Modellbasierte Entwicklung einer COBOL-Anwendung
Modellbasierte Entwicklung einer COBOL-Anwendung
Modellbasierte Entwicklung einer COBOL-Anwendung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24 <strong>Modellbasierte</strong> Softwareentwicklung<br />
die Informationserfassung des jeweiligen Arbeitsablaufes. Diese erweiterte Rolle beschreibt<br />
[Nobe] auf folgende Weise:<br />
Wenn wir einen <strong>Entwicklung</strong>sprozess auf Modellen aufbauen, werden diese<br />
zu den zentralen koordinierenden Elementen des Prozesses.<br />
Eine solche Rolle kann sowohl ein einziges Modell, als auch eine Menge von unabhängigen<br />
Modellen, nicht erfüllen. Deswegen beruht eine modellbasierte Methodik<br />
immer auf einem Modellsystem.<br />
Die wichtigsten Konzepte eines Modellsystems sind im Folgenden beschrieben, sowie<br />
in Abbildung 3-1 anhand eines Beispiels dargestellt. 11<br />
Modell. Ein Modellsystem ist in Modellebenen untergliedert. Jede Modellebene<br />
wird durch genau ein Modell repräsentiert, dessen Abstraktionsgrad von der Höhe der<br />
Ebene abhängt. Wichtig ist, dass zwischen den Modellen Zusammenhänge bestehen.<br />
Ein Modell hat die Aufgabe, das System aus seinem Blickwinkel vollständig zu beschreiben<br />
(self-contained view). Das heißt, der Betrachter benötigt keine weiteren<br />
Modelle, um diese Ebene des Systems zu verstehen [Jacobson1999].<br />
Zusammengenommen enthalten alle Modelle die gesamte Information, die für die<br />
<strong>Entwicklung</strong> notwendig ist. Es ist jedoch nicht zwingend, dass alle Informationen<br />
<strong>einer</strong> Ebene als Modell dargestellt werden. Verschiedene Repräsentationen von Informationen,<br />
wie z. B. Textdateien, können in die Modelle eingebunden werden. Um<br />
die Modelle zu repräsentieren, wird eine graphische Modellierungssprache gewählt.<br />
Bei der IZB SOFT wird die UML eingesetzt.<br />
Metamodelle. Ein Modell beschreibt eine Ebene des Systems. Dabei werden Modellierungskonzepte<br />
der Modellierungssprache angewendet, um die entsprechenden<br />
Aspekte des Systems zu modellieren. Diese Modellierungskonzepte zu beschreiben<br />
und deren Verwendung einzuschränken, ist Gegenstand der Metamodelle. Die Elemente<br />
eines Metamodells M Meta beschreiben und spezifizieren die Konzepte, die in<br />
dem Modell M eingesetzt werden. Jedes Modell wird durch ein Metamodell spezifiziert.<br />
Sichten. Für jedes Modell kann eine Menge von Sichten definiert werden. Eine<br />
Sicht ist ein Ausschnitt, also eine Teilmenge der Modellelemente. Alle Sichten zusammen<br />
enthalten alle Elemente des Modells. Die Sichten werden in Rational Rose 12<br />
durch Diagramme repräsentiert. Wie viele Diagramme benutzt werden und welche<br />
Elemente aus der Sicht dargestellt werden, ist schwer vorzugeben, da es stark von der<br />
Situation abhängt: Ein Paket mit 100 Klassen wird anders dargestellt als ein Paket mit<br />
3 Klassen. Deswegen ist die Wahl der Diagramme nicht zu restriktiv vorzugeben.<br />
11 Vgl. »Architektur von Informationssystemen« von E. J. Sinz in [Rechenberg].<br />
12 Rational Rose ist ein UML-basiertes <strong>Entwicklung</strong>swerkzeug. Es wird in der IZB SOFT eingesetzt.