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Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

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Bei diesen Worten verschlug es den Männern die Sprache, und Annarima verfärbte<br />

sich <strong>zu</strong> einem höchst unvorteilhaften Purpurton. „Du wagst es, mich mit diesem Ding<br />

<strong>zu</strong> vergleichen?“ keuchte sie.<br />

Amrothos wandte sich ab; er schien an irgendetwas <strong>zu</strong> ersticken. Éomer hatte selbst<br />

alle Mühe, bei dem Bild der eleganten Frau Annarima als armseliges, schmuddeliges<br />

Pony ernst <strong>zu</strong> bleiben.<br />

Imrahil räusperte sich. „Ich bin sicher, so hat Lothíriel es nicht gemeint,“ ging er<br />

dazwischen.<br />

Für einen Moment trug Prinzessin Lothíriel den selben rebellischen Gesichtsausdruck<br />

wie ihr kleiner Neffe, aber dann entschuldigte sie sich. „Es tut mir Leid, Annarima,<br />

ich wollte dich nicht kränken,“ sagte sie.<br />

„Ja, ich bin sicher, sie wollte nicht andeuten, dass du ein mit Flöhen übersäter<br />

Knochensack bist,“ warf Amrothos ein, wobei er die eigenen Worte seiner Schwägerin<br />

von vorhin zitierte.<br />

Das war nicht wirklich hilfreich. Die Augen von Frau Annarima verengten sich <strong>zu</strong><br />

Schlitzen. „Ihr beide seit weniger als einen Tag hier, und schon macht deine<br />

Schwester sich <strong>zu</strong> einem vulgären Gespött und versucht, die edle Retterin <strong>zu</strong><br />

spielen," schlug sie <strong>zu</strong>rück. „Alphros ist ein Kind und weiß es nicht besser, aber sie<br />

sollte es wissen. Schau dir doch bloß dieses hässliche Vieh an!“<br />

Die Prinzessin war weiß geworden und richtete sich jetzt <strong>zu</strong> ihrer vollen Größe auf, so<br />

gering die auch war. „Das kann ich nicht,“ sagte sie still, „aber das ist auch nicht<br />

nötig. Was ich weiß, ist, dass ich nicht einfach vorübergehen kann, während sie<br />

dieses arme Ding umbringen, einfach, weil es nicht länger von Nutzen ist.“<br />

„Lothíriel,“ sagte ihr Vater,“ glaub mir, so ist es das Beste. Was würdest du mit ihm<br />

machen?“<br />

„Ich weiß es nicht,“ gestand sie.<br />

„Wir brauchen nicht noch ein Pferd, und es ist sowieso kein Platz in den Stallungen,“<br />

sagte Elphir sanft, aber nachdrücklich. „Es ist Zeit, diesen Tatsachen ins Gesicht <strong>zu</strong><br />

sehen.“<br />

Éomer bemerkte, dass sie wieder damit angefangen hatte, ihre Ärmelsäume <strong>zu</strong><br />

verdrehen, die jetzt anfingen, ziemlich zerfranst aus<strong>zu</strong>sehen.<br />

„Lothíriel,“ sagte ihr Vater, „erinnerst du dich, dass du mir daheim in Dol Amroth<br />

versprochen hast, du würdest beim nächsten Mal erst nachdenken, bevor du<br />

handelst?“<br />

„Ich weiß,“ erwiderte sie; ihre Stimme war ein wenig brüchig. „Und ich habe mich an<br />

mein Versprechen erinnert, aber ich musste etwas tun. Sie wollten ihn gleich als<br />

Erstes morgen früh umbringen.“<br />

Fürst Imrahil seufzte. „Tochter, ich weiß, du meinst es gut, aber du musst lernen,<br />

deine plötzlichen Einfälle im Zaum <strong>zu</strong> halten. Erst Hunde, nun ein Pony, was wird es

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