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Finanzplan Private Banking - Sparkasse am Niederrhein

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<strong>Finanzplan</strong><br />

S<br />

Eheleute Kai und Karin Mustermann


Inhaltsverzeichnis Seite<br />

1. Grundlagen Ihres <strong>Finanzplan</strong>es 1<br />

1.1 Ziele der <strong>Private</strong>n <strong>Finanzplan</strong>ung / Allgemeine Erläuterungen<br />

1.2 Berechnungsgrundlagen und Prognosewerte<br />

1.3 Grundsätze der <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

1.4 Haftung<br />

2. Ihre persönliche Situation 4<br />

2.1 Ihre persönlichen Daten<br />

2.2 Ihre Ziele und Wünsche<br />

3. Ihr Vermögen im Überblick 6<br />

3.1 Übersicht des vorhandenen Vermögens<br />

3.2 Anlegermentalität / Analyse Ihrer Vermögensstruktur<br />

4. Analyse Ihres liquiden Vermögens 8<br />

4.1 Liquide Anlagen - Barreserve<br />

4.2 Renten / Rentenfonds / kapitalgarantierte Zertifikate<br />

4.3 Aktien / Aktienfonds / aktienorientierte Zertifikate<br />

4.4 Immobilienfonds<br />

4.5 Zus<strong>am</strong>menfassung und Empfehlung<br />

5. Analyse Ihrer geschlossenen Beteiligung 13<br />

5.1 Dubai 1000 Hotelfonds<br />

6. Analyse Ihres Immobilienvermögens 15<br />

6.1 Stadtvilla Gelsenkirchen-Buer<br />

6.2 Neubau-Apartment Sa Rapita / Mallorca<br />

6.3 5-F<strong>am</strong>ilienhaus Steinebach / Wörthsee<br />

7. Sonstiges Vermögen 23<br />

8. Analyse Ihrer Vorsorgesituation 23<br />

8.1 Altersvorsorge<br />

8.2 Analyse Ihrer fondsgebundenen Lebensversicherung<br />

8.3 Vorsorgesituation in den Risikofällen<br />

8.4 Zukunftssicherung Ihrer Kinder<br />

9. Nachfolgeplanung 28<br />

9.1 Ihre aktuelle erbrechtliche Situation<br />

9.2 Erbschaft- / Schenkungsteuer<br />

10. Ihre steuerliche Situation 32<br />

11. Wesentliche Handlungsempfehlungen im Überblick 34<br />

12. Schlusswort und ehrenwörtliche Erklärung 35<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 1 -<br />

1. Grundlagen Ihres <strong>Finanzplan</strong>es<br />

1.1 Ziele der <strong>Private</strong>n <strong>Finanzplan</strong>ung / Allgemeine Erläuterungen<br />

Sehr geehrte Frau Mustermann, sehr geehrter Herr Mustermann,<br />

wir freuen uns, Ihnen Ihre <strong>Finanzplan</strong>ung zu präsentieren.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung hat die Aufgabe, Ihre persönliche Vermögenssituation zu analysieren.<br />

Darüber hinaus macht sie auf der Grundlage der aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse<br />

sowie unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Ziele Vorschläge zur Optimierung bzw.<br />

Steuerung Ihrer Finanzanlagen. Dabei ist es entscheidend, die einzelnen Vermögensbausteine<br />

nicht isoliert voneinander zu betrachten, sondern unter Berücksichtigung weiterer<br />

wichtiger Themenbereiche aufeinander abzustimmen.<br />

Innerhalb dieser Finanzanalyse betrachten wir zunächst detailliert Ihre derzeitige Liquiditäts-<br />

und Vermögenssituation. Im Anschluss an die Bewertung Ihrer einzelnen Vermögenswerte<br />

beurteilen wir Ihre Vorsorgesituation, geben Ihnen Hinweise zur Zukunftssicherung Ihrer<br />

Kinder und nehmen Stellung zu den steuerlichen Rahmenbedingungen.<br />

Letztlich analysieren wir den Themenbereich der Nachfolgeplanung und erläutern Ihnen hier<br />

wichtige Gestaltungshinweise. Abschließend finden Sie unsere wesentlichen Handlungsempfehlungen<br />

nochmals im Überblick.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 2 -<br />

1.2 Berechnungsgrundlagen und Prognosewerte<br />

Ihre Finanzanalyse wurde auf Basis unseres gemeins<strong>am</strong>en, persönlichen Gesprächs gemäß<br />

Ihrer Angaben und eingereichten Unterlagen nach bestem Wissen durchgeführt.<br />

Fehlende Angaben haben wir, falls möglich und plausibel, durch konservative Annahmen auf<br />

Basis von eigenen Erfahrungswerten, Prognoserechnungen sowie externen Quellen*<br />

herangezogen und ergänzt.<br />

• Verzinsung der Liquidität 3,0 % p.a.<br />

• Dividendenrendite bei Aktien / Aktienfonds 2,0 % p.a.<br />

• Wertzuwachs von Aktien / Aktienfonds 6,0 % p.a.<br />

• USD / Euro 1,46<br />

• SEK / Euro (Schwedenkronen) 9,54<br />

• ZAR / Euro (südafrikanischer Rand) 11,67<br />

• Inflation 2,25 % p.a.<br />

Ferner unterstellen wir, dass Ihre freie Liquidität (jährliche Liquiditätsüberhänge sowie fällige<br />

Wertpapiere) analog der von uns empfohlenen Sollstruktur Ihres Ges<strong>am</strong>tvermögens<br />

(siehe Seite 7) reinvestiert wird.<br />

Inflation<br />

Im Rahmen Ihrer <strong>Finanzplan</strong>ung spielt die Inflation eine gewichtige Rolle. In der historischen<br />

Betrachtung liegt der durchschnittliche Wert der Inflationsrate bei 2,0%, dies entspricht dem<br />

langfristigen Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. Gegenwärtig liegt der Wert jedoch<br />

insbesondere aufgrund der gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten deutlich darüber<br />

(August 2008: 3,10%). Seitens der Europäischen Zentralbank wird angestrebt, mittel- bis<br />

langfristig wieder ihren Zielkorridor zu erreichen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu<br />

tragen, gehen wir im Rahmen unserer weiteren Betrachtungen von einer durchschnittlichen<br />

Inflationsrate in Höhe von 2,25% aus.<br />

Die zugrunde gelegte Inflationsrate in Höhe von 2,25% bedeutet, dass wir einen Betrag von<br />

100.000 € in zehn Jahren mit 124.920 € und zu Beginn Ihres unterstellten Renteneintritts mit<br />

65 Jahren (2035) mit 182.350 € ausweisen, obwohl die Kaufkraft unverändert geblieben ist.<br />

Wir sind dabei von einer linearen Entwicklung der Inflation ausgegangen. Tatsächlich ist die<br />

Inflationsrate jedoch eine schwankende Größe, was eine 100 %ige Trefferquote unmöglich<br />

macht.<br />

*Quellen: EZB, Deutsches Aktieninstitut, Bundes<strong>am</strong>t für Statistik<br />

Erfolg ist die Kunst, dem Sinnvollen<br />

das Rentable vorzuziehen.<br />

(Helmut Nahr)<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


1.3 Grundsätze der <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

- 3 -<br />

Dieser <strong>Finanzplan</strong> wurde nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger <strong>Finanzplan</strong>ung, formuliert<br />

vom FPSB Deutschland (Financial Planners Standards Board Deutschland e.V.), erstellt.<br />

Dabei richten wir uns nach folgenden Grundregeln.<br />

Vollständigkeit ...<br />

bedeutet, alle Kundendaten zweckadäquat zu erfassen, zu analysieren und zu planen. Dies<br />

beinhaltet die Erfassung aller Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, Einnahmen<br />

und Ausgaben, die Berücksichtigung notwendiger persönlicher Informationen und die<br />

Wiedergabe der persönlichen Ziele des Kunden.<br />

Vernetzung ...<br />

bedeutet, alle Wirkungen und Wechselwirkungen der einzelnen Daten in Bezug auf<br />

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, auf Einnahmen und Ausgaben unter<br />

Einschluss persönlicher, rechtlicher, steuerlicher und volkswirtschaftlicher Faktoren zu<br />

berücksichtigen.<br />

Individualität ...<br />

bedeutet, den jeweiligen Kunden mit seiner Person, seinem f<strong>am</strong>iliären und beruflichen<br />

Umfeld, seinen Zielen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt der <strong>Finanzplan</strong>ung zu stellen und<br />

keine Verallgemeinerungen zu diesen Punkten vorzunehmen.<br />

Richtigkeit ...<br />

bedeutet, die <strong>Finanzplan</strong>ung im Grundsatz fehlerfrei nach der jeweils aktuellen<br />

Gesetzgebung und nach anerkannten Methoden der <strong>Finanzplan</strong>ung durchzuführen.<br />

Planungen können per se nicht sicher, sondern nur plausibel sein und allgemein<br />

anerkannten Verfahren der Planungsrechnung entsprechen.<br />

Verständlichkeit ...<br />

bedeutet, dass die <strong>Finanzplan</strong>ung einschließlich ihrer Ergebnisse so zu präsentieren ist,<br />

dass der Kunde diese versteht, nachvollziehen kann und seine im Rahmen des Auftrags<br />

gestellten Fragen beantwortet werden.<br />

Dokumentationspflicht ...<br />

bedeutet, dass die <strong>Finanzplan</strong>ung einschließlich ihrer Prämissen und Ergebnisse in<br />

schriftlicher oder anderer geeigneter Form dem Kunden zur Verfügung zu stellen ist.<br />

Einhaltung der Berufsgrundsätze ...<br />

bedeutet, dass ein Financial Planner die für ihn geltenden Berufsgrundsätze - Integrität,<br />

Vertraulichkeit, Objektivität, Neutralität, Kompetenz und Professionalität - beachtet.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


1.4 Haftung<br />

- 4 -<br />

Ihren <strong>Finanzplan</strong> haben wir nach bestem Wissen aufgrund Ihrer Angaben erstellt. Wir weisen<br />

darauf hin, dass fehlerhafte Angaben bzw. Unterlagen zu unrichtigen Empfehlungen führen<br />

können. Für daraus resultierende Planungsfehler können wir keine Haftung übernehmen.<br />

Abweichungen, die im Zeitablauf infolge wirtschaftlicher oder sonstiger Einflüsse entstehen,<br />

(z.B. Entwicklung von Kursen, Zinsen, Inflation etc.) stellen ebenso wie getroffene<br />

Annahmen bei fehlenden Angaben (z.B. Verkehrswerte von Immobilien) keine<br />

Haftungsgrundlage dar.<br />

Bei der Erstellung Ihres <strong>Finanzplan</strong>es haben wir die aktuelle Rechtsprechung sowie<br />

Steuergesetzgebung (Stand 01.10.2008) für unsere Berechnungen und Empfehlungen zu<br />

Grunde gelegt. Wir empfehlen grundsätzlich regelmäßige Updates Ihres <strong>Finanzplan</strong>es, um<br />

persönliche sowie steuerliche / gesetzmäßige Änderungen einfließen zu lassen.<br />

Steuerliche und rechtliche Betrachtungen wurden bei der vorliegenden privaten<br />

<strong>Finanzplan</strong>ung nur im Bezug auf die Gestaltung des Vermögens berücksichtigt. Eine Steuer-<br />

und / oder Rechtsberatung wurde und wird nicht durchgeführt. Hierzu empfehlen wir ein<br />

gemeins<strong>am</strong>es Gespräch mit Ihrem Rechts- bzw. Steuerberater.<br />

2. Ihre persönliche Situation<br />

2.1 Ihre persönlichen Daten<br />

Sie wohnen in einer vollständig modernisierten Stadtvilla in Gelsenkirchen-Buer. Sie haben<br />

vor zwei Jahren geheiratet und leben im Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Ihre<br />

gemeins<strong>am</strong>e Tochter Cornelia ist nunmehr ein Jahr alt. Sie sind beide kirchensteuerpflichtig<br />

(Mitglieder der kath. Kirche). Ferner sind Sie beide bei der AOK gesetzlich<br />

krankenversichert.<br />

Test<strong>am</strong>entarische Regelungen wurden Ihrerseits in der Vergangenheit nicht getroffen, Sie<br />

überlegen jedoch einen entsprechenden Erbvertrag zu schließen.<br />

Sie, Herr Mustermann, haben einen Sohn aus erster Ehe (Thorsten, 6 Jahre), der bei Ihnen<br />

im Haushalt lebt. Sie sind angestellter Geschäftsführer eines großen Logistikunternehmens,<br />

aus dieser Tätigkeit erhalten Sie jährlich ein durchschnittliches Bruttoeinkommen in Höhe<br />

von 180.000 €.<br />

Sie, Frau Mustermann, haben ebenfalls einen Sohn aus erster Ehe (Marcus, 17 Jahre), zu<br />

dem jedoch keinerlei Verbindung mehr besteht. Gemäß Ihren Angaben bestehen ebenfalls<br />

keinerlei Unterhaltsverpflichtungen. Sie sind als selbständige Künstlerin tätig, Ihre jährlichen<br />

Einnahmen belaufen sich gegenwärtig auf ca. 10.000 €. Aufgrund Ihrer Angaben wird sich<br />

Ihr Einkommen wegen der Kindererziehung zunächst nicht verändern. In einigen Jahren<br />

möchten Sie gerne wieder mehr arbeiten, wobei der genaue Zeitpunkt für Sie noch<br />

unbekannt ist. In unseren Planungen gehen wir davon aus, dass sich nach dem Wechsel<br />

Ihrer Tochter auf eine weiterführende Schule (im Jahre 2018) Ihr Einkommen deutlich<br />

steigern wird. Ab dem Jahre 2018 haben wir für Sie jährliche Einnahmen in Höhe von<br />

20.000 € unterstellt.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 5 -<br />

Das Verhältnis Ihrer Einnahmen zu Ihren Ausgaben stellt sich derzeit wie folgt dar.<br />

2008 2009 2010 2011 2012 Summe Anteil %<br />

Einnahmen 262.673 261.232 304.050 366.547 301.015 1.495.517 100%<br />

selbst. Tätigkeit 10.000 10.000 10.000 10.000 10.000 50.000 3,3%<br />

nichtselbst. Tätigkeit 180.000 185.400 190.692 196.691 202.592 955.375 63,9%<br />

Kapitalvermögen 24.977 18.136 55.392 112.160 40.727 251.392 16,8%<br />

Vermietung / Verpachtung 44.000 44.000 44.000 44.000 44.000 220.000 14,7%<br />

sonst. Einnahmen* 3.696 3.696 3.696 3.696 3.696 18.480 1,2%<br />

Ausgaben 158.104 146.334 152.583 155.100 159.635 771.756 100%<br />

Lebensführung 30.000 30.675 31.365 32.071 32.792 156.903 20,3%<br />

Vorsorge 4.800 4.800 4.800 4.800 4.800 24.000 3,1%<br />

Steuern 97.511 84.689 89.894 91.346 94.793 458.233 59,4%<br />

Sozialabgaben 11.293 11.433 11.546 11.659 11.772 57.703 7,5%<br />

sonst. Ausgaben*² 14.500 14.736 14.978 15.225 15.477 74.916 9,7%<br />

Saldo 104.569 114.898 151.467 211.446 141.380 723.760<br />

*1 Kindergeld<br />

*2 Unterh.kosten Immobilien + Karte V.arena<br />

2.2 Ihre Ziele und Wünsche<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

Absicherung Ihrer<br />

Arbeitskraft !?<br />

(s. Kapitel 8)<br />

Wer die Pflicht hat,<br />

Steuern zu zahlen,<br />

hat auch das<br />

Recht, Steuern<br />

zu sparen.<br />

(s. Kapitel 10)<br />

Im Rahmen des <strong>Finanzplan</strong>es analysieren wir einerseits Ihre gegenwärtige Vermögenssituation,<br />

andererseits unterbreiten wir Ihnen aufgrund dieser Analyse entsprechende<br />

Optimierungsvorschläge bzw. Handlungsempfehlungen. Hierbei stehen Ihre nachfolgend<br />

genannten Ziele und Wünsche im Vordergrund.<br />

• Optimale Vermögensstruktur gemäß Ihrer Anlegermentalität<br />

• Beurteilung der Alters- und Risikovorsorge<br />

• Empfehlungen für Ihren Ruhestand, um den vorhandenen Lebensstandard zu<br />

erhalten<br />

• Vorschläge zur Sicherung der Ausbildung Ihrer Kinder<br />

• Analyse Ihrer geschlossenen Beteiligung<br />

• Beurteilung Ihrer fondsgebundenen Lebensversicherung sowie entsprechende<br />

Optimierungsvorschläge<br />

• Darstellung Ihrer aktuellen Steuersituation und entsprechende<br />

Optimierungsmöglichkeiten<br />

• Analyse der gegenwärtigen erbrechtlichen / erbschaftssteuerlichen Situation sowie<br />

entsprechende Optimierungshinweise<br />

Meine Erfindungen sind nie zufällig<br />

entstanden. Ich habe gearbeitet.<br />

(Thomas Alva Edison)


3. Ihr Vermögen im Überblick<br />

- 6 -<br />

3.1 Übersicht des vorhandenen Vermögens<br />

Die Summe Ihres ges<strong>am</strong>ten Vermögens beträgt gegenwärtig 2.703.140 €, Verbindlichkeiten<br />

bestehen gemäß Ihren Angaben derzeit nicht. Hierbei handelt es sich um eine<br />

Stichtagsbetrachtung per 21.09.2008. Eine detaillierte Aufstellung Ihrer sämtlichen<br />

Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 7 -<br />

3.2 Anlegermentalität / Analyse Ihrer Vermögensstruktur<br />

Die Vermögensstruktur als Ganzes sollte im Grundsatz ausgewogen sein, d.h. deutliche<br />

Über- bzw. Untergewichte einzelner Anlageklassen sollten vermieden werden. Das<br />

Ges<strong>am</strong>tbild der optimalen Vermögensstrukturierung sollte ebenfalls Ihre Chancen- und<br />

Risikomentalität widerspiegeln.<br />

Sie, Herr Mustermann, bezeichnen sich selbst als sehr erfahrenen Anleger, Sie Frau<br />

Mustermann, stehen Ihren eigenen Angaben zufolge Geld- und Kapitalanlagen ebenfalls<br />

sehr aufgeschlossen gegenüber. Die aktive Verwaltung Ihres Vermögens ist Ihnen beiden<br />

selber kaum möglich, da Sie sowohl beruflich als auch f<strong>am</strong>iliär sehr stark eingebunden sind.<br />

Ihre persönlichen Vorgaben und Ziele einerseits, wie auch die Berücksichtigung Ihrer<br />

bisherigen Vermögensstruktur lässt erkennen, dass Sie im Grundsatz die Chancen<br />

attraktiver Renditen nutzen und dabei die Risiken überschaubar halten möchten. Im Rahmen<br />

unserer weiteren Analyse finden zum einen Ihre bisherigen Erfahrungen bei Kapitalanlagen<br />

wie auch die von Ihnen vorgegeben Ziele entsprechende Berücksichtigung.<br />

Ihre selbstgenutzte Immobilie in Gelsenkirchen führen wir wunschgemäß in Ihrem<br />

Vermögensstatus fort, lassen diese jedoch im Rahmen der folgenden Empfehlungen<br />

unberücksichtigt, da es sich gemäß Ihrer Vorgaben hierbei um den Teil Ihres Vermögens<br />

handelt, welcher nicht zur Disposition steht. Gleiches gilt für Hausrat bzw. Automobil.<br />

Aufgrund Ihrer gegenwärtigen Anlegermentalität und eines d<strong>am</strong>it einhergehenden<br />

ausgewogenen Chance- / Risikoprofils, stellt sich unsere Empfehlung einer optimalen<br />

Vermögensstruktur in Ihrem Falle wie folgt dar.<br />

61%<br />

Ist-Struktur Empfehlung<br />

8%<br />

17%<br />

14%<br />

Hierzu merken wir an, dass internationalen Studien zufolge der Erfolg einer<br />

Vermögensanlage (Rendite) zu über 90% von der Anlagestruktur abhängt. Andere Faktoren<br />

wie z.B. die gezielte Auswahl von Einzeltiteln bzw. einzelne Kauf- / Verkaufszeitpunkte<br />

spielen hierbei eine absolut untergeordnete Rolle*. Aus diesem Grunde sollten<br />

Anlageentscheidungen primär vor dem Hintergrund einer optimalen Vermögensstruktur<br />

erfolgen, so dass sämtliche Anlageklassen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander<br />

stehen. In der Konsequenz bedeutet dies für Sie als Anleger eine Steigerung der<br />

Ges<strong>am</strong>trendite bei verminderten Risiken.<br />

*Quelle: Brinson, Hood, DekaBank<br />

Liquidität<br />

Rentenwerte /<br />

Lebensvers.<br />

Aktien /<br />

Beteiligungen<br />

Immobilien<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

20%<br />

35%<br />

10%<br />

35%


- 8 -<br />

4. Analyse Ihres liquiden Vermögens<br />

Die Summe Ihres liquiden Vermögens (Barreserven auf Giro- und Sparkonten sowie<br />

Wertpapieranlagen) hat mit 663.630 € gegenwärtig einen Anteil von ca. 23,7% <strong>am</strong><br />

Ges<strong>am</strong>tvermögen. Hierbei teilt sich dieses sogenannte disponible Vermögen<br />

in verschiedene Anlageformen auf.<br />

199.622 €<br />

15.368 €<br />

4.1 Liquide Anlagen - Barreserve<br />

137.000 €<br />

315.641 €<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

Geldwerte (Giro- /<br />

Spareinlagen)<br />

Renten (Festverzinsliche<br />

Wertpapiere,<br />

Rentenfonds)<br />

Aktien (incl.<br />

Aktienfonds)<br />

Sonstiges<br />

(Immobilienfonds)<br />

Unter Geldwerten haben wir Ihre Barreserven in Form von Giro- und Spareinlagen<br />

zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />

Insges<strong>am</strong>t verfügen Sie beide zus<strong>am</strong>men derzeit über eine Liquiditätsreserve in Höhe von<br />

137.000 €; dies entspricht ca. 8% Ihres derzeitigen disponiblen Vermögens. Der Vorteil<br />

dieser Anlagen liegt in der ständigen Verfügbarkeit, so dass Sie etwaige Investitionswünsche<br />

kurzfristig realisieren können. Ihre Liquiditätsanlagen sind dabei folgendermaßen verteilt.<br />

Kai Mustermann Betrag € Zins Karin Mustermann Betrag € Zins<br />

Girokonto <strong>Sparkasse</strong> 15.000 0,00% Girokonto Commerzbank 9.000 0,00%<br />

Spareinlage <strong>Sparkasse</strong> 3.000 0,50%<br />

Spareinlage Citibank 60.000 4,80%<br />

Spareinlage Postbank 50.000 5,25%<br />

Die Renditen der Spareinlagen bei der Citibank bzw. der Postbank sind gegenwärtig als sehr<br />

gut einzuordnen. Die übrigen Guthaben werden derzeit nur gering bzw. gar nicht verzinst.<br />

Empfehlung: Der Anteil Ihrer Liquiditätsanlagen ist derzeit etwas zu gering, wir empfehlen<br />

eine Erhöhung auf etwa 10% Ihres disponiblen Vermögens. Folglich halten wir eine<br />

Größenordnung von ca. 180 - 200 T€ für angemessen.<br />

Ferner raten wir Ihnen, Zinsgutschriften aus solchen Anlagen möglichst in das Jahr 2009 zu<br />

verlagern, um den für Sie positiven Effekt der Abgeltungsteuer<br />

(Besteuerung der Zinseinkünfte mit 25% Abgeltungsteuer* anstelle persönlichem<br />

Grenzsteuersatz von 42%) zu nutzen.


- 9 -<br />

Zur Renditeoptimierung sollten die Guthaben der Girokonten sowie die Spareinlage bei der<br />

<strong>Sparkasse</strong> zumindest teilweise in entsprechend verzinste Tages- / Festgeldanlagen<br />

umgewandelt werden.<br />

*zzgl. Solidaritätszuschlag u. Kirchensteuer<br />

4.2 Renten / Rentenfonds / kapitalgarantierte Zertifikate<br />

Der Anteil verzinslicher Wertpapiere erfüllt innerhalb Ihres Depots die Aufgabe eines<br />

„Sicherheitsankers“. Hier stehen der konstante Ertrag sowie die sichere Rückzahlung im<br />

Vordergrund. Letztlich sind solche Wertpapiere nicht vollkommen risikolos, jedoch deutlich<br />

konservativer als beispielsweise Aktien einzuordnen. Das Verhältnis von Chancen und<br />

Risiken bei festverzinslichen Wertpapieren (sog. Renten) liegt u.a. in der Bonität des<br />

Emittenten, Veränderungen im allgemeinen Zinsniveau oder auch in Wechselkursveränderungen<br />

bei Währungsanleihen.<br />

Im Grundsatz haben Sie bei der Auswahl der Rentenwerte eine breit gestreute Auswahl<br />

getroffen, die verschiedene Formen von Rentenpapieren beinhaltet. Die Ausrichtung der von<br />

Ihnen gewählten Rentenanlagen ist insges<strong>am</strong>t recht offensiv. Dies kann in Krisenzeiten bei<br />

einer zunehmenden Risikoaversion der Anleger zu Kursverlusten führen.<br />

Unternehmensanleihen<br />

In Ihrem Wertpapiervermögen befinden sich vier Unternehmensanleihen. Solche Anleihen<br />

sind in der Regel mit einer höheren Rendite gegenüber beispielsweise Bundesanleihen<br />

ausgestattet, da die Zins- bzw. Rückzahlung hier tendenziell einem höheren Ausfallrisiko<br />

unterliegen. Anhaltend schlechte Unternehmensergebnisse führen in der Regel zu stark<br />

schwankenden Kursen während der Laufzeit. Im Extremfall muss der Anleger mit einem<br />

Totalverlust rechnen.<br />

Grundsätzlich entspricht das Chance- / Risiko-Verhältnis solcher Wertpapiere Ihrer<br />

Anlegermentalität. Zur Erreichung einer breiteren Streuung, empfehlen wir jedoch diesen<br />

Sektor über entsprechende Investmentfonds abzubilden. Hierdurch erreichen Sie eine<br />

deutliche Reduzierung des Risikos durch eine breite Streuung der Anlagen in diesem<br />

Bereich.<br />

Währungsanleihen<br />

Der Wechselkurs einer Währung ist der Gradmesser für die Stärke einer Volkswirtschaft.<br />

Währungsanleihen tragen zur Optimierung der Ges<strong>am</strong>trendite Ihres Depots bei bzw. dienen<br />

der weiteren Risikoverteilung. Grundsätzlich kommt zu den üblichen Anleiherisiken, wie<br />

Emittenten- und Zinsänderungsrisiko, das Währungsrisiko hinzu. Zur Risikodiversifizierung<br />

empfehlen wir, reine Währungsanlagen in Form von Investmentfonds abzubilden.<br />

Die Position in SEK ist zu gering um im Depot einen Effekt zu erzielen.<br />

Genussschein<br />

Der Genussschein des Unternehmens Bertelsmann wurde von dem erfolgreichen und<br />

ertragsstarken Medienunternehmen anstelle von Aktien begeben und sichert mit seiner<br />

langen Laufzeit einen stetigen und hohen Ertrag, der allerdings vom Unternehmenserfolg<br />

abhängig ist. Dennoch ist das Rückzahlungsrisiko deutlich erhöht, da im Falle einer<br />

Insolvenz des Unternehmens, die Genussscheine vor den sonstigen Verbindlichkeiten<br />

haften. Diese Position ist mit einem Anteil von ca. 10,3% <strong>am</strong> Ges<strong>am</strong>tdepotwert relativ hoch<br />

gewichtet. Hier raten wir zu einer hälftigen Reduzierung bzw. einer anteiligen Umschichtung<br />

gemäß unserer empfohlenen Sollstruktur.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


Rentenfonds<br />

- 10 -<br />

Rentenfonds ermöglichen die Streuung der Anlagen einer Anlageklasse und vermindern<br />

somit das Risiko des Ausfalls einer Einzelanlage. Der DWS Interselect Fonds hat in den<br />

letzten fünf Jahren eine negative Performance erzielt und bietet auch aufgrund der<br />

Positionsgröße keinen Effekt für Ihre Wertpapieranlagen. Mit dem DekaTe<strong>am</strong>-EM Bond<br />

verschaffen Sie sich Zugang zu einem Investment in Schwellenländeranleihen, wobei Sie<br />

das Risiko im Vergleich zu einer entsprechenden Direktanlage minimieren.<br />

Garantiezertifikate<br />

Diese Anlagen bieten eine von verschiedenen Par<strong>am</strong>etern abhängige Verzinsung bei<br />

garantierter Rückzahlung des Kapitals durch die emittierende Bank. Dies führt unter<br />

Umständen zu deutlich unterschiedlichen Kursen einzelner Papiere. Die in Ihren Depots<br />

enthalten Garantiezertifikate haben wir mit Sicht auf die zukünftige Entwicklung der Erträge<br />

nachfolgend bewertet.<br />

Steuerlich handelt es sich bei diesen Zertifikaten um sog. Finanzinnovationen. Bei solchen<br />

Wertpapieren sind bei Privatanlegern neben dem Zinsertrag ebenfalls Kursgewinne<br />

steuerpflichtig. Etwaige Kursverluste aus diesen Wertpapieren können Sie mit anderen<br />

Zinseinkünften steuerlich verrechnen.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


Weitere Anleihen<br />

- 11 -<br />

Die übrigen Anleihen in Ihren Depots sind eine Bankanleihe sowie eine Anleihe des Staates<br />

Venezuela, die den sogenannten Emerging-Market Anleihen zugeordnet wird. Diese<br />

Anleiheform sollte ebenfalls eher in einem Investmentfonds abgebildet werden, um eine<br />

breitere Streuung zu erzielen.<br />

Laufzeitstruktur<br />

Eine gleichmäßige Verteilung der Fälligkeiten führt zu regelmäßigem Kapitalzufluss, glättet<br />

die Zinsschwankungen und ermöglicht langfristig Wiederanlagen in der Regel zu höheren<br />

Renditen. Die Laufzeitstruktur der Anleihen in Ihren Depots ist nicht durchgängig verteilt und<br />

sollte entsprechend angepasst werden.<br />

4.3 Aktien / Aktienfonds / aktienorientierte Zertifikate<br />

In Ihren Depots befinden sich sieben Einzeltitel verschiedener Branchen, wobei der<br />

Finanzsektor übergewichtet ist. Eine weitere Risikoverteilung sollte angestrebt werden.<br />

15%<br />

17%<br />

22%<br />

8%<br />

38%<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

Finanzen<br />

Energie<br />

Telekommunikation<br />

Chemie<br />

Technologie


Aktienfonds und Zertifikate<br />

- 12 -<br />

Aktienfonds gewährleisten eine breite Titelauswahl innerhalb der vom Fonds angestrebten<br />

Anlagepolitik. Hierdurch wird eine höhere Risikostreuung erreicht, als dies durch Investition<br />

in Einzeltiteln möglich ist. Ihre Aktienfonds bilden verschiedene Themen, Regionen und<br />

Managementstile ab. Es fällt eine Übergewichtung von zwei Fonds in der<br />

Dividendenstrategie auf. Das DAX-Zertifikat bietet eine günstige Nachbildung des deutschen<br />

Index.<br />

Im Bereich der aktienorientierten Anlagen sollten Sie eine Anpassung vornehmen, da Ihre<br />

Anlegermentalität einen höheren Aktienanteil zulässt.<br />

4.4 Immobilienfonds<br />

Immobilienfonds eignen sich gut um Depots in ihrer Wertentwicklung zu stabilisieren. Ein<br />

Investment in solche Fonds sollte im Einklang mit Ihrer Immobilienstrategie stehen, um<br />

entsprechende Über- bzw. Untergewichte dieser Anlageklasse auszugleichen. Der CS<br />

Euroreal investiert in ausgesuchte, gewerblich genutzte Immobilien in den Ländern der EU.<br />

Entscheidend für die Auswahl der Liegenschaften sind Standort, Nutzung, Alter und Zustand<br />

der Objekte sowie die Bonität der Mieter. Der CS Euroreal erfüllt sowohl hinsichtlich seiner<br />

Anlagestrategie als auch seiner Wertentwicklung in den letzten fünf Jahren alle notwendigen<br />

Voraussetzungen und sollte entsprechend gehalten werden.<br />

4.5 Zus<strong>am</strong>menfassung und Empfehlung<br />

Diverse Studien, z.B. des Institutes für Kapitalmarktforschung belegen, dass für den Erfolg<br />

einer Geldanlage zu 90 % die richtige Depotstrukturierung und nur zu 10 % die<br />

Einzeltitelauswahl und das Timing ausschlaggebend sind. Unter Berücksichtigung Ihrer<br />

Anlegermentalität empfehlen wir Ihnen die folgende Depotstrategie.<br />

30%<br />

10%<br />

60%<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

Aktien international<br />

Renten Euro<br />

Renten international<br />

Die Umsetzung dieser Strategie sollte im Grundsatz innerhalb einer Vermögensverwaltung<br />

erfolgen, lässt aber dennoch Raum für gezielte Investments im Bereich der Einzelaktien bzw.<br />

unternehmerischen Beteiligungen.<br />

Die Vermögensverwaltung bildet hierbei den Kern Ihrer Kapitalanlagen, bei der Sie die<br />

Anlageentscheidung an ein professionelles Anlagemanagement delegieren, welches Ihre<br />

Vorgaben gemäß Ihrer persönlichen Anlegermentalität umsetzt.


- 13 -<br />

5. Analyse Ihrer geschlossenen Beteiligung<br />

5.1 Dubai 1000 Hotelfonds<br />

Im Jahre 2005 haben Sie sich, Herr Mustermann, mit 100.000 € an der DUBAI 1000 Hotel-<br />

Fonds GmbH & Co.KG beteiligt. Hierbei haben Sie eine unternehmerische Beteiligung und<br />

zugleich chancenorientierte Kapitalanlage gewählt.<br />

Ihre Beteiligung im Überblick<br />

Der Baubeginn dieses Hotels der 4-Sterne-Kategorie war im Frühjahr 2006 geplant, die<br />

Fertigstellung sollte im Jahr 2007 erfolgen. Als Betreiber des Hotels war die Maritim<br />

Hotelkette vorgesehen. Gemäß Verkaufsprospekt boomt in Dubai die Touristikbranche*.<br />

Das Fondvolumen beträgt 142,95 Mio. € zzgl. Agio und wird ausschließlich mit Eigenkapital<br />

finanziert. Der Fonds plant eine anfängliche jährliche Ausschüttung von 9 % auf 12 %<br />

ansteigend. Die Berechnung einer IRR-Rendite* für den Anleger erfolgt im Prospekt nicht.<br />

Als Kommanditist der Gesellschaft ist für Sie die Haftung grundsätzlich auf den im<br />

Handelsregister eingetragenen Haftbetrag begrenzt. Mit der Einzahlung des<br />

Beteiligungskapitals erlischt die Haftung (§§ 171 ff. HGB).<br />

Fondsspezifische Besonderheiten<br />

Es gibt keine Garantie für die volle Einzahlung des erforderlichen Eigenkapitals. Für Sie als<br />

Anleger besteht somit das Risiko, dass das Objekt nicht fertig gestellt werden kann, was<br />

schlimmsten Falls zu einem Totalverlust Ihrer Einlage führen kann. Bezüglich einer<br />

zusätzlichen Fremdkapitalaufnahme gibt es im Verkaufsprospekt keine klaren Regelungen.<br />

So ist im Fall einer erforderlichen Fremdfinanzierung nicht sicher, ob ein Kreditgeber<br />

gefunden wird. Ebenfalls ist unklar, wie sich eine Fremdfinanzierung auf das Ergebnis Ihrer<br />

Beteiligung auswirkt. Im Verkaufsprospekt wurde zunächst keine Kontrolle über die<br />

zweckbestimmte Verwendung des Kapitals vorgesehen. Ihnen als Anleger wurde also ein<br />

Höchstmaß an Vertrauen in alle Partner abverlangt. Eine entsprechende Kontrolle wurde erst<br />

im Prospektnachtrag vom 10.10.2005 eingeführt.<br />

Immobilienspezifische Besonderheiten<br />

In Dubai existiert kein Immobiliengesetz. Die Immobilienerwerbe basieren daher lediglich auf<br />

einem von der Regierung in Dubai erlassenen Dekret. Kaufverträge erfolgen durch<br />

schriftlichen Vertrag, eine notarielle Beurkundung ist nicht vorgesehen*. Die Eintragung ins<br />

Grundbuch ist ebenfalls nicht vorgesehen. Ebenfalls gibt es keine Schutzvorschriften für den<br />

Erwerber wie z. B. die Makler- und Bauträgerverordnung. Bei einer Hotelimmobilie handelt<br />

es sich um eine Spezialimmobilie. Eine Nutzungsänderung ist schwierig oder nur mit hohen<br />

Kosten möglich.<br />

Steuerliche Konzeption<br />

Der „DUBAI 1000 Hotelfonds“ ist für den Anleger rein renditeorientiert konzipiert, es gibt<br />

keine steuerlichen Verlustzuweisungen. Steuerlich handelt es sich für den Anleger um<br />

Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wird<br />

auf diese Einkünfte zurzeit keine Steuer erhoben. Deutschland berücksichtigt diese,<br />

aufgrund eines Doppelbesteuerungsabkommens, im Rahmen des so genannten<br />

Progressionsvorbehalts. Erfolgt eine Veräußerung der Hotelimmobilie innerhalb von zehn<br />

Jahren, ist der Gewinn steuerpflichtig. Da sich aber die Hotelimmobilie in Dubai befindet, ist<br />

der Gewinn nach dort geltendem Recht steuerfrei und unterliegt in Deutschland ebenfalls nur<br />

dem Progressionsvorbehalt.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 14 -<br />

Nach Ablauf der Spekulationsfrist von zehn Jahren nach Anschaffung ist ein Gewinn auch<br />

nach deutschem Recht grundsätzlich steuerfrei. Im Ergebnis bedeutet das in Ihrem Fall,<br />

dass Ausschüttungen und Gewinne für Sie steuerfrei bleiben, da Ihr Einkommen ohnehin<br />

mit dem Spitzensteuersatz besteuert wird.<br />

Aktueller Stand der Beteiligung<br />

Seit Mitte 2005 können sich Anleger an diesem Fonds beteiligen. In welcher Größenordnung<br />

das geplante Eigenkapital bis heute eingezahlt wurde, ist vollkommen unklar. Das<br />

Hotel sollte im Sommer 2007 fertig gestellt sein. Aus Dubai übermittelte Fotos zeigen<br />

Bautätigkeiten lediglich im Untergeschoss.<br />

Die Fondsgeschäftsführer sprechen in einem Anlegerschreiben von einem drohenden<br />

Totalverlust der Einlagen. In einer scheinbar äußerst fragwürdigen Abstimmung sollen die<br />

Gesellschafter mehrheitlich für die Auflösung und Rückabwicklung des Fonds abgestimmt<br />

und auf weitgehende Ansprüche verzichtet haben*. Gegen die Geschäftsführer der<br />

Fondgesellschaft wird von der Staatsanwaltschaft Dortmund wegen des Anfangsverdachts<br />

auf Betrug ermittelt. Unter anderem hat die Maritim Hotelkette Akteneinsicht gefordert. Es<br />

liegt der Verdacht nahe, dass die Anlegergelder zweckwidrig verwendet wurden*. Auskünfte<br />

über den Stand der Beteiligung haben wir vom Fondsinitiator nicht bekommen.<br />

Wert der Beteiligung<br />

Aufgrund des dargestellten Sachverhaltes muss im schlimmsten Fall von einem Totalverlust<br />

Ihrer Einlage ausgegangen werden. Ein Handel der Beteiligung an Zweitmarktbörsen findet<br />

derzeit nicht statt. Die Beteiligung setzen wir daher aus Vorsichtsgründen in Ihrem<br />

Finanzstatus ohne Wert an.<br />

Empfehlung<br />

Wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beteiligung an einem geschlossenen<br />

Fondskonzept wurden beim DUBAI 1000 Hotelfonds nicht erfüllt. Ferner besteht offensichtlich<br />

bei diesem Fonds die Gefahr betrügerischer Absichten. Wir empfehlen Ihnen, sich<br />

mit Ihrem Rechtsberater in Verbindung zu setzen, um die weitere Vorgehensweise zu prüfen.<br />

Weitere Empfehlungen zu unternehmerischen Beteiligungen<br />

Geschlossene Beteiligungen bieten Ihnen grundsätzlich gute Renditechancen, häufig<br />

verbunden mit steuerlichen Vorteilen. Abhängig von der Art der Beteiligung entwickeln sich<br />

diese unabhängig gegenüber anderen Anlageklassen und eignen sich daher zur weiteren<br />

Risikodiversifizierung im Hinblick auf eine insges<strong>am</strong>t ausgewogene Vermögensstruktur. Eine<br />

einwandfreie und schlüssige Fondskonzeption, erfahrene Vertragspartner und eine<br />

ausgezeichnete Leistungsbilanz des Fondsinitiators sind dabei wichtige Voraussetzungen für<br />

ein erfolgreiches Investment.<br />

Wir empfehlen Ihnen Investments im Bereich geschlossener europäischer Immobilienfonds.<br />

Ferner raten wir Ihnen zu Schiffsbeteiligungen im Rahmen einer Diversifikationsstrategie. So<br />

können Sie im Rahmen bestehender Doppelbesteuerungsabkommen bei Immobilien und der<br />

Tonnagebesteuerung bei Schiffen steuerliche Vorteile nutzen. Zur Vermeidung höherer<br />

Risiken sollten einzelne Beteiligungen 50.000 € nicht überschreiten.<br />

*Quellen:<br />

Fondsprospekt Seite 23 – 24; Bund für soziales und ziviles Rechtsbewusstsein;<br />

Fondstelegr<strong>am</strong>m v. 15.09.2005, 21.04.2008 und 30.06.2008;<br />

IRR–Rendite: Diese gibt Auskunft darüber, wie sich das durchschnittlich in einer Anlage investierte Kapital<br />

verzinst, unter der Annahme, dass sämtliche Kapitalrückflüsse wieder zum gleichen Zins angelegt werden.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 15 -<br />

6. Analyse Ihres Immobilienvermögens<br />

Ihr derzeitiges Immobilienvermögen besteht aus<br />

900.000 €<br />

800.000 €<br />

700.000 €<br />

600.000 €<br />

500.000 €<br />

400.000 €<br />

300.000 €<br />

200.000 €<br />

100.000 €<br />

• der selbstgenutzten Stadtvilla in Gelsenkirchen-Buer<br />

• dem Neubau-Apartment auf Mallorca<br />

• dem vermieteten 5-F<strong>am</strong>ilienhaus in Steinebach <strong>am</strong> Wörthsee<br />

• einem offenen Immobilienfonds (CS Euroreal)<br />

• der Beteiligung <strong>am</strong> geschlossenen Immobilienfonds „Dubai 1000 Hotelfonds“<br />

- €<br />

EfH Gelsenkirchen<br />

750.000 €<br />

Immobilienvermögen<br />

Fewo Mallorca<br />

263.500 €<br />

MfH Wörthsee<br />

840.000 €<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

offener Immob.fonds<br />

15.000 €<br />

Beteiligung Dubai<br />

-ohne Ansatz-<br />

Die Vermögensbestandteile des offenen Immobilienfonds bzw. der Hotelbeteiligung in Dubai<br />

werden lediglich nachrichtlich aufgeführt, obwohl beide Positionen aufgrund der<br />

Anlageklasse originär Ihrem Immobilienvermögen zuzurechnen sind. Da es sich bei beiden<br />

Positionen um Kapitalanlagen handelt, welche wir bereits an anderer Stelle näher betrachtet<br />

haben, fokussieren wir an dieser Stelle die weitere Analyse auf Ihre drei Wohnimmobilien.<br />

Unter allen Besitzungen der Erde<br />

ist die, ein Herz zu haben, die Kostbarste.<br />

(Johann Wolfgang von Goethe)


6.1 Stadtvilla Gelsenkirchen-Buer<br />

- 16 -<br />

Mit dieser im Jahre 1926 erbauten herrschaftlichen Stadtvilla, die Sie liebevoll und zugleich<br />

aufwendig modernisiert haben, haben Sie sich Ihren gemeins<strong>am</strong>en Traum eines attraktiven<br />

Altbaus verwirklicht.<br />

Dieses im Stadtteil Buer absolut zentral gelegene Objekt haben wir nach Ihren Vorgaben mit<br />

750.000,00 € Verkehrswert in Ihren Vermögensstatus eingerechnet. In unseren weiteren<br />

Betrachtungen bleibt Ihr Wohnobjekt jedoch unberücksichtigt, da es gemäß Ihrer Vorgaben<br />

nicht zur Disposition steht.<br />

Die jährlichen Unterhaltskosten wurden entsprechend Ihrer Angabe in unseren<br />

Berechnungen mit 6.000,00 € übernommen. Renovierungsmaßnahmen sind Ihrer Angabe<br />

nach in den nächsten Jahren nicht geplant, so dass gegenwärtig keine weitere<br />

Instandhaltungs- bzw. Modernisierungsrücklage zu berücksichtigen ist.<br />

Die Immobilie ist vollständig lastenfrei, Eigentümer sind Sie beide zu jeweils 50 %. Ihrem<br />

Wunsche entsprechend haben wir diese Immobilie mit einer zukünftigen Wertsteigerung in<br />

Höhe der unterstellten Inflationsrate in Ihrem Vermögensstatus fortgeführt. Nachrichtlich<br />

möchten wir hierzu anmerken, dass nach unseren Recherchen entsprechende<br />

Wertsteigerungen in den letzten Jahren bei älteren Häusern des individuellen<br />

Wohnungsbaus in Gelsenkirchen nicht erreicht wurden.*<br />

*Quelle: Grundstücksmarktbericht 2008 des Gutachterausschuss für Grundstückswerte<br />

in der Stadt Gelsenkirchen<br />

6.2 Neubau-Apartment Sa Rapita / Mallorca<br />

Diese im Frühjahr 2008 erworbene Terrassenwohnung bei Sa Rapita / Mallorca ermöglicht<br />

Ihnen und Ihrer F<strong>am</strong>ilie erhols<strong>am</strong>e Urlaubstage in den eigenen vier Wänden.<br />

Laut Ihrer Angaben stehen Ihnen in dieser Wohnung, die sich in einem Haus mit nur drei<br />

Einheiten befindet, ca. 122,50 m² Wohnfläche zur Verfügung. Das Haus befindet sich<br />

nördlich des Fischerortes Sa Rapita, mit Blick auf Mallorcas Naturstrand Es Trenc. Die<br />

Wohnung wurde nach den neuen spanischen Baubestimmungen errichtet, wobei der<br />

TÜV-Süd die Baumaßnahmen bzw. die Endabnahme begleitete. Ein entsprechendes<br />

Wertgutachten des TÜV-Süd wurde Ihnen ausgehändigt.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 17 -<br />

Alleiniger Eigentümer sind Sie, Herr Mustermann, das Objekt wurde im Frühjahr 2008 von<br />

Ihnen erworben. Den Kaufpreis in Höhe von 263.500,00 € haben Sie seinerzeit vollständig<br />

aus Ihren Eigenmitteln bezahlt.<br />

Da Sie diese Immobilie ausschließlich als eigenes Feriendomizil nutzen möchten, haben wir<br />

an dieser Stelle eine Bewertung unter Renditegesichtspunkten nicht vorgenommen. Eine<br />

Vermietung als Ferienwohnung ist Ihrerseits gegenwärtig nicht angedacht, dies könnte<br />

jedoch zu einem späteren Zeitpunkt zur Erzielung zusätzlicher / weiterer Einnahmen dienen.<br />

Eine Instandhaltungs- bzw. Modernisierungsrücklage ist aufgrund des Neubau-Status der<br />

Immobilie hier ebenfalls gegenwärtig nicht angezeigt. Die jährlich anfallenden<br />

Unterhaltungskosten wie z.B. Strom, Wasser, Heizung etc. konnten Sie aufgrund noch nicht<br />

vorhandener Erfahrungswerte naturgemäß nicht näher beziffern. Neben diesen üblichen<br />

Nebenkosten einer Immobilie fallen in Spanien für Immobilienbesitzer weitere Abgaben an.<br />

Unsere Recherchen haben ergeben, dass in Spanien auch eine selbstgenutzte Immobilie<br />

besteuert wird*. Hierbei wird die Eigennutzung als fiktive Mieteinnahme angesehen, so dass<br />

ca. 0,5% des Wertes der Immobilie jährlich an Einkommensteuer fällig werden. Ferner ist für<br />

Ihre Immobilie ebenfalls Grundsteuer an die jeweilige Gemeindeverwaltung zu entrichten.<br />

Empfehlung: Zwecks ordnungsgemäßer Verwaltung Ihrer Ferienimmobilie erscheint es uns<br />

sinnvoll, ortsansässige Beratungsanbieter (Hausverwaltung / Steuerberatung) mit der<br />

Abwicklung dieser Dinge zu beauftragen. Dies trägt ebenfalls dazu bei, Sie zeitlich zu<br />

entlasten. Die sich somit insges<strong>am</strong>t ergebenden Unterhaltungskosten dieser Immobilie<br />

werden von uns an dieser Stelle auf jährlich 3.000,00 € geschätzt. Diesen Wert haben wir in<br />

unseren Berechnungen berücksichtigt.<br />

Bezüglich Ihrer Auslandsimmobilie verweisen wir hier ebenfalls auf den weiteren wichtigen<br />

Aspekt des spanischen Erbrechtes sowie der Besteuerung im Erbschaftsfall. Zur Klärung<br />

dieser für Sie wichtigen Punkte empfehlen wir eine Beratung durch einen entsprechenden<br />

Spezialisten.<br />

Ferner haben wir im Zus<strong>am</strong>menhang mit Ihrer Ferienimmobilie den spanischen<br />

Immobilienmarkt näher beleuchtet. Unsere Recherchen hierzu haben ergeben, dass sich<br />

derzeit die Preisentwicklungen <strong>am</strong> spanischen Immobilienmarkt äußerst schwierig und<br />

uneinheitlich darstellen. Aufgrund dessen ist unseres Erachtens eine seriöse Voraussage zu<br />

einer zukünftigen Marktpreisentwicklung / Wertsteigerung Ihrer Immobilie gegenwärtig kaum<br />

möglich.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 18 -<br />

Vor diesem Hintergrund haben wir Ihr Ferien-Apartment Sa Rapita / Mallorca mit dem<br />

aktuellen Wert (= Kaufpreis) in Ihrem Vermögensstatus fortgeführt. Inwiefern hier dennoch<br />

eine lineare Wertsteigerung unterstellt werden kann, sollte im Rahmen eines Updates dieses<br />

<strong>Finanzplan</strong>es zu gegebener Zeit überprüft werden.<br />

*Quelle:.mallorca-immobilien-guide.de<br />

6.3 Fünf-F<strong>am</strong>ilienhaus Steinebach / Wörthsee<br />

Sie, Frau Mustermann, haben dieses in einer schönen Lage in Steinebach <strong>am</strong> Wörthsee<br />

(Landkreis Starnberg) gelegene Mehrf<strong>am</strong>ilienhaus von Ihren Eltern geerbt. Sie sind alleinige<br />

Eigentümerin.<br />

Das Objekt besteht aus fünf Wohneinheiten mit einer Ges<strong>am</strong>twohnfläche von 413 m² zzgl.<br />

weiterer Nutzfläche im Kellergeschoß. Das Grundstück ist mit einer Ges<strong>am</strong>tfläche von ca.<br />

1.288 m² recht groß. Die einzelnen Wohnungen haben eine Größenordnung von 74,77 m²<br />

bis 107,52 m² (vier 2,5 Zimmer- sowie eine 3,5 Zimmer-Wohnung). Ferner gehören zu dem<br />

Objekt vier Garagen bzw. Stellplätze. Das Objekt wurde im Jahre 1996 errichtet und befindet<br />

sich derzeit in einem guten und gepflegten Zustand.<br />

Standort:<br />

Der Ort Steinebach ist Teil der Gemeinde Wörthsee. Der Wörthsee sowie die Gemeinde<br />

Wörthsee liegen im Osten der Ammersee-Region im Landkreis Starnberg.<br />

Aufgrund der verkehrstechnisch günstigen Lage (direkte Autobahn-Anbindung sowie<br />

S-Bahnanschluss) ist u.a. die bayerische Landeshauptstadt München kurzfristig erreichbar.<br />

Ärzte, Apotheken, Schulen, etc. sind überwiegend in benachbarten Ortsteilen der Gemeinde<br />

Wörthsee angesiedelt und ebenfalls schnell zu erreichen. Insges<strong>am</strong>t profitiert der Ortsteil<br />

Steinebach von einer guten Infrastruktur.<br />

Unsere weiteren Recherchen zu den gegenwärtig sicherlich positiven<br />

Standortvoraussetzungen haben ferner ergeben, dass die zukünftige Entwicklung des<br />

Standortes Steinebach tendenziell schwierig erscheint.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 19 -<br />

„…..Vor allem Steinebach <strong>am</strong> Wörthsee wird immer beliebter. Doch das könnte sich ändern,<br />

wenn die Pläne der Landesregierung Realität werden und der Werksflughafen im<br />

Nachbardorf Weßling auch für Geschäftsflieger geöffnet wird. Dort sinken – anders als im<br />

Kreis Starnberg insges<strong>am</strong>t – die Einwohnerzahlen bereits…….“<br />

(Artikel „Sonnige Südlage“ aus Euro <strong>am</strong> Sonntag vom 31.08.2008)<br />

Mietanalyse:<br />

Gemäß Ihrer Angaben ist das Haus derzeit vollständig vermietet, Ihre jährlichen Netto-<br />

Mieteinnahmen (Kaltmiete) für das Ges<strong>am</strong>tobjekt betragen aktuell 46.680,00 €, dies<br />

entspricht einem durchschnittlichen Mietpreis von 9,42 € pro m². Das Objekt ist vollständig<br />

lastenfrei, es bestehen keinerlei Darlehensverbindlichkeiten.<br />

Unsere Recherchen, unter anderem bei der ortsansässigen <strong>Sparkasse</strong> Fürstenfeldbruck<br />

haben ergeben, dass der dortige Mietpreisspiegel Kaltmieten zwischen 8,00 € und 10,00 €<br />

je m² für vergleichbare Wohnungen ausweist. Entsprechend ist die aktuelle Kaltmiete für das<br />

Ges<strong>am</strong>tobjekt derzeit angemessen und marktkonform. Mieterhöhungen können aus diesem<br />

Grunde in den nächsten Jahren sicherlich nur begrenzt durchgesetzt werden und finden<br />

daher bei der weiteren Analyse keine weitere Berücksichtigung.<br />

Quelle: Immobilienscout 24.de<br />

Neben der Betrachtung der gegenwärtigen Vermietungssituation Ihrer Immobilie,<br />

berücksichtigen wir ebenfalls weitere für Sie wichtige Aspekte wie Mietausfallwagnis,<br />

Instandhaltungskosten sowie nicht umlagefähige Unterhaltungskosten<br />

(z.B. Verwaltungsaufwendungen).<br />

Ein Mietausfall einer durchschnittlichen Wohnung für einen Zeitraum von drei Monaten führt<br />

zu einer Reduzierung Ihrer Mieterträge um 2.334 €*. Dies entspricht einem Anteil von 5% der<br />

Jahres-Nettomiete. Um diesem latenten Vermietungsrisiko Rechnung zu tragen, haben wir<br />

im Rahmen der aktuellen wie zukünftigen Renditebetrachtung (siehe Tabelle Seite 21) die<br />

jährlichen Mieteinnahmen entsprechend reduziert (44.350 € p.a.).<br />

Gleichwohl des aktuell guten und gepflegten Zustandes Ihrer Immobilie ist es rats<strong>am</strong>, für<br />

Instandhaltungsmaßnahmen jährlich eine entsprechende Rücklage zu bilden.<br />

Die Größe des Objektes erfordert nach unseren Erfahrungen als Rücklage für Renovierungs-<br />

und Erneuerungsmaßnahmen einen Anteil von ca. 10% bis 12% der Jahresnetto-Miete<br />

(ca. 5.000 €). Dies gewährleistet einerseits den Substanzerhalt Ihrer Immobilie, andererseits<br />

führt die regelmäßige Renovierung bzw. Instandhaltung tendenziell zu einer Minimierung der<br />

Mieterfluktuation.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 20 -<br />

Aufgrund der räumlichen Entfernung raten wir Ihnen auch für diese Immobilie die<br />

Abwicklung der ordnungsgemäßen Verwaltung des Objektes durch einen ortsansässigen<br />

Wohnungsverwalter vornehmen zu lassen. Dies entlastet Sie einerseits von dieser Aufgabe<br />

und schafft zusätzliche Freiräume. Aufgrund von Erfahrungswerten schätzen wir die Kosten<br />

hierfür auf etwa 1.700 € pro Jahr.<br />

Sowohl die Instandhaltungsrücklage als auch die Kosten für die Verwaltung des Objektes<br />

haben wir ebenfalls in die Renditebetrachtung miteinbezogen. Diese Werte wurden jedoch<br />

nicht inflationiert, da es sich um Empfehlungen bzw. Schätzwerte handelt.<br />

* 413 m² : 5 Wohneinheiten x 9,42 € x 3 Monate<br />

Steuerliche Betrachtung:<br />

Im Rahmen der steuerlichen Betrachtung haben wir neben den Mieteinnahmen jährliche<br />

Abschreibungen für Abnutzung in Höhe von derzeit noch 2,5% gem. § 7, Abs.5 Nr. 2+3b<br />

EStG zu Grunde gelegt.<br />

Diesen Abschreibungswert haben wir auf den von Ihnen angegeben ursprünglichen<br />

Gebäudewert in Höhe von 450.000 € aus 1996 (Übernahme der Immobilie durch die Eltern<br />

von Frau Mustermann) fortgeschrieben. Dies resultiert aus der Tatsache, dass Sie Frau<br />

Mustermann, mit Erbschaft des Objektes ebenfalls die steuerliche Abschreibung fortführen.<br />

Ab dem nächsten Jahr wird sich die Höhe der jährlichen Abschreibung auf 1,25% halbieren,<br />

so dass Ihre Mieterträge zukünftig in höherem Maße der Besteuerung unterliegen.<br />

Verkehrswert:<br />

Unsere Recherche unter Mithilfe der ortsansässigen <strong>Sparkasse</strong> Fürstenfeldbruck hat<br />

ergeben, dass vergleichbare Objekte etwa mit dem 18-fachen der jährlichen Nettomiete<br />

bewertet sind. Auf dieser Grundlage ergibt sich für Ihr Mehrf<strong>am</strong>ilienhaus ein gegenwärtiger<br />

Verkehrswert von ca. 840.000 €. Der seinerzeitige Kaufpreis im Jahre 1996 lag nach Ihren<br />

Angaben bei 750.000 €, dies entspricht einer jährlich durchschnittlichen Wertsteigerung von<br />

1%. Diese Wertsteigerung Ihrer Immobilie haben wir ebenfalls in der Renditebetrachtung für<br />

die nächsten Jahre fortgeschrieben.<br />

Rendite:<br />

Zur wirtschaftlichen Bewertung bzw. zur abschließenden Beurteilung Ihrer vermieteten<br />

Immobilie ist die nachfolgende Renditebetrachtung von Bedeutung.<br />

Die Mietrendite nach Steuern gibt Aufschluss über das Verhältnis von Mietreinertrag<br />

(Mieteinnahmen abzgl. Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten) zum Verkehrswert Ihrer<br />

Immobilie. Letztlich ist die Mietrendite eine einfache Möglichkeit Verkehrswerte / Kaufpreise<br />

gleichartiger Immobilien miteinander zu vergleichen. Die Mietrendite nach Steuern liegt im<br />

konkreten Fall bei jährlich 2,7%*. Da das Objekt zu 100% Ihrem Eigenkapital zuzurechnen<br />

ist, entspricht die Mietrendite der Verzinsung Ihres Eigenkapitals. Unter Berücksichtigung<br />

einer jährlichen Wertsteigerung des Objektes von ca. 1% steigert sich Ihre<br />

Eigenkapitalrendite auf 3,1%* p.a. Dieser Wert ermöglicht Ihnen den objektiven<br />

Renditevergleich mit einer alternativen Anlageform.<br />

*ohne Berücksichtigung des Mietausfallwagnis: 2,9% / 3,2%<br />

Die Objektrendite zeigt Ihnen die Relation von Mietreinertrag zzgl. der Wertsteigerung der<br />

Immobilie abzgl. des Steuerergebnisses zum Verkehrswert. Es handelt sich um eine rein<br />

objektspezifische Betrachtung.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 21 -<br />

Die Rendite der Immobilie entspricht mit 3,1%* der Eigenkapitalrendite. Die Objektrendite ist<br />

ebenfalls Gradmesser für den Vergleich mit alternativen Anlageformen.<br />

*ohne Berücksichtigung des Mietausfallwagnis: 3,2%<br />

Einen aktuellen Status Ihrer Immobilie <strong>am</strong> Wörthsee mit Blick in die Zukunft bezüglich<br />

Entwicklung von Verkehrswert, Ertrag, Steuern, Rendite haben wir Ihnen nachfolgend<br />

dargestellt.<br />

Ausblick und Empfehlungen<br />

Ihr vermietetes Mehrf<strong>am</strong>ilienhaus in Steinebach <strong>am</strong> Wörthsee dient Ihnen zur Erzielung von<br />

Mieteinkünften und weist derzeit für Sie eine jährliche Rendite incl. Wertsteigerung in Höhe<br />

von 3,1% nach Steuer (ohne Wertsteigerung: 2,7%) aus.<br />

Diese Rendite erreichen Sie im Status der Vollvermietung bzw. bei gegenwärtig wenig<br />

Spielraum für Mieterhöhungen. Bei veränderten Rahmenbedingungen der Mietsituation wird<br />

sich die Rendite des Objektes tendenziell verschlechtern.<br />

Ferner führt ab dem Jahre 2010 die verringerte steuerliche Abschreibungsmöglichkeit zu<br />

einer höheren Besteuerung der Mieterträge und folglich zu einer weiteren Verschlechterung<br />

Ihrer Rendite.<br />

Die Rendite als solche ist für Ihre Immobilie jedoch nicht die allein ausschlaggebende Größe.<br />

Vielmehr müssen im Rahmen einer zukünftigen Betrachtung auch Faktoren wie der Standort,<br />

die Beschaffenheit der Immobilie sowie daraus resultierende Veränderungen Ihrer<br />

Vermietungsmöglichkeiten näher beleuchtet werden.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 22 -<br />

Die aktuelle Diskussion um den Standort „Steinebach“ (siehe Seite 18 / 19) geben Anlass zur<br />

Sorge, dass es insges<strong>am</strong>t zu einer für Sie instabilen Vermietungssituation kommen könnte.<br />

An dieser Stelle ist davon auszugehen, dass dies tendenziell zu häufigeren Mieterwechseln<br />

bzw. längeren Leerständen einzelner Wohnungen führen wird. Das Anwerben neuer Mieter<br />

wie auch der Erhalt der Immobilie in Form von Reparaturen und Modernisierungen bedeutet<br />

für Sie zusätzlichen finanziellen sowie zeitlichen Aufwand. In diesem Zus<strong>am</strong>menhang sollten<br />

Sie insbesondere die räumliche Entfernung zu Ihrem Wohnort und die d<strong>am</strong>it verbundenen<br />

Umstände berücksichtigen.<br />

Empfehlung: Bei Würdigung aller dargestellten Sachverhalte raten wir Ihnen zum Verkauf<br />

der Immobilie. Gemäß Auskunft des ortsansässigen Maklers (<strong>Sparkasse</strong> Fürstenfeldbruck)<br />

sollten Sie für das Objekt zurzeit einen Verkaufserlös in Höhe von ca. 840.000 € erzielen.<br />

Inwiefern dieser Betrag auch zukünftig (in einigen Jahren) <strong>am</strong> Markt durchsetzbar ist,<br />

erscheint uns zumindest aufgrund der derzeit ungeklärten Standortverhältnisse fragwürdig.<br />

Der Verkauf der Immobilie hätte für Sie folgende vorteilhafte Effekte:<br />

• Entlastung von der zeit- und arbeitsaufwendigen Verwaltung der Immobilie<br />

• Einsparung von Instandhaltungs- / Verwaltungskosten<br />

• Reduzierung der Besteuerung der Erträge<br />

• Ferner im Rahmen einer Umschichtung in andere / alternative Kapitalanlagen<br />

� Steigerung der Rendite<br />

� größere Flexibilität<br />

� zusätzliche Risikostreuung<br />

Nach Verkauf Ihrer Immobilie in Steinebach <strong>am</strong> Wörthsee empfehlen wir eine<br />

Neuausrichtung Ihres Ges<strong>am</strong>tvermögens nach der von uns unter Berücksichtigung Ihrer<br />

Anlegermentalität dargestellten „Sollstruktur“ (siehe Seite 7 des <strong>Finanzplan</strong>es). Diese<br />

Neuordnung haben wir Ihnen konkret anhand der folgenden Grafik dargestellt. Hierbei haben<br />

wir einen Verkaufserlös in Höhe von 840.000 € (s.o.) unterstellt.<br />

-754.250 €<br />

Immobilien<br />

Aktien / Beteiligungen<br />

Rentenwerte /<br />

Lebensvers.<br />

Liquidität<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

45.314 €<br />

380.912 €<br />

328.024 €<br />

Wir empfehlen Ihnen aus diesem Erlös der Immobilie die Anlageklassen „Aktien“/ „Renten“/<br />

„Liquidität“ entsprechend aufzufüllen sowie offene bzw. geschlossene Immobilienbeteiligungen<br />

entsprechend beizumischen (ca. 85.000 €).


7. Sonstiges Vermögen<br />

- 23 -<br />

Weitere Vermögenswerte, die wir in Ihrem Vermögensstatus fortführen, welche jedoch bei<br />

allen sonstigen Betrachtungen unberücksichtigt bleiben, sind<br />

• Ihr Hausrat in Höhe von derzeit ca. 90.000 €<br />

• Ihr Kraftfahrzeug, Audi A6 Avant, Baujahr 2007,<br />

aktueller Wert gem. DAT ca. 40.000 €<br />

8. Analyse Ihrer Vorsorgesituation<br />

8.1 Altersvorsorge<br />

Die von uns durchgeführte Analyse Ihrer Vermögensanlagen zeigt, dass Sie auch mit dem<br />

65. Lebensjahr Ihren gewohnten Lebensstandard fortführen könnten. Aufgrund des<br />

langfristigen Zeitrahmens von ca. 27 Jahren ist es jedoch rats<strong>am</strong>, weitere Altersvorsorgemaßnahmen<br />

zu treffen, um ein mögliches Vermögensrisiko auszuschließen.<br />

Unsere Anfrage bei der Deutschen Rentenversicherung hat ergeben, dass Sie,<br />

Herr Mustermann, derzeit einen Anspruch von 2.188 € brutto Altersrente zum 65. Lebensjahr<br />

haben. Hierbei haben wir einen Rentenabschlag in Höhe von 7,2% berücksichtigt, da Ihr<br />

gesetzlicher Rentenbeginn mit dem 67. Lebensjahr beginnt. Dieser Abschlag entfällt, wenn<br />

Sie bei Rentenbeginn 45 Beitragsjahre zur gesetzlichen Rentenversicherung erreicht haben.<br />

Sie, Frau Mustermann, haben gemäß Ihrer Angaben bislang keine Beiträge in die<br />

gesetzliche Rentenversicherung eingebracht und folglich keine Rentenansprüche erworben.<br />

Empfehlung: An dieser Stelle empfehlen wir Ihnen den Abschluss einer „Rürup-Rente“ aus<br />

zweierlei Gründen. Einerseits als weiteren Baustein Ihrer Altersvorsorge um das zukünftige<br />

Vermögensrisiko auszuschließen, andererseits um den für Sie interessanten Effekt der<br />

steuerlichen Anrechenbarkeit als Vorsorgeaufwendungen zu nutzen.<br />

Zur Sicherung der eingezahlten Beiträge im Todesfall ist es sinnvoll einen<br />

Hinterbliebenenschutz zu vereinbaren. Die Vorteile einer „Rürup-Rente“ für Sie<br />

zeigt Ihnen nachfolgendes Berechnungsbeispiel.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 24 -<br />

Kai Mustermann<br />

angenommene Jahresleistung Rürup-Rente 13.650,00 €<br />

abzugsfähiger Beitragsanteil für 2008 66% 9.909,00 €<br />

kalkulierte Steuererstattung 4.332,68 €<br />

--------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Eigenanteil nach Steuern p.a. 9.317,32 €<br />

===========================================================<br />

=> Förderquote: 31,74 % für 2008<br />

monatliche lebenslange Bruttorente zum 65. Lebensjahr ca. 3.280,00 €<br />

Karin Mustermann<br />

angenommene Jahresleistung Rürup-Rente 13.650,00 €<br />

abzugsfähiger Beitragsanteil für 2008 66% 9.909,00 €<br />

kalkulierte Steuererstattung 4.332,68 €<br />

--------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Eigenanteil nach Steuern p.a. 9.317,32 €<br />

===========================================================<br />

=> Förderquote: 31,74 % für 2008<br />

monatliche lebenslange Bruttorente zum 65. Lebensjahr ca. 3.277,00 €<br />

Quelle: Berechnung Weseler Rechenzentrum - Rente bei einer angenommenen Wertsteigerung von 4 %<br />

Als weiteren steuerbegünstigten Baustein Ihrer Altersvorsorge raten wir zur Anlage einer<br />

sog. „Riester-Rente“. Diese Vorsorgeform bietet Ihnen weitere Förderungen in Form von<br />

staatlichen Zulagen bzw. steuerlicher Anrechenbarkeit Ihrer Beiträge. Im folgenden<br />

Berechnungsbeispiel stellen wir einen solchen Altersvorsorgevertrag für Sie dar.<br />

angenommene Jahresleistung 2.100,00 €<br />

abzgl. staatlicher Zulagen 678,00 €<br />

abzgl. Steuerersparnis ca. 331,89 €<br />

--------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Eigenanteil p.a. 1.090,11 €<br />

===========================================================<br />

Förderquote: 48,0 %<br />

monatl. lebenslange Bruttorente zum 65. Lebensjahr Kai Mustermann ca. 446,00 €<br />

monatl. lebenslange Bruttorente zum 65. Lebensjahr Karin Mustermann ca. 143,00 €<br />

*Quelle: Berechnung Weseler Rechenzentrum - Rente bei einer angenommenen Wertsteigerung von 6 %<br />

In beiden Varianten erhalten Sie während der Einzahlungsphase Ihre Beiträge steuerlich<br />

begünstigt, Ihre zukünftige Rente wird nachgelagert besteuert.<br />

Sie, Herr Mustermann, haben darüber hinaus noch die Möglichkeit im Rahmen der<br />

betrieblichen Altersvorsorge eine weitere steueroptimierte Komponente der Alterssicherung<br />

in Anspruch zu nehmen. Diesbezüglich sollten wir im Rahmen eines gemeins<strong>am</strong>en<br />

Gespräches mit Ihrem Arbeitgeber klären, welche Möglichkeiten für Sie angeboten werden.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 25 -<br />

8.2 Analyse Ihrer fondsgebundenen Lebensversicherung<br />

Sie, Herr Mustermann, haben im Januar 1998 eine fondsgebundene Lebensversicherung bei<br />

der Zurich Deutscher Herold Versicherung abgeschlossen. In diesen Vertrag sparen Sie<br />

monatlich 400,00 €, eine Dyn<strong>am</strong>ik haben Sie nicht vereinbart. Die Todesfallsumme beläuft<br />

sich auf 180.000,00 €. Versicherungsnehmer, versicherte Person und zugleich<br />

Bezugsberechtigter sind Sie, Herr Mustermann.<br />

In unseren gemeins<strong>am</strong>en Gesprächen baten Sie uns zu prüfen, ob die Versicherung sinnvoll<br />

bzw. ausreichend ist und inwiefern eventuelle Optimierungsmöglichkeiten bestehen.<br />

Es handelt sich bei Ihrer Versicherung um eine fondsgebundene Lebensversicherung,<br />

hierbei wird eine Risikolebensversicherung mit einem Investmentfondssparplan kombiniert.<br />

Abweichend zur klassischen Lebensversicherung werden die Sparanteile in Investmentfonds<br />

angelegt. Tendenziell erzielen Sie hierdurch eine höhere Rendite, dies allerdings zu<br />

Ungunsten der Todesfallleistung. Zum Zeitpunkt des Vertragablaufs wird Ihnen dann das<br />

angesparte Fondsguthaben ausgezahlt. Für den Fall Ihres Todes während der Ansparphase<br />

wird mindestens die Todesfallsumme an Ihre Hinterbliebenen ausgezahlt. Ursprünglich<br />

haben Sie sich für eine Investition in Aktien- und Immobilienfonds entschieden, welche Sie<br />

im vergangenen Jahr in Geldmarktfonds getauscht haben.<br />

Da Sie Ihre Lebensversicherung vor der steuerlichen Änderung zum 01.01.2005<br />

abgeschlossen haben, bleiben alle Erträge bei Ablauf- oder vorzeitiger Kündigung in voller<br />

Höhe steuerfrei, sofern die Versicherung eine Mindestlaufzeit von zwölf Jahren erreicht.<br />

Empfehlung:<br />

� Aufgrund der Steuerfreiheit der Erträge bei einer Mindestlaufzeit von 12 Jahren sollte<br />

der Versicherungsvertrag weitergeführt werden<br />

� Ein erneuter Wechsel der Ansparung in Aktienfonds ist aufgrund der langen<br />

Restlaufzeit sinnvoll; tendenziell erreichen Sie hierdurch eine deutliche<br />

Renditesteigerung<br />

� Zur Vermeidung potentieller Erbschaftsteuer sollte die Bezugsberechtigung und<br />

Versicherungsnehmereigenschaft zugunsten Ihrer Ehefrau geändert werden. Eine<br />

heutige Übertragung würde nur in Höhe von 2/3 der eingezahlten Beiträge bzw. des<br />

aktuellen Rückkaufswertes als Schenkung im Rahmen der steuerlichen Freibeträge<br />

angerechnet. Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall die künftigen Versicherungsbeiträge<br />

von Ihrer Ehefrau zu entrichten sind<br />

� Die Umstellung der Zahlweise in einen jährlichen Rhythmus bringt Ihnen eine<br />

Beitragsersparnis von ca. 6%<br />

8.3 Vorsorgesituation in den Risikofällen<br />

Die Risiken Krankheit, Berufsunfähigkeit, Unfall, Pflegebedürftigkeit und Tod kann niemand<br />

ausschließen. Diese Ereignisse führen oftmals zu finanziellen Engpässen, insbesondere<br />

dann, wenn der sog. Hauptversorger einer F<strong>am</strong>ilie infolge Unfall oder Krankheit ausfällt.<br />

Solche Risiken können letztlich nie ausgeschlossen werden, daher ist es rats<strong>am</strong>, auf die<br />

daraus entstehenden finanziellen Folgen vorbereitet zu sein.<br />

Krankheit<br />

Krankheit kann unter Umständen dazu führen, dass Sie Ihrer beruflichen Tätigkeit<br />

vorübergehend nicht nachkommen können.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 26 -<br />

Derzeit sind Sie freiwillig gesetzlich krankenversichert, da Ihr Einkommen oberhalb der<br />

Versicherungspflichtgrenze (48.150 €) liegt. Im Krankheitsfall erhalten Sie die Fortzahlung<br />

Ihres Gehaltes für einen Zeitraum von sechs Wochen. Bei andauernder Krankheit von über<br />

sechs Wochen Dauer, bezahlt Ihre Krankenkasse (AOK) ein Krankengeld in Höhe<br />

von ca. 84 € pro Tag.<br />

Empfehlung: In diesem Zus<strong>am</strong>menhang empfehlen wir Ihnen grundsätzlich einen Wechsel<br />

in eine private Krankenversicherung. Hierdurch beugen Sie weiteren Einschränkungen der<br />

gesetzlichen Versorgung vor und sichern sich und Ihrer F<strong>am</strong>ilie einen dauerhaft qualitativ<br />

hohen Versicherungsstandard im Krankheitsfall im In- und Ausland. Die private<br />

Krankenversicherung bietet Ihnen folgende Vorteile:<br />

• Leistungspakete sind individuell wählbar<br />

• viele Leistungen werden erstattet, die von ges. KV nicht übernommen werden<br />

• bevorzugte Behandlung privat Krankenversicherter<br />

• Übernahme von Zuzahlungen (Medik<strong>am</strong>ente, Massagen etc.)<br />

• Behandlung im Krankenhaus (freie Krankenhaus- / Arztwahl etc.)<br />

Berufsunfähigkeit / Unfall<br />

Ihre Arbeitskraft, Herr Mustermann, ist die wichtigste finanzielle Grundlage Ihrer F<strong>am</strong>ilie. Da<br />

überwiegend Ihr Einkommen den Lebensunterhalt Ihrer F<strong>am</strong>ilie sichert, sollte diese<br />

entsprechend abgesichert sein. Im Falle einer Berufsunfähigkeit können Sie Ihre derzeitige<br />

Tätigkeit nicht mehr ausüben. Für diesen Fall erhalten Sie aus der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung eine sog. Erwerbsminderungsrente.<br />

Im Ernstfall entfallen hier bis zu 90% Ihrer derzeitigen Nettobezüge. In der Folge könnte dies<br />

zu einem extremen Vermögensrisiko führen.<br />

Empfehlung: Da Sie, Herr Mustermann, als Hauptversorger Ihrer F<strong>am</strong>ilie im Falle einer<br />

Berufunfähigkeit ein Vermögensrisiko ausschließen sollten, empfehlen wir Ihnen den<br />

Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer monatlichen Grundabsicherung in<br />

Höhe von 6.000 €. Hierbei sollten Sie durchaus die Absicherung anteilig auf zwei bis drei<br />

Versicherer aufteilen. In der Folge erreichen Sie so eine Risikodiversifizierung Ihrer<br />

Berufsunfähigkeitsvorsorge in Bezug auf ein mögliches Ausfallrisiko eines einzelnen<br />

Versicherers.<br />

Das Risiko der Invalidität, verursacht durch einen Unfall, wird derzeit nicht durch eine<br />

separate Unfallversicherung abgedeckt. Für Sie, Herr Mustermann, halten wir den Abschluss<br />

einer gesonderten Unfallversicherung auch nicht für notwendig, da der Invaliditätsfall<br />

ausreichend im Rahmen der empfohlenen Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert ist.<br />

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bzw. Unfallversicherung ist für Sie, Frau Mustermann,<br />

nicht zwingend erforderlich, da ein etwaiger Ausfall Ihres derzeitigen Einkommens nicht zu<br />

einem Vermögensrisiko führt. In einem solchen Fall können Sie die finanziellen Folgen eines<br />

Unfalls / einer Berufsunfähigkeit sicherlich im Rahmen anderer Einkünfte kompensieren.<br />

Pflegebedürftigkeit<br />

Die Menschen werden immer älter, das Pflegefallrisiko wächst mit steigendem Alter<br />

und letztlich auch die Dauer einer Pflegesituation aufgrund steigender Lebenserwartung.<br />

Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet je nach Pflegestufe. Im Bereich der stationären<br />

Pflege entstehen derzeit bereits monatliche Kosten in Höhe von 3.000 €* und darüber.<br />

*Quelle: private Pflegeversicherung.net<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 27 -<br />

Empfehlung: Aus unserer Sicht ist für Sie eine Absicherung der Pflegebedürftigkeit im Alter<br />

ebenfalls nicht zwingend erforderlich, da solche Aufwendungen zu gegebener Zeit durch das<br />

vorhandene Vermögen aufgefangen werden können. Sofern Sie an dieser Stelle ein<br />

Vermögensrisiko ausschließen möchten, ist der Abschluss einer Pflegeversicherung<br />

optional.<br />

Ableben<br />

Im Falle Ihres Ablebens haben Sie, Herr Mustermann, neben Ihrem Bar- und<br />

Immobilienvermögen eine entsprechende Vorsorge durch Ihre Lebensversicherung<br />

getroffen. Eine weitere Vorsorgeabsicherung in diesem Bereich ist aufgrund Ihrer aktuellen<br />

Vermögenssituation nicht zwingend erforderlich.<br />

Absicherung gegen Sach- und Vermögensschäden<br />

Gemäß Ihren Angaben sind diese Risiken in ausreichender Höhe abgesichert, d.h. hier<br />

besteht derzeit kein Handlungsbedarf.<br />

8.4 Zukunftssicherung Ihrer Kinder<br />

• Finanzielle Vorsorge für Studium / Beruf<br />

Die Ausbildung Ihrer Kinder Cornelia und Thorsten ist Ihnen besonders wichtig. Je nach<br />

Studienfach und -ort ergeben sich zurzeit durchschnittliche Ges<strong>am</strong>tkosten von<br />

etwa 46.000 €* je Kind.<br />

Um zu gewährleisten, dass Ihren Kindern zum späteren Zeitpunkt entsprechendes Kapital<br />

zur Verfügung steht, können Sie dies sukzessive ansparen oder Ihren Kindern bereits heute<br />

vollständig zur Verfügung stellen.<br />

Empfehlung: Vor dem Hintergrund der Optimierung von Einkommen- sowie<br />

Schenkungsteuer empfehlen wir Ihnen bereits heute Ihren beiden Kindern einen<br />

Kapitalbetrag in Höhe von jeweils 50.000 € zu übertragen. Die Übertragung sollte in Form<br />

von Sparguthaben bzw. Wertpapieren erfolgen. Somit gewährleisten Sie einerseits die<br />

Finanzierung der Ausbildung Ihrer Kinder, andererseits nutzen Sie den steuerlichen<br />

Freibetrag der Schenkungsteuer. Aufgrund des Übergangs des Kapitals auf Ihre Kinder<br />

unterliegen die daraus erwachsenden Kapitaleinkünfte nicht mehr Ihrer Einkommensteuer.<br />

Vielmehr können hier ebenfalls die steuerlichen Freibeträge der Kinder genutzt werden.<br />

• Gesundheitsvorsorge<br />

Gegenwärtig besitzen Ihre Kinder Cornelia und Thorsten keinen Unfallschutz. Um Ihre<br />

Kinder im Falle eines Unfalls und einer eventuell daraus resultierenden Pflegebedürftigkeit<br />

dennoch finanzielle Hilfe zukommen zu lassen, empfehlen wir unbedingten Schutz durch<br />

eine Unfallversicherung. Hier wird im Invaliditätsfall in entsprechender Höhe finanzielle Hilfe<br />

geleistet. Wir raten Ihnen hierbei besonderen Wert auf eine monatliche Rentenzahlung in<br />

ausreichender Höhe zu legen.<br />

*Quelle: Deutsches Studentenwerk<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


9. Nachfolgeplanung<br />

9.1 Ihre aktuelle erbrechtliche Situation<br />

- 28 -<br />

• Sie, Herr Mustermann, sind verwitwet und haben einen Sohn von sechs Jahren<br />

aus erster Ehe<br />

• Sie, Frau Mustermann, sind rechtsgültig geschieden und haben einen Sohn von<br />

17 Jahren aus erster Ehe<br />

• Sie sind verheiratet, leben im Güterstand der Zugewinngemeinschaft und haben<br />

eine gemeins<strong>am</strong>e Tochter von einem Jahr<br />

• Bisher wurde weder ein Test<strong>am</strong>ent noch ein Erbvertrag geschlossen, aktuell gilt<br />

für Sie die gesetzliche Erbfolge<br />

• Gemäß Ihrer Angaben betrug Ihr Vermögen zu Beginn Ihrer Ehe, Herr<br />

Mustermann 1.181 T€, Ihr Vermögen, Frau Mustermann, belief sich seinerzeit auf<br />

1.269 T€<br />

• Aktuell überlegen Sie beide einen Erbvertrag zu schließen<br />

• Ihr Sohn Marcus, Frau Mustermann, soll möglichst keinen Erbteil erhalten<br />

Thorsten<br />

*01.06.2002<br />

Kai<br />

*01.03.1970<br />

Cornelia<br />

*01.07.2007<br />

Wie wirkt sich die gesetzliche Erbfolge in Ihrem Fall aus?<br />

• Aufgrund der gesetzlichen Erbfolge bilden die gesetzlichen Erben eine<br />

Erbengemeinschaft<br />

• Die Erben können nur gemeinschaftlich über den ges<strong>am</strong>ten Nachlass verfügen<br />

• Bezüglich des ererbten Immobilienvermögens würden ihre minderjährigen Kinder<br />

durch das Vormundschaftsgericht vertreten<br />

Für den Fall, dass Sie, Herr Mustermann, vor Ihrer Ehefrau versterben, ergeben sich<br />

folgende Erbquoten.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

Karin<br />

*15.07.1971<br />

Marcus<br />

*01.03.1991


Karin<br />

1/2<br />

Erbgang 1.1<br />

Thorsten<br />

1/4<br />

Cornelia<br />

1/4<br />

- 29 -<br />

Cornelia<br />

1/2<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung<br />

Erbgang 1.2<br />

Marcus<br />

1/2<br />

Im Rahmen dieses ersten Erbganges erbt Ihre Frau Karin die Hälfte ( ¼ + ¼ = ½ ) Ihres<br />

Vermögens. Von diesem Teil profitiert Sohn Marcus im zweiten Erbgang (Tod Karin<br />

Mustermann). In diesem Fall fließt ihm ein Erbanteil von ca. 1.037 T€ zu, welcher zu einem<br />

erheblichen Teil aus Ihrem Vermögen, Herr Mustermann, st<strong>am</strong>mt. Folglich erhält Ihr Sohn<br />

Thorsten im zweiten Erbgang keinen Erbteil mehr. Aus dem ersten Erbgang hat er<br />

ca. 371 T€ erhalten.<br />

Für den Fall, dass Sie, Frau Mustermann, vor Ihrem Ehemann versterben, stellen sich die<br />

Erbanteile wie folgt dar.<br />

Kai<br />

1/2<br />

Erbgang 2.1<br />

Marcus<br />

1/4<br />

Cornelia<br />

1/4<br />

Cornelia<br />

1/2<br />

Erbgang 2.2<br />

Thorsten<br />

1/2<br />

An welche gesetzlichen Erben Ihr Vermögen letztendlich gelangt, ist also in der gesetzlichen<br />

Erbfolge von Zufällen abhängig.<br />

Wie können Sie die Erbfolge nach ihren Wünschen gestalten?<br />

Durch ein Test<strong>am</strong>ent, einen Erbvertrag oder ein Vermächtnis können Sie von der<br />

gesetzlichen Erbfolge abweichen und Ihr Vermögen nach Ihren Vorstellungen übertragen.<br />

Im Fall Ihres Sohnes Marcus ist jedoch Folgendes zu beachten. Er kann zwar durch ein<br />

Test<strong>am</strong>ent / Erbvertrag enterbt werden, ihm steht jedoch ein Pflichtteilsanspruch* in Höhe<br />

des hälftigen gesetzlichen Erbanteils zu. Sie, Frau Mustermann, könnten mit Ihrem Sohn<br />

Marcus einen – beurkundungspflichtigen – Pflichtteilsverzichtvertrag schließen, der<br />

voraussichtlich nur gegen eine entsprechende Abfindung zu erhalten sein wird. Ihr Sohn<br />

Marcus muss zum Zeitpunkt des Pflichtteilverzichtes voll geschäftsfähig (volljährig) sein.<br />

Inwiefern dieser Pflichtteilsverzicht erreicht werden kann, ist letztlich fraglich. Vor diesem<br />

Hintergrund geben wir Ihnen die folgenden Empfehlungen:<br />

*Ausnahme: § 2333 BGB<br />

Empfehlungen<br />

� Durch die Adoption von Thorsten durch Sie, Frau Mustermann, wird dieser<br />

gesetzlicher Erbe und erhält ebenfalls einen Pflichtteilsanspruch.


- 30 -<br />

Er verringert folglich die Pflichtteilsansprüche von Marcus. Für Thorsten bleibt das<br />

Erbrecht zu den Verwandten seiner verstorbenen Mutter bestehen (§ 1756, Abs. 2<br />

BGB)<br />

� Im Rahmen eines gemeins<strong>am</strong>en Erbvertrages setzten Sie, Herr Mustermann, Ihre<br />

Ehefrau als befreite Vorerbin ein, Nacherben werden Thorsten und die gemeins<strong>am</strong>e<br />

Tochter Cornelia. Tritt der Nacherbfall (Tod Karin Mustermann) ein, hat Marcus keine<br />

Pflichtteilsansprüche an dem Nachlass ihres Ehegatten<br />

� Sie, Frau Mustermann, bestimmen Ihren Mann zu Ihrem Alleinerben, eine<br />

weitergehende Regelung über Vor- bzw. Nacherbschaft ist in diesem Fall nicht<br />

zwingend erforderlich<br />

Durch diese Regelungen treffen Sie beide für sich und Ihre Kinder Thorsten und Cornelia<br />

eine Ihren Wünschen entsprechende Vorsorge. Ferner erreichen Sie einen deutlich<br />

verringerten Pflichtteilsanspruch Ihres Sohnes Marcus. Dieser beträgt dann 1/12 Ihres<br />

Vermögens, Frau Mustermann. Aktuell entsteht hier ein Anspruch in Höhe von ca. 111 T€.<br />

9.2 Erbschaft- / Schenkungsteuer<br />

Freibeträge bei Erbschaft und Schenkung<br />

Grundsätzlich sind Erbschaften und Schenkungen steuerpflichtig. Die Steuerklassen und<br />

Steuersätze, die in gleicher Weise für Erbschaften und Schenkungen gelten, sind je nach<br />

Verwandtschaftsgrad unterschiedlich. Im Fall der Zugewinngemeinschaft erhält der<br />

überlebende Ehegatte den Zugewinn steuerfrei. Die folgende Tabelle enthält die<br />

wesentlichen Freibeträge für Sie und Ihre Kinder nach aktuellem Recht und den geplanten<br />

Änderungen ab 2009.<br />

Aktuelles Recht geplant ab 2009<br />

Ehegatte Sohn/Tochter Ehegatten Sohn/Tochter<br />

persönlicher Freibetrag 307.000,00 € 205.000,00 € 500.000,00 € 400.000,00 €<br />

Versorgungsfreibetrag* 256.000,00 € 52.000,00 € 256.000,00 € 52.000,00 €<br />

Haushaltsfreibetrag 41.000,00 € 41.000,00 € 41.000,00 € 41.000,00 €<br />

Pauschale für<br />

Erbfallkosten** 10.300,00 € 10.300,00 € 10.300,00 € 10.300,00 €<br />

*Der Versorgungsfreibetrag wird nur beim Erwerb von Todes wegen gewährt<br />

** Pauschale, wird gemäß Erbquoten aufgeteilt<br />

Besonderheiten bei der Bewertung einzelner Vermögenswerte<br />

• Lebensversicherungen<br />

Bewertung zum Rückkaufswert oder 2/3 der eingezahlten Prämien<br />

• Inländische Immobilien<br />

Im Wege des Ertragswertverfahrens wird ein Wert festgestellt, der ca. 60 % des<br />

aktuellen Verkehrswertes entspricht<br />

• Auslandsimmobilie in Spanien<br />

Bewertung zum Verkehrswert. Besteuerung sowohl in Spanien als auch in<br />

Deutschland (Doppelbesteuerung). Die Erbschaftssteuersätze in Spanien sind meist<br />

höher als in Deutschland<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 31 -<br />

Lebensversicherungen und insbesondere Immobilien sind derzeit bei der Übertragung von<br />

Vermögen begünstigt. Das Bundesverfassungsgericht hat die Begünstigung der Bewertung<br />

von Immobilienvermögen mit Urteil vom 07.11.2006 für verfassungswidrig erklärt. Der<br />

Gesetzgeber ist gefordert, ab dem 01.01.2009 neue Bewertungsregelungen festzulegen. Bis<br />

31.12.2008 gilt noch das alte Bewertungsverfahren.<br />

Voraussichtlich sehen die geplanten Änderungen zukünftig höhere Bewertungen von<br />

Immobilien vor. Somit würden Übertragungswerte steuerlich ungünstiger als bisher. Für noch<br />

nicht fällige Lebensversicherungen ist die Bewertung nur noch zum Rückkaufswert geplant.<br />

Erbschaftsteuer bei gesetzlicher Erbfolge (Ableben Kai Mustermann)<br />

Karin Thorsten<br />

Cornelia<br />

Beschreibung Einh. Mustermann Mustermann Mustermann<br />

Steuerlicher Erwerb EUR 670819 312910 312910<br />

- Persönlicher Freibetrag EUR -307000 -205000 -205000<br />

- Versorgungsfreibetrag EUR -256000 -41000 -52000<br />

- Pauschale für Erbfallkosten EUR -5150 -2575 -2575<br />

- Hausratsfreibetrag EUR -41000 0 0<br />

- Steuerfreier Zugewinn EUR -102324 0 0<br />

Zu versteuernder Erwerb EUR 0 64335 53335<br />

Bemessungsgrundlage EUR 0 64300 53300<br />

Steuerklasse I I I<br />

Steuersatz % 0,0% 11,0% 8,0%<br />

Zu zahlende Erbschaftsteuer EUR 0 7073 4290<br />

Für den Fall, dass Sie, Frau Mustermann, zuerst versterben, fällt keine Erbschaftsteuer an.<br />

Erbschaftsteuer bei Umsetzung unserer erbrechtlichen Handlungsempfehlungen<br />

Sollten Sie, Herr Mustermann, zuerst versterben und Ihre Ehefrau als befreite Vorerbin das<br />

Vermögen alleine erben, beträgt die Erbschaftsteuerbelastung für Ihre Gattin ca. 75 T€.<br />

Im umgekehrten Fall ergibt sich eine Steuerzahlung in Höhe von ca. 69 T€. Hierbei haben<br />

wir unterstellt, dass Ihre Immobilie in Bayern gemäß unserer Handlungsempfehlung<br />

veräußert sowie Ihre fondsgebundene Lebensversicherung an Ihre Gattin übertragen wird.<br />

Optimierungsempfehlung<br />

� Im Rahmen eines Erbvertrages empfehlen wir, Ihre Kinder in Form von<br />

Geldvermächtnissen in Höhe der persönlichen erbschaftsteuerlichen Freibeträge zu<br />

berücksichtigen. Diese Freibeträge könnten sich im Rahmen der geplanten<br />

Erbschaftsteuerreform erhöhen. Gleichzeitig verhindern Sie für diesen Teil eine<br />

Doppelbesteuerung im zweiten Erbgang<br />

Durch diese weitere Maßnahme reduziert sich Ihre Erbschaftsteuerbelastung auf ca. 700 €<br />

bzw. ca. 10 T€.<br />

Weitere Empfehlungen<br />

� In einem Erbvertrag können Sie gemeins<strong>am</strong> von der gesetzlichen Erbfolge gemäß<br />

den eigenen Wünschen und Zielen abweichen. Für ihre Erben<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 32 -<br />

ergibt sich somit eine höhere Planungssicherheit für die Zukunft, da im Vertrag<br />

getroffene Vereinbarungen nicht einseitig widerrufen werden können<br />

� Zwecks eventueller späterer Änderung des Erbvertrages durch den überlebenden<br />

Ehegatten, empfiehlt es sich, eine sog. Öffnungsklausel zu vereinbaren<br />

� Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, einen reibungslosen Ablauf der<br />

Nachlassangelegenheiten durch einen Test<strong>am</strong>entsvollstrecker ihrer Wahl zu regeln<br />

� Eine (Teil-)Übertragung Ihres Immobilienvermögens an Ihre Kinder empfehlen wir<br />

aktuell trotz noch in 2008 günstigerer steuerlicher Übertragungswerte nicht. Ihre<br />

minderjährigen Kinder würden dann bei Änderungen z. B. Verkauf, Belastung, durch<br />

das Vormundschaftsgericht vertreten. Dies gilt auch für den Fall der Erbschaft<br />

� Die „Modifizierte Zugewinngemeinschaft“ kombiniert die erbschaftsteuerlichen<br />

Vorteile der Zugewinngemeinschaft mit den Besonderheiten einer Gütertrennung. Der<br />

Zugewinn wird im Erbfall berücksichtigt, nicht aber im Falle einer Ehescheidung<br />

� Zur Vermeidung einer im Erbfall drohenden Doppelbesteuerung Ihrer Immobilie in<br />

Spanien und den d<strong>am</strong>it verbundenen erbrechtlichen und sprachlichen Problemen im<br />

Ausland, empfehlen wir, sich zeitnah mit einem auf deutsches und spanisches<br />

Erbrecht spezialisierten Berater in Verbindung zu setzen<br />

� Wir schlagen Ihnen im Rahmen der Freibeträge eine Schenkung in Höhe von jeweils<br />

50.000 € an Thorsten und Cornelia vor (siehe auch Kapital 8.4)<br />

� Aufgrund von Vermögenszuwächsen können Sie innerhalb der Steuerfreibeträge,<br />

unter Berücksichtigung der 10-Jahresfrist, weitere Schenkungen an die Kinder<br />

vornehmen<br />

� Letztlich empfehlen wir Ihnen, Ihren Erbvertrag regelmäßig zu überprüfen und diesen<br />

gegebenenfalls an eine geänderte Lebenssituation anzupassen<br />

Nachrichtlich weisen wir Sie an dieser Stelle auf weitere wichtige Vorsorgeregelungen hin:<br />

Sollten Sie infolge eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung plötzlich körperlich<br />

und/oder geistig nicht mehr in der Lage sein, Ihre persönlichen Angelegenheiten selber<br />

vorzunehmen, sind Sie auf die Mitwirkung Dritter angewiesen.<br />

Hierbei ermöglicht Ihnen die Vorsorgevollmacht ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Sie<br />

benennen eine oder mehrere Personen Ihres Vertrauens, die im Bedarfsfall für Sie handeln.<br />

Diese Vollmacht kann neben persönlichen Dingen auch den vermögensrechtlichen Bereich<br />

umfassen.<br />

Verlieren Sie Ihre eigene Entscheidungsfähigkeit, kann mit Hilfe einer Patientenverfügung<br />

auf Ihren Willen hinsichtlich einer in Betracht kommenden ärztlichen Maßnahme zur<br />

Lebenserhaltung bzw. Lebensverlängerung geschlossen werden.<br />

Letztlich weisen wir noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die rechtliche und steuerliche<br />

Beratung in Bezug auf Ihre Nachlassplanung abschließend durch einen Rechts- oder<br />

Steuerberater erfolgen sollte.<br />

10. Ihre steuerliche Situation<br />

In unseren gemeins<strong>am</strong>en Gesprächen haben Sie betont, dass Ihnen das Thema<br />

„Einkommensteuer“ besonders wichtig ist. Daher geht es bei unserer Betrachtung nicht<br />

ausschließlich um Ihre heutige Steuerbelastung, sondern vielmehr darum, wie sich diese in<br />

der Zukunft entwickeln wird.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 33 -<br />

Ihr derzeitiges zu versteuerndes Einkommen beträgt ca. 232.000 €, daraus folgt eine<br />

Steuerbelastung in Höhe von ca. 97.000 €. Ihr persönlicher Grenzsteuersatz liegt aktuell bei<br />

42%, d.h. für jeden zusätzlich verdienten Euro sind 42 Cent Steuern zu entrichten.<br />

Das Verhältnis Ihres zu versteuernden Einkommens zur Steuerbelastung haben wir für Sie in<br />

der folgenden Grafik dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine Prognoserechnung bis zu<br />

Ihrem voraussichtlichen Rentenbeginn.<br />

Anhand der Grafik ist erkennbar, dass sich aufgrund des für Sie positiven steuerlichen<br />

Effektes der Abgeltungsteuer Ihr zu versteuerndes Einkommen im Jahre 2009 reduziert<br />

(gegenüber 2008).<br />

Im Rahmen der von uns aufgeführten Handlungsempfehlung des Verkaufes Ihrer Immobilie<br />

in Bayern und Investition des Kapitals in alternativen Anlageklassen wird sich dieser Effekt<br />

weiter verstärken, da die Erträge nachfolgend nicht mehr der Besteuerung nach<br />

individuellem Steuersatz, sondern der Abgeltungsteuer (25% zzgl. Solidaritätszuschlag und<br />

Kirchensteuer) unterliegen.<br />

An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass etwaige Wertpapiertransaktionen sofern möglich<br />

noch in 2008 erfolgen sollten, um so aktuell geltendes Steuerrecht (Steuerfreiheit von<br />

Kursgewinnen nach Ablauf von zwölf Monaten) für diese Wertpapiere über den 31.12.2008<br />

hinaus zu konservieren.<br />

Weiteres Optimierungspotential Ihrer steuerlichen Situation liegt in den empfohlenen<br />

Vorsorgemaßnahmen (siehe Kapital 8.1). Durch die steuerliche Anrechenbarkeit der<br />

Beiträge in solche Vorsorgeverträge können Sie Ihre Steuerlast weiter reduzieren.<br />

Vor dem Hintergrund unserer Handlungsempfehlungen haben wir Ihnen die Entwicklung<br />

Ihrer zukünftigen Steuerbelastung ebenfalls als graphische Übersicht dargestellt.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 34 -<br />

Ferner möchten wir darauf hinweisen, dass Sie durch einen Austritt aus der<br />

Kirchengemeinschaft weitere Steuern einsparen könnten.<br />

11. Wesentliche Handlungsempfehlungen im Überblick<br />

Für Ihre persönlichen Wünsche und Ziele haben wir Ihnen in den einzelnen Kapiteln<br />

zahlreiche Hinweise und Empfehlungen erläutert.<br />

Abschließend geben wir Ihnen nun einen „Fahrplan“ für die nächsten 12 Monate, welcher<br />

die in unserer Finanzanalyse beschriebenen Lösungsansätze für Sie zus<strong>am</strong>menfasst.<br />

Die ausführlichen Empfehlungen sind in den jeweiligen Kapiteln beschrieben.<br />

Liquides Vermögen<br />

� Erhöhung Ihrer Barreserve (ca. 200 T€)<br />

� Steuerliche Optimierung der Erträge durch Verlagerung ins Jahr 2009<br />

� Umwandlung unverzinster Liquidität in Tages- / Festgeld<br />

� Betreuung Ihrer Depots durch einen professionellen Vermögensverwalter<br />

� Risikoreduzierung durch Austausch von Einzelinvestments gegen Fondsanlagen<br />

� Verkauf nicht rentabler Anlagen<br />

Geschlossene Beteiligung<br />

� Rechtsbeistand bezüglich Ihres Dubai-Fonds zur Prüfung der weiteren<br />

Vorgehensweise<br />

� Weitere Risikostreuung innerhalb Ihrer ges<strong>am</strong>ten Vermögensstruktur durch die<br />

Beimischung europäischer Immobilien- bzw. Schiffsbeteiligungen<br />

Immobilienvermögen<br />

� Verkauf der Immobilie in Steinebach <strong>am</strong> Wörthsee<br />

� Betreuung Ihrer Immobilie in Spanien durch einen ortsansässigen Verwalter<br />

� Professionelle Rechtsberatung bezüglich Ihrer Immobilie in Spanien vor dem<br />

Hintergrund des spanischen Erb- und Erbschaftsteuerrechts<br />

Zukunftssicherung und Vorsorge<br />

� Abschluss einer „Rürup-Rente“ für Kai Mustermann<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 35 -<br />

� Abschluss einer „Rürup-Rente“ für Karin Mustermann<br />

� Abschluss einer „Riester-Rente“ für Kai Mustermann<br />

� Abschluss einer „Riester-Rente“ (Zulagenvertrag) für Karin Mustermann<br />

� Optimierung Ihrer fondsgebundenen Lebensversicherung<br />

� Wechsel aus der gesetzlichen in eine private Krankenversicherung<br />

� Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Kai Mustermann<br />

� Abschluss einer privaten Unfallversicherung für Ihre Kinder<br />

� Übertragung von jeweils 50.000 € an Ihre Kinder zur Sicherung von Ausbildung /<br />

Studium<br />

Nachfolgeplanung<br />

� Professionelle Beratung durch Fachanwalt oder Notar zur Erbschaftsplanung<br />

� Errichtung eines entsprechenden Erbvertrages<br />

� Erörterung der erbschaftssteuerlichen Thematik mit Ihrem Steuerberater<br />

Sonstige Empfehlungen<br />

� Weitere Ausnutzung der Schenkungsteuerfreibeträge bei Ihren Kindern<br />

� Umschichtungen innerhalb Ihres Wertpapiervermögens möglichst noch in 2008<br />

wegen Änderung der Besteuerung von Kursgewinnen ab 01.01.2009<br />

Aus der Umsetzung dieser Maßnahmen ergeben sich für Sie letztlich folgende Effekte:<br />

� Optimierung Ihrer Vermögensstruktur<br />

� Steigerung der jährlichen Nachsteuerrendite<br />

� Reduzierung Ihrer Steuerlast<br />

� Zukunftssicherung Ihrer F<strong>am</strong>ilie<br />

12. Schlusswort und ehrenwörtliche Erklärung<br />

Wir erklären hiermit ehrenwörtlich, dass wir die vorliegende Arbeit selbständig angefertigt<br />

haben, die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als<br />

solche kenntlich gemacht. Im Rahmen der Erstellung des <strong>Finanzplan</strong>es haben wir die<br />

<strong>Finanzplan</strong>ungssoftware „OptiPlanning“ der Fa. Gschwind unterstützend eingesetzt.<br />

Ihren <strong>Finanzplan</strong> werden wir Ihnen <strong>am</strong> 03.12.2008 präsentieren.<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung


- 36 -<br />

Abschließend bedanken wir uns bei Ihnen für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen.<br />

Wir würden uns freuen, Sie bei der Umsetzung des <strong>Finanzplan</strong>es begleiten zu dürfen.<br />

Moers, im November 2008<br />

Ihr persönlicher Berater<br />

<strong>Private</strong> <strong>Finanzplan</strong>ung

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