Integriertes Entwicklungskonzept Jena-Winzerla

Integriertes Entwicklungskonzept Jena-Winzerla 13
Handlungsfeld 1:
Aktuelle Situation
Städtebauliche
Entwicklung und Freiraum
Fehlende Rahmenplanung
Der derzeit gültige städtebauliche Rahmenplan für Winzerla stammt
aus den Jahren 1995/96. Die Fortschreibung von 2004 wurde bisher
nicht verabschiedet, vor allem weil keine Einigung über die damals
skizzierten Rückbauszenarien erzielt werden konnte bzw. angesichts
der annähernden Vollvermietung des Wohnungsbestandes
große Bedenken bestanden, das Konzept in der Öffentlichkeit auch
kommunizieren zu können. Die aktuell noch immer vorhandene
Vollvermietung rechtfertigt einerseits diese damalige Zurückhaltung.
Andererseits gibt es aufgrund der fehlenden Verabschiedung aber
auch keine abgestimmte Zielorientierung für die städtebauliche Entwicklung
des Stadtteils. Grundaussage der Rahmenplanung ist die
Gliederung des Stadtteils in Quartiere. Dadurch sollte das sehr homogene
bzw. in Teilen ungeordnete Siedlungsgefüge neu strukturiert
werden und mehr Qualität erhalten. Vorgeschlagener Rückbau
war zu diesem Zeitpunkt vor allem stadträumlich bedingt und sollte
zu große Verdichtungen beseitigen.
Vorrangig Wohnort
Die Großsiedlung ist – vor allem in den 1980er Jahren – errichtet
worden, um den dringenden und umfangreichen Bedarf nach Wohnungen
in Jena zu decken. Dieser Ansatz prägt ihren Charakter bis
heute. Außer wohnortnahen Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten
ist kaum lokales Gewerbe vorhanden. An die Siedlung
grenzt ein Gewerbegebiet, in dem auch die Stadtwerke Jena-
Pößneck beheimatet sind. Der Stadtteil ist mit vielfältigen Kindereinrichtungen
und Schulen ausgestattet und verfügt in großer Zahl
über unterschiedliche Wohn- und Pflegeangebote für ältere Bewohner.
Er ist geprägt durch seine Nähe zur Jenaer Kernstadt, die gut
und schnell auch mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar ist,
sowie zur umgebenden Landschaft. Charakteristisch für Winzerla
sind zudem die ausgedehnten Kleingartenanlagen sowie umfangreiche
Garagenkomplexe.
Abb. 10: Wasserachse – Zielplan für Gestaltung,
Planungsbüro Roos Grün, Denstedt
Die Wasserachse als Zentrum
Aufgrund der Topografie hatte die Siedlung kein eigentliches Zentrum.
Mit der inzwischen entwickelten Wasserachse, die die gesamte
Siedlung durchzieht, ist ein solches nun in Ansätzen entstanden.
Dieses Zentrum ist durch einen künstlichen Wasserlauf und das ihn
begleitende Grün geprägt. 2007/2008 hat die Wasserachse mit dem
Abb. 11: Wasserachse – Höhe Stadtbalkon