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IJ - A. Sutter GmbH

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mistletoe<br />

Vorboten des bevorstehenden Frühlings spielten.<br />

Besonders in England sind Mistelzweige als<br />

Weihnachtsschmuck beliebt. Die Mythologie der<br />

Mistel und ihrer Zauberkräfte füllt Bände. So<br />

soll sie schon in den Zweigen des Baums der<br />

Erkenntnis im Paradies geblüht haben; tatsächlich<br />

bevorzugt sie als „Wirt“ den Apfelbaum. Der<br />

Kuss des Brautpaares unter einem Mistelzweig –<br />

vorzugsweise zu Weihnachten – verleiht angeblich<br />

Fruchtbarkeit und reichen Kindersegen.<br />

Engl.: mistletoe, lat. viscum, evergreen plant<br />

genus with some 1400 different varieties, which is<br />

parasitic on broad-leaved trees and whose branches<br />

even during pre-Christian times, during the Roman<br />

Saturnalia (jSaturnalien), but also during the<br />

Germanic celebrations for winter solstice (jWintersonnenwende)<br />

played a role as harbingers of the<br />

imminent spring. Especially in England mistletoe<br />

branches are popular Christmas decoration. The<br />

mythology of the mistletoe and of its magic powers<br />

fills volumes. It is believed that it already grew in<br />

the branches of the tree of knowledge in paradise; fact<br />

is, it actually prefers the apple tree as its “host”. The<br />

kiss of the bride and groom underneath the mistletoe<br />

– preferably at Christmas – is supposed to lend fertility<br />

and bring many children.<br />

mistletoe jMistel<br />

Morgen, Kinder, wird’s was geben, nach<br />

einer Berliner Volksweise 1809 komponiert von<br />

Carl Gottlieb Hering. Der Text stammt von<br />

Philipp von Bartsch (* 1770 † 1833):<br />

44<br />

(1) Morgen, Kinder, wird’s was geben,<br />

morgen werden wir uns freun!<br />

Welch ein Jubel, welch ein Leben<br />

wird in unserm Hause sein!<br />

Einmal werden wir noch wach,<br />

heißa, dann ist Weihnachtstag!<br />

(2) Wie wird dann die Stube glänzen<br />

von der großen Lichterzahl!<br />

Schöner als bei frohen Tänzen<br />

ein geputzter Kronensaal.<br />

Wisst ihr noch, wie vor’ges Jahr<br />

es am Heil’gen Abend war?<br />

(3) Wisst ihr noch mein Räderpferdchen,<br />

Malchens nette Schäferin,<br />

Jettchens Küche mit dem Herdchen<br />

und dem blankgeputzten Zinn?<br />

Heinrichs bunten Harlekin<br />

mit der gelben Violin?<br />

(4) Welch ein schöner Tag ist morgen!<br />

Viele Freunde hoffen wir;<br />

uns’re lieben Eltern sorgen<br />

lange, lange schon dafür.<br />

O gewiss, wer sie nicht ehrt,<br />

ist der ganzen Lust nicht wert.<br />

Gut hundert Jahre später parodierte Erich<br />

Kästner (* 1899 † 1974) dieses beliebte Lied<br />

für den Vorweihnachtstag mit seinem Weihnachtslied,<br />

chemisch gereinigt:<br />

(1) Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!<br />

Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.<br />

Mutter schenkte euch das Leben.<br />

Das genügt, wenn man’s bedenkt.<br />

Einmal kommt auch eure Zeit.<br />

Morgen ist’s noch nicht soweit.<br />

(2) Doch ihr dürft nicht traurig werden.<br />

Reiche haben Armut gern.<br />

Gänsebraten macht Beschwerden.<br />

Puppen sind nicht mehr modern.<br />

Morgen kommt der Weihnachtsmann.<br />

Allerdings nur nebenan.<br />

(3) Lauft ein bisschen durch die Straßen!<br />

Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.<br />

Christentum, vom Turm geblasen,<br />

macht die kleinsten Kinder klug.<br />

Kopf gut schütteln vor Gebrauch!<br />

Ohne Christbaum geht es auch.<br />

(4) Tannengrün mit Osrambirnen –<br />

lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!<br />

Reißt die Bretter von den Stirnen,<br />

denn im Ofen fehlt’s an Holz!<br />

Stille Nacht und heil’ge Nacht –<br />

weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

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