29.12.2014 Aufrufe

11/12 - Verein österreichischer Gießereifachleute

11/12 - Verein österreichischer Gießereifachleute

11/12 - Verein österreichischer Gießereifachleute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HEFT <strong>11</strong>/<strong>12</strong> GIESSEREI-RUNDSCHAU 58 (20<strong>11</strong>)<br />

Bild 5: Die Merkmale des Foseco-<br />

Konverters im Vergleich zu zylindrischen<br />

Behandlungsgefäßen<br />

Der Konverter<br />

Der Konverter ist ein prismatisches<br />

Behandlungsgefäß mit<br />

gezielt ausgelegten Abmessungen<br />

(Patent angemeldet). In der<br />

horizontalen Position ist die<br />

wärmeabgebende Oberfläche<br />

kleiner als in einem zylindrischen<br />

Gefäß (Bild 5), in der<br />

senkrechten Position ist die<br />

Metallsäule höher und ergibt<br />

so eine Verbesserung der Mg-Ausbeute. Der Konverter wird mit<br />

dem isolierenden Futtermaterial KALTEK* ISO zugestellt und<br />

erreicht so maximale Isolierung und geringste Wärmeverluste.<br />

INODEX<br />

INODEX ist eine speziell für den INITEK-Prozess neuent -<br />

wickelte Legierung (Patent angemeldet) mit folgender Zusammensetzung<br />

(Tabelle 2):<br />

Silizium Barium Mangan Zirkon<br />

% % % %<br />

40–50 7–<strong>11</strong> 1,5–2,5 1,5–2,5<br />

Aluminium Kalzium Korngröße<br />

% % mm<br />

< 1 1,2–1,8 0,5–25<br />

Tabelle 2: Zusammensetzung von INODEX<br />

Geringere<br />

wärmeabstrahlende<br />

Fläche<br />

Größere<br />

metallostatische<br />

Höhe<br />

Diese Legierung ist ein starkes Desoxidationsmittel und enthält<br />

weitere Elemente, um den Schmelzpunkt zu senken und auch<br />

Stickstoff im Eisen zu binden.<br />

NODULANT<br />

NODULANT 016 oder NODULANT <strong>11</strong>6 werden beim INITEK-<br />

Prozess verwendet, ihre Zusammensetzung ist aus Tabelle 3<br />

ersichtlich:<br />

der Konverter möglichst schnell in die senkrechte Position für die<br />

Magnesiumbehandlung gedreht wird. Während dieser Zeit wird<br />

der Deckel geschlossen. Nach dem Ende der Reaktion und bevor<br />

das Eisen in den Gießofen eingefüllt wird, wird abgeschlackt, oder<br />

es kann direkt aus dem Konverter in die Formen gegossen werden,<br />

ein Umfüllen in spezielle Gießpfannen ist nicht erforderlich.<br />

Praktische Vorteile dieses Verfahrens:<br />

• Die Abstichtemperaturen können wegen der guten Wärme -<br />

effizienz und der geringen Zugabe von Mg-Vorlegierung viel<br />

niedriger sein.<br />

• Die Magnesiumausbeute liegt bei 75 – 98%.<br />

• Kein Abdeckmaterial wie Stanzabfälle ist erforderlich.<br />

• Üblicherweise entfällt die Impfung nach der Behandlung.<br />

• Bei Bedarf kann eine leichte Gießstrahlimpfung durchgeführt<br />

werden.<br />

• Bei der sehr ruhigen Reaktion entweicht kaum Rauch.<br />

• Die sehr trockene „Pop-Korn“-Schlacke kann leicht entfernt<br />

werden und im Vergleich zu der klebrigen, hochviskosen<br />

Schlacke aus einem normalen Prozess wird viel weniger<br />

Eisen mit abgezogen.<br />

• Durch die Drossfreiheit ist das Eisen sehr flüssig und die<br />

Gießtemperaturen können deutlich abgesenkt werden.<br />

Kosteneinsparungen durch den INITEK-Prozess<br />

Die Kosteneinsparungen können sich bis zu € 75,– pro Tonne<br />

Flüssigmetall addieren, bestehend aus:<br />

Geringeren Kosten für die Behandlungslegierung<br />

Weniger Mg-Vorlegierung kommt zum Einsatz, die Impfung ist<br />

geringer, Abdeckmaterial entfällt, weniger Schlackenbinder<br />

wird benötigt.<br />

Geringerem Energieverbrauch<br />

Reduzierungen von 30 – 100 °C bei der Abstichtemperatur sparen<br />

Stromkosten für das Überhitzen und ergeben längere Futterhaltbarkeit.<br />

Der Konverter benötigt nur geringe Vorwärmung<br />

mit Brennern.<br />

Weniger Putzkosten<br />

Durch die niedrigen Gießtemperaturen werden die Strahl- und<br />

Putzkosten bis zu halbiert, weil die Metall-Formstoffreaktionen<br />

stark verringert werden.<br />

Geringeren Kosten für Einsatzmaterialien<br />

Die Kosten für Gattierung und Legierungsmetalle sind viel niedriger,<br />

weil der INITEK-Prozess ein sehr weiches, ferritisches Eisen<br />

mit hoher Dehnung ergibt. So können die Gießereien umgekehrt<br />

die Einhaltung der Spezifikation für die mechanischen Eigenschaften<br />

durch den Ersatz von Roheisen und sauberem<br />

Stahlschrott durch billigeren Stahlschrott mit höheren Mn-Gehalten<br />

steuern. Manchmal muss zusätzlich Ferromangan eingesetzt<br />

werden.<br />

Weniger Ausschuss<br />

Wegen des Effekts in Bild 2 ist der Ausschussanteil durch Lunker<br />

geringer. Durch die trockene Schlacke und das einfache Abschlacken<br />

werden Einschlüsse reduziert. Wegen der starken Ferritisierung<br />

tauchen weniger Härteprobleme auf.<br />

Mg% Si% Ca% Al % Seltene Erden % Korngröße mm<br />

NODULANT 016 5,5 – 6,5 42 – 50 0,8 – 1,6 < 1 < 0,25 4 – 10<br />

NODULANT <strong>11</strong>6 5,5 – 6,5 42 – 50 0,8 – 1,6 < 1 0,4 – 0,7 4 – 10<br />

Tabelle 3: Zusammensetzung von NODULANT für den INITEK Prozess<br />

Ablauf des Prozesses (Bild 5)<br />

Der Prozess beginnt mit leichtem Vorwärmen des Konverters,<br />

dann wird er in horizontaler Position zum Ofen gebracht,<br />

NODULANT in der Kammer und INODEX im Gefäß. Abdeckung<br />

mit Stanzabfällen ist beim INITEK Prozess nicht erforderlich. In<br />

horizontaler Position wird das Eisen in den Konverter abgestochen,<br />

dabei löst sich das INODEX auf. Anschließend folgt eine<br />

ausreichend bemessene Zeitspanne für die Desoxidation, bevor<br />

Ein gleichmäßigerer Prozess<br />

Der INITEK Prozess hat eine sehr geringe Streubreite, weil die<br />

Behandlung mit INODEX vor der Magnesiumbehandlung den<br />

Sauerstoff als Variable entfernt. Beim Abstich wird die Mg-Vorlegierung<br />

unterschiedlich schnell mit Schmelze bedeckt – dieser<br />

Effekt wird eliminiert, da der Konverter immer gleich<br />

schnell in die vertikale Position gedreht wird. Temperaturverluste<br />

während des Transports sind geringer.<br />

271

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!