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Euch zu Diensten - Cuthalions Bogen

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entledigen, oder?“ fragte sie.<br />

Dieser unwürdige Gedanke war ihm durch den Sinn gegangen, wenn auch nur kurz.<br />

„Das werde ich nicht,“ versprach er.<br />

„Bei Eurer Ehre als König?“ fragte sie hartnäckig. Hinter ihr schnappte Annarima<br />

angesichts ihrer Anmaßung nach Luft.<br />

Er blickte in diese grauen Augen hinunter, die im unruhigen Fackelschein fast schwarz<br />

wirkten. „Bei meiner Ehre,“ sagte er und wurde mit ihrem strahlenden Lächeln<br />

belohnt. Es war unheimlich, wie genau sie <strong>zu</strong> wissen schien, wohin sie schauen<br />

musste.<br />

Dann wandte sie sich an das Pony und bedachte es mit einem sogar noch<br />

strahlenderen Lächeln. „Hast du gehört, Galador?“ sagte sie. „Dies ist dein neuer<br />

Herr. Er wird von nun an für dich sorgen.“<br />

Sie reichte ihm das Ende des ausgefransten Seiles hinüber, als wäre es der Schlüssel<br />

<strong>zu</strong> etwas Kostbarem und Seltenen.<br />

„Ihr werdet es nicht bereuen,“ versicherte sie ihm.<br />

*****<br />

Später an diesem Abend ritt Éomer die gewundene Straße hinunter, die <strong>zu</strong>m<br />

Haupttor führte, begleitet von seinen Wachen. An einem Führungsseil hinter ihm kam<br />

der „Galante Galador“, wie seine Männer das Pony bereits betitelt hatten. Er hatte<br />

kurz erwogen,einen seiner Reiter <strong>zu</strong> bitten, das Seil <strong>zu</strong> nehmen, hatte aber<br />

entschieden, dass das eines Königs unwürdig wäre. Nebenbei mochte ihm das die<br />

Lektion erteilen, in Zukunft seine plötzlichen Einfälle besser im Zaum <strong>zu</strong> halten. Er<br />

wusste immer noch nicht, was ihn geritten hatte, diese fatalen Worte <strong>zu</strong> sagen, aber<br />

sobald er sie einmal ausgesprochen hatte, konnte er sie natürlich nicht mehr<br />

<strong>zu</strong>rücknehmen.<br />

Wenigstens war Feuerfuß in keiner Weise beleidigt; er hielt das Pony offenbar für<br />

weit unter seiner Würde. Nun war die Hauptsorge des Königs von Rohan die, wie er<br />

dieses Tier seinem Knappen erklären sollte, der das zweifelhafte Vergnügen haben<br />

würde, sich darum <strong>zu</strong> kümmern. Sie würden es einfach in einem Pferch weit außer<br />

Sichtweite unterbringen müssen.<br />

Als sie das Große Tor passierten und sich nordwärts in Richtung ihres Lagers<br />

wandten, verteilten sich seine Reiter <strong>zu</strong> ihrer üblichen Wachformation. Die Straße<br />

war von Menschen überfüllt, die <strong>zu</strong> Besuch gekommen waren oder vom Jahrmarkt<br />

<strong>zu</strong>rückkehrten, und anfangs ging es nur allmählich voran. Erst als sie die letzten<br />

Zelte hinter sich gelassen hatten, konnten sie eine schnellere Gangart einlegen. Der<br />

Mond war inzwischen in den Zenith gestiegen und die Pferde hatten keine<br />

Schwierigkeiten, den Weg <strong>zu</strong> finden. Es war nicht weit, aber nach einer Weile fing<br />

das Pony an <strong>zu</strong> lahmen, so dass sie wieder langsamer wurden. Irgendetwas sagte<br />

Éomer, dass die Prinzessin von Dol Amroth durchaus das Wohlergehen seines<br />

Schützlings überprüfen mochte, und es würde nicht gut sein, <strong>zu</strong>geben <strong>zu</strong> müssen,<br />

dass er vor Erschöpfung tot umgefallen war, ehe sie noch das Lager erreicht hatten.

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