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Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

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Lothíriel lachte. „Nun, jetzt sind es nur noch ein paar Tage.“<br />

„Ich glaube nicht, dass ich noch viel länger warten könnte,“ seufzte Frau Éowyn,<br />

„und ich weiß, der arme Faramir wird sehr ungeduldig.“<br />

Lothíriel wusste nicht so ganz, was sie auf eine derart unverblümte Rede antworten<br />

sollte. Sie spürte, dass sie anfing <strong>zu</strong> erröten. Dies war nicht die Art, in der<br />

wohlerzogene, gondoreanische Edeljungfern über ihre bevorstehende Hochzeit<br />

sprachen.<br />

„Frau Éowyn, darf ich <strong>Euch</strong> etwas fragen?“ sagte sie nach einem kurzen Zögern.<br />

„Ja, natürlich,“ erwiderte Éowyn sofort, „und bitte nenn mich Éowyn. Immerhin sind<br />

wir bald miteinander verwandt.“<br />

„Es wäre mir eine Ehre,“ antwortete Lothíriel und stellte die Frage, die ihr während<br />

der letzten paar Monate auf der Seele gelegen hatte. „Wieso hast du mich gebeten,<br />

deine Trauzeugin <strong>zu</strong> sein? Ich möchte damit nicht sagen, dass ich mich nicht darüber<br />

freue,“ fügte sie hastig hin<strong>zu</strong>, „aber du kennst mich doch gar nicht.“<br />

Jetzt war Éowyn mit dem Zögern an der Reihe. „Faramir hat mir von dir erzählt,“<br />

sagte sie endlich. „und er hat erwähnt, du wärst seine Lieblingsbase.“<br />

„Hat er dir gesagt, dass ich blind bin?“ fragte Lothíriel. Was hatte Faramir noch über<br />

sie erzählt?<br />

Éowyn schien über ihre Offenheit nicht gekränkt <strong>zu</strong> sein. „Ja, das hat er,“ gab sie <strong>zu</strong>,<br />

„aber ich sehe nicht, was für eine Bedeutung das haben sollte, für was auch immer.“<br />

Lothíriel stellte plötzlich fest, dass sie die andere Frau sehr gern hatte.<br />

„Selbstverständlich gar keine,“ sagte sie und setzte ihr bestes Lächeln auf.<br />

Éowyn lachte. „Wir haben es ohnehin leicht. Alles, was wir tun müssen, ist rechtzeitig<br />

dort <strong>zu</strong> sein und hübsch aus<strong>zu</strong>sehen, was nicht schwierig sein sollte. Faramir sagt,<br />

sein Truchseß ist einem Nerven<strong>zu</strong>sammenbruch nahe, weil er versucht, alle<br />

Festlichkeiten <strong>zu</strong> organisieren. Tatsächlich befindet sich Faramir gerade in Emyn<br />

Arnen, aber er hat versprochen, für das Bankett heute Abend <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong> sein.“<br />

„Ich mache mir nur Sorgen, dass ich dich von oben bis unten mit Wein übergieße,<br />

während ihr Eure Versprechen austauscht,“ vertraute Lothíriel ihr an.<br />

„Oh, mach dir keine Sorgen,“ entgegnete Éowyn spontan, „Faramir würde es<br />

wahrscheinlich nicht einmal sehen. Du weißt doch, wie die Männer sind. Sie<br />

bemerken nie, was du anhast.“<br />

Unwillkürlich sah Lothíriel einen völlig vernarrten Faramir vor ihrem inneren Auge,<br />

der seine Braut anhimmelte, während sie da stand und mit Wein durchweicht war bis<br />

auf die Haut.<br />

„Nun, das könnte ihm vielleicht auffallen, denke ich.“ Unwillkürlich gluckste sie.<br />

Éowyn stimmte mit ein und bald lachten sie so heftig, dass Lothíriel beinahe ihr Glas

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