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Hanno Richter - Boku

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enützt werden. Auf dem gesamten Weg würden entweder die lange Leitstrecke durch<br />

die Wand oder das Plasmalemma der Endodermiszellen den Hauptwiderstand darstel-<br />

len.<br />

3) Der Symplasten-Weg: Unter dem Symplasten versteht man bekanntlich die Gesamt-<br />

heit des Protoplasmas, das durch Plasmodesmata (also Plasmastränge, die die Wand<br />

durchsetzen) über die Zellgrenzen hinweg verbunden ist. Das Wasser würde auf diesem<br />

Weg zuerst einmal aus der Wand in das Protoplasma der Epidermis oder einer Zelle des<br />

Rindengewebes eindringen. Sobald es die Plasmalemma-Barriere überwunden hat,<br />

bleibt es im Protoplasma-Wandbelag der Zellen zwischen Plasmalemma und Tonoplast<br />

und strömt durch die Plasmodesmata von einer Zelle in die andere. Die Endodermis<br />

kann auf diese Weise ohne Behinderung durch den Casparyschen Streifen gequert wer-<br />

den, und das Wasser erreicht die letzten Parenchymzellen, die um die Gefäße liegen.<br />

Hier tritt es wieder aus dem Plasmalemma aus und geht in das Lumen der toten Tra-<br />

cheen oder Tracheiden über. Für den Sitz des Hauptwiderstandes gibt es hier drei Alter-<br />

nativen: Die beiden Biomembranen, die beim Ein- und Austritt gequert werden müssen,<br />

die dünne und von zähem Protoplasma erfüllte Wegstrecke in den Protoplasten, und die<br />

Plasmodesmen, die ja nur ungefähr 1% der Zellwandfläche einnehmen.<br />

Welche Bedeutung hat nun jeder der drei Wege? Im Prinzip sind zweifellos sowohl<br />

der Weg durch die Vakuolen als auch der durch den Symplasten und der durch Zell-<br />

wand und Endodermis gangbar. Überall finden sich ja Wassermoleküle. Und da sich auf<br />

jedem dieser Wege Wasser bewegen kann, so muss es das auch tun. Die Gesetze der<br />

Hydrodynamik entsprechen nämlich denen beim Fluss von elektrischem Strom. In die-<br />

sem Fall beschäftigen wir uns mit einem Wasserstrom, der von einer einheitlichen Quel-<br />

le, dem Boden, auf drei parallelen Wegen zu einem einheitlichen Endpunkt, dem Xylem,<br />

führt. Dafür gilt eine einfache Regel, die sich aus den Kirchhoff'schen Sätzen der Elektri-<br />

zitätslehre ableiten läßt: Die Stromstärken (f) in den Ästen einer Stromverzweigung ver-<br />

halten sich umgekehrt proportional zu den Widerständen (r):<br />

F (Gesamtfluss, V.t -1 ) = f1 + f2 + f3 (Teilflüsse)<br />

f1 : f2 : f3 = 1/r1 : 1/r2 : 1/r3<br />

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