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11/12 - Verein österreichischer Gießereifachleute

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HEFT <strong>11</strong>/<strong>12</strong> GIESSEREI-RUNDSCHAU 58 (20<strong>11</strong>)<br />

junge Analysenmethode. Sie liefert exakte<br />

Bilder von den Strukturen eines Materials,<br />

doch bislang fehlen die Instrumente,<br />

diese Bilder zu interpretieren: Sehen<br />

wir nur einen Schatten, hervorgerufen<br />

durch die Röntgenstrahlung selbst oder<br />

verbirgt sich in dem Schatten eine unerwünschte<br />

Pore in einer Legierung Wenn<br />

es eine Pore ist, wie wird sich diese auf<br />

die Festigkeit des Bauteils auswirken<br />

„Im Prinzip suche ich nach einem bestimmten<br />

Grauwert“, so Rosc. „Es gibt<br />

nämlich nur einen bestimmten Grauwert,<br />

der exakt die Grenze zwischen Material<br />

und Luft markiert.“ Bislang behilft man<br />

sich mit Näherungswerten oder einheitlichen<br />

Schwellwerten für gesamte Bauteile.<br />

Das ist zu ungenau, meint Rosc: „Es<br />

hängt von der Geometrie eines Bauteils<br />

ab, von seiner Stärke und Dichte, welche<br />

Schwellwerte die richtigen sind.“ Von<br />

diesen wiederum hängt es ab, ob Umfang<br />

und Wirkungen eines Fehlers richtig bemessen<br />

werden können.<br />

Rosc hat ihre Arbeit auch zu ihrem<br />

Dissertationsprojekt gemacht, schreibt<br />

aber nicht nur für die Wissenschaft: „Wir<br />

möchten, dass AnwenderInnen, die an<br />

der CT-Anlage stehen und Datensätze<br />

von Gussbauteilen auswerten, Fehler<br />

ganz einfach ermitteln, analysieren und<br />

auf die mechanischen Eigenschaften<br />

rückschließen können.“<br />

Das ÖGI ist in der klassischen Gießereitechnik<br />

tätig, analysiert aber beispielsweise<br />

auch archäologische Fundstücke<br />

und hat als eines von wenigen Instituten<br />

die CT-Technik für sich nutzbar gemacht.<br />

Rosc ist ein Glücksfall für das Institut,<br />

denn sie bringt das notwendige Knowhow<br />

mit, um die Methode weiterzuentwickeln.<br />

Mag. Jördis Rosc am<br />

CT-Gerät des ÖGI<br />

Die junge Wissenschaftlerin erschloss<br />

dem Österreichischen Gießerei-Institut<br />

ein neues Geschäftsfeld und konnte sich<br />

in einem kompetitiven und männlich dominierten<br />

Umfeld qualifizieren.<br />

Die Gewinnerin des ACR Woman<br />

Award erhielt neben einer Urkunde einen<br />

Gutschein für Aus- und Weiterbildung in<br />

Höhe von 2.000 EUR. Das Preisgeld wurde<br />

vom BMWFJ zur Verfügung gestellt.<br />

Um die prämierte ACR-Nachwuchswissenschaftlerin<br />

und ihre Leistungen vorzustellen,<br />

wurde auch ein Imagefilm über<br />

die Gewinnerin gedreht, der bei der Enquete<br />

erstmals präsentiert wurde und auf<br />

www.acr.at gesehen werden kann.<br />

Rosc ist eine von sehr wenigen Frauen,<br />

die sich in die Gießereitechnik vorgewagt<br />

haben. Am ÖGI hat Rosc eine Kollegin<br />

und 33 Kollegen.<br />

Ein herzliches Glückauf allen Preisträgern und<br />

ein weiterhin erfolgreiches Arbeiten!<br />

Über die ACR<br />

Die 1954 als Dachorganisation gegründete ACR ist ein<br />

Netzwerk von derzeit 17 außeruniversitären kooperativen<br />

Forschungsinstituten der österreichischen Wirtschaft<br />

mit jährlich über 23.000 Aufträgen, 77 % davon für<br />

KMU-Kunden.<br />

Kleinen Unternehmen fehlt häufig der Zugang zu Forschungsinstituten<br />

und Fördergeldern. Die Weiterentwicklung<br />

von Produkten bleibt daher oft auf der Strecke.<br />

ACR-Institute agieren als ausgelagerte Entwicklungsabteilungen,<br />

liefern ihren Kunden das notwendige Knowhow<br />

und kostengünstige Beratungsleistungen. Da sie<br />

selbst KMU sind, liegt ihnen viel an einer effizienten und<br />

zeitnahen Umsetzung. Als Innovationsbegleiter und Forschungsexperte<br />

für KMU vermittelt damit die ACR angewandte<br />

F&E, Technologietransfer, Förderberatung sowie<br />

hochwertiges Prüfen & Messen.<br />

ACR-Institute sind in vielen für die Wirtschaft relevanten<br />

Bereichen tätig. Der Fokus liegt auf vier Forschungsschwerpunkten:<br />

Nachhaltiges Bauen; Lebensmittelqualität<br />

und -sicherheit; Umwelttechnik und Erneuerbare<br />

Energien sowie Produkte, Prozesse, Werkstoffe.<br />

Im Jahre 2010 erwirtschaftete das ACR-Netzwerk mit<br />

574 Beschäftigten aus Aufträgen für rd. 8.500 Kunden einen<br />

Umsatz von 51,2 Mio. EUR (31% im F&E-Bereich).<br />

Fast 80 % der Leistungen der ACR-Institute werden für<br />

kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erbracht<br />

(www.acr.at).<br />

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