Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen

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Theoretische Analyse
wohnheiten). Vielmehr beinhaltet es den Erwerb von kognitiven, behavioristischen
und selbstregulatorischen Werkzeugen für die Schaffung und Ausübung
angemessener Handlungsfolgen, um sich verändernde Lebensumstände zu
meistern (vgl. Bandura, 1995, S. 3).
2.2.4.2 Stellvertretende Erfahrungen
Die zweite von Bandura postulierte Quelle für die Selbstwirksamkeitserwartungen
sind die 'vicarious experiences'. Diese stellvertretenden Erfahrungen werden
hauptsächlich durch die Beobachtung anderer erlangt bzw. durch soziale
Modelle vermittelt. Entscheidend für die Stärke der stellvertretenden Erfahrungen
ist die wahrgenommene Ähnlichkeit zur Modellperson. Personen, die einem
selbst ähnlich sind, werden in kritischen Situationen beobachtet. Haben sie Erfolg,
wird das auch die Selbstwirksamkeitserwartungen des Beobachters steigern,
vergleichbare Aktivitäten erfolgreich ausführen zu können. Die Beobachtung,
dass andere, einem selbst ähnliche Personen, Erfolg haben, kann die eigene
Leistung steigern. Analog dazu verringern sich die eigenen Erwartungen,
wenn die Modellperson Misserfolge erlebt. Je ähnlicher das Modell, desto mehr
Einfluss haben Erfolg und Misserfolg derselben. Wird die beobachtete Person
jedoch als sehr verschieden zu sich selbst erlebt, werden die Selbstwirksamkeitserwartungen
nur gering durch das Verhalten des Modells beeinflusst (vgl.
Bandura, 1997, S. 87). Besonders wirksam wird diese Quelle der Selbstwirksamkeitserwartungen
bei noch unbekannten Aufgaben, bei denen noch keine
eigenen Erfahrungen vorhanden sind. Wenn zum Beispiel ein Turner einen
Vereinskameraden mit gleichem Fähigkeitsniveau bei einer neuen Sprungkombination
auf dem Boden beobachtet, wird ein Erfolg des beobachteten Turners
die eigenen Selbstwirksamkeitserwartungen erhöhen, ebenso wie ein Misserfolg
sie verringern wird (vgl. Fuchs, 1997, S. 86).