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Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

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Fürst Imrahil schien ihre Meinung <strong>zu</strong> teilen. „Es würde dir nicht gefallen,“ sagte er.<br />

„Es ist viel <strong>zu</strong> überlaufen.“<br />

Lothíriel senkte enttäuscht den Kopf und konzentrierte sich einmal mehr auf ihr<br />

Essen. Sie hatte sich darauf gefreut, <strong>zu</strong>m Jahrmarkt <strong>zu</strong> gehen; sie hatte gehofft,<br />

dass es dort Barden und Geschichtenerzähler gäbe, hoffentlich mit neuen Melodien<br />

und Märchen. Allerdings sagte ihr der Tonfall ihres Vaters, dass er sich im<br />

Augenblick nicht durch Bitten erweichen lassen würde, und sie musste sich mit dem<br />

Gedanken <strong>zu</strong>frieden geben, dass sie vielleicht immer noch ihren jüngsten Bruder<br />

da<strong>zu</strong> überreden konnte, sie mit<strong>zu</strong>nehmen.<br />

„Meine Schwester hat die Absicht, sich den Jahrmarkt an<strong>zu</strong>sehen,“ sagte König<br />

Éomer nach einer kurzen Pause. „Vielleicht würde Prinzessin Lothíriel sie gern<br />

begleiten. Ich versichere <strong>Euch</strong>, mit einer Wache meiner Reiter werden beide völlig<br />

sicher sein.“<br />

Es sah so aus, als hätte sie einen unerwarteten Verbündeten gefunden. Lothíriel hob<br />

in neuer Hoffnung den Kopf, aber ihr Vater wies das Angebot <strong>zu</strong>rück.<br />

„Das ist sehr freundlich von <strong>Euch</strong>, Éomer,“ sagte er mit fester Stimme, „aber es ist<br />

nicht notwendig, Eurer Schwester Unannehmlichkeiten <strong>zu</strong> bereiten.“<br />

Und obwohl der König von Rohan darauf bestand, dass es überhaupt keine<br />

Unannehmlichkeit sei, drängte er nicht weiter; vielleicht spürte er, dass es nicht der<br />

rechte Moment da<strong>zu</strong> war. Die Suppenteller wurden nun entfernt und der erste<br />

Fleischgang wurde aufgetragen. Lothíriel nahm ihr Messer und tastete vorsichtig<br />

nach dem Rand des Fleisches – was immer es auch war - nur um fest<strong>zu</strong>stellen, dass<br />

es bereits in mundgerechte Stücke geschnitten worden war. Ärger durchfuhr sie wie<br />

ein Blitz. Immerhin war sie kein Kind mehr und vollkommen da<strong>zu</strong> imstande, ihr<br />

Fleisch selbst <strong>zu</strong> schneiden. Dann seufzte sie. Sie wusste, ihr Vater meinte es gut; es<br />

war nur so, dass sie sich während der Zeit, in der er während des Krieges fort<br />

gewesen war, an mehr Freiheit und Selbständigkeit gewöhnt hatte. Jetzt verstimmte<br />

es sie <strong>zu</strong>weilen, sich wieder an die alten Sitten anpassen <strong>zu</strong> müssen.<br />

Als sie wieder auf die Unterhaltung achtete, hatte sie sich den Pferden <strong>zu</strong>gewandt,<br />

was mit dem König von Rohan als Gast vielleicht nur natürlich war. Amrothos fragte<br />

ihn gerade über seinen Hengst aus.<br />

„Reitet Ihr noch immer diesen grauen Warg, den ihr auf dem Pelennor hattet?“ wollte<br />

er wissen.<br />

„Feuerfuß?“ König Éomer lachte. „Das tue ich wirklich. Er würde vermutlich jedes<br />

andere Pferd zertrampeln, das ich <strong>zu</strong> reiten versuche. Er wird eifersüchtig.“<br />

„Ist es wahr, was sie über die Reittiere der Rohirrim sagen?“ fragte Lothíriel, „dass<br />

sie klüger sind als andere Pferde?“<br />

„Wir glauben daran – wenigstens die, die von den Mearas abstammen.“<br />

„Was sind Mearas?“ fragte sie fasziniert.

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