Monitoringbericht 2004 - Wohnungsmarkt - Stadtumbau - Stadt Leipzig
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4. ENTWICKLUNGEN IN DEN ORTSTEILEN<br />
4.1 BAUTÄTIGKEIT UND WOHNUNGSBESTAND<br />
Im Jahr 2003 lag die Bautätigkeit pro 1.000 Einwohner in den randstädtischen Ortsteilen von<br />
<strong>Leipzig</strong> in der Regel wesentlich höher als in den zentralen Ortsteilen. Die Schwerpunkte der<br />
Bautätigkeit konzentrierten sich wieder auf Wiederitzsch und etwas stärker als in den Vorjahren<br />
im Osten der <strong>Stadt</strong>. In den nordwestlich gelegenen Ortsteilen reduzierte sich hingegen<br />
die ehemals hohe Zahl der Baufertigstellungen. Im innenstadtnahen Bereich verzeichneten<br />
insbesondere die Ortsteile Plagwitz und Eutritzsch eine relativ hohe Bautätigkeit, nicht zuletzt<br />
durch den Neubau von Seniorenwohnanlagen. Die Gebäudestruktur folgt noch immer stark<br />
den vorhandenen Bestandsmustern: Während in den randstädtischen Ortsteilen überwiegend<br />
Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern fertig gestellt werden, verzeichnet in den<br />
innenstadtnahen Ortsteilen der Mehrfamilienhausbau den größten Anteil an der Bautätigkeit.<br />
Die Verlagerung individuellen Wohnungsbaus auf innenstadtnahe Flächen hat auch 2003 nur<br />
in einzelnen Ortsteilen (z.B. Connewitz) eine praktische Relevanz.<br />
Die Abgänge 24 von Wohnungen von 2000 bis 2003 konzentrierten sich überwiegend auf Teile<br />
der vom Plattenbau geprägten Ortsteile (insbesondere Lausen-Grünau, Grünau-Mitte, Grünau-Ost,<br />
Schönau) sowie auf Teile der gründerzeitlich geprägten Ortsteile (vor allem Neustadt-Neuschönefeld<br />
sowie Lindenau, Plagwitz und Kleinzschocher). In den meisten dieser<br />
Ortsteile mit spürbaren Abgängen von Wohnungen ging in der Folge der gesamte Wohnungsbestand<br />
von 2000 bis 2003 zurück. Nur in Plagwitz übertraf demgegenüber die Zahl<br />
neu entstandener Wohnungen deutlich die der zahlreichen Abgänge, sodass sich der Wohnungsbestand<br />
erhöhte. Den stärksten Zuwachs des Wohnungsbestandes insgesamt gab es<br />
überwiegend in den randstädtischen Ortsteilen, insbesondere in Wiederitzsch und Engelsdorf.<br />
Aber auch einige innerstädtische Ortsteile – neben Plagwitz vor allem die Südvorstadt –<br />
verzeichneten einen deutlichen Anstieg des Wohnungsbestandes.<br />
Fazit:<br />
Die Wohnungsbautätigkeit pro 1.000 Einwohner ist in den randstädtischen Ortsteilen<br />
des Nord- und Ostraums am höchsten, hat 2003 aber auch in einigen innerstädtischen<br />
Ortsteilen deutlich zugenommen. Aufgrund der inzwischen umfangreichen Wohnungsabgänge<br />
geht die Zahl der Wohnungen vor allem in Grünau sowie den Ortsteilen östlich<br />
und nordöstlich der Innenstadt deutlich zurück.<br />
4.2 WANDERUNGEN<br />
Hohe Wanderungsgewinne 25 verzeichnen auch 2003 die innenstadtnahen bzw. gründerzeitlich<br />
geprägten Ortsteile. Dabei verlagerten sich die stärksten Wanderungsgewinne von den<br />
Ortsteilen der "Nord-Süd-Schiene" (von Gohlis über Zentrum-Nordwest bis zur Südvorstadt)<br />
auf den "<strong>Leipzig</strong>er Westen" (Lindenau, Altlindenau, Plagwitz), da dort noch ein umfassendes<br />
marktfähiges Wohnungsangebot besteht. In den randstädtischen Ortsteilen finden sich hingegen<br />
wenige mit spürbaren Wanderungsgewinnen. Eine negative Wanderungsbilanz weisen<br />
wiederum überwiegend Ortsteile mit umfangreichen Plattenbaubeständen auf, wobei der<br />
Schwerpunkt der Wanderungsverluste nach wie vor in Grünau liegt.<br />
24 Die Abgangsstatistik beruht auf den Abgangsgenehmigungen, deren Vollzug jedoch nicht kontrolliert wird.<br />
25<br />
Alle Angaben zu Wanderungen und Bevölkerung beziehen sich auf die Wohnbevölkerung (Haupt- und<br />
Nebenwohnsitze).<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> - <strong>Monitoringbericht</strong> <strong>2004</strong> 31