Modellbasierte Entwicklung einer COBOL-Anwendung
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10 Das Umfeld in der IZB SOFT<br />
Ein architekturzentrierter Prozess. Ziel ist es, so früh wie möglich eine grobe Systemstruktur<br />
zu entwickeln. Die Architektur, die bei der IZB SOFT zum Einsatz<br />
kommt, wird im folgenden Abschnitt beschrieben. Ausgangsbasis ist der Standard,<br />
d. h. eine definierte Architekturbeschreibung.<br />
2.3 Die Architektur der <strong>Anwendung</strong>en<br />
In diesem Abschnitt wird die Architektur der <strong>Anwendung</strong>en genauer betrachtet. Die<br />
Beschreibung <strong>einer</strong> Architektur gibt einen Überblick über das System und hilft dem<br />
Entwickler die Aufgabenstellung zu verstehen. An dieser Stelle wird die Architektur<br />
<strong>einer</strong> allgemeinen <strong>Anwendung</strong> beschrieben – später wird diese, anhand des Fallbeispiels,<br />
konkretisiert.<br />
Eine Architektur betrachtet die <strong>Anwendung</strong> aus verschiedenen Sichten und zeigt immer<br />
nur so viel Information an, wie zum Verständnis notwendig ist. Dadurch umreißt<br />
sie die <strong>Anwendung</strong> und macht deutlich, welche Prinzipien verfolgt werden müssen,<br />
um bereits bekannte Problemfelder zu vermeiden. Insbesondere wird darauf geachtet,<br />
dass die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Teilen des Systems deutlich gemacht<br />
werden.<br />
Um die Architektur zu beschreiben, wird ein Teil des von [Kruchten] vorgeschlagenen<br />
»4+1«-Sichten-Modells genutzt, nämlich die physische und die logische Architektur;<br />
die weiteren Sichten werden ausgespart, da sie Teile der <strong>Anwendung</strong> beschreiben,<br />
die nicht zum allgemeinen Verständnis beitragen und für die Arbeit nicht relevant<br />
sind.<br />
Zunächst wird auf die physische Architektur eingegangen. Schwerpunkt dieser Betrachtungsweise<br />
ist die eingesetzte Hardware und die daraus resultierende Infrastruktur.<br />
Beschrieben wird auch, welche Plattformen die einzelnen Knoten bereitstellen.<br />
Besonders für Leser, die nicht mit dem Bereich der Großrechner vertraut sind, ist dieser<br />
Überblick interessant.<br />
Im Anschluss wird die logische Architektur der <strong>Anwendung</strong> erläutert. Dort wird<br />
hauptsächlich auf die grobe Zerlegung des Systems eingegangen, insbesondere auf die<br />
Schichtenarchitektur. Hinzu kommt eine Einführung in die Entwurfsprinzipien.<br />
2.3.1 Physische Architektur<br />
Die Welt der Großrechner besteht aus Terminals und Mainframes, die über ein Netzwerk<br />
verbunden sind. Abbildung 2-2 zeigt eine typische Client/Server-Architektur,<br />
wie sie im Bereich der Finanzanwendungen häufig zu finden ist. Auf den Clients läuft<br />
eine 3270-Terminal-Emulation, die über ein LAN/WAN auf IBM-Großrechner zugreift.<br />
Für die Datenverwaltung benutzen die Großrechner verschiedene Datenbanken.<br />
Ursprünglich waren die Arbeitsplatz-Rechner 3270 Display Stations, die über einen