Monitoringbericht 2004 - Wohnungsmarkt - Stadtumbau - Stadt Leipzig
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Die Wanderungsbilanzen der einzelnen Ortsteile gehen in unterschiedlichem Maße auf Wanderungen<br />
von außen (über die <strong>Stadt</strong>grenze) sowie auf innerstädtische Wanderungen zurück.<br />
Mit wenigen Ausnahmen verbuchen die innenstadtnahen bzw. durch gründerzeitliche Bebauung<br />
geprägten Ortsteile sowohl bei den Außenwanderungen als auch bei den Wanderungen<br />
innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes – teilweise erhebliche – Wanderungsgewinne, wobei<br />
vielfach die Zuwanderungen von Außen den höheren Anteil an den Gewinnen haben. Bei<br />
einigen Ortsteilen im <strong>Leipzig</strong>er Osten ist nach wie vor nur der Außenwanderungssaldo positiv,<br />
während sie bei den innerstädtischen Wanderungen verlieren. Demgegenüber speisen<br />
die randstädtischen Ortsteile ihre Gewinne überwiegend aus innerstädtischen Wanderungen.<br />
Die Ortsteile in Grünau, die weiterhin insgesamt deutliche Wanderungsverluste verzeichnen,<br />
verlieren Bevölkerung insbesondere an andere Ortsteile bzw. die Gründerzeitquartiere im<br />
innerstädtischen Bereich, während Wanderungsverluste über die <strong>Stadt</strong>grenze hinaus relativ<br />
wenig zu Buche schlagen. Die Veränderung der Einwohnerzahlen in Paunsdorf und Heiterblick<br />
in 2003 ist in erster Linie auf Korrekturen der Statistik im Zusammenhang mit einem<br />
Wohnheim zurückzuführen.<br />
Die innerstädtische Mobilitätsrate gibt Aufschluss über Unterschiede zwischen den Ortsteilen<br />
bei der Häufigkeit der auf das <strong>Stadt</strong>gebiet bezogenen Umzüge. 26 2003 lag die innerstädtische<br />
Mobilität in den innenstadtnahen Ortsteilen tendenziell höher als in den randstädtischen.<br />
Besonders häufig zogen innerhalb des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Stadt</strong>gebietes Bewohner aus Ortsteilen<br />
im <strong>Leipzig</strong>er Westen und Osten um 27 . Aber auch die gründerzeitlich geprägten Ortsteile<br />
Gohlis-Süd und Südvorstadt verzeichnen eine relativ hohe innerstädtische Mobilitätsrate. In<br />
den meisten Ortsteilen bezieht sich der weitaus kleinere Teil auf Umzüge innerhalb des Ortsteils<br />
und demzufolge der größte Teil auf einen Wechsel des Wohnortes in einen anderen<br />
Ortsteil. In Liebertwolkwitz ist dieses Verhältnis jedoch ausgeglichen, in Böhlitz-Ehrenberg<br />
sogar leicht umgekehrt.<br />
Die einzelnen Altersgruppen der Bevölkerung sind in sehr unterschiedlichem Maße am Wanderungsergebnis<br />
der Ortsteile beteiligt. Die Wanderungsgewinne der innenstadtnahen Ortsteile<br />
resultieren insbesondere aus der Zuwanderung der 20- bis 40-Jährigen, lediglich im<br />
<strong>Leipzig</strong>er Osten ist diese Altersgruppe weniger dominant. Dabei spielt der Zuzug von Studierenden<br />
eine wichtige Rolle, teilweise auch in der Altersgruppe bis 20 Jahre. Der ungewöhnlich<br />
hohe Zuwanderungsanteil der Über-60-Jährigen in Plagwitz lässt sich durch den Bestand<br />
bzw. die Fertigstellung von Senioreneinrichtungen erklären, während der deutliche Wanderungsverlust<br />
der 20- bis 40-Jährigen im Ortsteil Zentrum-Südost auf Registerbereinigungen<br />
im Zusammenhang mit einem Studentenwohnheim zurückzuführen ist. Bei den übrigen<br />
Ortsteilen mit spürbaren Wanderungsgewinnen ergibt sich kein einheitliches Bild, da dort<br />
verschiedene Altersgruppen am Wanderungsgeschehen beteiligt sind. In Grünau wird der<br />
negative Wanderungssaldo stark durch die 20- bis 40-Jährigen bestimmt, jedoch wandern in<br />
einigen Grünauer Ortsteilen auch andere Altersgruppen in zum Teil erheblichem Maße ab.<br />
Fazit:<br />
Die gründerzeitlich geprägten Ortsteile profitieren von Zuwanderungen, wobei sich die<br />
höchsten Wanderungsgewinne 2003 auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" verlagert haben. Die<br />
Gründerzeitgebiete verbuchen mit wenigen Ausnahmen Zuwanderungen sowohl aus<br />
Gebieten innerhalb als auch außerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen. Der Wanderungsgewinn beruht<br />
vor allem auf der Gruppe der 20-40-Jährigen. Ein negativer Wanderungssaldo war<br />
2003 wiederum in Grünau, aber auch in durch spezifische Alt- bzw. Plattenbaubestände<br />
geprägten Ortsteilen außerhalb der Innenstadt zu beobachten.<br />
26 Die innerstädtischen Umzüge sind nach Ursprungsort des Umzugs (Fortzugsort) bestimmt.<br />
27<br />
Darüber hinaus hat Dölitz-Dösen aufgrund eines Asylbewerberwohnheimes eine besonders hohe Umzugshäufigkeit<br />
zu verzeichnen.<br />
32 <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong>