Modellbasierte Entwicklung einer COBOL-Anwendung
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92 Zusammenfassung und Ausblick<br />
lich, die Schnittstellen der Komponenten, also die Signatur und die zugehörigen<br />
Datenstrukturen, präzise zu modellieren.<br />
Außerdem hat sich die Informationsverteilung geändert: Das Implementierungsmodell<br />
ist »entkernt« worden, d. h. Konzepte des Implementierungsmodell sind in das Designmodell<br />
verschoben worden. Die Komponenten erhalten somit eine Innenansicht,<br />
welche die Funktion erfüllt, die bisher das Implementierungsmodell eingenommen<br />
hat. Somit wurde eine Grundlage geschaffen, die <strong>Anwendung</strong> auf der Designebene<br />
vollständig zu spezifizieren. Insbesondere haben die »Entkernung« des Implementierungsmodells<br />
sowie die dadurch entstandene Verteilung der Information, die Navigierbarkeit<br />
und Pflege der Modelle innerhalb der CASE-Werkzeuge erheblich verbessert.<br />
Das Implementierungsmodell ist nun methodisch aus dem Designmodell ableitbar,<br />
da es nur noch die Elemente des Dateisystems, also die Dateien und Ordner, modelliert.<br />
Dadurch ist es leicht möglich, weitere Modelle, wie z. B. ein Laufzeit- oder<br />
Verteilungsmodell, auf der Grundlage des Implementierungsmodells zu definieren.<br />
Ein Schlüsselergebnis ist der direkte methodische Übergang vom Designmodell zum<br />
<strong>COBOL</strong>-Quelltext. Auf der Basis dieses Verfahrens können in Zukunft Programmrahmen<br />
aus den Modellen automatisch generiert werden.<br />
Die neue Methodik wurde sowohl an einem projektnahen Fallbeispiel, als auch an<br />
weiteren Beispielen erprobt. Dadurch wurden die Praxistauglichkeit und die Durchgängigkeit<br />
des Vorgehens unter Beweis gestellt. Bisher ist die Methodik den Anforderungen<br />
gerecht geworden – die Bewährung im täglichen Einsatz, bei großen <strong>Anwendung</strong>en,<br />
steht noch aus. Ebenfalls sollte die bisher unzureichend behandelte Übertragung<br />
der Generalisierung aus dem fachlichen Modell in das Designmodell genauer<br />
untersucht werden.<br />
Da es jetzt möglich ist, eine <strong>COBOL</strong>-<strong>Anwendung</strong> von der Vision bis hin zum Quelltext<br />
modellbasiert zu entwickeln, stehen folgende Schritte an:<br />
1) Die Einführung der Methodik in die Abteilungen der IZB SOFT. Da Teile der Arbeit<br />
in den neuen Unternehmensstandard einfließen, ist es notwendig, sich ein Konzept<br />
zu überlegen, wie die Inhalte in die Abteilungen gebracht werden können.<br />
2) Erstellung eines Konzepts zur Implementierung der Methodik. Die Metamodelle<br />
zusammen mit dem systematischen Vorgehen können als Basis für verschiedene<br />
Werkzeuge dienen. Bei einem modellbasierten Vorgehen ist der Einsatz von Werkzeugen<br />
entscheidend für die Qualität und die Effizienz des Vorgehens. Es wäre z. B.<br />
denkbar, ein Werkzeug zu entwickeln, welches aus dem fachlichen Modell eine erste<br />
Version des Designmodells ableitet, sowie ein Werkzeug, das die Elemente Entität,<br />
Datenstruktur, <strong>COBOL</strong>-Quelltext auf den verschiedenen Ebenen konsistent hält. Außerdem<br />
wäre es leicht möglich, ein Werkzeug zu bauen, mit dem <strong>COBOL</strong>-Quelltext-<br />
Rahmen aus einem Designmodell erzeugt werden kann. Ein weiteres Einsatzgebiet<br />
wäre die Umsetzung von Reverse Engineering. Das Vorgehen definiert bereits einen