Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen
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1<br />
Problemstellung<br />
1. Problemstellung<br />
Beim Sport spielt der Glaube an sich selbst eine bedeutsame Rolle. Dieser<br />
Glaube an die eigenen Fähigkeiten kann den entscheidenden Faktor für einen<br />
Sieg darstellen. Sowohl Trainer 1 als auch aktive Sportler scheinen die Wichtigkeit<br />
des Vertrauens in die persönlichen Fähigkeiten zu kennen. Das wird in vielen<br />
Äußerungen von Sportlern nach Erfolgen oder Misserfolgen deutlich. “THW-<br />
Triumph in Wallau für das Selbstvertrauen” (Kieler Nachrichten, 10.09.2001).<br />
“Der THW-Kiel hat auch gerade durch die ersten beiden Auswärtssiege sehr<br />
viel Selbstvertrauen getankt” (Heiner Brand in einem Interview auf N3 nach dem<br />
30:28 Erfolg des THW-Kiel gegen den SC Magdeburg am 22.09.2001). In der<br />
psychologischen Forschung wurde das, was wir umgangssprachlich mit Selbstvertrauen<br />
bezeichnen, durch die Theorie der Selbstwirksamkeitserwartungen<br />
erweitert und spezialisiert. Diese Theorie stammt von Bandura (1977). Er nennt<br />
die Erwartungen, die Personen über ihr Vermögen zu handeln erleben, Selbstwirksamkeitserwartungen<br />
(self-efficacy expectations). Diese, so die Theorie,<br />
nehmen Einfluss auf Leistungsresultate in den verschiedensten Bereichen, insbesondere<br />
im Bereich des Sports. Die Leistungsvoraussetzungen für sportliche<br />
Aktivitäten sind demnach nicht nur auf körperliche und technisch-taktische Fähig-<br />
und Fertigkeiten begrenzt. Auch kognitive Komponenten wie die subjektive<br />
Überzeugung der eigenen Fähigkeiten sind leistungsbestimmend. Die Theorie<br />
der Selbstwirksamkeitserwartungen hat sich empirisch bereits in zahlreichen<br />
Gebieten bewährt. So konnten in den Bereichen Schule, Beruf, Stressbewältigung,<br />
Risikoverhalten etc. positive Zusammenhänge nachgewiesen werden.<br />
Auch im Bereich des Sports gibt es zahlreiche Untersuchungen. Eine von Moritz<br />
et al. (2000) durchgeführte Metaanalyse ergibt Evidenz für einen signifikanten<br />
Zusammenhang zwischen den Selbstwirksamkeitserwartungen und der<br />
sportlichen Leistung. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Selbstwirksamkeitserwartungen<br />
sowohl Ursache als auch Auswirkung von sportlicher<br />
Leistung sind. Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen demnach das Verhalten<br />
der Menschen. Andererseits entstehen sie auf der Grundlage früherer<br />
Leistungserfahrungen. Es besteht eine wechselseitige Einflussnahme. Der<br />
1 Die Verwendung der männlichen Aussageform ist sinngemäß auf die weibliche zu übertragen.