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Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn

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Green Building <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />

Von der Idee zum Haus<br />

Die Feuerwache in Heidelberg<br />

Die Idee, den Ort in der Zwischenstadt<br />

zwischen Bahndamm, Verkehrsader und<br />

Kaserne zu defi nieren, entwickelte einen roten<br />

Faden, der überleitet zur Architektur des<br />

realisierten Gebäudes.<br />

Baukörper Konzeption<br />

Dieses defi niert sich aus den einzelnen Funktionsbereichen,<br />

die sinnvoll einander zugeordnet werden.<br />

Aus dieser Zuordnung entwickelte sich von innen<br />

heraus die Gestalt. Die aktiven Funktionsbereiche<br />

Fahrzeughalle und Werkstätten im Erdgeschoss und<br />

Verwaltung und Leitwache im obersten Geschoss<br />

bilden, als Sandwich, Basis und Decke für das Herzstück<br />

des Hauses: die Wohn-, Ruhe- und Rekreationsräume<br />

der Feuerwehrmänner.<br />

Gesamtanlage<br />

© Lukas Roth<br />

Diese Verknüpfung des privaten und berufl ichen<br />

Lebens an einem Ort macht die Feuerwache zu einem<br />

Gesamtorganismus, der vergleichbar mit einer<br />

kleinen autarken Stadt funktioniert.<br />

Die unterschiedlichen Funktionsbereiche werden<br />

durch das Farbkonzept, das jedem Bereich eine<br />

Farbe zuordnet, ablesbar. So stehen z.B. die Farben<br />

Grün und Gelb in den privaten Aufenthaltsbereichen<br />

für Ruhe und Rekreation, der Einsatzbereich<br />

im Erdgeschoss erhält die Signalfarbe Orange. Das<br />

Gebäude besticht durch die skulpturale Wirkung<br />

des Baukörpers, welche durch konstruktive Besonderheiten<br />

wie den auf fi ligranen V-förmigen Stützen<br />

aufgeständerten und weit auskragenden Riegel an<br />

der Ostseite, die maßstäblich ausgewogenen Proportionen<br />

sowie die Materialität und Gliederung der<br />

Außenhaut noch hervorgehoben wird.<br />

Anordnung<br />

© Peter Kulka Architektur Köln GmbH<br />

Leitstelle ...<br />

© Cornelia Suhan<br />

Die Leitstelle als Schlüsselelement und Schnittstelle<br />

mit der Stadt schiebt sich im obersten Geschoss<br />

weit aus der Kubatur heraus. Der darunter entstandene,<br />

geschützte Freiraum bildet in direkter<br />

Verknüpfung mit den Privatbereichen der Feuerwehrleute<br />

die Sportplätze.<br />

Die Feuerwache defi niert auch mit ihrem 34 m hohen<br />

Schlauchturm, der an der Südseite mit Solarzellen<br />

verkleidet wurde, die Einfahrt nach Heidelberg<br />

als Stadtzeichen.<br />

Funktionskomplexe<br />

Der Gebäudekörper ist in zwei Funktionskomplexe<br />

aufgeteilt. Die im Erd- bzw. Untergeschoss liegenden<br />

feuerwehrspezifi schen Funktionsbereiche, Fahrzeughallen,<br />

technische Übungsräume, Werkstätten<br />

sowie der Schlauchturm blieben beim Passivhauskonzept<br />

unberücksichtigt. Der Grund liegt in den<br />

speziellen Anforderungen dieser Räume an höhere<br />

Luftwechselraten bzw. der durch die Nutzung bedingten<br />

Störung der thermischen Hülle durch die<br />

Feuerwehrausfahrten.<br />

Den zweiten Funktionskomplex bilden die Bauteile<br />

ab dem 1. Obergeschoss. Hierzu gehören neben den<br />

Ruhe-, Sozial- und Sanitärräumen, der Cafeteria<br />

und den Schulungsräumen auch die verwaltungstypischen<br />

Büroräume mit der Feuerleitstelle sowie<br />

die Sporthalle. Die Obergeschosse der nach Süden<br />

orientierten, verschattungsfreien Feuerwache sind<br />

im Passivhausstandard ausgebildet.<br />

Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung und Vorkonditionierung der<br />

Zuluft reduziert den Energiebedarf der in Passivhauskonstruktion<br />

ausgeführten Obergeschosse.

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