Untitled - SCHUHFRIED GmbH
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diese Fähigkeitseigenschaft mit Hilfe des Adaptiven Matrizentests (AMT: Hornke, Etzl &<br />
Rettig, 2000) erfasst. Für die Verwendung dieses Verfahrens spricht nicht nur seine<br />
psychometrische Fundierung und adaptive Testadministration, sondern auch die<br />
theoriegeleitete Itemkonstruktion (Hornke & Rettig, 1989).<br />
Verhaltensausführung<br />
Mit Verhaltensausführung wird die konkrete Umsetzung der zuvor geplanten Handlung<br />
bezeichnet. Hier spielt vor allem die Konzentrationsfähigkeit, die bei der Ausführung noch<br />
weniger gut eintrainierter Verhaltensweisen von Bedeutung ist, eine große Rolle. (Crowley &<br />
Siegler, 1999). Die Messung der Konzentration erfolgt mit Hilfe des Cognitrone (COG:<br />
Wagner & Karner, 2001). Entgegen herkömmlichen Annahmen sind diese<br />
Fähigkeitsdimensionen selbst bei bereits gut eingelernten Handlungen bedeutend (Groeger,<br />
2000), wenngleich ihre Beanspruchung mit zunehmender Erfahrung nachlässt.<br />
Umgang mit aktuellen Zielunterbrechungen und Konflikten<br />
Beobachtungsfähigkeit bzw. Überblicksgewinnung sind bei der Evaluation des aktuellen<br />
Verkehrsgeschehens und der Einleitung einer adäquaten Reaktion von Bedeutung. Diese<br />
Fähigkeit wird in den Test-Sets DRIVESTA und DRIVEPLS mit Hilfe des Adaptiven<br />
Tachistoskopischen Verkehrsauffassungstests (ATAVT: Schuhfried, 2008) erfasst, der sich<br />
in seiner Vorgängerversion bereits in unterschiedlichen Studien als prognostisch valide<br />
erwiesen hat (vgl. Karner & Neuwirth, 2000; Kristöfl & Nechtelberger, 2001). Die<br />
Reaktionsfähigkeit und die reaktive Belastbarkeit spielen eine wesentliche Rolle, da sie<br />
einem Individuum erlauben, rasch auf eine aktuelle Gefährdung zu reagieren. Ihre Messung<br />
erfolgt über den Reaktionstest (RT: Schuhfried & Prieler, 1997) und den Determinationstest<br />
(DT: Schuhfried, 1998). Die Periphere Wahrnehmung stellt einen weiteren wichtigen Aspekt<br />
dar und wird im Test-Set DRIVEPLS mit dem gleichnamigen Verfahren (Periphere<br />
Wahrnehmung [PP]: Schuhfried, Prieler & Bauer, 2002) gemessen.<br />
Die Test-Sets DRIVESTA und DRIVEPLS beinhalten 5 bzw. 6 verkehrsrelevante<br />
Leistungsdimensionen und richten sich in deren Cut-offs nach den Begutachtungsleitlinien<br />
der Kraftfahrereignung (Schubert et.al, 2003). Diese geben kurzgefasst folgende Richtlinien<br />
für die Begutachtung an:<br />
Für Fahrer der EU-Führerscheingruppe 1 gilt: In allen eingesetzten Leistungstests wurde<br />
der Prozentrang 16 erreicht oder überschritten. Damit weicht der Testwert nicht stärker vom<br />
Mittelwert der Population ab als es der Standardabweichung - einem statistischen Wert für<br />
die Normstreubreite einer Leistung in einer Population - entspricht.<br />
Für die Allgemeine Intelligenz muss ein Grenzwert von PR=3 1 erreicht oder überschritten<br />
werden.<br />
Für Fahrer der EU-Führerscheingruppe 2 gilt: In der Mehrzahl der eingesetzten Verfahren<br />
wurde der Prozentrang 33 erreicht oder überschritten, wobei der Prozentrang 16 in allen<br />
relevanten Verfahren ausnahmslos erreicht oder überschritten sein muss.<br />
Für die Allgemeine Intelligenz muss ein Grenzwert von PR=16 2 erreicht oder überschritten<br />
werden. Personen, deren Prozentrang in einer Leistungsdimension unter 16 liegt, können als<br />
in diesem Bereich stark vermindert leistungsfähig angesehen werden und sind in<br />
Verkehrssituationen, in denen diese Leistungsdimension relevant ist, verstärkt überfordert.<br />
1 Entspricht IQ=70<br />
2 Entspricht IQ=85