Integriertes Entwicklungskonzept Jena-Winzerla
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<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Winzerla</strong> 23<br />
Stärken-Schwächen-Profil<br />
Stärken<br />
< funktionierende Netzwerke in Nachbarschaften, vor allem bei<br />
langjährigen Bewohnern<br />
< vergleichsweise gute Durchmischung noch ohne auffällige<br />
Konzentration schwieriger Haushalte, gewachsenes Wohngebiet<br />
< großes Engagement der Wohnungsunternehmen im Zusammenhang<br />
mit Bewältigung von Nachbarschaftskonflikten und<br />
schwierigen Lebenslagen<br />
< Standort des Tauschrings <strong>Jena</strong>, Ansätze für Nachbarschaftshilfe<br />
< Ansätze für generationenübergreifende Projekte auch mit<br />
Kindereinrichtungen<br />
Schwächen<br />
< <strong>Winzerla</strong> zunehmend Ort für räumliche Konzentration von<br />
Menschen in schwierigen Lebenslagen und sozialen Problemgruppen<br />
< Nachbarschaftskonflikte aufgrund unterschiedlicher Lebensweisen<br />
und Alltagsrhythmen<br />
< aufgrund hoher Fluktuation in manchen Bereichen durchaus<br />
Anonymität<br />
< schwindende Toleranz und Vorbehalte zwischen den Generationen<br />
(Nutzungskonflikte in Wohnhäusern und im Freiraum)<br />
< Tendenzen zu Einsamkeit und Rückzug, mangelnde Begegnungsmöglichkeiten,<br />
kaum Orte für Zusammentreffen, fehlende<br />
Nachbarschaftsreffs<br />
Abb. 40: Zusammensein beim Freiwilligentag<br />
im September 2009<br />
Strategische Ziele und Handlungsbedarf<br />
Wer sich kennt, lebt friedlicher miteinander. Deswegen sind Angebote<br />
zu entwickeln und zu fördern, die das Kennenlernen, die Begegnung<br />
und den Austausch zwischen unterschiedlichen Menschen<br />
ermöglichen. Sie dürfen deswegen nicht allein an eine Alters-, sondern<br />
müssen vielmehr an Interessengruppen gerichtet sein. Dazu<br />
gehören vor allem auch generationenübergreifende Projekte, wie sie<br />
beispielsweise zwischen Senioren der WG Carl Zeiss und Kindern<br />
der Kita „Bertolla“ zaghaft entstehen oder das vom Stadtteilbüro<br />
initiierte Lese-Oma-Projekt zwischen Schillergrundschule und Pflegeheim<br />
„Am Hahnengrund“. Auch weitere Projekte, bei denen Kompetenzen<br />
und Erfahrungen von alt zu jung weiter gegeben werden,<br />
sind zu überlegen.<br />
Dafür müssen Orte angeboten und – möglichst niedrigschwellige,<br />
interessenorientierte, nicht an Defiziten ausgerichtete – Impulse<br />
gegeben werden. In <strong>Winzerla</strong> fehlt ein Nachbarschaftshaus, vor<br />
allem für größere Veranstaltungen. Um so mehr müssen die Aktivi-<br />
Abb. 41: Am Stand von jenawohnen beim<br />
Sommerfest an der Wasserachse im Juni 2009<br />
Abb. 42: Lesekinder und Leseomas in der<br />
Schillerschule