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11/12 - Verein österreichischer Gießereifachleute

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GIESSEREI-RUNDSCHAU 58 (20<strong>11</strong>) HEFT <strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />

die Ausschussraten und die damit verbundenen<br />

hohen Kosten für den Qualitätssicherungsaufwand<br />

zu minimieren,<br />

gab der weltweit tätige Spezialist für<br />

Löschtechnik die Entwicklung eines neuen<br />

Herstellungsprozesses in Auftrag – ein<br />

Fall für die oberösterreichische Metallgießerei<br />

METTEC GUSS in Wels und das<br />

ACR-Institut ÖGI in Leoben.<br />

Die gießtechnische Herstellung (Al-<br />

Kokillenguss) eines solchen Nebelpistolenrohrs<br />

ist eine überaus komplexe Angelegenheit<br />

und erfordert aufgrund seiner<br />

Geometrie und der leichten und<br />

dünnwandigen Konstruktion aus Aluminium<br />

den Einsatz modernster Engineering-Methoden.<br />

Zudem muss der Bauteil<br />

sehr hohem Druck standhalten, denn ein<br />

Ausfall im Krisenfall hätte fatale Folgen.<br />

Mit neuartigen, numerischen Simulationstechnologien<br />

zielten die Kooperationspartner<br />

ÖGI und METTEC GUSS<br />

darauf ab, ein neues Produkt zu entwickeln,<br />

das den hohen Sicherheitsansprüchen<br />

im Einsatz gerecht wird.<br />

In einem ersten Schritt wurden die<br />

vorhandene Gießtechnik mittels Formfüllungs-<br />

und Erstarrungssimulation analysiert<br />

und die Schwachstellen identifiziert.<br />

Mithilfe der Simulation entwickelten<br />

die ExpertInnen des Konsortiums<br />

eine gänzlich neue Gießtechnik, die in<br />

der Folge in die betriebliche Praxis umgesetzt<br />

wurde. Dank des neuen Prozesses<br />

kann der komplexe Bauteil nun so produziert<br />

werden, dass die Ausschussquote<br />

massiv reduziert werden konnte. Weiterer<br />

Nutzen: Die Projektergebnisse können<br />

auch auf andere Problemfelder angewendet<br />

werden.<br />

ACR-Kooperationspreisverleihung, v.l.n.r.: BM Dr. R. Mitterlehner, A. Schneider und Mag. Ch.<br />

Kirchschlager (Mettec Guss), Dr. E. Kaschnitz (ÖGI), DI M. Leitl (ACR-Präsident)<br />

„Wir haben sowohl unseren internen<br />

Qualitätssicherungsaufwand als auch<br />

den unseres Kunden stark verringert –<br />

das ist ein sehr gutes Gefühl“, freut sich<br />

Projektleiter Mag. Christian Kirchschlager<br />

von METTEC GUSS. „Diese Innovation<br />

hat unsere Wettbewerbsfähigkeit definitiv<br />

erhöht, auch konnten wir unsere<br />

Position als Zulieferer von Rosenbauer<br />

festigen.“ Aufgrund der guten Erfahrungen<br />

mit dem ÖGI rund um Projektleiter<br />

DI Dr. Erhard Kaschnitz wird man auch<br />

künftig auf die Kompetenz des Instituts<br />

zurückgreifen.<br />

Für die Jury ein Projekt „aus einem<br />

Guss“: Die Prozessinnovation weist eine<br />

hohe wirtschaftliche Relevanz auf und<br />

brachte erhebliche Kosten- und Ressourcenersparnisse<br />

mit sich. Besondere Beachtung<br />

verdient aus Sicht der Jury der Knowhow-Transfer<br />

zum KMU. Das Innovationspotenzial<br />

der MitarbeiterInnen der MET-<br />

TEC GUSS wurde durch die neue Me thodik<br />

deutlich erhöht. Auch das Verständnis<br />

für moderne Simulationsmethoden wurde<br />

geweckt, da bei METTEC GUSS erstmals<br />

Erkenntnisse der numerischen Simulation<br />

von Formfüllung und Erstarrung den Erfahrungen<br />

der Praxis gegenübergestellt<br />

wurden. Die Ergebnisse der Simulation<br />

stimmten mit der Realität beinahe zu<br />

100 % überein – was die PraktikerInnen<br />

von METTEC GUSS von der Treffsicherheit<br />

dieser Technologie überzeugte.<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin des ÖGI<br />

wurde mit dem ACR-Women-Award 20<strong>11</strong> ausgezeichnet<br />

BM Dr. R. Mitterlehner, Mag. Jördis Rosc und ACR-Präsident DI M. Leitl<br />

Gleichzeitig mit dem ACR-Kooperationspreis<br />

wurde im Rahmen der Enquete<br />

auch der vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft, Familie und Jugend geförderte<br />

ACR-Women-Award für Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

zum zweiten Mal<br />

vergeben.<br />

Mit diesem Preis soll die individuelle<br />

Leistung herausragender Wissenschaftlerinnen<br />

sichtbar gemacht und Bewusstsein<br />

für die Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen<br />

geschaffen werden,<br />

denn in der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen<br />

Forschung ist<br />

derzeit nur eine Wissenschaftlerin unter<br />

fünf Wissenschaftlern zu finden.<br />

Als Preisträgerin 20<strong>11</strong> wurde Frau Mag.<br />

Jördis Rosc, seit 2008 Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Österreichischen Gießerei-Institut,<br />

aus 5 Nominierten ausgewählt<br />

und ausgezeichnet.<br />

Die 30jährige Geophysikerin forscht in<br />

der Computertomografie (CT) und sucht<br />

nach einer standardisierbaren mathematischen<br />

Beschreibung von Fehlern in den<br />

Bildern bzw. Daten, die die CT liefert.<br />

Die CT ist eine im Gießereibereich noch<br />

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