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LUZERN: Blick hinter die Postkartenseiten SCHWEIZER MARINE ...

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62<br />

Business<br />

Oscar J. Schwenk ist stolz darauf, Mitarbeiter<br />

aus 29 Nationen nach Stans zu locken:<br />

«Wir sind der bedeutendste Arbeitgeber des<br />

Kantons.»<br />

Sie entscheiden und <strong>die</strong> Leute<br />

rennen?<br />

Nein. Meine Devise ist, einen Entscheid<br />

kooperativ herbeizuführen. Ich bin ja in<br />

<strong>die</strong>ser Firma gross geworden, ich kenne<br />

meine Leute. Ich nehme also ein Team<br />

von Vorwärtsstürmern und Zauderern<br />

zusammen. Ich will von allen Beteiligten<br />

wissen, was sie dazu sagen, ihre<br />

Einschätzung hören, ihre Vorschläge,<br />

aber der Entscheid am Ende kommt von<br />

mir. Wir entscheiden nicht nach Mehrheiten,<br />

sondern es gibt ein Ja oder ein<br />

Nein vom Chef. Das ist vielleicht nicht<br />

für alle angenehm, aber es ist effizient.<br />

Dafür muss ich nachher auch den Kopf<br />

hinhalten.<br />

Sie fällen grosse Entscheide<br />

schnell?<br />

Wir können es uns nicht leisten,<br />

schnell oder gar wechselhaft zu entscheiden.<br />

Wir sind ein kleiner Nischenplayer<br />

auf einer Hochpreisinsel, hohe<br />

Löhne, hohe Entwicklungskosten, und<br />

wir müssen schauen, dass wir mit einem<br />

Entscheid Nummer eins bleiben.<br />

Also wägen wir alle Konsequenzen<br />

sorgfältig ab. Aber wenn der Entscheid<br />

gefallen ist, dann geben wir vollen<br />

Schub.<br />

Sie sind mit der Lancierung des<br />

zivilen Business-Fliegers ein hohes<br />

Risiko eingegangen.<br />

bordmagazin 2009<br />

Ja, als wir uns entschieden haben,<br />

neben den militärischen Trainingsflugzeugen,<br />

mit denen wir auf <strong>die</strong>sem kleinen<br />

Markt an der Spitze sind, mit dem<br />

PC-12 in den Markt für einmotorige Geschäftsflugzeuge<br />

vorzustossen, hatten<br />

wir ein grosses Risiko abzuschätzen.<br />

Die Entwicklung eines neuen Flugzeugs<br />

kostet 200 bis 300 Millionen Franken.<br />

Diesen Aufwand können wir uns nur<br />

einmal leisten, das bedeutet, wir haben<br />

nur einen Schuss. Geht er daneben, verlieren<br />

wir <strong>die</strong> Kraft, bei den Trainingsflugzeugen<br />

Nummer eins zu bleiben.<br />

Schlägt er ein, haben wir ein zweites<br />

Standbein, das uns langfristig an der<br />

Spitze bleiben lässt.<br />

bordmagazin 2009<br />

Wenn Sie im Besitz aller relevanten<br />

Daten sind, wie gestalten Sie<br />

Ihren persönlichen Entscheidungsprozess?<br />

Indem meine Gedanken dauernd darum<br />

herum kreisen, 24 Stunden, im<br />

Schlafzimmer, im Auto, bei Gesprächen.<br />

Ich greife auf mein Netzwerk zurück,<br />

rede mit Kunden, ob sie an einem<br />

solchen neuen Flugzeug interessiert<br />

wären und dann, am Ende, fälle ich<br />

den Entscheid.<br />

Sie sagen, sie reden mit Kunden.<br />

Nun hat der zivile Flieger ja ganz<br />

andere Kunden als der militärische<br />

Trainer.<br />

Business<br />

Das stimmt. Wenn eine Luftwaffe ein<br />

neues Trainingsflugzeug evaluiert,<br />

dann gehe ich als CEO der kleinen<br />

Schweizer Firma zum zuständigen Minister,<br />

um mein Angebot zu unterbreiten.<br />

Unsere Konkurrenz tut <strong>die</strong>s im<br />

Gefolge eines Botschafters oder gar<br />

Ministers aus dem eigenen Land. Das<br />

macht’s für uns schon mal schwieriger.<br />

Dass wir trotzdem Erfolg haben, liegt<br />

an unserem Produkt. Kein Trainer<br />

senkt <strong>die</strong> Kosten für Trainingsflüge so<br />

stark, im Falle des Eurofighters zum<br />

Beispiel um den Faktor 55, und hat<br />

gleichzeitig einen Trainingseffekt, der<br />

so nahe am Fliegen mit dem Jet ist: <strong>die</strong><br />

gleichen Instrumente wie der Jet, Be-<br />

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