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Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen

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Theoretische Analyse<br />

2.2.5 Funktionsweisen der Selbstwirksamkeitserwartungen<br />

Das "Gefühl" für die persönliche Wirksamkeit wird durch einen komplexen Prozess<br />

der Selbstüberzeugung entwickelt. Wirksamkeitsüberzeugungen sind, wie<br />

oben beschrieben, das Produkt kognitiver Prozesse verschiedener Quellen von<br />

Wirksamkeitsinformationen, nämlich der eigenen, stellvertretenden, verbalen,<br />

sozialen und physiologischen. Einmal entwickelte Selbstwirksamkeitserwartungen<br />

tragen zur Qualität des menschlichen Verhaltens auf verschiedene Weise<br />

bei. Dies geschieht über vier Prozesse: kognitive, motivationale, emotionale und<br />

Selektionsprozesse. Diese haben Auswirkungen darauf wie Menschen fühlen,<br />

denken, sich selbst motivieren und sich verhalten (vgl. Bandura, 1997, S. 115).<br />

2.2.5.1. Kognitive Prozesse<br />

Die Effekte der Selbstwirksamkeitserwartungen auf kognitive Prozesse sind<br />

sehr vielfältig. Sie haben Einfluss auf die gedankliche Vorwegnahme von Handlungen.<br />

Dies äußert sich dadurch, dass Personen mit hohen Erwartungen eher<br />

Erfolgsszenarien und Personen mit geringen Erwartungen eher Misserfolgsszenarien<br />

visualisieren. Diese haben nur die Dinge vor Augen haben, die misslingen<br />

können. "Es ist schwer etwas zu erreichen, wenn man ständig Selbstzweifel<br />

hegt" (Bandura, 1993, S. 118). Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die<br />

kognitive Simulation, bei der Personen sich vorstellen, eine bestimmte Aktivität<br />

erfolgreich durchzuführen, nachfolgende Leistungen verbessert. Erfahrene<br />

Selbstwirksamkeitserwartungen und kognitive Simulation beeinflussen sich gegenseitig<br />

(vgl. Bandura 1997, S. 117).<br />

Eine wichtige Funktion des Denkens ist die Fähigkeit, Ereignisse vorauszuahnen<br />

und Strategien zur Kontrolle der Auswirkungen dieser Ereignisse auf das<br />

eigene Leben zu entwickeln. Solche Problemlösefähigkeiten erfordern die effektive<br />

Verarbeitung von komplexen, mehrdeutigen und ungewissen kognitiven<br />

Informationen (vgl. Bandura 1995, S. 6).

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