Hanno Richter - Boku
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Transpiration der Cuticula verfälschen würde. Solche Epidermen sind natürlich selten;<br />
man hat aber immerhin feststellen können, dass die Cuticula-Widerstände steigen, so-<br />
bald der Wasserzustand im Blatt schlecht wird.<br />
Wie kann man nun solche Transpirationswiderstände messen? Die exakteste<br />
Methode ist die, die Transpiration einer bestimmten Fläche unter einem bekannten<br />
Dampfdruckgefälle zu messen und daraus den Widerstand zu berechnen. Wir sehen<br />
uns zunächst einmal die Dimensionen der Gleichung an. Dabei wenden wir das Ohm-<br />
sche Gesetz an. Wir können statt dem Dampfdruckdefizit eine Größe einsetzen, die fast<br />
(aber nicht ganz) proportional ist, nämlich die Differenz der Konzentrationen des Was-<br />
serdampfes bei voller Sättigung und bei der gegebenen relativen Luftfeuchte.<br />
Es ergibt sich folgendes:<br />
[g . m -2 . s -1 ] = [Differenz der Wasserdampfkonzentration / r]<br />
also<br />
[g . m -2 . s -1 ] = [g . m -3 / r]<br />
Durch Kürzung und Umformung erhält man:<br />
r = [s . m -1 ]<br />
Der Transpirationswiderstand hat also ganz allgemein die Dimension Sekunden<br />
pro Meter; meist findet man jedoch Angaben in den handlicheren Größen Sekunden pro<br />
Zentimeter. Je höher dieser Wert zahlenmäßig ist, desto geringer ist die Transpiration<br />
einer Einheitsfläche des Blattes. Der Kehrwert des Transpirationswiderstandes, die Leit-<br />
fähigkeit für Wasserdampf (Symbol meist gs), wird in m . s -1 oder cm . s -1 angegeben.<br />
Das sind jene Dimensionen für Widerstand und Leitfähigkeit, die man meist in<br />
Publikationen findet. Die Proportionalität zwischen den Differenzen im Dampfdruck und<br />
in der Wasserdampfkonzentration ist aber (wie gesagt) nicht ganz exakt. Der Grund<br />
dafür ist, dass der Dampfdruck außer von der Konzentration der Wassermoleküle in der<br />
Gasphase auch direkt von der Temperatur abhängt. Wenn also Blatt und Umgebungsluft<br />
auf verschiedenen Temperaturen sind, ergeben sich Diskrepanzen zwischen den wah-<br />
ren Widerständen und denen, die nach der früheren Formel bestimmt werden. Es wird<br />
daher seit einiger Zeit vorgeschlagen, die Dimensionen der Leitfähigkeit mit<br />
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