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Hanno Richter - Boku

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en, oder man kann die Spaltöffnungen im Mikroskop beobachten. Zeigen diese Unter-<br />

suchungen, dass die Stomata weit offen sind, dann kann man natürlich auch ihren Wi-<br />

derstand als gering annehmen. Es lassen sich auf diese Weise auch Unterschiede im<br />

Verlauf eines Tages beobachten. Quantitative Werte kann man aber auf diese Weise<br />

nicht erhalten. Seit etwa 1970 hat sich daher eine Messtechnik durchgesetzt, die man<br />

als Wasserdampf-Diffusionsporometrie bezeichnet. Sie beruht auf folgender Überle-<br />

gung: Das Innere des Blattes ist von gesättigtem Wasserdampf erfüllt. Je nach dem<br />

Öffnungszustand der Stomata und der Durchlässigkeit der Cuticula tritt das Wasser<br />

verschieden rasch aus dem Blatt aus. Wenn dieser Transpirationsstrom nun nicht in die<br />

freie Atmosphäre, sondern in einen geschlossenen, nicht zu großen Raum geleitet wird,<br />

muss es in diesem zu messbaren Änderungen der Luftfeuchte kommen, und zwar umso<br />

rascher, je rascher das Wasser dem transpirierenden Organ entströmt.<br />

Alle Diffusionsporometer bestehen aus einer abgeschlossenen Kammer, einer<br />

"Küvette", in die man das Blatt einbringt oder an die man eine Blattseite anklemmen<br />

kann. In der Kammer befindet sich ein möglichst empfindlicher und rasch reagierender<br />

Luftfeuchtefühler; es gibt hier verschiedene moderne Messprinzipien. Stets wird auch<br />

die Temperatur in der Kammer und meist auch diejenige der Blattoberfläche gemessen,<br />

und ein kleiner, hochtouriger Ventilator bläst auf das Blatt, um den Grenzschichtwider-<br />

stand zu beseitigen. Davon später.<br />

Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Man kann entweder die Geschwindigkeit des An-<br />

stiegs der Luftfeuchte stoppen; der wird bei einer gegebenen Temperatur umso rascher<br />

erfolgen, je weiter die Stomata geöffnet sind. Nach Eichung des Gerätes läßt sich der<br />

Widerstand nach bestimmten Formeln berechnen. Der Nachteil dieses Porometertyps<br />

liegt in der Schwierigkeit der Eichung, und diese wieder ist vom Material der Küvette<br />

bedingt. Es gibt kein Material, weder Kunststoff noch Metall, das nicht an seiner Ober-<br />

fläche Spuren von Wasser adsorbieren würde. Die Menge des adsorbierten Wasser<br />

hängt von der Temperatur und der relativen Luftfeuchte in der Küvette ab. Nun steigt<br />

aber die Luftfeuchte während der gestoppten Messzeit in der Kammer an, und die Mes-<br />

sungen finden natürlich bei sehr unterschiedlichen Außenbedingungen, also auch bei<br />

verschiedenen Temperaturen in der Küvette, statt. Es wäre also im Prinzip für jede<br />

Temperatur und jede in der Kammer auftretende Luftfeuchte eine Eichung vorzuneh-<br />

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