12.11.2012 Aufrufe

Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

“Welche politischen Überlegungen?“ fragte Faramir, und Éowyn machte eine<br />

ungeduldige Handbewegung.<br />

„Die letzte Königin stammte aus der Westmark, deshalb besteht das Volk der<br />

Ostmark darauf, dass die nächste eine von ihnen sein muss. Auf der anderen Seite<br />

stammt die Familie unseres Vaters von dort, also ist auch das nicht ganz und gar<br />

gerecht.“<br />

„Aber,“ beharrte sie, „wir wissen alle, dass – falls Éomer sich entscheidet, wen er <strong>zu</strong><br />

heiraten wünscht – niemand ihm widersprechen wird.“<br />

„Das mag wohl sein,“ räumte er ein, „doch der Punkt ist, dass ich mich noch nicht<br />

entschieden habe. Wie auch immer, ich bin kürzlich <strong>zu</strong> dem Schluss gekommen, dass<br />

es besser ist, eine Frau aus Gondor <strong>zu</strong> heiraten.“<br />

„Eine Frau aus Gondor?“ Seine Schwester setzte sich gerade hin. „Éomer, bist du<br />

während des Krieges in Minas Tirith jemandem begegnet?“<br />

„Wie könnte ich? Die Frauen wurden alle in Sicherheit gebracht,“ erklärte er<br />

geduldig.<br />

„Nach dem, was ich gehört habe, kamen sie alle hübsch rechtzeitig für die Feiern in<br />

Cormallen <strong>zu</strong>rück,“ entgegnete seine Schwester säuerlich, und neben ihr schnaubte<br />

Faramir belustigt.<br />

Éomer <strong>zu</strong>ckte die Achseln. „Ich war einfach <strong>zu</strong> beschäftigt damit, unsere Heimkehr<br />

<strong>zu</strong> planen, als dass mir viel aufgefallen wäre.“<br />

Éowyn schaute enttäuscht drein. „Dann hast du also keine bestimmte Dame im<br />

Sinn?“<br />

„Überhaupt keine.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich denke einfach, dass wir in Zukunft<br />

eine engere Verbindung mit Gondor brauchen, um unsere Allianz <strong>zu</strong> stärken.<br />

Außerdem,“ fügte er mit einem Grinsen hin<strong>zu</strong>, „mag ich schwarzes Haar.“<br />

Éowyn ignorierte die letzte Spitze. „Eine engere Verbindung mit Gondor!“ rief sie aus.<br />

„Ist das alles, woran du denken kannst?“<br />

„Woran sollte ich denn sonst denken?“ schnappte er <strong>zu</strong>rück, was lediglich <strong>zu</strong>r Folge<br />

hatte, dass sein aufblitzendes Temperament ihm sofort Leid tat. Er wusste, dass<br />

seine Schwester es gut meinte und sich Sorgen um ihn machte.<br />

Wie auch immer, Éowyn blieb von seinem Ausbruch unbeeindruckt. „Vielleicht an dein<br />

Herz,“ erwiderte sie in herbem Tonfall. „Wir reden immerhin über die Frau, mit der<br />

du den Rest deines Lebens verbringen wirst.“<br />

Sie warf ihrem Verlobten einen hilfesuchenden Blick <strong>zu</strong>, doch Faramir zögerte.<br />

„Dein Bruder ist jetzt König von Rohan, Éowyn,“ sagte er, „und er muss <strong>zu</strong>m Wohle<br />

des Staates heiraten. Aber das bedeutet noch nicht notwendigerweise eine<br />

unglückliche Ehe.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!