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Midrange MAGAZIN Februar 2004

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Aktuelles<br />

Entscheidungsfi ndung<br />

Systemauswahl im Mittelstand<br />

ten Organisationsprogrammierern in<br />

RPG programmiert, die Dokumentation<br />

nur rudimentär vorhanden. Die Anwendungsarchitektur<br />

ist stark fragmentiert,<br />

enthält viele Redundanzen und lässt sich<br />

über Schnittstellen nur unzureichend<br />

integrieren. Neue Anforderungen –<br />

abgeleitet aus der neuen strategischen<br />

Ausrichtung des Unternehmens – sind<br />

nicht umsetzbar, die Möglichkeiten<br />

neuer Technologie bleiben ungenutzt.<br />

Die von Kunden geforderte Flexibilität<br />

und kurzfristige Lieferfähigkeit in einem<br />

immer komplexeren Produktportfolio<br />

können nur über eine immense und<br />

damit kostspielige Lagerhaltung aufrechterhalten<br />

werden.<br />

Kurzfristiger Handlungsbedarf<br />

auf komplexem Terrain<br />

Eine umgehend in Auftrag gegebene<br />

ERP-Systemauswahl auf Basis eines<br />

funktionalen Fragenkataloges scheitert.<br />

Die Empfehlung, auf ein bestimmtes<br />

System zu wechseln, findet letztlich<br />

keine Akzeptanz – angesichts der mittelständischen<br />

Struktur glaubt niemand im<br />

Unternehmen so recht an die Umsetzbarkeit.<br />

In dieser komplexen Auswahlphase bietet<br />

die Zusammenarbeit mit einem<br />

externen Beratungspartner Orientierung.<br />

Im konkreten Fall wurde IBM<br />

vom Vorstand mit der Erstellung eines<br />

Gutachtens über das ERP-Auswahlverfahren<br />

beauftragt. Das Ziel lag darin,<br />

unter Beteiligung von Vorstand, Fachbereichsmanagement<br />

und Mitarbeitern<br />

alle Argumente zu konsolidieren und<br />

eine für das Unternehmen angemessene<br />

Empfehlung zu entwickeln. Es gelang<br />

die emotional geladene Stimmung auf<br />

eine konstruktive Ebene zurückzuführen<br />

und die Chancen auf eine Konsensentscheidung<br />

zu verbessern. Schnell<br />

kristallisierte sich heraus, dass außer<br />

Defiziten in Produktionsplanung und<br />

-steuerung die funktionalen Anforderungen<br />

an die neue Lösung eher bescheiden<br />

sind. Primär lag jedoch allen Beteiligten<br />

im Unternehmen daran, zu beantworten,<br />

welches ERP-System das<br />

Unternehmen in der strategischen Ausrichtung<br />

unterstützt, aber gleichzeitig<br />

in Komplexität und Aufwand von einer<br />

mittelständischen Organisation mit<br />

überschaubaren Risiken zu verkraften<br />

ist. Die strategische Ausrichtung war<br />

klar formuliert: Mit einer modernen IT-<br />

Infrastruktur unabhängig und flexibel<br />

der Dynamik des Marktes folgen zu<br />

können und beispielsweise auch kleinere<br />

Akquisitionen auf den internationalen<br />

Zielmärkten abbilden zu können. Das<br />

gemeinsame Projektteam erarbeitete<br />

einen Kompromiss aus der Notwendigkeit<br />

und dem Machbaren. Die Entscheidung<br />

fiel letztendlich zugunsten des<br />

Mittelstandspaketes von J.D. Edwards.<br />

Wichtige Faktoren<br />

Dieser Fall zeigt, dass die maßgeschneiderte<br />

Auswahl einer ERP-Lösung nicht<br />

allein über rein funktionale Betrachtungen<br />

erfolgen kann. Mindestens ebenso<br />

wichtig sind die Übereinstimmung mit<br />

der strategischen Ausrichtung, die<br />

Zukunftsfähigkeit des Software-Anbieters<br />

und die technische Infrastruktur der<br />

Applikation. Oft gibt es mehrere Lösungen,<br />

die diesen Anforderungen entsprechen.<br />

Hinzu kommen Kriterien wie die<br />

Kundenorientierung des Software-Anbieters<br />

oder ein kurzfristig verfügbares<br />

Projektteam, welches sich gut in die<br />

Kultur des Kunden einfindet: Denn die<br />

Akzeptanz bei allen Beteiligten spielt<br />

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<strong>Midrange</strong> <strong>MAGAZIN</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2004</strong><br />

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