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Herod jHerodes<br />
Herodes, König (* 72 v. Chr. † 4 v. Chr.), Statthalter<br />
Roms in Galiläa. Unter seiner Herrschaft<br />
wurden die Grenzen Israels bis nach Syrien und<br />
Ägypten ausgeweitet und zahlreiche imposante<br />
Bauvorhaben realisiert (Festungen, Aquädukte,<br />
Gymnasien, Theater, der Tiefseehafen von Cäsarea<br />
und der neue Tempel von Jerusalem). Diese<br />
öffentlichen Investitionen, verbunden mit beherzten<br />
Steuersenkungen und einer klugen<br />
Außenpolitik, bescherten seinem Volk Wohlstand<br />
und einen 30-jährigen Frieden. So wundert<br />
es nicht, dass ihm die Mitwelt den Beinamen<br />
„der Große“ verlieh. Doch für die Nachwelt<br />
ist er – neben dem Brudermörder Kain und<br />
dem Verräter Judas Iskarioth – einer der drei<br />
großen Bösewichter der christlich-abendländischen<br />
Geschichte. Und dies allein wegen einer<br />
kurzen Textpassage in einem der vier Evangelien<br />
(Matthäus 2, 16), wonach er in jBethlehem und<br />
der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum<br />
Alter von zwei Jahren töten ließ, um so den<br />
Messias, seinen vermeintlichen Konkurrenten als<br />
„König der Juden“, aus der Welt zu schaffen. Da<br />
dieser Kindermord nirgendwo sonst in der zeitgenössischen<br />
Literatur erwähnt wird, verweisen<br />
ihn moderne Historiker ins Reich der Legende.<br />
Dennoch wird er in der jWeihnachtsgeschichte<br />
immer seinen festen Platz behaupten. – Dass das<br />
Todesjahr des Herodes mit 4 v. Chr. angegeben<br />
wird, sollte nicht irritieren (jVolkszählung).<br />
Engl.: Herod, King (* 72 B.C. † 4 AD), governor<br />
of Rome in Galilee. Under his rule the borders of<br />
Israel were extended through to Syria and Egypt<br />
and many impressive building projects were realized<br />
(fortresses, aqueducts, gymnasiums, theaters, the deep<br />
sea port of Caesarea and the new temple of Jerusalem).<br />
The public investments, linked with spirited<br />
tax reductions and a clever foreign policy, gave his<br />
people wealth and 30 years of peace. Therefore it<br />
comes as no surprise that his fellow men gave him<br />
the epithet “the Great”. But for posterity – next to<br />
the fratricide Cain and the traitor Judas Iskarioth –<br />
he is one of the main villains of Western Christian<br />
history. And all this merely because of a short text<br />
passage in one of the four gospels (Matthew 2, 16),<br />
according to which he had all boys up to the age of<br />
Hirten<br />
two years killed in jBethlehem and the entire surrounding<br />
in order to rid the world of the Messiah,<br />
the presumed rival as “King of the Jews”. As this<br />
child-murder is not mentioned anywhere else in contemporary<br />
literature, modern historians place it into<br />
the realm of legend. Nonetheless, it will always assert<br />
its firm place in the Christmas story (jWeihnachtsgeschichte).<br />
– The fact that the year of the demise of<br />
Herod is quoted with 4 B.C. should not be cause for<br />
irritation (jVolkszählung/census).<br />
Hirten, lagerten bei ihrer Herde in der Nacht<br />
der Geburt Jesu auf freiem Felde vor jBethlehem,<br />
als ihnen ein Engel erschien und die<br />
Geburt des jMessias verkündete, wovon sie<br />
sich unverzüglich an der jKrippe überzeugten<br />
(Lukas 2, 8-20). Dass diese einfachen Leute<br />
lange vor den wohlhabenden Schriftgelehrten<br />
(jHeilige Drei Könige) an der Geburtsstätte<br />
erscheinen durften, deutet voraus auf den ersten<br />
Satz der Bergpredigt: „Selig, die arm sind vor<br />
Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich.“<br />
(Matthäus 5, 3; vgl. Lukas 6, 20).<br />
Engl.: shepherds, camped near their flocks in the<br />
night Jesus was born under the open sky before<br />
jBethlehem, when an angel appeared to them and<br />
announced the birth of the jMessias, ofwhich they<br />
immediately convinced themselves by the manger<br />
(jKrippe) (Luke 2, 8-20). That these simple people<br />
could appear long before the wealthy scribes (jHeilige<br />
Drei Könige / Three Kings) at the place of birth<br />
indicates in advance the first line of the Sermon of<br />
the Mountain: “Blessed are the poor in spirit: for<br />
theirs is the kingdom of heaven”. (Matthew 5, 3; cf.<br />
Luke 6, 20).<br />
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