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Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn

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<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong> Bauen mit Stahl 15<br />

Montage<br />

Die Auswahl des Vormontageplatzes spielte bei der<br />

Realisierung des Projektes eine herausragende Rolle.<br />

Es galt einen Ort zu fi nden, der einen Transport<br />

der im zusammengebauten Zustand 50 m langen<br />

Stelen auf der BAB 555 sowohl in Richtung Köln<br />

als auch in Richtung Bonn ohne große Probleme<br />

möglich macht.<br />

Dieser Ort wurde in dem stillgelegten Autobahnrastplatz<br />

»Im Eichkamp« gefunden.<br />

Die vier zusammengeschweißten Rohrschüsse<br />

mit einer Länge von je 25 m wurden auf dem<br />

Vormontageplatz zu ihrer Endlänge auf Rollenböcken<br />

zusammengelegt und ausgerichtet. Um eine<br />

möglichst hohe Genauigkeit in der Geradheit zu<br />

erzielen, wurden die Stelen vor dem Abheften durch<br />

einen Vermesser in Höhe und seitlicher Auslenkung<br />

vermessen und auf eine Maximalauslenkung von<br />

9 mm auf 50 mm ausgerichtet. Das anschließende<br />

Verschweißen der Vollstöße erfolgte im MAG-<br />

Schweißverfahren in einem eigens dafür gebauten<br />

Schutzzelt.<br />

Nach Vervollständigen des Korrosionsschutzes wurden<br />

die kompletten Stelen mit einer mobilen Zeltkonstruktion<br />

eingehaust. Ein mehrlagiger Spachtel<br />

und Füllschichtaufbau bildeten den Untergrund<br />

für die rot glänzende Beschichtung (Autolack), die<br />

abschließend mit einer Klarlackschicht versiegelt<br />

wurde.<br />

Die Länge der Stelen war nicht die einzige Herausforderung<br />

bei den beiden Sondertransporten. Die<br />

hohen Anforderungen an die Oberfl äche ließen ein<br />

Aufl egen der Stahlrohre auf den Transportfahrzeugen<br />

nicht zu. So wurde eigens für dieses Objekt<br />

eine kombinierte Transport-und-Montage-Traverse<br />

entwickelt. Diese Traverse, nur im Kopf der Stelen<br />

verankert, ermöglichte eine schwebende Lagerung<br />

der Bauteile und diente gleichzeitig durch ein angeschraubtes<br />

Zugauge als Anschlagpunkt für den<br />

Einhubvorgang.<br />

So ausgerüstet verließen an zwei aufeinanderfolgenden<br />

Nächten die insgesamt ca. 60 m langen<br />

Spezialtransporter den Rastplatz und bewegten sich<br />

mit max. 10 km/h geradeaus in Richtung Bonn und<br />

mit einer Kehrtwende an der Abfahrt Bornheim in<br />

Richtung Köln.<br />

Die Zugmontage wurde mittels 400-t-Telekran<br />

durchgeführt, ein Nachführkran stellte beim Aufrichten<br />

sicher, dass der Rohrfuß zu keiner Zeit den<br />

Boden berührte. Ganze fünf Minuten später hing<br />

die 46 t schwere Stele senkrecht und wurde nach<br />

Entfernen des unteren Anschlagauges in den Köcher<br />

abgelassen. Drei an im Beton eingelassenen<br />

Einbauteilen verankerte Montagesicherungen am<br />

Köcherrand hielten die Stele zusammen mit einem<br />

Zentrierdorn am Köcherboden in der Senkrechten.<br />

Die Montagesicherungen erlaubten ebenfalls die<br />

exakte Feinjustage der Bauteile vor dem Ausbetonieren<br />

der Köcher.<br />

Stelen auf dem Vormontageplatz<br />

© Studio Hofer<br />

Montage in Köln<br />

© Studio Hofer<br />

Verteilerkreis Bonn<br />

© Eileen Maas<br />

Der kraftschlüssige Verbund zwischen den Stahlrohren<br />

und den Betonköchern mittels Vergussmörtel<br />

lässt nunmehr das 50 m über den Boden emporragende<br />

zweiteilige Kunstwerk Wind und Wetter<br />

trotzen.<br />

Die Skulptur »Standortmitte« wurde im Rahmen der<br />

Regionale 2010 realisiert, eines Strukturprogramms<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Marfa Heimbach<br />

Christoph Zimmermann<br />

Joachim Wahl<br />

Aufrichten der Stele in Köln<br />

© Studio Hofer<br />

Verladung der Stele<br />

© Studio Hofer<br />

Aushängen mittels Steiger<br />

© Siebert & Möller GmbH & Co. KG<br />

Eigentümer<br />

Stadt Köln + Bonn<br />

Künstler<br />

Lutz Fritsch<br />

Ausführung<br />

Siebert & Möller Krefeld

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