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Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn

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Neue Projekte und innovative Produkte <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />

Hellstrahler von Schwank<br />

Beheizung am Airport Hannover<br />

Der Hannover Airport kann mit seinen Passagieren,<br />

Besuchern, Mitarbeitern und seiner Infrastruktur<br />

mit einer Kleinstadt verglichen werden. So ist der<br />

benötigte Energieverbrauch entsprechend hoch.<br />

Ungefähr ein Drittel des Energiebedarfs erzeugt der<br />

Flughafen selbst mit zwei Blockheizkraftwerken. Sie<br />

funktionieren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und wandeln Erdgas in Strom und Wärme<br />

um.<br />

Aber nicht nur Terminal und Abfertigungshallen<br />

verlangen nach Wärme, auch Hangars brauchen<br />

behagliche Temperaturen. Hangars haben meist einen<br />

sehr hohen Wärmebedarf. Er entsteht durch das<br />

große Raumvolumen in Verbindung mit den breiten<br />

Rolltoren, die oft über einen längeren Zeitraum<br />

geöffnet bleiben. Einfahrende und ausgekühlte<br />

Flugzeuge wirken zudem wie überdimensionale Eisblöcke,<br />

die die Raumtemperatur stark beeinfl ussen.<br />

Hier greift die Heizung mit Hellstrahlern. Sie erwärmen<br />

durch Infrarotstrahlen primär nicht die Luft,<br />

sondern die im Raum befi ndlichen Gegenstände,<br />

Menschen, den Boden und die Wände. Wird ein<br />

Tor geöffnet, bleibt immer noch eine als angenehm<br />

empfundene Wärme im Raum. Zum einen als gespeicherte<br />

Wärme in Boden, Wand und Flugkörper<br />

Hellstrahler von GoGaS Goch<br />

Wirtschaftliche Heizung für Lager- und Werkhallen<br />

Lager- und Werkhallen, in denen Eisen- bzw. Stahlprodukte<br />

transportiert, verarbeitet und gelagert<br />

werden, müssen nicht selten auf einer konstanten<br />

Raumtemperatur mit ebenfalls gleich bleibender<br />

Luftfeuchtigkeit gehalten werden. Es soll verhindert<br />

werden, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf<br />

an kälteren Metalloberfl ächen kondensiert<br />

und es so zur Korrosionsbildung kommt.<br />

Durch den Einsatz von Gasinfrarotstrahlern, die über<br />

dem feuchteempfi ndlichen Material installiert werden,<br />

werden eine Erhöhung der Oberfl ächentemperatur<br />

der Metallprodukte und eine Erwärmung der<br />

Raumluft bewirkt und damit die Kondensation der<br />

Hallenluft an eingelagerten Produkten verhindert.<br />

Dieses Strahlungssystem übt eine Doppelfunktion<br />

aus, da gleichzeitig mit der Temperierung des<br />

bestrahlten Materials der Wärmebedarf der Halle<br />

gedeckt wird, so dass weitere Heizungssysteme<br />

entfallen können. Die Gefahr der Kondensation besteht<br />

nicht, wenn die relative Feuchte der Hallenluft<br />

unterhalb von 65 % gehalten werden kann, da bei<br />

diesen Werten die Oberfl ächentemperatur des gelagerten<br />

Materials deutlich über der Taupunkttemperatur<br />

der Hallenluft liegt.<br />

Hellstrahler stellen die bewährteste und früheste<br />

Form der Gasinfrarotstrahlungs-Heizung dar. Die<br />

Strahler sind mit einem atmosphärischen Gasinjektorbrenner<br />

ausgerüstet, der ein nahstöchiometrisches<br />

Erdgas-Luft-Gemisch erzeugt. Dieses<br />

verbrennt in den Bohrungen und auf der Oberfl äche<br />

einer Keramikplatte mit ausgeprägt kurzer Flam-<br />

Angenehme Wärme und hohe Effi zienz<br />

© Schwank GmbH<br />

und zum anderen als direkte Wärmestrahlung auf<br />

der Haut.<br />

Der Airport Hannover nahm bereits Anfang der<br />

1980er-Jahre die erste Anlage mit Hellstrahlern von<br />

Schwank in Betrieb. Insgesamt 42 Schwank-Hellstrahler<br />

sorgen in vier von neun Hangars an kalten<br />

Tagen für behagliche Temperaturen.<br />

Der Airport nutzt immer noch einige Hellstrahler von<br />

1982. Die Anlagen funktionieren auch nach 27 Jahren<br />

noch problemlos, aber aus energetischer Sicht<br />

würde sich ein Austausch rentieren. Die Hellstrahler<br />

… mit Doppelfunktion<br />

© GoGaS Goch<br />

GmbH & Co. KG<br />

menlänge. Die Oberfl ächentemperatur beträgt<br />

im Mittel + 900 °C. Mittels Refl ektoren wird die<br />

Wärmestrahlung zielgerichtet in den Hallenraum<br />

gelenkt, wobei unterschiedliche Ausführungen<br />

eine individuelle Anpassung an die jeweilige Beheizungsaufgabe<br />

ermöglichen. Die Strahler sind frei<br />

von beweglichen Bauteilen, so dass sie nahezu störungsfrei<br />

über Jahrzehnte ihren Dienst erfüllen.<br />

Für die unterschiedlichen Einsatzbereiche werden<br />

Hellstrahler in einem Leistungsbereich von 5 – 40 kW<br />

angeboten. Jeder Strahler verfügt über eine<br />

Zünd- und Sicherheitseinrichtung. Eine lonisations-<br />

Flammenüberwachung verhindert das Ausströmen<br />

unverbrannten Gases.<br />

Gasinfrarothellstrahler brennen hygienisch einwandfrei.<br />

Aufgrund der niedrigen Flammentempe-<br />

Wirtschaftliches Konzept<br />

© Schwank GmbH<br />

haben die vergangenen Jahre eine rasante Entwicklung<br />

durchlebt. Das Hightechmodell supraSchwank<br />

kommt mit der Hälfte des Energiebedarfes gegenüber<br />

den einfachen Geräten aus den späten<br />

1980er-Jahren aus. Der supraSchwank ist dank seiner<br />

Wirtschaftlichkeit im Rahmen des diesjährigen<br />

deutschen Industriepreises ausgezeichnet worden.<br />

Weitere Informationen<br />

Schwank GmbH<br />

www.schwank.de<br />

raturen an der Oberfl äche der Keramikplatte sind<br />

die NO x -Emissionen minimal (< 10 ppm luftfrei<br />

trocken). Trotzdem müssen die Abgase dieser Heizsysteme<br />

ins Freie abgeleitet werden. Die Abluftventilatoren<br />

werden oberhalb der Strahler installiert.<br />

Da die Luft nahezu strahlungsdurchlässig ist und<br />

sich erst sekundär durch die bestrahlten Flächen<br />

erwärmt, können selbst große Lager- und Werkhallen<br />

mit einem hohen Luftwechsel wirtschaftlich und<br />

komfortabel beheizt werden.<br />

Soll durch Gasinfrarotstrahler neben der Raumtemperatur<br />

auch die relative Luftfeuchte geregelt<br />

werden, bietet sich eine Kombination aus Temperatur-<br />

und übergeordneter Feuchteregelung an.<br />

Entsprechend dem DVGW-Arbeitsblatt G 638/1<br />

»Heizungsanlagen mit Hellstrahlern« sind die<br />

Abluftventilatoren der Halle mit den Hellstrahlern<br />

elektrisch zu verriegeln. Ohne die Zuschaltung der<br />

Ventilatoren können die Strahler somit nicht in<br />

Betrieb gehen.<br />

Nur bei tieferen Außentemperaturen werden die<br />

Gasinfrarothellstrahler über dem Ein- und Ausgangslager<br />

(Regelkreis 1) zugeschaltet. In Zeiten, in<br />

denen nicht produziert wird, arbeiten die Hellstrahler<br />

nach einer durch den Betreiber frei wählbaren<br />

abgesenkten Hallentemperatur.<br />

Weitere Informationen<br />

GoGaS Goch GmbH & Co. KG<br />

www.gogas.de

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