KoBo - Gemeinde Bonstetten
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<strong>KoBo</strong> Kultur<br />
Eduard Aeberli alias «Brüggler»<br />
Da wo die Zürichstrasse die Bahn überquert, wohnt der «Brüggler». (Bild: Frank Brüderli)<br />
Man nennt ihn Brüggler, weil er<br />
da wohnt, wo die Brücke steht.<br />
Der rüstige Pensionär hält seinen<br />
Hof noch immer in Schuss. Nur<br />
die Landmaschinen möchte er<br />
loswerden.<br />
Von Werner Locher<br />
Bis vor wenigen Jahren war diese Postadresse<br />
die offizielle Anschrift eines<br />
Bauernhofes in <strong>Bonstetten</strong>. Die Brücke,<br />
wo die Zürichstrasse die Bahnlinie überquert,<br />
ist einer der markantesten Orte in<br />
unserem Dorf. Wer in unserer <strong>Gemeinde</strong><br />
einem von weither kommenden Besucher<br />
den Weg erklären muss, beginnt meistens<br />
mit der Beschreibung von der Brücke an.<br />
Die Brücke hat deshalb auch dem direkt<br />
daneben stehenden Bauernhof den<br />
Namen gegeben. Früher erhielten die<br />
verschiedenen Aeberlis Zusatznamen, um<br />
sie auseinanderhalten zu können: da waren<br />
die Töpfers, Schulmeisters, Agenten,<br />
Chapfs und eben die «Brügglers».<br />
14 <strong>KoBo</strong> 01/09<br />
Der <strong>KoBo</strong> besucht den pensionierten<br />
Bauern Eduard Aeberli, Jahrgang 1926,<br />
genannt Brüggler, bei sich zu Hause.<br />
Zusammen mit seinem 1995 verstorbenen<br />
Bruder Noldi und seiner Schwester<br />
Rosi betrieb er Zeit seines Lebens<br />
Landwirtschaft mit Obstbau, Ackerbau<br />
und Milchwirtschaft. Nicht zu vergessen,<br />
die beiden Schweine, die alle essbaren<br />
Abfälle des Hofes verwerteten. Für die<br />
Direktvermarktung hielt er auch noch<br />
ein paar Hühner. Ab Hof verkaufte er:<br />
Kartoffeln, Äpfel, Zwetschgen, Kirschen,<br />
Eier, Most, Brennholz und Schnaps<br />
(legal versteuert!).<br />
Vor drei Jahren hat er seine Kühe verkauft<br />
und kann es jetzt etwas ruhiger<br />
nehmen. Er verkauft weiterhin Brennholz<br />
und Obst direkt vor seiner Haustüre.<br />
Seine Tage sind ausgefüllt mit der Pflege<br />
seiner Obstbäume und seines Gartens.<br />
Im Herbst ist er tagtäglich mit dem<br />
Mostobstauflesen beschäftigt. Im Winter<br />
rüstet er Brennholz, sofern dies seine Ge-<br />
sundheit und das Wetter erlauben. Mit<br />
viel Freude kümmert er sich um seine<br />
drei Katzen. Nun befasst er sich mit der<br />
Idee, seine Landmaschinen zu verkaufen,<br />
nur hat ihm bis jetzt noch niemand einen<br />
anständigen Preis dafür offeriert – und so<br />
behält er sie eben weiterhin.<br />
Eduard Aeberli. (Bild: Werner Locher)