWEISE AUF WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />

Weitere Veröffentlichungen zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>monitoring<br />

jährliche <strong>Monitoringbericht</strong>e seit 2001<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong>barometer 2003 und <strong>2004</strong><br />

Zwischenbericht zu <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in Grünau <strong>2004</strong><br />

Die Berichte können als PDF-Dateien im Internet herunter geladen werden<br />

(www.leipzig.de/stadtentwicklung).<br />

Veröffentlichungen zu den <strong>Leipzig</strong>er <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong>konzepten<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung (2000, mit Aktualisierung 2003)<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsplan Wohnungsbau und <strong>Stadt</strong>erneuerung, Teilplan Großsiedlungen (2002)<br />

Wohnungspolitisches Konzept (2002)<br />

Konzeptioneller <strong>Stadt</strong>teilplan "<strong>Leipzig</strong>er Osten" (<strong>2004</strong>)<br />

Konzeptioneller <strong>Stadt</strong>teilplan "<strong>Leipzig</strong>er Westen" (erscheint 2005)<br />

Die Konzepte sind in der Reihe "Beiträge zur <strong>Stadt</strong>entwicklung" veröffentlicht und gegen eine Schutzgebühr<br />

beim <strong>Stadt</strong>planungsamt zu beziehen.<br />

Ausgewählte aktuelle Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Statistisches Jahrbuch <strong>2004</strong><br />

Ortsteilkatalog <strong>2004</strong><br />

Strukturatlas <strong>Leipzig</strong> <strong>2004</strong><br />

Region <strong>Leipzig</strong>-Halle-Dessau, Statistische Kreisübersicht <strong>2004</strong><br />

Kommunale Bürgerumfrage 2003<br />

Informationen erhalten Sie im Internet (www.leipzig.de/statistik) oder beim Statistischen Auskunftsdienst<br />

(Tel. 0341/123-2847, Fax -2845).<br />

Aktuelle Untersuchungen des UFZ Umweltforschungszentrum <strong>Leipzig</strong>-Halle<br />

UFZ-Umweltforschungszentrum <strong>Leipzig</strong>-Halle GmbH, Department <strong>Stadt</strong>- und Umweltsoziologie<br />

(im Auftrag der <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>): Intervallstudie <strong>Leipzig</strong> Grünau 1979-<strong>2004</strong>. Ergebnisbericht<br />

der Erhebung <strong>2004</strong>. Bearbeiterin: Annett Fritzsche, Pojektleiterin: Dr. Sigrun Kabisch (erscheint<br />

im Februar 2005).<br />

Re Urban Mobil - Mobilising reurbanisation on condition of demographic change - Workpackage<br />

2. Results of the questionnaire survey in the two <strong>Leipzig</strong> districts Altlindenau and Neustadt-Neuschönefeld.<br />

Annegret Haase, Annett Steinführer, Sigrun Kabisch. UFZ-<br />

Umweltforschungszentrum <strong>Leipzig</strong>-Halle GmbH, Department <strong>Stadt</strong>- und Umweltsoziologie<br />

(WP 2 -Leader), <strong>Leipzig</strong>, July <strong>2004</strong>, 110 p.<br />

54 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>


Aktuelle Untersuchungen und Diplomarbeiten des Institut für Geographie der<br />

Universität <strong>Leipzig</strong><br />

Wiessner, Reinhard: Ostdeutsche Wohnungsmärkte im Wandel. – Berichte zur deutschen<br />

Landeskunde 78, H. 1, <strong>2004</strong>, S. 7-23<br />

Buettner, Kerstin und Karsten Muehmer: Revitalisierung ehemals industriell genutzter Bausubstanz<br />

durch Lofts - Beispiele aus Berlin und <strong>Leipzig</strong>. - Berichte zur deutschen Landeskunde<br />

78, H. 1, <strong>2004</strong>, S. 55-71<br />

Butschan, Nancy: Strukturwandel und Entwicklungsprobleme des Sanierungsgebietes Connewitz-Biedermannstrasse<br />

in <strong>Leipzig</strong>. 2003 (Diplomarbeit)<br />

Jung, Carsten: Jüngere Entwicklungen in den gründerzeitlichen Quartieren von Reudnitz.<br />

<strong>2004</strong> (Diplomarbeit)<br />

Muehmer, Karsten: Loft-Living - Umnutzung altindustrieller Bausubstanz. Konzept, Lofteigenschaften<br />

und Nutzerklientel untersucht an Beispielen in <strong>Leipzig</strong>. 2003 (Diplomarbeit)<br />

Trabert, Margit: Ein <strong>Stadt</strong>hafen für <strong>Leipzig</strong>? Entwicklungspotenzial künftiger Wohnlagen am<br />

Wasser - dargestellt am Beispiel der Inneren Westvorstadt. 2003 (Diplomarbeit)<br />

Zischner, Romy: Gentrification in <strong>Leipzig</strong>-Connewitz? Theoretische Gentrification-Ansätze<br />

und deren Gültigkeit in Städten der neuen Bundesländer. 2003 (Diplomarbeit)<br />

Weitere aktuelle Untersuchungen und Veröffentlichungen<br />

Institut für immobilienwirtschaftliche Studien: Qualitative Wohnraumanforderungen. Analyse<br />

zielgruppenspezifischer Wohnraumanforderungen. <strong>2004</strong> (www.ist-leipzig.de)<br />

Wiest, K. und Hill, A. (<strong>2004</strong>): Sanfte Gentrifizierung, Studentifizierung und Inseln ethnischer<br />

Konzentration in ostdeutschen Innenstadtrandgebieten? Das Beispiel <strong>Leipzig</strong>. In: Raumforschung<br />

und Raumordnung. H. 6/<strong>2004</strong>.<br />

Wichtige Internet-Links Links (Monitoring, <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung, Datenportale,<br />

Studien)<br />

www.komwob.de - Plattform zur Kommunalen <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung mit Links zu<br />

Berichten und Ansprechpartnern anderer Städte<br />

www.stadtumbau-ost.info - Homepage der Bundestransferstelle <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> Ost<br />

www.statistik.sachsen.de - Homepage des Statistischen Landesamtes des Freistaats<br />

Sachsen<br />

www.sab.sachsen.de - Übersicht über Förderprogramme und jährlicher Bericht zum Monitoring<br />

der Wohnungswirtschaft in Sachsen<br />

www.halle.de - Informationen zum <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong> und der <strong>Wohnungsmarkt</strong>beobachtung in<br />

Halle (Saale) siehe unter Bürger&Kommune/Wohnen und <strong><strong>Stadt</strong>umbau</strong><br />

www.hvbexpertise.de - kostenfreie Analysen zu Wohnungsmärkten deutscher Städte der<br />

privaten HVB Expertise GmbH (Immobilienberatungsgesellschaft der HVB Group)<br />

www.baufoerderer.de - Informationsportal der Verbraucherzentrale zu Förderprogrammen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 55

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